Griechenland – es reicht !

Als Nachtrag zu meinem Marktkommentar von gestern Abend heute Morgen noch ein persönliches Statement zum Thema Griechenland. Ich habe dafür nur zwei Worte übrig : ES REICHT !

Ich habe schon vor Wochen geschrieben, dass Griechenland in meinen Augen schnellstmöglich aus dem Euro muss. Dieses Land hat sich durch gefälschte Bilanzen in die Eurozone herein geschlichen und ist in meinen Augen von Korruption und Günstlingswirtschaft zerfressen und ohne funktionierende Staatsorgane. Man muss sich das vorstellen, das Land kennt nicht einmal ein Grundbuch ! Das Land gehört in meinen Augen nicht in den Euro.

Und nun dieses Ding mit der Volksabstimmung. Als ob das Papandreou und Co. nicht schon längst als Option auf dem Radar gehabt hätten. Aber nein, erst einmal die anderen Europäer sich abmühen lassen, das Geld freigegeben lassen und dann den Partnern auf diese Art und Weise in den Rücken fallen.

Ich habe ja kein Problem mit der Überlegung, das Thema mit einer Volksabstimmung abzusichern, das ist nachvollziehbar und wahrscheinlich nötig. Was mich aufregt ist der Umgang mit den europäischen Partnern, die gerade durch grösste Mühen gehen um Griechenland zu retten. Und die Folge davon ist natürlich Verunsicherung und das ist die grösste Gefahr für die Wirtschaft der Euro-Zone. Dem Versuch die Eurozone zu stabilisieren ist so der Boden entzogen worden. Möglicherweise ist damit die kalte Berechnung verbunden, dass Europa ja noch bessere Konditionen gewähren wird, um dem griechischen Volk die Zustimmung zu ermöglichen.

Unglaublich was die sich erlauben. Ich würde mir das nicht bieten lassen, zumal wenn ich der Zahlmeister bin.

Für die Börsen ist das natürlich ein Dolchstoss in den Rücken. Damit ist auch meine Gelassenheit von gestern Abend völlig hinfällig. Nun ist alles anders und die Börsen müssen sich auf weitere lähmende Monate der Unsicherheit in Europa einstellen. Die vom EU Gipfel ausgehende Sicherheit ist definitiv weg. Wir dürfen uns dafür mal wieder bei unseren griechischen “Freunden” bedanken. Ich frage mich, wie lange Europa sich noch so veräppeln lassen will. Während sich zum Beispiel die Portugiesen ehrlich abmühen und unsere Hilfe und Solidarität verdient haben, werden wir von der griechischen Regierung in meinen Augen an der Nase herum geführt.

ES REICHT ! (HS)

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12 Comments

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  3. Hari Seldon said:

    Adjk, Danke für Deinen Kommentar. Deine Interpretation der Hintergründe teile ich überhaupt nicht, aber das ist kein Problem. Wir freuen uns hier immer über Kommentare, auch kritische oder abweichende.

    In Zukunft bitten wir aber bei der Formulierung einer Meinung auf herabwürdigende Worte wie „Blödsinn“ zu verzichten. Ich weiss, dass sich dieser „Stil“ in anderen Foren eingebürgert hat, hier herrscht aber ein anderer Stil, auf den wir Stolz sind und den wir bitten zu respektieren.

    Dieser Blog dient dazu, sich gegenseitig zu helfen und gegenseitig voneinander zu profitieren. Das bedingt zwingend den Respekt vor der Meinung des anderen.

  4. Adjk said:

    Blödsinn dieser Bericht, mit der Abstimmung holt sich Europa nur ein Blancoschein dafür, das man sich ja bemüht hat Griechenland zu helfen, aber es ja die griechen mit der Abstimmung selber nicht wollte. So sorgt Europa, das es offiziel lupen rein ist, wenn die Griechenland fallen lassen. Man will eben das Sorgenkind nicht und hat in griechenland über Medien sowieso Europa als die Bösen dargestellt um genau bei dieser Abstimmung ein „NEIN“ zu Europa zu erzwingen…Papandreou und soweiter sind nur Marionetten.

  5. lifecycle said:

    Die einzig richtige Antwort auf diese Provokation wäre, in den Geberländern gleichzeitig eine Abstimmung durchführen zu lassen, ob das Volk weiterhin Griechenland mit Krediten, Bürgschaften und einem Schuldenschnitt helfen will, in der Eurozone bleiben zu können. Das Ergebnis wäre klar negativ!

  6. Hari Seldon said:

    Papandreou wird heute damit zitiert, er „erwarte“ dass die andere EU Partner das akzeptieren. Unglaublich. Und wir lassen das mit uns machen. Wenigstens in Frankreich wird Tacheles geredet – Kurzzitat aus diesem Artikel der FAZ:

    „Die Geste der Griechen ist irrational und gefährlich“, sagte ein Präsidentenberater gegenüber „Le Monde“. „Die Entscheidung ist unverständlich. Wenn man weiß, welche Schwierigkeiten Nicolas Sarkozy und Angela Merkel überwinden mussten, um den mutigen Plan durchzusetzen, dann kann ich nur die Entscheidung des griechischen Ministerpräsidenten bedauern, die mir unverantwortlich erscheint“, sagte der dem Präsidenten nahestehende UMP-Abgeordnete und Bürgermeister von Nizza, Christian Estrosi. Es sei zu hoffen, dass Papandreou seine Entscheidung revidiere. „Wenn man sich in einer Krisensituation befindet und andere wollen einem helfen, dann ist es beschämend, wenn man nur versucht, seine eigene Haut zu retten, statt sich seiner Verantwortung zu stellen“, sagte Estrosi.

    Aber unsere Politik ist ja zu klarer Ansage nicht in der Lage. Wir sind ja auch nur die grösste Volkswirtschaft der EU und viert grösste Wirtschaftsmacht der Welt. Um uns herum wird überall politischer Powerplay zum eigenen Vorteil betrieben, aber wir geben lieber den braven Musterschüler, der zu allem ja und Amen sagt. Selbst eine Nacht schlafen hat nichts daran ändern können wie sauer ich bin und das ist ungewöhnlich. Wenn ich die Aussagen von Papandreou heute Morgen lese steigt meine Wut eher weiter.

  7. walter rigler said:

    … unsere nationalen Politiker sind halt SCHWACH nach aussen hin (ggüber Griechenland) … dafür zeigen Sie umso mehr Härte im eigenen Land, wenn es um die Einsparungen geht. Nach aussen buckeln nach innen tretenDie Griechen sind fein raus – so oder so. Man hat Ihnen ja gerade einmal ein paar hundert Milliarden geschenkt. Und wer schon einmal in Griechenland auf Urlaub war kennt die Mentalität.. Da braucht man gar nicht von den toten Pensionsempfängern reden. Tja alles Mentalität ! in Deutschland würde niemand auf die Idee kommen für seine tote Großmutter die Pension einzusacken.

    Es gehören immer zwei dazu … und leider sind es die gebenden Politiker die sich in die fütternde Hand beissen lassen. Die Griechen – schlau Sie nützen die Situation aus. Aber als nicht griechischer Europäer kann man sich nur schämen derartig erniedrigt zu werden und zusehen zu müssen wie sich die eigenen Politiker in die Pfanne hauen lassen.

    Den Griechen muss man eigentlich applaudieren wie Sie Europa aufs Kreuz gelegt haben !

  8. Sandro Valecchi said:

    Burnout! Griechenland kann nicht mehr Euro-Mitglied sein

    Griechenland kann nicht mehr und will auch nicht mehr, zu groß sind die Lasten und Belastungen für die Bevölkerung. Gleich einem Verzweiflungsakt kündigte Ministerpräsident Giorgos Papandreou über die Medien an, nunmehr die Bevölkerung Griechenlands darüber entscheiden lassen, ob es die mit den EU-Hilfen verbundenen Sparauflagen akzeptieren kann und wird.

    Die Antwort steht bereits schon jetzt und heute fest. Die Mehrheit der Griechen kann und wird die durchaus strengen Auflagen der EU und die damit verbundenen, einschneidenden Maßnahmen hinnehmen oder verkraften. Das war’s, Game-Over.

    Zwar glauben einige politische Analysten, der griechische Staatschef „Papandreou pokert hoch“, es sei allerdings der einzig gangbare Weg, gleichgültig wie groß das Risiko des Scheiterns der Volksabstimmung auch immer sein möge. Dies verkennt allerdings völlig die Lage mit Focus auf Stabilität und Vertrauensbildung innerhalb der Märkte in der EU und mit Außen- sowie Wechselwirkung auf die internationalen Märkte.

    Falsches Timing. Papandreou hätte bereits zu einem deutlich früheren Zeitpunkt eine Volksabstimmung innerhalb Griechenlands über die Kardinalfrage „zum Verbleib Griechenlands als Mitglied der Euro-Währungszone“ ansetzen können, um so den anderen EU-Partner Gelegenheit zu geben, sich auf die Situation eines zeitlich geordneten Ausstiegs aus dem Euro vorbereiten zu können. Die EU-Staaten zeichnen sich durch ihre gereiften, erprobten und beständigen Demokratien aus. Papandreou signalisiert „experimentelle Demokratie“, ohne – anscheinend zu wissen – welche Zielstellung in Griechenland verfolgt wird. Bislang sah es so aus, als verfolge Griechenland die entschlossene Zielstellung, im Euro zu bleiben, koste es, was es koste, komme, was immer kommen wolle.

    „Mein Problem ist, das Land zu retten“, erklärte Ministerpräsident Giorgos Papandreou am 27.09.2011 im Rahmen seines Besuchs in Berlin: „Ich kann garantieren, dass Griechenland allen seinen Verpflichtungen nachkommen wird“, versprach Griechenlands Ministerpräsident der EU.

    Allen Marktbeobachtern war klar: Haushaltsdisziplin, Zwischenfinanzierung, Sanierung der Staatsfinanzen und ein Plan zum Wiedererstarken der Ökonomie in Griechenland stellt Ministerpräsident Giorgos Papandreou vor eine Mammutaufgabe. Neben der demonstrativen Zuversicht, für die Bundeskanzlerin Angela Merkel wirbt, muss Griechenlands Ministerpräsident Giorgos Papandreou Überzeugungsarbeit leisten. Es geht seit Monaten um die Kernfrage: Kann Griechenland diese ehrgeizigen Sparziele einhalten und den Weg in die Zukunftsfähigkeit als Euro-Mitgliedstaat beschreiten?

    Regierungschef Papandreou handelt eigenmächtig, ohne sich mit den EU-Partnern abzustimmen und das ist vor allem in dieser Situation töricht und gleich einem irreparablen Vertrauensschaden gleichzusetzen. Griechenland bietet Irrationalität und Unberechenbarkeit, zumindest aus der Sicht Dritter, in einer der schwersten Krisen der EU an.

    Cut! Neue Lage und neue Lagebeurteilung: ein geordneter Ausstiegsplan für Griechenland aus der Euro-Währung muss her, je schneller, desto besser.

    Sandro Valecchi, D-10555 Berlin

  9. Pingback: Kleine Presseschau vom 1. November 2011 | Die Börsenblogger

  10. Ramsi said:

    Dieselben zwei Worte sind mir gestern auch eingefallen, als ich Das Erste angemacht habe. Besonders der hier: „Und nun dieses Ding mit der Volksabstimmung. Als ob das Papandreo und Co. nicht schon längst als Option auf dem Radar gehabt hätten. Aber nein, erst einmal die anderen Europäer sich abmühen lassen, das Geld freigegeben lassen und dann den Partnern auf diese Art und Weise in den Rücken fallen.“

    Hätte von mir kommen können 😀

  11. Pingback: Blut auf den Strassen nach griechischen Referendum-Plänen | Investors Inside

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