Social Trading ist das Thema für Anleger in den letzten Monaten! Während es ja bereits seit Jahren ein paar Anbieter für das sogenannte Crowd Inventing am Markt gibt, unterscheiden sich diese in vielen Punkten der „Leistungen“, insbesondere aber auch bezogen auf die Trader denen man dort folgen kann. Einige Plattformen legen offenbar weniger Wert auf die Qualifikation ihrer Top-Trader als andere. Andere Anbieter wiederum achten wenigstens darauf, dass Ihre Trader auch mit „echtem“, also eigenem Geld am Markt unterwegs sind. Dies schafft grundsätzlich mehr Vertrauen, denn der Handelnde verdient dann nicht nur über Spreads oder Provisionen sein Geld, sondern einen Großteil durch die eigenen Handelsgewinne.
Grundsätzlich ist Social Trading eine feine Sache und eine gute Depotbeimischung, denn die jeweiligen Trader arbeiten gegen eine kleine Provision für Sie und vermehren im Optimalfall ganz bequem Ihr Kapital. Insbesondere für noch eher unerfahrene Trader, oder aber Anleger die schlicht nicht über die Zeit verfügen den Märkten ständig zu folgen, ist der Handel über einen Social Trading Broker ein sinnvolles Tool zu Vermögensbildung. Dennoch muss man auch als sogenannter Follower ein paar Regeln beachten die grundsätzlich dazu beitragen mit diesem Handelsmodell langfristig Erfolge zu erzielen. Wie hoch der tatsächliche Gewinn Ihrer Social Trading Aktivitäten sein wird hängt auch hier davon ab, wie intensiv sie sich mit der Materie beschäftigen wollen. Ich habe inzwischen mehrere Anbieter in diesem Bereich über einen längeren Zeitraum getestet und komme zu einem klaren Ergebnis. Zunächst aber möchte ich Ihnen die zehn goldenen Regeln für das Social Trading vorstellen, die sich aus meinen gemachten Beobachtungen und Erfahrungen ergeben:
Die zehn goldenen Regeln
1. Glaubwürdigkeit
Wählen Sie grundsätzlich einen Broker aus bei dem der Trader dem Sie folgen wollen auch über ein klares Profil verfügt. Es sollte neben dem aktuellen Portfolio auch ein grundsätzlicher Anlagestil bzw. eine Strategie ersichtlich sein, ebenso wie möglichst eine kurze Historie der letzte Trades und einige Maßdaten zur Risikokontrolle wie bspw. der maximale Drawdown. Ein schneller Blick auf diese Daten kann Ihnen verraten ob es sich bei den Trader um einen Hasardeur handelt oder einen solide arbeitenden Profi, der an einem langfristigen Portfoliozuwachs interessiert ist!
2. Kosten
Die meisten Plattformen bieten Ihren Tradern an in einem gewissen Rahmen eine Performance-Gebühr zu verdienen, die selbstverständlich auch sein muss. Alleine schon um den Trader dauerhaft zu motivieren die maximale Performance für Sie herauszuholen. Dafür erledigt er ja schließlich auch die Arbeit die Sie nicht machen wollen oder können – den Research! Je nach Plattform werden auch hier sehr unterschiedliche Sätze verlang, die in der Regel zwischen 5 und 20 Prozent vom erzielten Gewinn betragen. Faire Modelle sehen vor, dass der Trader erst dann eine Gebühr von Ihnen erhält, wenn sein Portfolio einen neuen Höchsttand erreicht hat (High Watermark). Bei andere Plattformen zahlen Sie gar keine erfolgsabhängige Gebühr sondern lediglich die üblichen Spreads von denen Ihr Trader dann einen Teil abbekommt. Achten Sie also bei der Auswahl Ihres Traders auf ein transparentes und faires Kostenmodell.
3. Performance
Bevor man so richtig durchstartet kann es durchaus hilfreich sein sich erst einmal eine Watchlist der bevorzugten Trader anzusehen. Dies ist insbesondere dann interessant wenn sich der Markt gerade in einer eher schwankungsintensiven Phase befindet. Denn hier trennt sich die Spreu vom Weizen, wie es o schön heißt. Ein guter Trader wird versuchen in jeder Marktphase Geld für Sie zu verdienen. Er beherrscht die Klaviatur des „Long“ und „Short“-Gehens aus dem FF und weiß diese auch entsprechend einzusetzen. Ein Blick – insbesondere bei stark fallenden Märkten – in das Portfolio des Traders verrät so einiges über dessen Trading-Plan!
4. Sicherheit
Sicher ist an der Börse gar nichts! Wenn Sie aber schon mal wissen, dass Ihr eingezahltes Geld nicht in irgendwelchen Sammelkonten schlummert auf die Sie keinen direkten Zugriff haben, dann ist das ein sehr beruhigendes Gefühl. Gute Broker führen jedes Kundenkonto als sogenanntes segregiertes Kundenkonto, dass völlig losgelöst von den Konten des Brokerhauses geführt wird. Das heißt, dass im Falle einer Zahlungsunfähigkeit des Brokers Ihr Geld dennoch sicher und jederzeit abrufbereit auf Ihrem persönlichen Konto schlummert, sofern nicht gerade ein Trade mit einem Teilbetrag ausgeführt wurde. Beim Glattstellen einer Position wird Ihr Geld immer wieder und ohne Umwege auf Ihr Konto gebucht. Achten Sie also darauf wie und wo genau Ihr Geld unterwegs ist!
5. Fehltrades und Verluste
Auch ein guter Trader kann durchaus mal ein paar Fehltrades hintereinander haben. Der versierte Trader wird dann Positionen glatt stellen, sich kurz schütteln, und seine Strategie überdenken. Möglicherweise nimmt er sich ein kurze Auszeit indem er ein bis zwei Tage gar nicht handelt. Danach sollte die Performance dann wieder merklich anziehen. Geben Sie Ihrem Trader also unbedingt eine zweite Chance und springen Sie nicht hektisch von Trader zu Trader hin und her. Jemand der in der Vergangenheit bewiesen hat dass er in der Lage ist eine gute Performance zu erzielen, wird dies auch in Zukunft wieder tun. Behalten Sie bitte unbedingt auch im Hinterkopf dass die Börse keine Einbahnstrasse ist  und Verluste genauso dazugehören wie Gewinne! Am Ende einer Handelsperiode lässt sich somit eine wirkliche Aussage über die Qualität eines Traders machen. Dann sollten die Gewinne höher sein als die Verluste.
6. Erreichbarkeit des Brokers
Ein guter Broker ist für Sie zu den Kernhandelszeiten erreichbar und nimmt sich Ihrer Probleme an, egal über welche Depotgröße Sie verfügen. Ob Sie nun also ein Depot mit 1.000,- Euro oder einer Million Euro führen – Sie sollten immer kompetent betreut werden. Ein Kundenservice in deutscher Sprache ist ebenfalls sehr hilfreich, wenn auch nicht unbedingt Pflicht, so man des Englischen ausreichend mächtig ist. Was aber Pflicht ist ist die Erreichbarkeit der Handelsplattform in jeder Marktphase. Ich persönlich kenne große und international ausgerichtete Broker, deren Plattform regelmäßig in die Knie geht wenn der Markt in eine volatile Phase eintritt. Das ist ein absolutes „No-Go“ und passiert bei kleineren Brokern, die offenbar rechtzeitig für die passende Infrastruktur u.a. in Form von leitungsfähigen Servern gesorgt haben, eher selten. Die schiere Größe eines Brokers sagt also keineswegs etwas über die Zuverlässigkeit der Handelsoberfläche aus!
7. Fortbildung
Ein guter Anleger bildet sich permanent fort um zu verstehen was genau am Markt und mit seinem Geld passiert. Auch wenn Sie nicht über die Zeit verfügen oder die Lust verspüren sich mit der Materie nähe zu befassen ist es Ihre Pflicht zumindest ein Mindestmaß in Ihre persönliche Fortbildung zu investieren. Die vollautomatische Gelddruckmaschine gibt es eben auch hier nicht! Ein mal pro Woche die aktuellen Positionen zu überdenken und sich die getätigten Trades Ihres Traders anzusehen, kann aber in den meisten Fällen schon ausreichend sein. Einige Broker bieten zudem sehr lehrreiche Videos zum Thema Fortbildung auf Ihren Plattformen an.
8. Gier
Der Tod eines jeden Traders ist die Gier! Gerade beim Social Trading zeichnet sich der langfristige Erfolg eines Anlegers dadurch aus, zu wissen wann man mit hohem Einsatz unterwegs sein kann und wann man das Exposure lieber etwas runterfahren sollte. Je nach Marktphase ist es somit sinnvoll die Anlagestrategie den Gegebenheiten anzupassen. Ein guter Social-Trader wird diesen Job für Sie erledigen indem er kleinere Positionsgrößen handelt und generell weniger Trades eingeht, oder aber flexibel die Tradingrichtung wechselt. Versuchen Sie also nicht um jeden Preis jeden Euro aus dem Markt zu quetschen indem Sie immer hin und her springen sondern suchen Sie sich bspw. fünf Trader aus, verteilen Sie das Risiko und lassen die Dinge einfach mal laufen.
9. Angst
Wenn Sie ein eher ängstlicher Mensch sind, der schon bei einem vorübergehenden Buchverlust von fünf Prozent Muffensausen bekommt, dann müssen Sie sich die ernsthafte Frage stellen one Trading generell etwas für Sie ist oder Sie sich lieber mit den Mikrozinsen auf Ihrem Sparbuch zufrieden geben. In allen anderen Fällen gilt: Verluste gehören zum Geschäft. Je eher Sie diese Lektion gelernt haben, desto erfolgreicher werden Sie sein. Verluste müssen ab einem gewissen Punkt konsequent begrenzt werden, sind aber grundsätzlich nichts Schlechtes. Ein kleiner Buchverlust kann sich an Ende immer noch in einen großen Gewinn verwandelt wenn man eine Strategie verfolgt und diese konsequent umsetzt.
10. Moneymanagement
Wobei wir bei dem vielleicht wichtigsten Punkt sind – dem Moneymanagement. Stellen Sie sich die Frage wie viel Geld Sie pro Trade oder Trader maximal verlieren wollen oder können. Natürlich richtet sich dieser Wert nach Ihrer persönlichen Depotgröße. Ein kleiner Verlust mit einem einzelnen Trade kann jederzeit wieder mit einem neuen Trade ausgeglichen werden, ein großer Verlust schon deutlich schwieriger. Deswegen ist es unerlässlich, dass Sie Ihr zur Verfügung stehendes Kapital schützen indem Sie es auf mehrere Trader aufteilen. Möglichst sollte dabei darauf geachtet werden, dass diese Trader dann auch unterschiedliche Handelsansätze verfolgen, um das Risiko weiter zu minimieren.
Mit Zertifikaten müssen Sie deutlich mehr Geduld mitbringen und sind abhängiger von der allgemeinen Marktlage und der dauerhaften Motivation des jeweiligen Traders. Hier steht generell eher der langfristige Vermögenszuwachs im Vordergrund. Dennoch sind die Auswahlkriterien für den Follower auch etwas anspruchsvoller und zeitintensiver, da man neben der tatsächlichen Performance auch die einzelnen Positionen überwachen muss. Nicht selten sind anfänglich gut laufende Zertifikate wenige Wochen oder Monate später echte Underperformer, was einen regelmäßigen Wechsel und entsprechende Gebühren mit sich bringt.
Fazit: Wer sich für das Thema Social Trading interessiert, findet hier eine erste Anleitung auf was zu achten ist. Grundsätzlich sind mir persönlich hier die kurzfristigen Wertsteigerungen lieber, sprich auch der größte Markt der Welt bei dem 24 Stunden rund um die Uhr gehandelt werden kann. Forex Handel ist ein Bereich in dem sich die wenigsten Privatanleger gut auskennen, der aber sehr gewinnträchtig sein kann. Bereits für kleine Beträge kann man ein Depot bei einem Broker eröffnen und den Profis bei Devisenhandel folgen. Dabei können Sie bestimmen ob Sie dem Trader prozentual folgen wollen. (bspw. 3 Prozent der Depotgröße pro Trade etc.) oder aber absolut, sprich mit dem gleichen Betrag den der Trader einsetzt. Alles Weitere passiert dann voll automatisch und sie müssen selbst nicht mehr tun als die oben beschriebenen Kontrollen durchzuführen und Ihre Trader Hitliste gelegentlich überprüfen.
Und jetzt wünsche Ich Ihnen viel Spaß bei den ersten Schritten zum erfolgreichen Social Trader, falls ich mit diesem Artikel Ihr Interesse geweckt haben sollte..!
Die Kosten werden in der Regel zwischen 5 und 20 Prozent vom erzielten Gewinn betragen. Das sind die Kosten vom wikifolio oder ?
Hi,
danke für die gute Übersicht. Bist du auf einer der bekannten Webseiten auch als aktiver Trader aktiv, so dass man dein Handeln nachverfolgen kann?
Lg,
Kai
Hallo Kai,
ich hatte mir mal spaßeshalber ein Wikifolio vor einiger Zeit eingerichtet, dann aber festgestellt, dass ich dafür nicht auch noch die Zeit habe 🙂 um das ernsthaft zur betreiben.
viele Grüße
Lars