DAX – die Woche der Entscheidung

In der Wochenendausgabe unseres Newsletters haben wir folgenden Chart analysiert. Mit relativ hoher Wahrscheinlichkeit wird der DAX wieder in den abwärts gerichteten Trendkanal zurückfallen nachdem es in der letzten Handelswoche nicht gelungen ist aus diesem Trendkanal nach oben auszubrechen. der kurzzeitige Anstieg über die Marke von 5.600 Punkten wurde sofort wieder abverkauft. Aus charttechnischer Betrachtung ist der Index damit nicht nur am Trendkanal abgeprallt, sondern hat auch das 50ger Fibonacci Retracement, bei aktuell 5594 Punkten, mustergültig getestet. Ein erneutes Abtauchen des Dax in den kommenden Tagen wäre somit die nun logische Folge.

Am heutigen Montag sind die Vorgaben nach dem relativ unspektakulären Verfallstag am Freitag erwartungsgemäß schwach. Die asiatischen Märkte befinden sich ebenfalls allesamt im Minus, und der Euro dürfte weiter korrigieren. Die erneut aufgeschobene Entscheidung des Bundestages über den Eurorettungsschirm, sowie das – vorsichtig formuliert -  eher unterkühlte Treffen der EU-Finanzminister mit ihrem US-Kollegen, Timothy Geithner am Wochenende dürfte heute Spuren an den Finanzmärkten hinterlassen. Weiterhin ist keine praktikable Lösung in Sicht, dafür scheint aber die politische Zerrissenheit bald einen neuen Höhepunkt zu finden. An eine globale Lösung ist nicht zu denken.

Aber es gibt auch durchaus berechtigte Hoffnungsschimmer in dieser Handelswoche. Am 20.und 21. September findet die nächste große FED Sitzung statt von der sich nicht wenige Anleger im Ergebnis eine erneute Lockerung der US Geldpolitik erhoffen. Sollte Ben Bernanke sich also ein weiteres Mal klar zu einer solchen Maßnahme entschließen, würde dies die Märkte sicherlich erneut befeuern, und die Indizes nach oben ausbrechen. Doch Vorsicht, nicht selten spielen die Börsen ein erwartetes, positives Ergebnis bereits im Vorfeld des eigentlichen Ereignisses durch, um dann die tatsächliche Nachricht bereits wieder zu verkaufen. Bleibt das Ereignis gar komplett aus ist das Endtäuschungspotenzial entsprechend groß.

Für den DAX dürfte dies eine weitere Woche der Entscheidung sein, man möchte fast „Schicksalswoche“ schreiben..Gelingt der Ausbruch aus dem kurzfristigen Abwärtstrend mit einem anschließenden Anstieg bis über den Trendwiderstand bei 5.783 Punkten so ist der Weg bis zu 6.000er Marke frei. damit könnte dann auch die Bodenbildung bereits abgeschlossen sein. Fällt der Index hingegen wieder zurück bis unter die Marke von 5.320 Punkten dürfte die Kreuzunterstützung im Bereich 5.136 bis 5.215 Punkte schnell wieder erreicht sein. Bislang bietet die runde Marke von 5.000 Punkten noch einen guten Halt. Richtig kritisch würde es erst bei einem nachhaltigen Unterschreiten der Marke bei 4.885 Punkten. Wir favorisieren (leider) das zweites Szenario, und gehen in der Folge von einem erneuten Test der Tiefststände aus.

Melden Sie sich jetzt für unseren kostenlosen Börsen Newsletter hier an!

Related posts

8 Comments

  1. John Smith said:

    Hallo Lars, hallo Hari,

    so langsam sieht es ja nach einem erhöhten „Drang“ nach oben aus. Ich habe einen Teil meiner Short-Positionen aufgelöst und spiele mit dem Gedanken die Longs auszubauen.

    Hierbei würde ich gerne aus dem Automobilbereich was nehmen. Mein Favorit ist natürlich Porsche. Nach den schlechten News scheue ich mich aber davor. Wie seht ihr aktuell Porsche? Alternativ würde ich VW oder Daimler ins Auge fassen.

    Daneben würde ich auch aus dem Stahlbereich etwas kaufen, hier stehen Klöckner und ThyssenKrupp zur Auswahl. Was würdet ihr an dieser Stelle bevorzugen?

    Die Frage nach dem Zeitpunkt des Einstiegs müsste ich noch abwägen, aber es ist ja schonmal von Vorteil wenn mann dann schon weiß was es werden soll 😉

    Danke schonmal und viele Grüße
    J.S.

    • Lars said:

      Hallo John, ja es sieht im Moment so aus, als würde der Markt wieder Stärke zeigen, aber die endgültige Entscheidung darüber fällt wohl erst Morgen. Porsche ist seit ein paar Tagen etwas kritischer zu sehen, auch wenn ich glaube das hier erhebliches Nachholpotenzial besteht. Die Wirren um die gegenseitigen Optionen, und die verschobene Verschmelzung erlauben gerade kein klares Bild. VW wäre also wohl die „sicherere“ Alternative, und bleibt mein persönlicher Favorit in der Autobranche. Ich werde letztlich wieder beide haben…Im Stahlsektor setze ich auf Klöko und Thyssen, Hari hingegen bevorzugt Salzgitter und Klöko 🙂

  2. Markus said:

    Gute Analyse! Im EUR/USD muss noch das Wochenendgap geschlossen werden.

  3. Ramsi said:

    Das versteh ich nicht. Du gehst von sich erholenden Bankaktien aus aber schreibst gleichzeitig, dass der DAX noch deutlich abtauchen wird. Sollte man also jetzt nicht in Bankaktien investieren?

    • Lars said:

      Hallo Ramsi, das ist natürlich etwas widersprüchlich…Wir Hari es so schön gesagt hat „Ich weiß das ich nichts weiß“ 🙂 Aber mal im Ernst, beide Artikel beziehen sich jeweils auf die aktuelle charttechnische Situation, im DAX und bei den Banken. Letztlich wird sich eine der beiden Varianten durchsetzen, und wenn der Dax abschmiert dann natürlich auch die Bankaktien erneut. Allerdings rechne ich eher mit einem Re-Test der 5.000 Punkte, vielleicht auch 4.800, und nicht einem Totalabsturz. Ich würde also nicht massiv in Banken gehen, aber ich habe einen Fuß in der Tür, da ich die Banken für massiv überverkauft halte. Letztlich spiele ich damit eine weitere Unterstützung Griechenlands und nicht die Pleite. Die Bankenwerte zeigen bereits wieder Stärke ebenso wie die Autobauer. Stärke heißt in dem Falle deutliche Erholung bei freundlichen Märkten, wie letzte Woche gesehen. Wie bei der Umfrage schon geschrieben könnte ich mir vorstellen das wir irgendwo zwischen der 7 und der 8 sind, und fange an mich vorsichtig dahingehend zu positionieren.

  4. Holgersen said:

    Ja, es wird spannend. Zumal sich die Situation um Griechenland im Moment zuspitzt, und zwar nicht (leider?) in eine positive Richtung.

    Ein Teil der Erwartungshaltung bzgl. FOMC dürfte bereits in die Rally letzte Woche eingepreist sein. Geht man von einem beschränkten Handlungsspielraum der FED aus, ist das Enttäuschungspotenzial umso grösser.

    Sollte die sich die Situation in Europa nun in den nächsten 4 Wochen auflösen (ein grösseres Zeitfenster sehe ich nicht), steht die nächste Bewährungsprobe in den Staaten an: Die Konkretisierung des Sparpaketes und Konjunkturprogrammes. Hier ist zu befürchten, dass das Hauen und Stechen wieder beginnt. Die Folgen: Abstufung der USA durch weitere Ratingagenturen.

    • Lars said:

      Hallo Holgersen, Die griechische Regierung will ja und das muss man auch lobend anerkennen, aber sie erreicht das Volk nicht mehr um die Sparbemühungen auch gut verkaufen zu können. Letztlich scheint die Lage dort wohl kurz davor zu sein endgültig zu kippen. Im Extremfall sind da wirklich bald bürgerkriegähnliche Zustände zu befürchten. Man kann ein Land halt nicht von heute auf morgen so kaputtsparen wie es die Gemeinschaft nun fordert, das sollte auch allen Beteiligten (eigentlich) klar sein. Also mal ganz nüchtern und unabhängig davon betrachtet wie es überhaupt dazu kommen konnte…Mit Deinem Zeitfenster von vier Wochen hast Du Recht, …vielleicht auch wesentlich weniger!?!

Ich stimme den Datenschutzbestimmungen zu.

*

*

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Top