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Die Welt schaut nach Amerika – Alcoa, JP Morgan Wells Fargo im Fokus

Aus unserem Newsletter vom Wochenende… Das beherrschende Thema der letzten Woche, und wohl auch in der kommenden, ist und bleibt der US Haushaltsstreit. Momentan scheint die ganze Welt einfach auf eine Lösung dieser Patt-Situation in den USA fokussiert zu sein. Nichts geht wirklich vorwärts oder rückwärts. Doch das könnte sich bald ändern. Denn, sollten die fruchtlosen Debatten auch in einigen Tagen weiterhin so ergebnislos verlaufen, wird die Nervosität an den Kapitalmärkten entsprechend zunehmen. Einen leichtenVorgeschmack darauf, was uns dann noch erwarten könnte, haben wir bereits in den letzten Handelstagen gesehen. Zahlreiche Highflyer standen zuletzt deutlich unter Druck, Gewinnmitnahmen prägten das übergeordnete Bild.

Lediglich am Freitag haben die Märkte wohl darauf gesetzt, dass es nun an diesem Wochenende doch noch zu einer überraschenden Einigung kommen könnte, bzw. gehe ich persönlich eher davon aus, dass der leichte Kursanstieg bei den Indizes vorrangig dadurch verursacht wurde, dass hier Short-Positionen in größerem Umfang eingedeckt wurden. Wer will schon riskieren dass seine Position am Montag mit einem kräftigen Minus eröffnet, falls doch überraschen eine Einigung zustande kommt. Das wäre in einer politischen Lage wie dieser wohl auch eher eine Harakiri-Strategie.

S&P 500 Chart Korrekturpotenzial

Ich gehe nicht davon aus, dass hier kurzfristig eine Lösung präsentiert wird, ebenso wenig erwarte ich nun bereits in der kommenden Woche wieder einen deutlichen Anstieg der Indizes, bzw. Aktienkurse. Es dürfte also weiterhin eine gute Strategie sein sich in Geduld zu üben und auf den richtigen Moment zu warten. Man sollte auch keinesfalls vergessen, dass offenbar die große Mehrzahl der Marktteilnehmer fest davon ausgeht dass es kurzfristig zu einer Lösung des Streits zwischen Republikanern und Demokraten kommt. Und wie wir alle aus langjähriger Erfahrung wissen, geschieht an der Börse selten das was die Mehrheit erwartet…! Am Ende wird es eine Lösung geben…das ist zumindest naheliegend, denn die Wirtschaftsnation Nummer Eins kann sich eine faktische Pleite sicherlich nicht leisten.

Die abgelaufene Woche könnte also nur ein erster Testballon gewesen sein, den der Markt ausgesandt hat um die festgefahrenen Gemüter im US Kongress zu einer Einigung zu bewegen. Offenbar war dieser leichte Druck bislang aber noch nicht ausreichend. Denn, je näher der 17.Oktober (9 Handelstage !) rückt desto dünner wird die Luft für die Entscheider im US Kongress, und je deutlicher die Kurse im Vorfeld dieser Entscheidung fallen, desto eher werden die US Politiker sich tatsächlich zu einer Einigung durchringen. Es ist also durchaus im Bereich des Möglichen, dass der Markt den Druck auf die beiden Parteien demnächst noch deutlich erhöhen wird. Das wäre dann der klassische Erpresser-Trade, den wir in den vergangenen Jahren schon des öfteren gesehen haben, wenn wichtige politische Entscheidungen anstanden, die zunächst aber von allen Beteiligten auf die lange Bank geschoben wurden.

Es besteht, wie oben bereits erwähnt, nun eine realistische Chance darauf, dass wir demnächst den Pullback sehen werden, den viele Marktteilnehmer sehnlichst erwarten. Die eigentlich spannende Frage, die sich dann stellt, ist aber die nach dem „richtigen Zeitpunkt“ für den Einstieg… neben dem nicht ganz unwichtigen Auswahl der richtigen Aktien, natürlich! Denn es ist wohl grundsätzlich ohne Frage, dass die Rally sehr wahrscheinlich weiter gehen wird, nachdem der Markt etwas durchgeatmet hat. Und der Grund dafür werden auch weiterhin die Notenbanken sein und nicht fundamentale Ãœberlegungen. Viele Marktteilnehmer werden bereits die ersten Dips wieder aggressiv kaufen, andere warten geduldig ab, bis der Rauch sich gelegt hat und suchen dann erst ihre Chance.

Dax Chart mit offenen Gaps

Ich persönlich gehöre eher zu der zweiten Kategorie, da ein Rücksetzer theoretisch auch deutlicher ausfallen kann, als man sich das heute vielleicht vorstellen möchte. Die Indizes befinden sich weiterhin in fast schwindelerregender Höhe und auch die Hindernisse auf der Oberseite scheinen sehr massiv zu sein. Auf der Unterseite warten hingegen – gerade beim DAX – noch diverse offene Gaps auf Schließung, die der starke Anstieg der vergangenen Wochen in den Charts hinterlassen hat. Viele der ehemaligen Kurstreiber im Dax haben zudem bereits Verkaufssignale generiert, andere wiederum stehen unmittelbar davor. Gleiches gilt im Ãœbrigen für den US Markt. Gerade einige BlueChips haben zuletzt charttechnische Muster ausgebildet, die auf eine Top-Bildung hindeuten… Die heiß geliebten Momentum-Aktien der letzten Monate wie YELP, Facebook und Co. dürften im Falle eines Kursrutsches zunächst am kräftigsten wieder an Wert verlieren. Es ist also nicht unbedingt an der Zeit sich nun weit aus dem Fenster zu lehnen, oder (zu) früh auf die nächste Gegenbewegung nach oben zu setzen.

Sollte es hingegen nun doch – wider Erwarten – zu einer schnellen Einigung in Washington kommen, so wird der Markt dies natürlich kurzfristig mit einer entsprechenden Bewegung nach oben quittieren. Ob diese dann nachhaltig sein wird ist aber ebenfalls fraglich, denn die Flut an Wirtschaftsdaten, die wegen des drohenden Shutdown in den letzten Tagen ausgeblieben ist, muss dann erst einmal in den Kursen verarbeitet werden. Dagegen würde auch die Erwartung des Marktes sprechen, dass genau das im Falle einer Einigung passieren wird. Sprich wenn alle an eine Rallye  glauben wird diese höchstwahrscheinlich nicht kommen, oder zumindest nicht nachhaltig sein.

Zudem startet die Berichtssaison zum abgelaufenen dritten Quartal in der kommenden Woche mit Alcoa, JP Morgan Wells Fargo. Somit werden wir auch von dieser Seite nun wieder verstärkt neu Impulse sehen. Allerdings bin ich nicht sehr zuversichtlich, dass wir in diesem Quartal große Sprünge bei den Gewinnen sehen werden. Sie erinnern sich vielleicht dass ich bereits vor Monaten auf ein schwieriges drittes Quartal hingewiesen habe…!

Insgesamt empfinde ich somit das aktuelle Chance-Risiko-Verhältnis nicht mehr als besonders attraktiv. Es gibt bessere Setups auf die man geduldig warten sollte. Ein paar wenige Einzelwerte sind, wie bspw. die DB oder auch Hochtief und die beiden Energieversorger E.ON und RWE sind davon ausdrücklich ausgenommen. Dennoch muss man jetzt unbedingt seine Hausaufgaben machen, und sich die Aktien bereits jetzt raussuchen die man dann am Tag x für Kurs Y kaufen möchte. Achten Sie unbedingt auf relative Stärke bei einigen Aktien in einer weiteren Abwärtsbewegung! Bereits in der letzten Woche konnte ich einige Kandidaten identifizieren die ich nun auf meiner Intensiv-Watchlist habe. Über diese werde ich zu gegebener Zeit im Blog oder unserem Newsletter berichten und Ihnen ein charttechnisches Update mit den relevanten Marken erstellen, auf die man jetzt achten sollte.

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Kali und Salz Aktie vor Gap Close bei 35,- Euro ?

Heute möchte ich Ihnen hier noch einmal einen bereits etwas älteren Artikel zur Kali und Salz Aktie näher bringen, der immer noch sehr aktuell ist …Wie man sehen kann hat die Aktie bei dem starken Anstieg gegen Ende Juni diesen Jahres mehrere Gaps zurück gelassen. Dabei ist insbesondere die erste Kurslücke um die 33,- Euro doch recht ordentlich. Ein weiteres liegt bei c. 35 Euro etwas weiter oben. Ich persönlich rechne damit dass zumindest dieses zweite Gap bei 35,- Euro in den kommenden Tagen nun geschlossen wird und hatte Sie, liebe Leser, ja bereits in unserem Newsletter vom 07.08.2012 auf diese Möglichkeit hingewiesen. Bei dieser Einschätzung bleibe ich auch weiterhin. Danach ist die Frage was passieren wird, denn es gibt durchaus noch eine zweite charttechnische Betrachtungsweise…

Sieht man sich den längerfristigen Chart der K+S Aktie an, dann kann man sehr schön die Entstehung eine umgekehrten Schulter-Kopf-Schulter Formation erkennen, die sich hier bereits seit Anfang diesen Jahres ausbildet. Diese sollte nun in den kommenden Tagen abgeschlossen werden. Die eigentlich spannende Frage dabei ist nun aber ob dies bereits bei 35,- Euro geschehen wird, sprich die linke (oder rechte, je nach Betrachtungsweise) Schulter bei dem Tiefpunkt von Anfang März zu sehen ist, oder der „Ausreißer“ aus dem Dezember 2011 die linke Schulter abbildet. Beide möglichen Varianten entsprechen zudem exakt den Kursen der beiden noch offenen Gaps. Die „sauberste“ Variante wäre somit also ein kurzes und heftiges Abtauchen der Aktie bis auf ca. 33,- Euro um somit ein solides Fundament für einen möglichen Aufstieg zu legen.

Es ist aber durchaus möglich dass bereits um die 35,- Euro der Boden bei der Aktie gefunden wird, was ebenfalls ein sauberes Setup darstellen würde. Ein anschließender Richtungswechsel der K+ S Aktie sollte in beiden Fällen einen starken Anstieg auslösen, der – rein rechnerisch – bis in den Bereich um die 52,- Euro führen kann. Natürlich nicht in drei Handelstagen, aber zumindest bis zum Frühjahr. Die Kali und Salz Aktie bietet also aus diesem Blickwinkel ein Potenzial von knapp 50 Prozent, je nach Einstiegszeitpunkt vielleicht sogar noch etwas mehr. Die „sichere“ Variante auf das oben stehende Szenario zu setzen wäre nun also sich bereits um die 35,- Euro zu positionieren und einen möglichen Rücksetzer auf 33,- Euro notfalls auszusitzen, oder dann weiter aufzustocken.

DAX, S&P 500 im Chartcheck, Apple, Metro, K+S, Commerzbank und VW und Porsche im Fokus

Ich fasse mich heute ein wenig kürzer, denn zum einen habe ich ja bereits in den letzten Newsletter Ausgaben schon umfangreich zur aktuellen Situation an den Börsen Stellung genommen und zum anderen war ich gestern auf dem Oktoberfest und bin somit nur bedingt einsatzfähig… 😉  Der DAX hat sich also nun vorerst entschieden den seit Monaten bestehenden Trend wieder aufzunehmen und ist von der unteren Begrenzung dieses Trends wieder nach oben abgedreht. Das ist natürlich zunächst einmal eine weiteres bullishes Zeichen. Die Gefahr eines Trendwechsels ist damit zwar noch nicht abschließend gebannt worden, ich rechne aber damit dass sich dieser positive Trend nun weiter fortsetzen dürfte. Eine wesentliche Rolle bei der weiteren Entwicklung des DAX spielen dabei die nächsten Hürden bei 7.422, das letzte Hoch bei 7.478 und das Verlaufshoch aus dem Juli 2011 bei 7.527 Punkten. Die nennenswerten Unterstützungen liegen aus meiner Sicht nun bei 7.339, 7.285 und 7.198 Punkten.

 

 

Nun muss also die angehende US Berichtssaison neue Impulse oder gar eine finale Entscheidung liefern. Die Erwartungen des Marktes für das abgelaufene dritte Quartal des Jahres sind entsprechend gering, sodass die grundsätzlich die Möglichkeit besteht dass selbst schlechtere Zahlen dann immer noch als gut empfunden werden, weil man im Vorfeld bereits schlimmeres erwartet hat. Aus diesem Blickwinkel halte ich die allgemein vorherrschende Angst vor der nun kommenden Berichtssaison für übertrieben. Sicherlich wird es den ein oder anderen Ausreißer geben, der die Aktienkurse einzelner Unternehmen dann auch mal kurzzeitig deutlich belasten kann. Ein erster Vorbote auf entsprechend heftige Kursschwankungen bei einer Enttäuschung war beispielsweise die Reaktion der Metro Aktie auf die (erwarteten) Gewinnwarnung am  Freitag. Solche extremen Kursausschläge könnten wiederum aber für längerfristig orientierte Anleger genau die Einsstiegschance bieten auf die sie schon so lange gewartet haben.

Ich gehe zudem nicht davon aus dass wir quer über alle Branchen nun einen negativen Trend bei der Gewinnentwicklung sehen werden. Die jüngsten US Daten sprechen eine ganz andere Sprache. Der neue Optimismus der Einkaufsmanager, ebenso wie die Daten vom Häuser- und Arbeitsmarkt zeigen dass die jüngsten Maßnahmen der FED nun bald ihre volle Wirkung entfalten werden. Wie lange diese positive Stimmung anhalten wird, kann natürlich aus heutiger Sicht nicht abschließend beurteilt werden. Ich erinnere auch noch einmal daran dass trotz dieses neuen Optimismus sowohl das Damoklesschwert des sogenannten Fiscal Cliff als auch der Ausgang der US Präsidentschaftswahl weiterhin über den Märkten schweben wird. Das letzte TV Duell der beiden Anwärter hat die Karten erst einmal wieder neu gemischt, nachdem es zuvor eher nach einer Wiederwahl Obamas ausgesehen hatte. Auch die nächsten beiden TV Termine werden somit die Börsen in die ein oder andere Richtung beeinflussen..!

 

 

Der S&P 500 wäre am Freitag fast über das letzte Hoch bei 1.468 Punkten ausgebrochen. Zunächst sah alles danach aus als könne auch die Jahreshöchstmarke bei 1.474 Punkten noch geknackt werden. Doch dann kam erneuter Verkaufsdruck auf, der den Index bis zum Handelsschluss wieder zurück auf Los geschickt hat. Auch wenn in der letzten Handelsstunde noch einmal eine Gegenbewegung eingeleitet werden konnte muss man nach diesem Abverkauf zumindest weiterhin im Hinterkopf behalten, dass es sich hier nun unter Umständen auch um eine vorübergehende Topbildung in den Indizes, ebenso wie bei einigen Aktien handeln könnte. Das beste Beispiel dafür ist auch der aktuelle Chart der Apple Aktie die, alleine schon durch die schiere Größe des Unternehmens und den direkten Einfluss auf viele Zulieferunternehmen, einen tragende Rolle bei der weiteren Entwicklung der US Börsen spielt.

 

 

Hierzu habe ich am Freitag auf Investors Inside noch einen Artikel veröffentlicht, den Sie unbedingt lesen sollten. Die spannende Frage ist es nun ob es sich auch hier um eine Topbildung bei der Apple Aktie  handelt, oder der Aufwärtstrend demnächst wieder aufgenommen werden kann. Ich persönlich gehe davon aus dass der Markt sehr wahrscheinlich noch das Weihnachtsquartal bei Apple abwarten wird bevor diese Entscheidung dann von den Big Boys an der Wall Street getroffen wird. Zuletzt hat man sich etwas enttäuscht über die Verkaufszahlen des neuen iPhone 5 gezeigt. Wie schon mehrfach hier geschrieben ist das größte Problem für das Unternehmen die gewohnte Innovationskraft  weiterhin aufrecht zu erhalten. Dennoch, auch das iPhone 5 wird sicherlich seinen Weg in die Hände der Apple Fans finden. Das neue kleine iPad, ebenso wie Öffnung des Marktes in China bergen zudem weiterhin hohes Wachstumspotenzial für den Konzern.

Die Apple Aktie hat am Freitag noch weiter nachgegeben und notierte zum Handelsschluss bei 652,- Dollar. Damit wurde auch das letzte Tief  erneut erreicht. Aus charttechnischer Sicht könnte man auch hier die Nackenlinie ziehen, was sogar ein rechnerisches Kursziel von 599 Punkten ergeben würde.  Die Wahrscheinlichkeit dass solche Kursziele nahezu punktgenau abgearbeitet werden ist sehr hoch, auch wenn ein paar Faktoren dagegen sprechen…Ungeachtet dessen könnte sich der Rücksetzer grundsätzlich aber als gute Kaufgelegenheit darstellen, um von einem starken Weihnachtsgeschäft bei Apple zu profitieren. Wo die weiteren kurzfristig spannenden Marken liegen, können Sie im Blog nachlesen.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen nun erst einmal ein schönes Rest-Wochenden und erfolgreiche Entscheidungen in der kommenden Woche. Weiterhin müssen die Veränderungen an den Börsen und bei einzelnen Aktien aufmerksam beobachtet werden. Die grundsätzliche Richtung stimmt, das bullishe Setup ist weiterhin intakt. „The Trend is your friend until it ends.“ Ein fast schon obligatorischer Rücksetzer am Anfang der Woche würde mich nicht wundern, dieser sollte aber verhältnismäßig ruhig ablaufen und spätestens gegen Mitte der neuen Handelswoche wieder verstärkt gekauft werden, um den allgemein positiven Trend weiterhin aufrecht zu halten…!

viele Grüße, Ihr

Lars Röhrig

P.S. Ein gutes Beispiel für diese Unentschlossenheit in einzelnen Segmenten ist die Kali und Salz Aktie, die ich hier zuletzt auch mehrfach besprochen hatte. Wenn irgendwann auch solche Aktien anspringen ist das ein gutes Zeichen dafür dass die Rally an Breite und Fahrt gewinnt. Natürlich bleiben auch die Aktien von VW, Daimler und Porsche ebenso wie die Commerzbank Aktie weiterhin unter intensiver Beobachtung. Über nennenswerte Veränderungen werde ich Sie selbstverständlich im Blog auf dem laufenden halten.

Mario Draghi – Retter oder Plünderer? Wende oder Strohfeuer? Der Tag danach…

Die Reaktionen an den Börsen sprachen gestern eine deutliche Sprache. Nach der Ankündigung Mario Draghis dass man den Euro in jedem Fall retten und erhalten will, und dem vollmundigen Spruch dass die Maßnahmen der EZB dazu reichen werden, hausierten die Börsen weltweit. Die Aktienkurse stiegen, die Indizes konnten sich daraufhin von ihren kritischen Marken lösen. Zuvor sah die allgemeine charttechnische Situation bei DAX, S&P und Co. extrem brenzlich aus. Die Indizes drohten abzukippen, ein massiver Kursrutsch lag in der Luft. Doch dann kam Super Mario… „Innerhalb unseres Mandats ist die EZB bereit, alles Erforderliche zu tun, um den Euro zu erhalten“, sagte er und schob noch einen Satz nach der die Märkte in Euphorie versetzte: „Und glauben Sie mir, das wird reichen.“ Dieser Satz hat die gewünschte Wirkung nicht verfehlt. Mario Draghi hat es geschafft ohne einen Euro Einsatz zu verhindern dass die Märkte zusammenbrechen – Dafür gebührt ihm – zumindest aus taktischer Sicht – wohl Respekt.

Die Meinungen von Wirtschaftsfachleuten und Politikern zu diesem Statement fallen jedoch sehr unterschiedlich aus. FDP-Finanzexperte Frank Schäffler zeigt sich im Handelsblatt erzürnt: Draghi sei „kein Retter, sondern ein Plünderer des Spargroschens der Bürger“. Auch die Neue Zürcher Zeitung äusserte sich eher skeptisch zu dem Auftritt Draghis: „Die Probleme der Euro-Zone seien primär nicht geldpolitischer Natur, und die EZB werde daran alleine wenig ändern können.“ Fazit: Draghi werde den Euro alleine nur in den Zerfall begleiten können.

Aus meiner persönlichen Sicht hätte eine solche Ankündigung in einem früheren Stadium der Krise weitaus mehr Sinn gemacht. Dann wäre vieles noch zu verhindern gewesen und weitaus weniger Geld bei unsäglichen Rettungsversuchen verbrannt worden. Heute stellt sich die Gesamtsituation nun weitaus kritischer dar als bspw. noch vor einem Jahr. Draghi ist letztlich aus heutiger Sicht nur noch der letzte verzweifelte Verteidiger eines gescheiterten Plans, vor ein paar Monaten hätte er noch der „große Retter“ des Euro werden können. Heute wirken solche Aussagen eher wie eine Verzweiflungstat.

Ich halte die Rede des EZB Chefs somit eher für eine weitere Beruhigungspille für die Märkte, die genauso wenig funktionieren wird wie alle anderen politischen Ankündigungen der letzten Monate, wenn nicht Taten und eine zügige Umsetzung folgen. Der (Reform-) Druck auf die Regierungen der angeschlagenen Südländer dürfte seit gestern somit wieder deutlich gesunken sein. Das ist aus meiner Sicht eine wirklich schlechte Entwicklung! Denn gerade dieser Punkt sollte nicht mehr in der Öffentlichkeit diskutiert werden, weil er wieder und wieder Unruhe in die Kapitalmärkte bringt. Durch die letzten Ankündigungen der EZB dass nun die Politik am Zuge sei bevor man etwas unternehmen werde waren die Fronten zuvor eigentlich geklärt. Doch dann kam Super Mario… und hat nicht zuletzt die Glaubwürdigkeit der EZB einmal mehr in Frage gestellt.

Man darf also heute durchaus gespannt sein welche Haltbarkeit die jüngsten Aussagen Draghis nun haben werden. Der gestrigen Euphorie wird wahrscheinlich schon heute etwas Ernüchterung folgen. Wenn sich die ersten schlauen Köpfe Gedanken darüber machen was denn eigentlich gestern passiert ist…!?!  Zudem stehen wir mal wieder vor einem Wochenende an dem viel passieren kann. Wie auch in den letzten Wochen rechne ich – insbesondere nach einem Tag wie gestern – mit Gewinnmitnahmen an den US Börsen. Aus rein charttechnischer Betrachtung war die gestrige Kurserholung, nach den starken Verkäufen zum Beginn dieser Woche, zudem nicht mehr als eine technische Gegenbewegung. Heute steht noch eine große POMO Sell Aktion Der FED auf dem Programm, die die Kurse zusätzlich belasten dürfte. Abschließend habe ich noch ein kleinen statistischen Hinweis für Sie …In den letzten 8 Handelswochen haben die Börsen am Montag immer mit einem deutlichen Minus eröffnet…!

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen heute die richtigen Entscheidungen!

Aktuelle Markteinschätzung DAX und S&P 500

Getrieben durch diverse Nachrichten aus allen kritischen Bereichen erleben wir im DAX heute einmal mehr einen extrem unruhigen und volatilen Tag. Nachdem der Deutsche Leitindex gestern noch kräftig zulegen konnte gelang es heute zunächst nicht diese Stärke zu halten, was angesichts der Nachrichtenlage auch nicht weiter verwundert. Die gestrigen Gerüchte um ein weiteres Konjunkturprogramm in China haben sich nicht bestätigt. Dementsprechend sind heute insbesondere wieder die zyklischen Werte deutlich unter Druck. Hinzu kommen einmal mehr beunruhigende Nachrichten aus Spanien sowie eine eher enttäuschende Anleiheauktion in Italien. Bei einer Versteigerung neuer Papiere des Landes mit fünf- und zehnjähriger Laufzeit wurde das Maximalziel deutlich verfehlt. Die Zinsen zogen erneut weiter an.

Gerüchte und deren umgehendes Dementi der EZB zur Bankenrefinanzierung in Spanien machten heute ebenfalls die Runde. Demnach solle sich die Europäische Zentralbank zunächst unzufrieden über die Pläne der Spanier gezeigt haben, der Muttergesellschaft der angeschlagenen Sparkasse Bankia Anleihen im Wert von 19 Milliarden Euro zuzuschießen. Wie immer sorgen solche Nachrichten zunächst für große Verunsicherung an den Märkten und schickten den Dax erneut auf unter 6.300 Zähler. Diese Aussage wurde dann aber von der EZB  umgehend dementiert, was wiederum zu einem Anstieg im Dax bis auf 6.390 Punkte führte. Letztlich hat man als Anleger keine wirkliche Möglichkeit auf solch mediengetriebene Kursbewegungen zu reagieren, und am Ende ist das alles auch nur Grundrauschen. Ein Blick auf die Charts gibt da meistens ein etwas besseres Bild ab.

 

 

Der seit dem 24 Mail bestehende, zarte Aufwärtstrend des DAX wurde somit heute zu Handelsbeginn gebrochen. Die lange Kerze nach dem EZB Dementi verdeutlicht aber dass es heute sehr wohl noch möglich ist wieder in diesen Bereich vorzudringen. Hierzu benötigt der Markt aber wohl zur Abwechslung mal eine gute Nachricht! Dies wäre dann ganz klar als kurzfristige Bärenfalle zu werten und ich würde somit davon ausgehen dass im Anschluss wieder die obere Begrenzung dieses Kanals angesteuert werden kann. Wie Sie sehen können läge das Kursziel dann bei ca 6.500 Punkten. Gelingt es heute aber nicht wieder in den Trendkanal zurück zu finden droht ein weiterer Abverkauf bis in den Bereich der 6.270 und später 6.246 Punkte Marke. Am Ende wird auch heute der S&P 500 darüber entscheiden wohin die weitere Reise uns führt. Ich rechne momentan damit dass die Schlusskurse des gestrigen Handelstages bei 1.332,42 Punkten heute noch einmal erreicht werden ( was allerdings vorbörslich schon passiert ist!) Im Anschluss muss sich zeigen ob es gelingen kann die wichtige Marke von 1.335 Punkten heute zurück zu erobern, oder ob auch hier die unterer Begrenzung des aktuellen Trendkanals wieder angesteuert werden soll.

 

Das große Bild bleibt damit somit, wie bereits in unserem kostenlosen Newsletter dargestellt, weiterhin unverändert. Solange der Dax nicht nachhaltig unter das Kursziel von 6.172 Punkten fällt bleibt die Wahrscheinlichkeit für einen Bounce in Richtung 6.600 Punkten bestehen. Das Kursniveau um die 6.370 Punkte spielen dabei eine ganz wesentliche Rolle. Ich persönlich gehe weiterhin davon aus dass wir aus rein technischer Betrachtung einen Bounce bis maximal 6.500 Punkten sehen könnten, der dann nach einem erneuten Rücksetzer auf knapp 6.400 Punkte einen erneuten Anstieg bis zur 6.600 Punkte Marke produzieren kann. Erst im Anschluss an diese Bewegungen muss sich dann entscheiden ob der Markt erneut und sehr dynamisch zusammenklappt, oder wir ein ruhiges Hochschieben bis in den Bereich um die 7.000 Punkte sehen werden.

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Gold, Aktien, Anleihen Immobilien oder Cash?

Es ist offenbar an der Zeit sich ein paar grundlegende Gedanken zu machen. Die Aktienmärkte verzeichnen heute den zehnten Tag in Folge starke Verluste ohne nennenswerte Gegenwehr, auch wenn das Bild zum Handelsende nun wieder etwas freundlicher aussieht. Politische Lösungen sind nicht in Sicht, und genau hier liegt das allseits bekannte Problem. Wir haben eine politische Krise und nicht etwa eine Anleihen-, Kredit- oder Bankenkrise, auch wenn dies gerne von den Medien so dargestellt wird. Die ablehnende Haltung von Bundeskanzlerin Merkel bezüglich der Eurobonds ist verständlich, und eigentlich auch richtig, das Problem ist aber die mangelnde Zeit um grundlegende Dinge in der Eurozone noch verändern zu können, bevor es zu einem finanziellen Supergau kommen kann. Die Situation scheint festgefahren und unlösbar. Auch wenn man als Anleger davon überzeugt ist dass die aktuelle Situation nichts mehr mit der vernünftigen Bewertung von Unternehmen zu tun hat, ist man somit gefangen in einer politischen Abwärtsspirale deren Ausgang mehr als ungewiss ist.

Es ist somit an der Zeit sich ein paar grundlegende Gedanken zu verschiedenen Szenarien zu machen. Die vier oben erwähnten Anlageklassen verhalten sich in den verschiedensten, nun möglichen, Szenarien sehr unterschiedlich. Wir möchten Ihnen hier in Kurzform noch einmal die wesentlichsten Punkte aufzeigen. Gold, Aktien, Anleihen Immobilien oder Cash? Die Aussagen beziehen sich auf eine Studie des World Gold Council, und sind natürlich somit vorrangig auf eine mögliche Investition in das Edelmetall ausgelegt. Dennoch finden auch die anderen wesentlichen Anlageklassen hier Ihre Erwähnung, bzw. haben teilweise eine direkte Korrelation zu Gold.

Wie Gold sich in den vergangenen Jahren entwickelt hat, wissen wir alle. Geprägt durch die Angst der Anleger konnte sich der Preis des Edelmetalls immer weiter in die Höhe schrauben und erreichte zuletzt mit 1.900 USD pro Feinunze ein historisches Hoch. Seitdem konsolidiert der Goldpreis auf immer noch hohem Niveau. Dieses Wissen hilft uns Anlegern allerdings wenig für eine Projektion in die Zukunft. Um künftig die richtigen Entscheidungen zu treffen welcher Sektor uns mit der höchsten Wahrscheinlichkeit durch die Wirren der aktuellen Krise bringt kann es helfen sich das Verhalten verschiedener Anlageklassen in vergangenen Krisen anzusehen. In einer kürzlich erschienenen Studie der Oxford Economics hat man versucht, das Verhalten des Edelmetalls in verschiedenen Szenarien zu prognostizieren. Hierzu wurden zunächst die verschiedenen Einflussfaktoren definiert:

  • Die Inflationsrate: Ein Anstieg der Inflation führt meistens zu einer erhöhten Nachfrage nach Sachwerten wie Gold, Immobilien und Unternehmensbeteiligungen in Form von Aktien. Dieses Szenario ist unter den momentan gegebenen Umständen sehr wahrscheinlich, zumindest mittelfristig.
  • Das globale Einkommen: Mehr Reichtum, insbesondere in den Schwellenländern könnte zu einer künftig höheren Nachfrage nach Schmuck führen. Auch dieses Szenario ist durch das ungebrochene Wachstum in Indien, China, Russland etc. sehr wahrscheinlich.
  • Der Außenwert des US-Dollar: Ein sinkender Dollarkurs dürfte zu einem höheren Goldpreis führen – zumindest in Dollar. Momentan spricht vieles dafür, dass der Dollar eher an Stärke gewinnen könnte, was sich dann wieder negativ auf den Goldpreis auswirken kann.
  • Das reale Zinsniveau: Bei steigenden Zinsen nimmt die Nachfrage nach Gold ab. Allerdings gibt es wohl erst einmal keine Gefahr von dieser Seite!
  • Die Korrelation von Gold mit dem Aktienmarkt: grundsätzlich gilt, je weniger die Entwicklung des Goldpreises mit der Entwicklung des Aktienmarktes korreliert, desto stärker ist die Diversifikationswirkung des Edelmetalls. Allerdings scheint diese Korrelationswirkung seit einiger Zeit außer Kraft zu sein…
  • Finanzkrisen und politische Risiken: Je höher die Angst der Anleger vor Instabilität des Finanzsystems ist, desto unmittelbarer wird der Goldpreis davon profitieren können. Im Umkehrschluss heißt dies natürlich auch, dass bei einer nachhaltigen Lösung der Problematik das Gegenteil passiert.
  • Politik der Zentralbanken: Eine Ausweitung der Geldmenge (QE1 und 2) durch die Zentralbanken wirkt sich positiv auf den Goldpreis aus. Dies wäre natürlich auch der Fall wenn sich die EZB am Ende doch für einen unlimitierten Ankauf europäischer Staatsanleihen entscheiden würde. Verkäufe von Goldreserven einzelner Länder oder Zentralbanken sind somit eher negativ für die Entwicklung des Goldpreises zu sehen.

Es gilt also nun nach diesem bunten Potpourri der Einflussfaktoren für die Goldpreisentwicklung heraus zu finden in welcher Phase wir uns gerade befinden, oder bald befinden werden. Grundsätzlich wird in vier verschiedene Szenarien unterteilt:

  1. Das Basis-Szenario, oder der Normalzustand: Ich glaube mit Sicherheit sagen zu können dass wir diesen Zustand bald verlassen werden, wenn dies nicht schon geschehen ist. Normalerweise definiert sich dieser gesunde Zustand einer Volkswirtschaft durch eine stabile wirtschaftliche Entwicklung mit moderaten Inflationsraten und einem normalen Verlauf des finanziellen Umfelds, geringer Arbeitslosigkeit, starkem Welthandel/Export etc.
  2. Das Deflations-Szenario: Meist ausgelöst durch einen massiven finanziellen Schock der in eine tiefe Rezession führt. Die Deflation wird begleitet von immer weiter fallenden Verbraucherpreisen, was natürlich auch für den Aktienmarkt katastrophale Folgen hat.
  3. Das Stagflations-Szenario: Der Zwitter unter den wirtschaftlichen Grundszenarien. In einer Stagflation steigen die Zinsen und die Inflationsraten ziehen deutlich an, das Wachstum hingegen geht zurück. Wahrscheinlich die schlechteste aller Alternativen!
  4. Das Inflations-Szenario: Führt zu einer Lohn-Preis-Spirale die oftmals durch zu lockere Geldpolitik zu deutlichen, evtl. zweistelligen Inflationsraten führt. Die Kaufkraft der Bürger lässt deutlich nach was wiederum zu großen sozialen Problemen bis hin zu Unruhen führen kann. Letztlich wird durch unkontrollierte Inflation dann eine tief greifende Rezession auslösen.

Bis auf das Basis Szenario sind also alle Perspektiven eher unerfreulich. Bleibt somit zu hoffen, dass es den europäischen und amerikanischen Politikern doch noch gelingen möge…Wenn nicht kann ein Blick auf die möglichen Folgen in den einzelnen Anlageklassen durchaus rechtzeitig lohnenswert sein. Allerdings möchte ich an dieser Stelle vorsorglich darauf hinweisen, dass diese „normalen“ Verhaltensmuster von Gold, Aktien, Anleihen, Cash oder Immobilien keinen Anspruch auf Unfehlbarkeit haben da die aktuelle Krisen durchaus das Potenzial hat für einige Ãœberraschungen diesbezüglich zu sorgen. Wie schneiden also Gold & Co. in Krisenzeiten laut der Studie ab?

  • Im Basis-Szenario entwickelt sich Gold von allen fünf untersuchten Assetklassen – Aktien, Anleihen, Cash, Hauspreise und eben Gold – am schlechtesten. Offensichtlich ist das aber gerade nicht der Fall, bedingt durch die Lehman Krise, und die wachsende Verunsicherung, konnte der Goldpreis bis heute weiter kräftig zulegen. Aktien schneiden in einem normalen Umfeld traditionell am besten ab, gefolgt von Cash und Hauspreisen.
  • Im Deflations-Szenario sind Barbestände auf Festgeldkonten, also Cash die bevorzugte Anlageklasse, gefolgt von Anleihen. Gold belegt dann nur den dritten Platz, Von Aktien und Immobilien sollte man dann besser die Finger lassen.
  • Im Stagflations-Szenario belegt sie Investition in Gold nur noch Rang 4. Cash geht erneut als beste Anlageklasse aus dem Vergleich hervor, gefolgt von Hauspreisen und Aktien. Anleihen schneiden noch schlechter ab als Gold.
  • Im Inflations-Szenario steht Gold als absoluter Sieger da, gefolgt von Aktien und Cash! Auch Immobilienpreise profitieren überraschend nicht und landen auf Rang 4. Anleihen möchte ebenso wie in der Stagflation niemand mehr haben.

Soweit zur Theorie. Zwei Dinge sind dabei bemerkenswert: In erster Linie hat mich überrascht, dass Cash in vielen Situationen als gute Anlage gesehen wird. Bezieht man diese Aussage auf die aktuell Situation in der auch, am Ende eines langen und schmerzlichen Prozesses ,ein Währungsschnitt oder anderweitig gearteter Reset des globalen Finanzsystems stehen kann, erscheint diese Aussage doch einigermaßen gewagt zu sein. Persönlich halte ich Cash nicht unbedingt für die richtige Wahl in diesen Zeiten, da das Risiko eines Totalverlustes somit zumindest da ist. Gold hingegen verhindert genau das was uns Sparer an dieser Stelle bedroht, obwohl das Edelmetall in dieser Studie eigentlich nicht besonders gut wegkommt. Es spielt unter langfristigen Gesichtspunkten eher eine untergeordnete Rolle welchen Goldpreis man zu bezahlen hat, denn Gold erhält schlicht und ergreifend die Kaufkraft des eingesetzten Geldes am Tag des Kaufes, was man von Papiergeld nun wirklich nicht behaupten kann.

Gerade weil Gold langfristig also schlicht dazu tendiert, seinen realen Wert in etwa zu behalten, ist es durchaus sinnvoll einen Teil seines Vermögens in dieser Anlageklasse investiert zu haben. Es ist lediglich ein Wertaufbewahrungsmittel, aber in Zeiten wie diesen ist das wohl schon mehr als man verlangen kann! Im Basis-Szenario sollte der Gold-Anteil für Investoren etwa fünf Prozent betragen, in den anderen durchaus auch mehr, aber keinesfalls über 25 Prozent. Immobilien sind letztlich als Anlageklasse nur dann zu empfehlen wenn man vor hat auch selber darin zu wohnen. Als reines Investment, mit der geringsten Fungibilität aller Anlagen, oder gar als Beteiligung in einem geschlossenen Fonds, daher in meinen Augen eher ungeeignet. Anleihen bleiben ein schwieriges Thema für die kommenden Jahre. Der Vertrauensverlust ist groß und dürfte so schnell nicht aus den Köpfen der Anleger verschwinden.

Aktien sind und bleiben ein wesentlicher Bestandteil für den langfristigen Vermögensaufbau, aber eben nur zur richtigen Zeit. Diese finden wir in dem Basis Szenario, oder aber bei zunehmender Inflation. Die alles entscheidende Frage wird also in den kommenden Tagen und Wochen sein, welche Richtung die europäischen Politiker und auch die EZB einschlagen werden. Noch ist es nicht zu spät, aber es muss jetzt schnell gehen, und vor allem überzeugend sein, sonst kippt das System. Und dann muss man sich auch vorübergehend von Aktien trennen die eigentlich jetzt schon spottbillig sind!

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine erholsames Wochenende und stets die richtigen Entscheidungen! Und natürlich uns allen einen starken „Black Friday“ in den USA, der das Blatt kurzfristig wenden könnte.

viele Grüße, Ihr

Lars Röhrig

 

P.S. anbei möchte ich Ihnen noch einmal kurz die Beteiligung an der von Norbert Lohrke eingereichten Petition für die Einführung eines Trennbankensystems nahelegen, und um tatkräftige Unterstützung für dieses ambitionierte Projekt bitten. Wir können alle etwas tun…

Trading Update – Klöckner, Rheinmetall, Salzgitter, ThyssenKrupp..

An dieser Stelle auch noch kurz ein Wort zu den zyklischen Stahlaktien denen man mal wieder, in der Annahme einer nahenden Rezession, überproportional eingeschenkt hat. Wie bereits in den letzten beiden Börsenbriefen, die ich Ihnen geschickt habe erwähnt, besteht hier enormes Kurspotenzial, wenn es nicht zu einer solchen Rezession kommt. Wie wir heute wissen kann man dieses Szenario – zumindest für den Moment – für Deutschland auszuschließen, und auch die leicht abgeschwächten Wachstumsraten Chinas deuten bislang lediglich auf eine leichte Delle hin. Stahlaktien musste man also konsequent in der Schwäche kaufen, und auch heute sind die Kurse, nach unserer Meinung, noch auf Schnäppchen-Niveau! Sehen sie sich die Kursentwicklung von Rheinmetall, ThyssenKrupp, Salzgitter und Klöckner & Co. in den letzten Tagen an. Insbesondere Salzgitter und Klöckner haben noch deutliches Nachholpotenzial.

Leser des Investors Inside Börsenbriefes, die unsere letzten Ausgaben aufmerksam gelesen haben, sollten jetzt mit allen Positionen deutlich im Gewinn sein. In der vergangenen Woche haben wir nun weitere Positionen u.a. bei HeidelbergCement, Stada, Celesio, und Leoni aufgebaut, die wir an dieser Stelle allesamt für sehr interessant halten. Für spekulativ orientierte Anleger könnten die Aktien von Vestas, Bet-at-Home sowie Asian Bamboo interessant sein…Vestas ist momentan die einzige Aktie aus dem Sektor regenerative Energien die wir guten Gewissens in unser Depot gelegt haben. Bankenaktien wie die Commerzbank oder die Deutsche Bank bleiben hingegen weiterhin in einem schwierigen Umfeld, auch wenn wir grundsätzlich davon ausgehen, dass wir auch hier bis zum Jahresende deutlich höhere Kurse sehen könnten. Zu allen genannten Neuzugängen werden wir in den kommenden Tagen ein Trading Update veröffentlichen.

DAX – die Woche der Entscheidung

In der Wochenendausgabe unseres Newsletters haben wir folgenden Chart analysiert. Mit relativ hoher Wahrscheinlichkeit wird der DAX wieder in den abwärts gerichteten Trendkanal zurückfallen nachdem es in der letzten Handelswoche nicht gelungen ist aus diesem Trendkanal nach oben auszubrechen. der kurzzeitige Anstieg über die Marke von 5.600 Punkten wurde sofort wieder abverkauft. Aus charttechnischer Betrachtung ist der Index damit nicht nur am Trendkanal abgeprallt, sondern hat auch das 50ger Fibonacci Retracement, bei aktuell 5594 Punkten, mustergültig getestet. Ein erneutes Abtauchen des Dax in den kommenden Tagen wäre somit die nun logische Folge.

Am heutigen Montag sind die Vorgaben nach dem relativ unspektakulären Verfallstag am Freitag erwartungsgemäß schwach. Die asiatischen Märkte befinden sich ebenfalls allesamt im Minus, und der Euro dürfte weiter korrigieren. Die erneut aufgeschobene Entscheidung des Bundestages über den Eurorettungsschirm, sowie das – vorsichtig formuliert -  eher unterkühlte Treffen der EU-Finanzminister mit ihrem US-Kollegen, Timothy Geithner am Wochenende dürfte heute Spuren an den Finanzmärkten hinterlassen. Weiterhin ist keine praktikable Lösung in Sicht, dafür scheint aber die politische Zerrissenheit bald einen neuen Höhepunkt zu finden. An eine globale Lösung ist nicht zu denken.

Aber es gibt auch durchaus berechtigte Hoffnungsschimmer in dieser Handelswoche. Am 20.und 21. September findet die nächste große FED Sitzung statt von der sich nicht wenige Anleger im Ergebnis eine erneute Lockerung der US Geldpolitik erhoffen. Sollte Ben Bernanke sich also ein weiteres Mal klar zu einer solchen Maßnahme entschließen, würde dies die Märkte sicherlich erneut befeuern, und die Indizes nach oben ausbrechen. Doch Vorsicht, nicht selten spielen die Börsen ein erwartetes, positives Ergebnis bereits im Vorfeld des eigentlichen Ereignisses durch, um dann die tatsächliche Nachricht bereits wieder zu verkaufen. Bleibt das Ereignis gar komplett aus ist das Endtäuschungspotenzial entsprechend groß.

Für den DAX dürfte dies eine weitere Woche der Entscheidung sein, man möchte fast „Schicksalswoche“ schreiben..Gelingt der Ausbruch aus dem kurzfristigen Abwärtstrend mit einem anschließenden Anstieg bis über den Trendwiderstand bei 5.783 Punkten so ist der Weg bis zu 6.000er Marke frei. damit könnte dann auch die Bodenbildung bereits abgeschlossen sein. Fällt der Index hingegen wieder zurück bis unter die Marke von 5.320 Punkten dürfte die Kreuzunterstützung im Bereich 5.136 bis 5.215 Punkte schnell wieder erreicht sein. Bislang bietet die runde Marke von 5.000 Punkten noch einen guten Halt. Richtig kritisch würde es erst bei einem nachhaltigen Unterschreiten der Marke bei 4.885 Punkten. Wir favorisieren (leider) das zweites Szenario, und gehen in der Folge von einem erneuten Test der Tiefststände aus.

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Dax Prognose – To Sell or not to Sell

Nachdem wir uns in den letzten Tagen und Wochen vor allem um kurzfristige Fragen gekümmert haben, finde ich es an der Zeit das Geschehen der letzten Wochen mal in einen grösseren Zusammenhang einzubetten und damit für einen Ausblick bis 2013 die Frage zu stellen: To Sell or not to Sell !

Wie mittlerweile bekannt sein sollte, halte ich herzlich wenig davon, mich am allgemeinen Wettraten zu beteiligen wie die Zukunft aussieht. Ich weiss es nicht und die anderen die es behaupten auch nicht. Ich halte aber viel davon, die grossen Treiber der Gegenwart anzuschauen und diese mit kaltem Herzen und klarem Verstand zu bewerten bzw fortzuschreiben. Also fangen wir mal an:

Die westliche Welt ist überschuldet. Punkt. Es gibt daraus nur drei Auswege. Weiter Schulden zu machen wird ja wohl hoffentlich niemand als Lösung vorschlagen, denn das endet im ultimativen, unkontrollierten Knall, selbst wenn der Knall noch ein paar Jahre dauert.

  • Sparen, sparen, sparen über Jahrzehnte. Das führt uns zwangsläufig in die Depression und wird die Aktienkurse massiv abstürzen lassen. Demokratien können das gar nicht durchhalten. Unrealistisch.
  • Ein brutaler Währungsschnitt und Neuanfang mit einem neuen weltweiten Währungssystem. Damit ein Abschreiben aller alten Forderungen. Das führt zu Krieg und Wahnsinn und ist politisch unrealistisch. Massiver Absturz an allen Märkten temporär garantiert.
  • Weiter durch die Notenbanken Geld drucken und so die Inflation am Ende anheizen. Ãœber eine dauerhaft hohe Inflation langsam die Schulden abschmelzen.

Von allen Alternativen ist letzte die einzig realistische die nicht in einem Knall endet. Es wurde von den USA auch nach dem zweiten Weltkrieg genau so gemacht um die Kriegsschulden los zu werden. Es soll sich nur niemand einer Illusion hingeben, dass diese Alternative für Geldvermögen viel besser wäre als die davor – es dauert nur länger und deshalb ist der Schmerz subjektiv nicht so hoch. Für die Börsen heisst das aber auch schlechte Zeiten was den echten Firmenwert angeht, nominell werden die Index-Zahlen aber neue Höchststände erklimmen, nur das die Zahl nichts mehr wert ist. Deswegen ist es bei der Betrachtung der Indizes so wichtig die Inflation einzubeziehen, wie wir weiter unten sehen werden. Wichtig für die Börsen ist also, dass uns Staatsschuldenkrisen in jedem Fall begleiten werden, egal was passiert. Es gibt keinen Weg das Problem mit einem Fingerschnippen zu lösen. So gerne wie da auch mal ein Ende sehen würden.

Des Euros Problem ist auch kurzfristig nicht lösbar. Durch die politische Struktur, verbunden mit dem politische Willen den Laden zusammen zu halten, sind alle klaren und sauberen Schnitte nahezu ausgeschlossen, weil politisch nicht durchsetzbar. Nur Deutschland könnte das Spiel einfach mit einem Knall beenden. Die politischen Mehrheiten dafür sind aber weder heute noch zur nächsten Wahl sichtbar. Wir werden uns also von Jahr zu Jahr voran mogeln, so wie Europa das schon immer konnte. Aber Ende kann ich mir sogar vorstellen, dass der Euro irgendwie überleben wird und wir am Ende des Prozesses vielleicht in 10 Jahren in Europa wesentlich besser integriert sein werden. Aber der Prozess dahin wird quälend und schmerzhaft. Und wir werden bis dahin wahrscheinlich noch südländischer geworden sein und eher Wettbewerbsfähigkeit gegenüber den Emerging Markets verlieren. Wer auf ein kurzfristiges Ende der Probleme im europäischen Finanzsystem hofft, der hofft nur. Natürlich wird es auch immer wieder Phasen geben, in denen die Probleme in den Hintergrund treten und man denken könnte alles sei in Ordnung. Aber sie werden wiederkommen, weil sie strukturell sind. Und die Börsen werden deswegen wild hin und her schwingen.

In den Emerging Markets bewegen sich 1-2 Milliarden Menschen von Armut in bürgerlichen Wohlstand mit allen Folgen. Dieser Treiber ist gewaltig und dieser Prozess wird die nächsten Jahrzehnte andauern. Es wird gewaltige Brüche geben, Revolutionen, Aufstände und Abstürze der Börsen und die EMs werden noch lange nicht die westliche Wirtschaftskraft ersetzen können und die Welt alleine tragen. Aber dieser Wohlstandsgewinn ist so gewaltig, dass er egal in welchem Szenario oben gespielt wird, den totalen Absturz der Welt in eine dauerhafte Depression verhindern wird.

Es wird weiterhin jedes Jahr mehrere Ereignisse geben die massive Umwälzungen bedeuten. Ereignisse die wir heute nicht kennen und uns auch nicht vorstellen können. Fukujima war da nur ein kleines Beispiel. Solche Überraschungen sorgen fast immer zunächst für Kursabstürze, zumindest in bestimmten Branchen.

Man könnte jeden dieser Punkte natürlich viel  tiefer analysieren und es gibt noch weitere Faktoren die ich nicht erwähne. Der Rahmen eines solchen Blogeintrages lässt nur ein oberflächliches Bild zu. Ich will auch nochmal betonen, dass ich hier nicht die Zukunft vorhersage, es kann ganz anders kommen ! Ich versuche uns nur mit kaltem Verstand in Erinnerung zu rufen, was uns die Gegenwart klar und deutlich sagt. Und das ist das Einzige was wir greifbar haben und deshalb sollten wir das bei unseren Anlageentscheidungen sehr ernst nehmen. Und das sagt:

Raues Wasser voraus ! Es wird in der nahen Zukunft mit höchster Wahrscheinlichkeit keine Zeit der „Ruhe“ geben, wo über Jahre Kurse einfach steigen wie sie das in 90ern – dem letzten grossen Bullenmarkt – getan haben. Alles was uns jetzt ängstigt, wird auch noch in einem Jahr da sein. Und deshalb ist die Chance dass die Kurse auch noch tiefer fallen sehr, sehr hoch ! Blinde Hoffnung ist kein Ratgeber an den Märkten.

Nachdem wir nun im ersten Teil die fundamentalen Treiber betrachtet haben, lassen wir doch mal einfach im zweiten Teil den Chart des DAX sprechen. Hier habe ich den DAX seit 1998 abgebildet. 1998 habe ich aus drei Gründen gewählt:

  1. Weil man irgendwann anfangen muss …
  2. Weil mit der Abschaffung des Trennbankensystem in den US 1999 durch Bill Clinton ein völlig neues Börsenumfeld geschaffen wurde, dass durch wesentlich höhere Volatilität geprägt ist und man deshalb die Zeit davor nur begrenzt vergleichen kann
  3. Weil mit einem DAX von ca. 4000 in 1998 der DAX auf ungefähr der Hälfte des Weges zwischen den späteren Höchstständen und Null lag, eine sinnvolle Startreferenz also.

Natürlich ist der Start willkürlich und man kann jedes andere Jahr nehmen, was die folgenden Ergebnisse leicht verändern wird. Auf dem Chart geht es auch nicht um exakte Werte, sondern um ein paar Kernaussagen die einem ins Auge springen. Insofern ist 1998 gut genug.

 

Die rote waagerecht Linie ist das heutige DAX Niveau. Die schwarze ansteigende Linie muss ich erklären. Da der DAX ein Performance Index ist, fliessen die ausgeschütteten Dividenden auch in sein Ergebnis ein. Wenn man den ganzen Zeitraum von 1998 bis heute theoretisch voll investiert war, spiegelt der DAX mit seiner Zahl dann ganz fair das Ergebnis wieder, dass den theoretischen Wert eines solchen DAX Depots ausmachen würde. Wenn man aber wie wir vergleichen will ob der Firmenwert der DAX Firmen wirklich gestiegen ist – sprich was man für DAX 5300 heute im Vergleich zum DAX 4000 1998 bekommt wenn man ihn kauft – dann muss man diese Dividenden diskontieren. Ebenso diskontieren muss man natürlich die Inflation. Denn wenn sich der Geldwert der hinter der DAX Zahl steht halbiert, dann müsste der  DAX nominell doppelt so hoch stehen, um letztlich den gleichen realen Firmenwert abzubilden.

Diese schwarze Linie nimmt diese Diskontierung vor ! Die schwarze Linie ist nichts weiter als eine jährliche Steigung von 3% seit 1998. 3% entstehen aus der mittleren Dividendenrendite von ca. 2 % plus der mittleren Inflationsrate von ca. 2%, abzüglich eines Sicherheitsabschlagen, damit das Ergebnis nicht so schrecklich aussieht – es ist so schon furchtbar genug. Also lassen wir die Steigung bei mässigen 3%.

Man sieht nun sofort, dass unsere 5300 von heute in Wirklichkeit weniger Wert sind, als die 4000 von 1998. Sprich wenn man heute den Firmenwert des DAX betrachtet, liegt er real unter dem von 1998. Auch hier bitte ich auf den Einwurf verzichten, dass ja auch dieser Vergleich eine unzulässige Vereinfachung ist, da sich der Zahlenwert des DAX ja nicht als einfache Addition der Kurse ergibt, sondern erstens unterschiedliche Gewichtungen einfliessen und zweitens Firmen ja auch ausgetauscht wurden – nicht immer zum bestmöglichen Zeitpunkt für den DAX. Dieser Einwurf stimmt völlig, es gibt defacto keinen 100% fairen Vergleichswert zwischen 1998 und 2011, ich versuche hier eine Annäherung, die aber in meinen Augen fair genug ist um einen wichtigen Punkt zu machen. In Wirklichkeit muss man um den DAX richtig zu betrachten also eigentlich den Kopf schief legen, damit die ansteigende Diskontierungslinie waagerecht wird.

Weiter unten sieht man das MACD Histogramm, dass auf Monatssicht immer saubere und profitable Ein- und Ausstiegssignale gegeben hat, genau dann wenn das Histogramm die Nulllinie schneidet. Schauen Sie auf das Ausstiegssignal Anfang 2008 oder das Einstiegssignal Mitte 2009. Dieser MACD hat gerade ein deutliches Ausstiegssignal gegeben, dem in der Vergangenheit auf Monate wenn nicht Jahre vertraut werden konnte.

Zu guter Letzt habe ich auf der rechten Seite einen möglichen Kursverlauf eingezeichnet. Ich sage damit keineswegs, dass ich weiss das das so kommt, ich habe einfach nur einen Kursverlauf eingezeichnet, der den Verläufen der letzten beiden Baisse Phasen mehr oder weniger entspricht und insofern alles andere als unwahrscheinlich ist.

Nach dieser ellenlangen Erklärung kann man nun sehr schnell einige sehr verstörende Fakten erkennen, die aber in meinen Augen schlicht nur die Akzeptanz der derzeitigen Realität sind, vor der man besser nicht die Augen verschliessen sollte.

  1. Wir sind seit 2000 in einem nun 10 Jahre andauernden säkularen Bärenmarkt. Die Rallies nach oben werden eher schwächer und erreichen 2007 und 2011 jeweils niedrigere Höchststände. Die reinen Zahlen gaukeln einen Wertgewinn vor, der so gar nicht vorhanden war. Selbst wenn man die Dividenden mitrechnet, was wie gesagt bei voller Investition über den gesamten Zeitraum fair ist, würde die reine Inflation von 2% letztlich die gleiche Aussage produzieren.
  2. Die unglaubliche Dynamik des jetzigen Absturzes – die stärkste und schnellste Bewegung aller bisherigen Baissen auf diesem Chart – impliziert nach historischen Mustern noch weit tiefere Kurs vor uns. Ein sofortiges V-förmiges Drehen von hier wäre ein „diesmal ist es anders“ Szenario. Und wir wissen hoffentlich alle wie gefährlich der Satz „diesmal ist es anders“ an der Börse ist.
  3. Der MACD hat auf Monatsbasis über den gesamten Zeitraum zuverlässige Signale gegeben, denen blind zu folgen ausserordentlich profitabel gewesen wäre. Und diesmal soll es bei dem frischen Sell-Signal anders sein ?
  4. Wenn man die vergangene Kursverläufe solcher Abstürze auf die heutige Situation überträgt bedeutet das, dass wir das Niveau von diesem Sommer nicht vor 2013 wieder erreichen können. Und diesmal ist alles anders ?

Soweit ein Kurzdurchlauf durch die harten Realitäten des Herbstes 2011. Wir haben also all die fundamentalen Faktoren betrachtet, die kurz- und mittelfristig nichts Gutes verheissen. Und der Chart des DAX spricht auf Monatssicht eine deutliche Sprache.

Was ist also das rationale Fazit für eine mittelfristige Perspektive:

TO SELL !

Kurzfristig sind natürlich mal eben 5% nach oben alles andere als unwahrscheinlich, hier betrachte ich aber das grössere Bild bis 2013.

Wie ich schon sagte, kann man in so einem Beitrag nur an der Oberfläche bleiben und man kann (und muss) vieles auch differenzierter sehen. Die Kernaussage ist aber denke ich deutlich. Jede Rally sollte wohl verkauft werden, weil noch tiefere Kurse vor uns liegen. Es kann wie immer alles anders werden, aber eine schnelle Erholung und grünes Land vor uns ist das deutlich unwahrscheinlichere Szenario, wenn man rational und mit kaltem Herzen nachdenkt. Hoffnung war an der Börse noch nie ein guter Ratgeber.

Nichts desto trotz wird man an den Rallys im Bärenmarkt auch gut verdienen können. Aber wir haben mit hoher Wahrscheinlichkeit einen neuen Abschnitt im säkularen Bärenmarkt der schon 10 Jahre andauert  !

Bevor Sie jetzt panisch alle Aktien verkaufen sei auch daran erinnert, dass wir ja die anderen Anlageklassen nicht betrachtet haben und irgendwo muss Ihr Geld ja hin. Denn bei realistischer Betrachtung ist im Herbst 2011 nichts mehr sicher, ausser Gold und Acker bzw Wald – aber das auch nur zu Preisen von vor ein paar Jahren. Bargeld ist schon gar nicht sicher. Insofern führt auch im Herbst 2011 und trotz der Analyse oben kein Weg an Cashflow starken Aktien mit stabilem Geschäftsmodell vorbei ! Ich will Sie mit diesem Beitrag auch deshalb nicht aus Aktien vertreiben, sondern nur klarmachen wo wir wirklich stehen. Eher an einer Klippe als im Boden eines Tales. Aber wenn ich die Alternative habe mit Papier in der Hand über die Klippe zu springen, oder mit einer Hand am Seil eines grossen Jumbos (Weltkonzerns), dann wähle ich das Seil. Am liebsten würde ich aber gar nicht springen, nur diese Möglichkeit ist uns wohl vom Schicksal nicht gegeben.

Tut mir wirklich leid, dass ich keine bessere Nachrichten habe. Ich wünschte mir auch eine bessere Welt.

Ich wünsche trotzdem einen schönen Sonntag.

PS: Und wer jetzt denkt derart negative Erwartungen seien ein Kontraindikator, der irrt. Denn die Meisten im Markt hoffen gerade, dass das Tal schon erreicht ist. Testen Sie sich selber, was hoffen Sie ?

DAX – Bounce, seitwärts oder weiter abwärts?

Die Horrorwoche im DAX ist am Freitag noch etwas versöhnlich ausgegangen. Somit bleibt nun etwas Zeit erst einmal durch zu atmen, die Lage neu zu sondieren und sich einen Schlachtplan für die kommenden Wochen zurecht zu legen. Wir auch in der letzten Woche geht es nicht darum Recht zu behalten, sondern viel mehr sich zwei mögliche Szenarien zu überlegen, an denen man sich orientieren kann, um nicht erneut auf dem falschen Fuß erwischt zu werden. Natürlich sind diese ermäßigten Kursniveaus nun äußerst interessant für lang- bis mittelfristig orientierte Anleger, und natürlich stellt sich jeder Investor nun die Frage ob es das schon gewesen ist…Auf der anderen Seite sitzt der Schock bei den meisten Anlegern noch tief, und die Angst erneut Geld zu verlieren ist größer als die Angst etwas verpassen zu können. Dies ist aber aus rein psychologischer Sicht die optimale Voraussetzung für eine Stabilisierung der Märkte!

Letzte Woche schrieb ich Ihnen in unserem Börsen Newsletter: „Im Dow Jones liegt ein mögliches Kursziel nun für die kommende Woche beim gleitenden Durchschnitt auf der Marke von ca. 10.900 Punkten, für den S&P 500 könnte sich dann noch kurzzeitig ein Kursziel unter 1.156 Punkten ergeben, eventuell sogar 1.100 Punkte. Für den Dax würde das in jedem Falle eine weitere Abwärtsbewegung bedeuten die unter die Marke von 6.000 Punkten führen dürfte. Ein mögliches Ziel wäre hier die Unterstützung bei 5.915 Punkten. Letztlich halten wir es nun für durchaus möglich das in den nächsten Wochen auch noch die nächste Marke bei 5.625 getestet werden kann, oder gar das Tief aus dem Februar 2010 bei ca 5.500 Punkten, bevor dann wieder eine neue “echte” Aufwärtsbewegung starten kann.“

Wie wir heute wissen wurde also die massive Unterstützung bei 5.500 Punkten im DAX, ebenso wie die 1.100 Punkte im S&P 500, bereits jetzt sehr schnell und dynamisch getestet. Das Gute daran ist, das sich beide Marken zum einen vorläufig als wichtige Unterstützungen etabliert haben, und dass diese beiden Marken gleich mehrfach getestet worden sind,  sich also somit hier ein Doppelboden ausgebildet hat. Alle weiteren Annahmen sollte man also nun auf dieser Basis treffen.

Auch wenn aufgrund des übertriebenen, und äußerst heftigen Ausverkaufs an den Märkten nun richtig Luft abgelassen wurde, was auch technischer Sicht durchaus gesund ist, bleibt also die Frage ob man nun kurzfristig auf einen Bounce setzen sollte, oder lieber die weitere Entwicklung abwartet. Niemand dürfte momentan eine wirklich fundierte Antwort auf diese Frage parat haben, auch ich nicht! Letztlich muss man sich in solchen Phasen fragen ob die ursprüngliche Strategie, die man vor der Krise hatte, auch gut genug ist um auch in solchen turbulenten Phasen zu bestehen. Die erste und wichtigste Frage dürfte dabei sein: War meine Risikokontrolle, bzw. mein Risikomanagement ausreichend. Meistens beantwortet ein kurzer Blick in das eigene Depot diese Frage sehr schnell und gnadenlos ehrlich!

Die zweite Frage ist die nach der richtigen Auswahl der Depotwerte. Passt dieses Depot noch zur aktuellen Lage unter der Annahme das wir a.) wirklich in eine erneute Rezession schliddern, c.) wir nun für einen längeren Zeitraum in eine Seitwärtsphase übergehen, oder c.) dies alles nur ein kurzer gesunder Rücksetzer war der, ebenso wie nach dem Erdbeben in Japan, schnell wieder gekauft wird. In den kommenden Tagen werden wieder einige konjunkturelle und politische Ereignisse auf dem Markt einwirken, deren Reaktion des Marktes wohl nicht mehr vorher zu sehen ist. Auch vermeintlich positive Ereignisse müssen in solchen Phasen nicht zwingend einen positiven Effekt auf die Kapitalmärkte haben! Solange die Börsen sich also in einer solchen irrationalen Phase befinden ist grundsätzlich alles möglich, auch das vorher Undenkbare!

Denken Sie also bitte immer daran, und bleiben Sie weiterhin vorsichtig!

Ich persönlich gehe momentan (und das schreibe ich ganz bewusst so, weil sich meine Meinung diesbezüglich morgen schon wieder geändert haben kann!) nicht davon aus, dass wir eine starke Erholungsbewegung sehen werden, die uns wieder in den Bereich um die 7.000 Punkte im Dax führen wird. Viel mehr sehe ich nun erst einmal eine Seitwärtsphase auf uns zukommen, in der sich der Deutsche Leitindex, im Kern,  zwischen 5.700 und 6.300 Punkten bewegen wird. Die obere Begrenzung dürfte dabei nun das Fukushima -Tief bei 6.488 Punkten und die untere der besagte Doppelboden bei 5.500 Punkten bilden. In den nächsten Tagen kann es also durchaus sinnvoller sein sich zunächst auf kurzfristige Aktivitäten zu beschränken, und die beschriebene Trading-Range gezielt zu nutzen! Zunächst muss erst einmal die Hürde bei 6.130 Punkten im DAX wieder überwunden werden…

Eine vorsichtig optimistische Grundhaltung dürfte aber eine gute Strategie für die kommenden Wochen sein! Einen Rat möchte ich Ihnen aber gerne noch mit auf den Weg geben. Analysieren Sie bevor Sie sich wieder in den Markt wagen welche Fehler Sie kürzlich gemacht haben, und wo Sie – aus welchen Gründen auch immer – die falschen Entscheidungen getroffen haben. Ziehen Sie Ihre Schlüsse und Konsequenzen daraus, und Sie werden wesentlich besser durch die Turbulenzen der kommenden Wochen und Monate kommen. Treten Sie einmal einen Schritt zurück und beobachten Sie aus einer neutralen Position Ihr eigenes Handeln. Machen Sie auch mal eine Pause wenn Sie momentan nicht investiert sind, beschäftigen Sie sich mit anderen Dingen, und versuchen Sie dann mit neuer Kraft gezielt die Chancen zu nutzen die sich Ihnen durch diese erneute Krise bieten werden!

Achtes Sie dabei insbesondere auf Aktien die sich am Donnerstag und Freitag kräftig erholen konnten sowie Titel die hoffnungslos über verkauft waren, oder es noch sind. Wir hatten in der letzten Woche ja bereits auf diese Situationen beispielsweise bei VW, Porsche, Bauer und Klöckner & Co. in unserem Börsenblog aufmerksam gemacht…Seitdem konnte die Bauer AG Aktie bereits um knapp 25 Prozent zulegen, Klöckner um ca. 20 Prozent, Porsche und VW jeweils knapp 15 Prozent.

Deutsche Banken „..hart getroffen“ ?

Deutsche Bank Chef Josef Ackermann wird in diesen Tagen nicht müde zu betonen wie hart die Beteiligung des privaten Sektors an der Rettung Griechenlands seine Bank, und natürlich auch die anderen Geldinstitute trifft. Ich weiß ja nicht wie es Ihnen beim Lesen solcher Aussagen geht, aber ich komme mir doch ein wenig verarscht vor. Insgeheim werden sich die Bankenvertreter am Donnerstag Abend wohl zu einem geheimen Gelage getroffen haben und klopfen sich jetzt noch auf die Schenkel. Leider ist es wohl so, dass Ihm das die breite Masse glauben wird und sich darüber freut dass nun endlich die bösen Banken, die ja Verursacher der Finanzkrise sind, auch mal dafür bluten müssen und nicht immer nur der arme kleine Steuerzahler. Auch unserer Kanzlerin verkauft dies Lösung für Griechenland als großen Sieg und geht jetzt erst einmal schön entspannt und endlich wieder lächelnd in den wohlverdienten Sommerurlaub, was ihr ja auch zu gönnen ist.

Tatsächlich wäre der Abschreibungsbedarf den die Banken und Versicherungen gehabt hätten, im Falle einer unkontrolliert Pleite Griechenlands, wohl um ein vielfaches höher gewesen. Die Banken haben bereits in den letzten zwölf Monaten ca. 35 Milliarden an griechischen Anleihen an die EZB abgetreten die nun auf diesen Papieren sitzt. Nicht nur das, EZB Chef Jean Claude Trichet hat gegen seine eigentliche Überzeugung nun zugesagt weitere Anleihen aufzukaufen, selbst wenn Griechenland vorübergehend pleite sein sollte. Letztlich macht aber auch die EZB dabei einen guten Schnitt, was wohl auch den plötzlichen Sinneswandel Trichets erklärt. Denn die griechischen Anleihen sind künftig mit einer Garantie aller Euro Staaten unterlegt, sprich satte Zinsen bei wenig Risiko. Bis hier hin also eine sogenannte Win-Win-Situation!

Noch ist nicht klar wie hoch die tatsächliche Beteiligung der Banken an dem Rettungspaket ausfallen wird. Summen zwischen 50 Milliarden und 135 Milliarden Euro machen die Runde. Letztlich wird dies aber keine der Banken, inklusive der Commerzbank, wirklich  „hart treffen“! Man hat sich erneut verzockt, und wiedermal eilen die Politiker indirekt zur Hilfe. Das mag nicht gewollt sein, letztlich blieb aber in einer verfahrenen Situation erst einmal kein anderer Ausweg und die jetzt angestrebte Lösung ist zumindest kurzfristig betrachtet die Wahl des kleineren Ãœbels. Wie Sie wissen wäre ich für eine andere Lösung gewesen! Es steht zu befürchten dass das eigentliche Problem in ein paar Jahren wie ein Bumerang zurückkommen wird. Zwar wurde dieser Bumerang nun endlich einmal richtig kräftig geworfen, und das verschafft den Börsen die nötige Luft, aber er wird wieder kommen, und das dann auch mit entsprechender Wucht. Die Banken sind mal wieder gut durch die Krise gekommen, und genau dieses Szenario habe ich „befürchtet“ als ich Ihnen letztes Wochenende schrieb:

„Für Bankaktien ging es in der abgelaufenen Woche ordentlich abwärts. Die Unsicherheiten um die Eurokrise sowie die anhaltenden Diskussionen um die Erweiterung der Schuldenobergrenze der USA belasten den Sektor weiterhin deutlich. Nach meiner persönlichen Einschätzung dürfte die Reaktion des Marktes im Vorfeld dieser Ereignisse übertrieben gewesen sein. Insbesondere bei der Aktie der Deutschen Bank sehe ich langfristig enormes Potenzial, aber auch bei der Commerzbank Aktie. Inzwischen sind beide Titel deutlich überverkauft. Möglicherweise geht die Schwäche bei der CoBa noch bis in den Bereich um die 2,20 Euro obwohl der Kursverfall bereits jetzt verlockend für einen Wiedereinstieg ist. Bei der Aktie der Deutschen Bank erwarte ich für die kommende Woche einen Rebound bis in den Bereich 38,50 oder 39,- Euro. Ich gehe somit eher davon aus das der Ausverkauf nun langsam beendet sein sollte, eine Gegenreaktion des Marktes sollte entsprechend heftig ausfallen!  Man darf also gespannt sein wie sich die weiteren politischen Eriegnisse in der kommenden Woche auf die Aktienkurse der beiden Geldinstitute auswirken werden.“

Und genau darum geht es letztlich wohl auch. Die Börsen bedanken sich für die getroffenen Entscheidungen mit Kursgewinnen die  einem aktivem Trader dabei helfen die künftig zu erwartenden Kosten der ganzen Misere etwas abzufedern. Diese Möglichkeit haben aber leider nicht alle Menschen. Unsere Kinder werden spätestens die Zeche für diese ganzen Ereignisse zahlen, genau so wie ältere Menschen die nicht mehr die Möglichkeit haben dies zu kompensieren und Ihre Rente entsprechend aufzubessern. Aber ich will nicht zu depressiv wirken, denn die Welt ist eben wie sie ist und solche weitreichenden Ereignisse hat es schon immer irgendwie gegeben. Und immer hat die westliche Welt ein Weg gefunden aus der Krise gestärkt hervor zu gehen…

Bevor ich für heute zum Abschluss komme möchte ich Sie aber gerne noch um etwas bitten! Die Bilder aus Somalia haben mich in dieser Woche sehr berührt und ich möchte Sie ganz konkret bitten zu spenden wenn Sie können. Im Gegensatz zu uns Europäern fehlt es diesen Menschen wirklich an einer Alternative zu ihrem kargen Leben und die Probleme dort sind weitaus größer als die unsrigen… Die Hungersnot am Horn von Afrika ist die schlimmste seit Jahrzehnten, täglich verhungern tausende Kinder! Ich habe Ihnen hier den Link zur Seite Aktion Deutschland hilft beigefügt wo Sie sich über die verschiedenen Möglichkeiten der Hilfe für diese Menschen informieren können, und möchte mich bereits jetzt für Ihre Unterstützung bedanken!

In der letzten Woche habe ich eine gewagte These aufgestellt die ich hier gerne noch einmal wiederholen möchte. Natürlich ging es um die wichtigen politischen Ereignisse und deren direkte Auswirkungen auf die Börsen. Auch wurde im Börsenblog natürlich erneut über die Edelmetalle, Gold und Silber, und deren weitere Entwicklung diskutiert. Meine These dazu ist folgende: „Sollte es also gelingen die politischen Wirren zu bewältigen, was natürlich wünschenswert wäre, dann dürften die Aktienmärkte vor einer erneuter Rallye stehen die sogar in ungeahnte Höhen führen könnte. Ohne die momentanen Belastungsfaktoren würde der DAX wohl bereits heute deutlich über der Marke von 8.000 Punkten notieren und spätestens im kommenden Jahr die 10.000 Punkte Marke angreifen. Denn betrachtet man die harten Daten vieler deutscher Unternehmen sieht es bei weitem nicht so schlecht aus wie manche Propheten es vorhersagen. Die Edelmetalle sollten in dem Zeitraum dann natürlich entsprechend schwächer notieren!

In der nun kommenden Woche wird es noch einmal richtig spannend, diverse Quartalsberichte stehen im Börsenkalender. Allem voran aber müssen die Amerikaner allmählich zu einer Entscheidung über die Anhebung der Schuldenobergrenze kommen. Präsident Barack Obama hat sich bereits am Dienstag kompromissbereit gezeigt und damit auch für eine gewisse Erleichterung an den Aktienmärkten gesorgt. Der Dow Jones konnte daraufhin um  200 Punkte zulegen, und markierte damit den besten Handelstag des Börsenjahres 2011. Alleine die Hoffnung auf eine baldige Lösung hat die Börsen deutlich beflügelt, sollten in der kommenden Börsenwoche nun auch in den USA Nägel mit Köpfen gemacht werden so ist das von mir aufgezeigte Szenario sehr wahrscheinlich. Bleiben Sie also konsequent bei Ihrer Strategie und lassen Sie sich nicht von kurzfristigen Ereignissen verunsichern. Am Goldpreis wird man in den kommenden Wochen sehen ob der neue Aufschwung nachhaltig sein wird…Und denken Sie daran, am Donnerstag ist VW und Porsche Tag 😉

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Dax – die Ampeln stehen mittelfristig weiter auf grün

Das Griechenland Rettungspaket beschäftigt noch immer die Gemüter und inzwischen auch das Bundesverfassungsgericht. Eine handvoll entrüstete ältere Männer unter der Leitung von Peter Gauweiler hat es bereits vor über einem Jahr gewagt die Rettungspakete und damit die über gebührliche Belastung des Steuerzahlers juristisch in Frage zu stellen, und eine entsprechende Klage beim Bundesverfassungsgericht eingereicht. Die Errichtung einer europäischen Transferunion verstoße gegen das Grundgesetz, so die Beschwerde, zugleich verstoßen die permanenten Hilfszahlungen gegen geltendes EU Recht, denn kein Land der europäischen Währungsunion soll für die Schulden eines anderen Mitgliedstaaten aufkommen müssen – so weit zum ursprünglich frommen Gründung-Gedanken der Eurozone…In dieser Woche hat sich das Bundesverfassungsgericht der Sache nun endlich angenommen, und man fragt sich als geneigter Leser dieser Zeilen nun sicherlich warum das so lange gedauert hat?

Hätte das Gericht bereits vor Monaten entscheiden das wir Deutschen und andere stärkere Eurostaaten nicht dafür aufkommen müssen wenn andere Mitglieder der Gemeinschaft, die jahrelang nicht nur über ihre Verhältnisse gelebt haben sondern auch noch wohl wissend die Unwahrheit über die tatsächliche Situation in Ihrem Land verbreitet haben, dann wäre Griechenland wohl jetzt nicht mehr in der Währungsunion. Und so kann man leider davon ausgehen, dass die Entscheidung des hohen Gerichtes bereits feststeht auch wenn der genaue Wortlaut wohl erst noch gefunden werden muss. Das Rad der Zeit lässt sich eben nicht mehr zurückdrehen! Die Situation dürfte sich bis zur Entscheidung der Verfassungsrichter bereits so weit entwickelt haben, dass selbst möglicherweise angeordneten Nachbesserungen dann bereits Makulatur sein werden. Ich gehe also davon aus das zunächst alles seinen gewohnten Lauf nehmen wird und letztlich nichts dramatisches passiert. Das betrifft dann natürlich auch die Beteiligung der privaten Gläubiger an dem Rettungspaket, die es in der gewünschten Form wohl nicht geben wird.

Ob sich dieser Zustand allerdings dauerhaft aufrecht erhalten lässt wage ich zu bezweifeln. Es ist wie in jeden Unternehmen auch. Wenn man Unternehmensteile hat die das Betriebsergebnis insgesamt dauerhaft belasten dann muss man sich von diesen Teilen trennen um den Fortbestand des Unternehmens nicht zu gefährden. Je länger man wartet desto teurer und gefährlicher wird die Situation. Die US Ratingagenturen nutzen momentan jede Gelegenheit um Euroland und damit den Euro zu schwächen. Nun wurde Portugal gleich um vier Stufen nach dem selben Muster wie im Falle Griechenland abgestuft, und als nächstes hat man offensichtlich Italien aufs Korn genommen. Sollte es den Verantwortlichen der Eurozone nicht gelingen diesem Treiben durch entsprechend entschlossenes Handeln Einhalt zu gebieten besteht zumindest eine realistische Chance dass die Ratingagenturen damit Erfolg haben könnten. Man sollte ernsthaft überlegen, die Bürgschaften und Finanzmittel statt Griechenland, den Banken der Geberländer als Sicherheiten zugute kommen zu lassen, damit sie Länderaustritte ohne eigenes Insolvenzrisiko verkraften können…

Zunächst bleibt also auch an der Börse alles beim Alten.. soll heißen, man kann sich weiterhin auf die Fundamentaldaten sowie die nun wieder anstehenden Unternehmensmeldungen konzentrieren bis politisch eventuell dann doch mal ein Ruck in die richtige Richtung vollzogen wird, aber das kann dauern! Der US Arbeitsmarkt hat den Börsen am Freitag mal wieder einen kräftigen Dämpfer verpasst. Nachdem die Vorlaufindikatoren am Donnerstag noch ein sehr freundliches Bild gezeichnet haben. Noch immer ist nicht klar ob die US Wirtschaft somit wieder auf dem Wege ist in die Rezession ab zu gleiten oder aber ob es sich lediglich um saisonale Sondereffekte handelt. Die Börse scheint weiterhin vom positiven Szenario auszugehen. Die US Indizes erholten sich am Freitag im späten Handel wieder und schlossen allesamt über den wichtigen Support-Marken. Die Gewinnmitnahmen an den europäischen Börsen am Freitag sehe ich eher als gesunde Konsolidierung nach einer ansonsten erneut starken Börsenwoche.

Damit hat sich beispielsweise der Dow Jones in den vergangenen acht Handelstagen so stark entwickelt wie zuletzt im Juli 2010. Damals wurde durch einen ähnlich starken Anstieg eine Sommerrally ausgelöst die dann anschließend die global relevanten Indizes in der zweiten Jahreshälfte um ca. zwanzig Prozent ansteigen ließ. Wie bereits mehrfach in den letzten Wochen in unserem Newsletter geschrieben würden wir diesem Szenario auch dieses Mal, aus verschiedensten Gründen, eine relativ hohe Eintrittswahrscheinlichkeit attestieren. Noch immer spricht die Charttechnik, trotz des leichten Rücksetzers vom Freitag, eine deutliche Sprache. Sowohl der MACD als auch der Slow Stochastic Indikator stehen auf Kaufen! Und die nun beginnende US Berichtssaison, bei der überwiegend gute Ergebnisse zu erwarten sind, sorgt für zusätzliche Phantasie. Die griechische Problematik gerät vorübergehend in den Hintergrund und auch die zwingend notwendige Erhöhung der US Schuldenobergrenze sollte in den kommenden Tagen beschlossen werden, was ebenfalls für eine Erleichterungs-Rally an den US Märkten sorgen könnte. Dennoch würden wir unbedingt deutsche Standardwerte weiterhin bevorzugen!

Wir haben in der letzten Woche einige Trading Updates zu unseren Depotwerten Metro AG, Aixtron, Klöckner & Co., VW, Porsche, Praktiker, Bauer AG, Vestas Wind Systems und Dialog Semiconductor veröffentlicht, die Sie auch unbedingt lesen sollten!

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