Slowakei sagt „Nein“, Alcoa verdreifacht Gewinn, S&P stuft spanische Banken ab

Erwartungsgemäß wurde in der ersten Abstimmungsrunde seitens der slowakischen Parlaments nicht der Ausweitung des europäischen Rettungsschirms, EFSF zugestimmt. Dennoch gilt ein „Ja“ noch innerhalb dieser Woche als so gut wie sicher, denn über internationale Verträge darf in der Slowakei ein zweites Mal abgestimmt werden. Premierministerin Iveta Radicova hatte in der gestrigen EFSF-Abstimmung in letzter Minute die Vertrauensfrage gestellt und war damit gescheitert. Somit ist der Weg nun frei für eine Neubildung der Regierung, was zuletzt die Bedingung der Opposition gewesen ist um dem Rettungsschirm zuzustimmen. Letztlich geht es also leider auch bei den bislang idealistisch wirkenden Slowaken um politische Machtspielchen… Der EFSF wird kommen, das scheint nun relativ sicher zu sein…leider mit allen damit verbundenen Folgen für die nachfolgenden Generationen.

Unterdessen hat die US Ratingagentur Standard & Poors sich erneut Spanien vor geknöpft und stuft dessen Banken ab. Das positive dabei ist, dass der Markt bereits seit einigen Tagen diese teilweise willkürlich wirkenden Abstufungen amerikanischer Institute zu ignorieren scheint. Das ist ein wirklich gutes Zeichen für neue Stärke und Optimismus an den Börsen. Letztlich bin ich mir relativ sicher das die Ratingagenturen, irgendwann nach der Krise, in ihrer heutigen Form nicht mehr existent sein werden. Durch das offensichtliche Versagen der Institute konnte die Krise in den Ausmaß überhaupt erst entstehen, und heute auf dem Höhepunkt der Krise, schütten genau diese Verursacher immer mehr Öl ins Feuer und heizen die Probleme damit zusätzlich an. Ich wäre dankbare wenn einer unserer Leser mir mal den Mehrwert solcher Institute erklären würde…ich sehe ihn nicht!

Die Alcoa Zahlen waren durchwachsen. Heute Nacht wurde einmal mehr mit dem Zahlenwerk des Aluminiumkonzerns die US Berichtssaison eingeläutet. Dieser meldete einen deutlichen Gewinnanstieg von 172 Millionen Dollar im Vergleich zu 61 Millionen Dollar im Vorjahreszeitraum. Auch beim Umsatz konnte man weiter kräftig zulegen. Mit 6,42 Milliarden US Dollar konnte das Vorjahresergebnis von 5,29 Milliarden Dollar deutlich übertroffen werden. Ein Wermutstropfen bleibt, Analysten hatten sich statt 15 Cent Gewinn je Aktie 22 Cent erwartet und zeigten sich enttäuscht. Trotz der Verdreifachung des Gewinns ging der Aktienkurs nachbörslich um fast fünf Prozent zurück. Firmenchef Klaus Kleinfeld verwies darauf das nicht etwa eine zu erwartende Rezession belastend auf die Ergebnisse wirke, sondern vielmehr die teilweise hausgemachten Unsicherheiten, der Kunden sorgten für eine vorerst verhaltenen Auftragsvergabe. Eine reale Schwäche des Marktes sieht Kleinfeld nicht!

Ich denke diese letzten beiden Sätze sagen alles. Wir sind nach wie vor der Meinung das die heraufbeschworene und medial gepushte Rezession nicht eintreten wird, und offenbar einige Wirtschaftsgrößen auch. Letztlich waren die Nachrichten des Tages – bis auf die Alcoa Zahlen – allesamt gestern schon bekannt und wurden bereits eingepreist. Die asiatischen Märkte tendieren heute morgen überwiegend freundlich, entsprechend gut sind die Vorgaben für Europa. Dennoch sollten Anleger grundsätzlich damit rechnen, dass es in den nächsten Tagen auch einmal wieder zu einer durchaus gesunden Konsolidierung am Markt kommen könnte, um den starken Anstieg der letzten Tage zu verarbeiten. Ich wünsche Ihnen einen erfolgreichen Börsentag…

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