Die Klöckner & Co. Aktie ist bereits seit Tagen unter Druck. Insbesondere Gestern wurde die Aktie noch einmal mit einem Minus von 7,4 Prozent regelrecht verprügelt. Heute wissen wir nun auch warum! Der Verfall bei den Stahlpreisen hat dem Duisburger Stahlhändler im vergangenen Jahr weiter stark zugesetzt. Der Überschuss des Unternehmens brach im Jahr 2011 um rund 85 Prozent auf 12 Millionen Euro ein, im Abschlussquartal stand unter dem Strich ein Verlust von 27 Millionen Euro in den Büchern. Zwar waren die Zahlen für den Markt keine große Überraschung mehr, und wurden ungefähr in dieser Höhe erwartet, jedoch dürfte der ein oder andere Anleger wohl trotzdem insgeheim auf bessere Daten gehofft haben.
Kurzfristig belastend für den Aktienkurs dürfte aber auch bei KlöKo der fehlende Ausblick sein. Das laufende Jahr bezeichnete Vorstandschef Gisbert Rühl als „nicht minder herausfordernd als 2011“, traute sich aber keine konkrete Prognose zu. Rühl rechnet aber mit einer deutlich besseren Entwicklung auf dem amerikanischen Kontinent. Dank entsprechender Zukäufe in den USA und Brasilien legte der Umsatz im Jahr 2011 bereits um 36,5 Prozent auf 7,1 Milliarden Euro zu. Das operative Ergebnis sackte im gleichen Zeitraum aber um rund 9 Prozent auf 217 Millionen Euro ab. Das nun eingeleitete Sparprogramm soll in 2012 erste Früchte tragen und künftig knapp 70 Millionen Euro zum Betriebsergebnis beisteuern.
So schlecht die Zahlen auf den ersten Blick auch sein mögen, eine wirkliche Überraschung waren sie nicht. Auch die Analysten hatten bereits mit Ergebnissen auf diesem Niveau gerechnet. Es besteht somit grundsätzlich eine gute Chance darauf dass nun alle schlechten Nachrichten bei den Duisburgern im Kurs enthalten sind. Die künftige Phantasie durch die getätigten Zukäufe sollte nicht unterschätzt werden. In den kommenden Quartalen könnte sich alleine der Zukauf von Macsteel in den USA als der richtige Schritt zur richtigen Zeit erweisen. Zudem verfügt das Unternehmen immer noch über ein dickes Kapitalpolster das den Aktienkurs nach unten einigermaßen gut absichert. Der aktuelle Rücksetzer könnte sich für mutige Anleger somit als gute Kaufgelegenheit erweisen.
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