Ãœber keine Aktie wird wohl momentan so kontrovers diskutiert wie über die des Modelabels Gerry Weber. Nach der Gewinnwarnung und dem anschließendem Crash der Aktie um über 30% versucht der Markt nun fast schon verzweifelt allerlei Begründungen dafür zu finden um zu ermitteln welchen fairen Wert die Aktie denn nun haben könnte. Kräftige Insiderkäufe der beiden Familien Weber und Hardieck scheinen zusätzlich für deutliche Verwirrung bei den Marktteilnehmer zu sorgen, da der Aktienkurs dennoch immer weiter fällt. Nicht unbedingt ein gutes Zeichen, denn der Abgabedruck der anderen institutionellen Anleger scheint weiterhin hoch zu sein. Das Volumen ist nach wie vor untypisch hoch, sodass die aktuelle Bewegung noch nicht abgeschlossen sein dürfte…
Der Chart sieht grausig aus. Kurz zusammengefasst sehen wir hier wohl gerade das berühmte fallende Messer in das man nicht (zu früh) greifen sollte. In den nächsten Tagen dürfte das 61,80er Fibonacci Retracement bei ca. 18,95 Euro zunächst einmal angesteuert werden. Jedoch ist es fraglich, ob diese Marke in dem aktuellen Marktumfeld halten wird. Verschiedene Projektionslinien im Chart deuten eher auf tiefere Kurse hin, wobei hier aktuell keine seriöse Aussage zu treffen ist, wo möglicherweise der Boden sein könnte.
Fazit: Eine Bodenbildung nach einem solchen Absturz benötigt erfahrungsgemäß etwas Zeit, weswegen man hier wohl besser nicht von sofort wieder stark steigenden Kursen ausgehen sollte. Eine technische Gegenreaktion ist natürlich jederzeit möglich und auch wahrscheinlich. Die Dynamik der aktuellen Bewegung sollte nun immer weiter nachlassen und auch die Umsätze werden sich demnächst wieder im eher normalen Bereich von ca 7 Millionen Euro Tagesumsatz einpendeln. Dennoch ist aber eher angeraten dem Schauspiel eher von der Seitenlinie beizuwohnen. Kurse unter 18,- Euro oder gar 17,- Euro würde ich hier in nächster Zeit nicht ausschließen. Danach ist die Aktie dann für langfristig orientierte Anleger vielleicht wieder interessant.
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