Die Commerzbank hat im abgelaufenen Quartal wieder deutlich mehr verdient als im Vorjahreszeitraum. Im vergangenen Jahr hatten hohe Abschreibungen auf griechische Staatsanleihen das Ergebnis noch deutlich belastet. Nun rechnet man bei der CoBa wieder mit einem Quartalsgewinn in Höhe von 450 Millionen Euro. Die genauen Zahlen gibt es zwar erst am 09. August, dennoch gab das Unternehmen bereits gestern erste Eckdaten bekannt. Demnach verdiente die Commerzbank im ersten halben Jahr nun ca. 900 Millionen Euro nach 1,2 Milliarden Euro im Vorjahr.
Belastet wurde das Ergebnis auch in diesem Quartal durch weitere „Aufräumarbeiten“. So mussten auf den Verkauf der ukrainischen Tochterbank Forum, die nun an die Smart Group veräussert wird, Abschreibungen in Höhe von 86 Millionen Euro vorgenommen werden. Weitere Belastungen in Höhe von geschätzten 200 Millionen Euro werden in den kommenden Quartalen noch auf die CoBa zukommen wenn die Transaktion dann abgeschlossen wird. Der Verkauf hat laut Angaben der Commerzbank aber nur geringe Auswirkungen auf das Kernkapital der Bank. Martin Blessing sieht sein Unternehmen hier weiterhin auf einem guten Weg. Die harte Kernkapitalquote lag Ende März bei 11,3 Prozent. Für Ende Juni 2012 rechnet die Commerzbank mit einer Steigerung auf 12 Prozent.
Auch die Deutsche Bank will die Kapitalanforderungen nach Basel III weiterhin aus eigener Kraft erfüllen, schafft es aber nach eigenen Angaben bis Anfang 2013 nur auf 7,2 Prozent, was deutlich unter den Vergleichswerten anderer Geldhäuser liegt. Zwar wäre dies gerade genug um die Anforderungen der Aufsichtsbehörden zu erfüllen, Anleger und Analysten befürchten aber wegen dieser schwachen Quote weiterhin eine Kapitalerhöhung. Die Konzernleitung setzt hingegen darauf die Kapitalanforderungen durch den Abbau von Risikopositionen und die erzielten Gewinne zu stärken. So wurde heute bekannt dass man das Engagement in spanischen Staatsanleihen im letzten Quartal von 1,4 Milliarden auf nun 873 Millionen Euro reduziert hat. Auch in den übrigen Krisenländern Portugal, Irland, und Griechenland wurde das Engagement weiter zurückgefahren. Einzig in Italien hat die DB in den letzten drei Monaten die Investitionen von 2 auf 2,5 Milliarden Euro erhöht.
Im Fokus stehen heute aber zunächst einmal die Geschäftszahlen des deutschen Branchenprimus. Die Deutsche Bank musste heute einen geradezu dramatischen Gewinneinbruch im Investmentbanking bekannt geben. Demnach brach der Vorsteuergewinn um satte 63 Prozent gegenüber  dem Vorjahr, auf nur noch 357 Millionen Euro ein. Die Eurokrise würde weiterhin hohe Belastungen für das Unternehmen mit sich bringen, hieß es in dem Pressebericht. Eine gravierende Verbesserung der Situation erwarten die beiden neuen Vorstandschefs Anshu Jain und Jürgen Fitschen in nächster Zeit nicht.
Angesichts der weiteren Kapitalanforderungen die auch aus den Gewinnen (welchen?) der Deutsche Bank realisiert werden sollen und den sehr wahrscheinlichen Strafzahlungen aus dem Libor Skandal, die demnächst auf das Unternehmen zukommen werden, scheint mir das Polster der Bank inzwischen sehr dünn zu sein. Eine baldige Kapitalerhöhung bei der Deutschen Bank sollte man wohl aus diesem Grunde nicht mehr kategorisch ausschließen. Die Commerzbank hingegen mausert sich weiterhin zu einem soliden Bankhaus im klassischen Sinn, auch wenn der eigeschlagene Weg noch etwas steinig bleiben dürfte. Letztlich haben beide Banken die Erwartungen damit verfehlt. Insgesamt gewinne ich aber inzwischen den Eindruck dass die Truppe um Blessing etwas solider und schneller restrukturiert als die um Fitschen und Jain und das dürfte in diesen Zeiten ein ganz wesentlicher Faktor sein…!
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Und dann noch wie erwartet das: http://www.finanzen.net/nachricht/aktien/Deutsche-Bank-schliesst-Kapitalerhoehung-nicht-mehr-aus-1977611
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Gerade über den Ticker gehuscht. Die Deutsche Bank streicht bis zu 2000 Jobs, davon alleine 1.500 im Investmentbanking….Jetzt wird also auch bei der DB ordentlich restrukturiert! Dem Aktienkurs hat es kurzzeitig auf die Sprünge geholfen, auch wenn nun klar sein dürfte dass die Probleme der DB wohl doch größer sind als gedacht.