Bei manchen Aktien versteht man ja nicht immer warum diese von Anlegern gekauft werden und schon gar nicht warum Milliardäre, die ja über einen entsprechenden Beraterstab verfügen sollten, sich hier verstärkt engagieren?! Eines dieser Beispiele ist für mich nach wie vor die SGL Carbon Aktie – allerdings nicht das einzige! Bereits seit Kursen um die 40,- Euro warne ich davor sich hier allzu viel „Zukunftsmusik“ zu erwarten…
Vossloh – Die vergessene Aktie mit viel Potenzial
Wir haben kürzlich hier auf Investors Inside im Kommetar-Bereich über die Vossloh Aktie gesprochen. Heute war es dann soweit. Die Aktie hat das angepeilte Kursziel mustergültig abgearbeitet und danach wieder nach oben gedreht. Diese Bewegung führte für mich persönlich auch automatisch zum ersten Kauf der Aktie. Nicht nur das ich davon ausgehen, dass der Kursverfall bei dem Schienendienstleister völlig überzogen war, sondern auch gewisse politische Gegebenheiten und natürlich die voranschreitende Restrukturierung des Konzerns, lassen mich erwarten, dass das Unternehmen bald wieder zu alter Stärke zurück finden wird.
Wie man im langfristigen Chart der Vossloh Aktie deutlich sehen kann, hatten die Aktionäre zuletzt nicht allzu viel zu lachen und mussten eine stetigen Kursverfall zusehen. Dies lag hauptsächlich an den zunächst unerwartet hohen Kosten der Restrukturierung des Konzerns, sowie eine veränderte Risikobeurteilung. Heute nun hat die Aktie nicht nur den unteren Bereich des Abwärtstrends getestet sondern auch die Unterstützungslinie bei ca. 44,89 Euro bestätigt. Eine Trendwende mit Kurs auf  die hier rot eingezeichnete Aufwärtstrend-Linie erscheint nun wieder möglich, wobei man wohl erst bei Kursen über 49,- Euro wieder von Entspannung reden kann. Eine erste Hürde wäre aber mit dem Verlassen des kurzfristigen Abwärtstrends bei ca. 46,65 Euro bereits genommen.
Im ersten Halbjahr diesen Jahres erzielte der Konzern, bedingt durch diese Maßnahmen somit ein negatives EBIT in Höhe von 145,4 Millionen Euro, nachdem im gleichen Zeitraum des Vorjahres hier noch ein Gewinn von 12, 1 Millionen Euro in den Büchern stand.  Der Umsatz hingegen konnte um 2,2 Prozent auf 626 Millionen Euro gesteigert werden, ebenso wie die Auftragseingänge, die um 12,4 Prozent auf 661,6 Millionen Euro anstiegen. Der Auftragsbestand lag gar um 15,8 Prozent höher bei knapp 1,8 Milliarden Euro. Also insgesamt kein schlechtes Zahlenwerk, lässt man die Sonderposten mal kurzzeitig ausser Acht…
Das bundesweit teilweise stark renovierungsbedürftige Schienennetz und die von Regierungsseite geäusserten Überlegung bezüglich einer baldigen Sanierung, sollte die Aktie auf mittelfristige Sicht nun wieder beflügeln. Ob und in welchem Umfang Vossloh von dieser Entwicklung profitieren kann bleibt allerdings noch offen. Aber die Wahrscheinlichkeit dafür, dass der Marktführer ein ordentliches Stück vom Kuchen abbekommt, ist aus meiner Sicht nun deutlich gegeben. Die Restrukturierung sollte zudem bald abgeschlossen sein und die kommenden Bilanzen nicht mehr so extrem belasten.
Die Zeche für die Sanierung des Schienennetzes zahlt mal wieder der Steuerzahler zu einem gewissen Teil. Somit stellt die Aktie nicht nur eine Möglichkeit dar die persönlichen Belastungen durch ein Investment in Vossloh Aktien abzufedern, sondern sogar davon zu profitieren 😉 Für Hintergrund weitere Hintergrundinformationen lesen Sie bitte auch den Kommetarteil zu diesem Artikel.
E.ON und RWE – Wo ist der Boden?
Es hat ein wenig gedauert, doch nun ist es soweit. Die RWE Aktie hat gestern das von mir > hier < Anfang November genannte Kaufniveau bei 28,50 Euro erreicht und unterschritten. Manchmal dauert es halt etwas länger an der Börse… Wohl dem der die Geduld hatte darauf zu warten! Damit kommen die Aktien der beiden deutschen Energieversorger nun wieder auf meine Intensiv-Watchlist. Der letzte Kursrutsch bei den beiden Aktien wurde vorrangig dadurch ausgelöst dass sich das Schweizer Bankhaus UBS kürzlich sehr skeptisch zu den weiteren Aussichten der Konzerne geäussert hat. Das Kursziel für den Branchenprimus E.ON wurde auf 12,60 Euro zusammengestrichen und bei RWE sieht man gar Kurse von 25,- Euro in nächster Zeit kommen. Nicht das ich das Szenario ausschließen möchte, aber ich halte diese Art von Vorhersagen für nur bedingt tauglich um eine solide Anlagestrategie darauf aufzubauen. Dennoch verfehlen solche Analysen Ihre Wirkung nicht – wie man heute sehen kann.
Die Energieversorger haben nach wie vor einige Probleme zu bewältigen, die im Zuge der spontan durch unsere Regierung eingeleiteten Energiewende entstanden sind. Dennoch muss man den beiden Unternehmen attestieren dass sie sich zügig an die Umsetzung dieser Herausforderungen gemacht haben, und bereits erste Teilerfolge zu verzeichnen sind. Der Prozess insgesamt wird wohl Jahre dauern, aber trotz aller Probleme ist die Aktie von E.ON auf dem aktuellen Niveau wohl massiv unterbewertet. Bei RWE bin ich mir da noch nicht so sicher…! Aus charttechnischer Sicht bietet sich aber nun bei beiden Aktien meiner Meinung nach eine interessante Einstiegsmöglichkeit für Langfrist-Investoren. Das Chance-Risiko-Verhältnis würde ich dabei als günstig bezeichnen.
Die RWE Aktie sollte nun eigentlich nach einem erfolgreichen Test der Unterstützung bei 27,88 Euro etwas zur Ruhe kommen. Genauer gesagt hat die Aktie heute bei 27,90 Euro nach oben gedreht. Aus charttechnischer Sicht ist der Titel nun massiv überverkauft und eine entsprechende technische Gegenreaktion nun eigentlich überfällig. Auch die E.ON Aktie hat  das letzte Tief, wie > hier < beschrieben, noch einmal getestet, aber auch deutlich unterschritten. Kann die Aktie in den kommenden Tagen wieder in Richtung der 13,65 Euro Marke ansteigen, besteht berechtigte Hoffnung darauf dass die Bodenbildung damit dann abgeschlossen ist.
Wie immer handelt es sich bei dieser Betrachtung der aktuellen Situation nur um eine Momentaufnahme bei der es darum geht einen möglichen Wendepunkt bei einer (oder zwei) Aktie(n) möglichst optimal zu erwischen. Werden die genannten Kursmarken deutlich unterschritten sollte die Position umgehend wieder aufgelöst werden. Die nächsten Unterstützungsmarken bei der RWE Aktie liegen erst bei 25,65 und 21,25 Euro. Für E.ON würden sich bei einem weiteren Rücksetzer dann erst wieder Kurse zwischen 12,50 und 12,60 Euro zum Einstieg anbieten.
Peugeot SA – Unser Turnaround-Kandidat bricht aus!
Ich habe unseren Newsletter Lesern Ende November versprochen dass ich ihnen eine Aktie vorstellen werde, bei der ich persönlich davon überzeugt bin dass es sich wieder um ein echtes Schnäppchen auf dem jetzigen Niveau handeln dürfte. Diesem Versprechen bin ich damals natürlich auch gerne nachkommen. Seit längerem beobachte ich diese Aktie und habe mich Mitte November zum Kauf einer ersten Position entschieden. Letzten Freitag wurde diese Position noch einmal aufgestockt und liegt nun schon über 17 Prozent im Plus. Ich habe die Aktie nicht gekauft weil ich nun in Kürze zwingend einen starken Anstieg bei dem Titel erwartet hätte, sondern weil diese Aktie meiner Meinung nach deutlich unterbewertet ist, der Chart vielversprechend aussieht und die Stimmung unter den Anlegern schlechter gar nicht mehr sein könnte…Das Chance/Risiko Verhältnis würde ich somit als sehr gut bezeichnen. Die Rede ist natürlich, wie die Headline schon verraten hat, von der PSA Peugeot Citroen Aktie.
Es läuft nicht gerade rund für die Franzosen, soviel ist sicher! Die Schwäche des südeuropäischen Automarktes trifft den Konzern in voller Breite. Rund 8000 Arbeitsplätze sollen gestrichen werden, ebenso  wird ein wichtiges Werk in Paris demnächst wohl geschlossen. Firmenchef Picat rechnet zunächst mit einer längeren Durststrecke bei Peugeot, will aber bereits im Jahr 2014 wieder einen positiven Cash Flow vorweisen und 2015 wieder entsprechende Gewinne erzielen. Bis dahin sollen Versäumnisse der Vergangenheit korrigiert werden. Eine Expansion in die Schwellenländer und insbesondere eine deutliche Stärkung der Marktpräsenz in China stehen ganz oben auf der ToDo-Liste. Erste Schritte wurden in diesem Jahr bereits eingeleitet. So konnte Peugeot in den ersten 10 Monaten dieses Jahres bereits 27 Prozent mehr Autos in China absetzen. Bis 2015 will der Konzern 60 bis 65 Prozent seiner Umsätze in den Schwellenländern generieren. Hauptmarkt soll natürlich China werden, wo Peugeot das neue Modell 301 ab Ende 2013 auch in einem eigenen Werk in Wuhan bauen will.
Machen wir uns nichts vor, der Weg für Peugeot wird nicht leicht und der Chartverlauf hat eher den Charakter eines fallendes Messers. Allerdings reden wir hier von dem ehemals zweitgrößten Automobilbauer Europas der lange Zeit der unangefochtene Marktführer bei Diesel Kraftfahrzeugen war. Wir reden von einem Konzern der vom französischen Staat jegliche Unterstützung erhalten wird um zu überleben. Erst kürzlich hat die französische Regierung der PSA-Autobank mit Bürgschaften in Höhe von sieben Milliarden Euro unter die Arme gegriffen. Wir reden auch von einem Unternehmen dass noch im letzten Jahr 2011 einen Buchwert je Aktie von 61,94 Euro vorweisen konnte, und wir reden von den Automarken Peugeot und Citroen, die gerade zusammen nur noch mit 1,670 Milliarden Euro an der Börse bewertet werden. Neben Autos stellt Peugeot im Übrigen auch noch Fahrräder, Motorroller, Heimwerkermaschinen, Mahlwerke für die Bauindustrie und Gewürzmühlen her, aber das nur am Rande.
Ich denke es gibt schlechtere Aktien bei denen man auf einen Turnarround setzen kann…Schon Kostolani wusste man soll Aktien kaufen wenn niemand diese haben will. Im Gegensatz zur Commerzbank sehe ich hier einen Weltkonzern mit einem transparentem Geschäftsmodell, aber natürlich soll dies keinerlei Aufforderung zu irgendwelchen Handlungen für Sie bedeuten. Für viele Anleger dürfte diese Rebound-Spekulation schlicht und ergreifend zu risikoreich sein. Für andere wiederum zu langweilig, denn es kann dauern bis sich operativ und nachhaltig etwas bei Peugeot ändert. Was allerdings nicht heißen muss dass der Aktienkurs nicht schon früher auf eine nur ansatzweise positive Entwicklungen reagieren wird..! Aus diesem Grund ist die Peugeot Aktie  für mich zunächst nur eine interessante Depotbeimischung, die ich mit einem überschaubaren Beitrag einfach mal mitlaufen lasse, und ggf. weiter aufstocken werde. Der Chart deutet darauf hin, dass wir die Tiefstkure eventuell sogar schon bei meiner Vorstellung im  Newsletter vom 29.11.2012 gesehen haben..!
E.ON und RWE – wenig Erfreuliches…aber bald ist es soweit!
Die Aktien der beiden großen Energieversorger E.ON und RWE gehören schon seit längerem nicht mehr unbedingt zu ersten Wahl unter Dividendenjägern. Nach wie vor belasten die Folgen der Energiewende die Ergebnisse der beiden Konzerne, ebenso wie die weiterhin bestehenden Volumen- und Margenrisiken. Dementsprechend befinden sich die jüngsten Schätzungen der Konzernleitungen, für das kommende Geschäftsjahr 2013, inzwischen auch eher am unteren Ende der zuvor prognostizierten Umsatz- und Gewinnziele. Auch die Dividendenzahlung in gewohnter Höhe kann somit aus meiner persönlichen Sicht für die kommenden Jahre keinesfalls als gesichert angesehen werden.
Beide Konzernchefs treiben parallel zu dieser negativen Entwicklung die Neuausrichtung für die Zukunft weiter voran. Unternehmensteile werden veräußert, Sparprogramme eingeleitet und kostspielige Neuengagements, wie das britische Atom-Join-Venture Horizon, auf Eis gelegt. Nicht gerade vertrauensbildende Maßnahmen, die auf eine deutliche Expansion der Energiekonzerne in naher Zukunft schließen lassen. Kein Wunder also dass sich auch die Analysten in letzter Zeit wieder deutlich verhaltener zu den beiden Aktien äußern! Auch aus charttechnischer Sicht kann ich im Moment nicht viel gutes oder hoffnungsvolles entdecken…aber!
Oben sehen Sie den E.ON Chart der letzten dreieinhalb Jahre und unten den RWE Chart in einer noch etwas längeren Perspektive. Beide Aktienkurse sind weiterhin klar abwärts gerichtet. Beide Aktien dürften nach meiner Auffassung zumindest die untere Begrenzung des kurzfristigen Trends innerhalb der Abwärtsbewegung noch einmal testen. Würden sie gar darunter fallen drohen weitere und deutliche Abschläge. Im Falle E.ON hieße dies, dass man als Trader durchaus auf eine Gegenbewegung setzen kann, jedoch frühestens bei Kursen um die 15,50 Euro. Bei der RWE Aktie sollte man wohl auf Einstiegskurse um die 28,50 Euro warten, um auf eine Fortführung des mittelfristigen Trends zu setzen. In beiden Fällen ist es aber empfehlenswert die eingegangene Position dann knapp unterhalb der Einstiegskurse entsprechend eng abzusichern!
Grundsätzlich bleibe ich bei meiner Meinung das es wirklich interessantere Aktien am Markt gibt. Bereits zu Beginn der ganzen Misere im Februar 2011 habe ich immer wieder darauf hingewiesen. Damals stand die RWE Aktie noch bei über 50,- Euro. Das zwischenzeitliche Aufwärtspotenzial im Juni 2011 wurde dann > hier < besprochen. Nun dürften die Aktien bald wieder fast da sein, wo wir damals zur Gegenbewegung ansetzten. Ein erneuter Trade auf der Long-Seite wird somit aus meiner Sicht an den genannten Marken wieder interessant. Wer einen entsprechend langen Atem mitbringt kann dort sogar langfristige Positionen eröffnen, denn die schlimmsten Nachrichten dürften nun allmählich eingepreist sein. Behalten Sie die Versorger im Auge!
Commerzbank vs Deutsche Bank – Wer restrukturiert schneller und solider?
Die Commerzbank hat im abgelaufenen Quartal wieder deutlich mehr verdient als im Vorjahreszeitraum. Im vergangenen Jahr hatten hohe Abschreibungen auf griechische Staatsanleihen das Ergebnis noch deutlich belastet. Nun rechnet man bei der CoBa wieder mit einem Quartalsgewinn in Höhe von 450 Millionen Euro. Die genauen Zahlen gibt es zwar erst am 09. August, dennoch gab das Unternehmen bereits gestern erste Eckdaten bekannt. Demnach verdiente die Commerzbank im ersten halben Jahr nun ca. 900 Millionen Euro nach 1,2 Milliarden Euro im Vorjahr.
Belastet wurde das Ergebnis auch in diesem Quartal durch weitere „Aufräumarbeiten“. So mussten auf den Verkauf der ukrainischen Tochterbank Forum, die nun an die Smart Group veräussert wird, Abschreibungen in Höhe von 86 Millionen Euro vorgenommen werden. Weitere Belastungen in Höhe von geschätzten 200 Millionen Euro werden in den kommenden Quartalen noch auf die CoBa zukommen wenn die Transaktion dann abgeschlossen wird. Der Verkauf hat laut Angaben der Commerzbank aber nur geringe Auswirkungen auf das Kernkapital der Bank. Martin Blessing sieht sein Unternehmen hier weiterhin auf einem guten Weg. Die harte Kernkapitalquote lag Ende März bei 11,3 Prozent. Für Ende Juni 2012 rechnet die Commerzbank mit einer Steigerung auf 12 Prozent.
Auch die Deutsche Bank will die Kapitalanforderungen nach Basel III weiterhin aus eigener Kraft erfüllen, schafft es aber nach eigenen Angaben bis Anfang 2013 nur auf 7,2 Prozent, was deutlich unter den Vergleichswerten anderer Geldhäuser liegt. Zwar wäre dies gerade genug um die Anforderungen der Aufsichtsbehörden zu erfüllen, Anleger und Analysten befürchten aber wegen dieser schwachen Quote weiterhin eine Kapitalerhöhung. Die Konzernleitung setzt hingegen darauf die Kapitalanforderungen durch den Abbau von Risikopositionen und die erzielten Gewinne zu stärken. So wurde heute bekannt dass man das Engagement in spanischen Staatsanleihen im letzten Quartal von 1,4 Milliarden auf nun 873 Millionen Euro reduziert hat. Auch in den übrigen Krisenländern Portugal, Irland, und Griechenland wurde das Engagement weiter zurückgefahren. Einzig in Italien hat die DB in den letzten drei Monaten die Investitionen von 2 auf 2,5 Milliarden Euro erhöht.
Im Fokus stehen heute aber zunächst einmal die Geschäftszahlen des deutschen Branchenprimus. Die Deutsche Bank musste heute einen geradezu dramatischen Gewinneinbruch im Investmentbanking bekannt geben. Demnach brach der Vorsteuergewinn um satte 63 Prozent gegenüber  dem Vorjahr, auf nur noch 357 Millionen Euro ein. Die Eurokrise würde weiterhin hohe Belastungen für das Unternehmen mit sich bringen, hieß es in dem Pressebericht. Eine gravierende Verbesserung der Situation erwarten die beiden neuen Vorstandschefs Anshu Jain und Jürgen Fitschen in nächster Zeit nicht.
Angesichts der weiteren Kapitalanforderungen die auch aus den Gewinnen (welchen?) der Deutsche Bank realisiert werden sollen und den sehr wahrscheinlichen Strafzahlungen aus dem Libor Skandal, die demnächst auf das Unternehmen zukommen werden, scheint mir das Polster der Bank inzwischen sehr dünn zu sein. Eine baldige Kapitalerhöhung bei der Deutschen Bank sollte man wohl aus diesem Grunde nicht mehr kategorisch ausschließen. Die Commerzbank hingegen mausert sich weiterhin zu einem soliden Bankhaus im klassischen Sinn, auch wenn der eigeschlagene Weg noch etwas steinig bleiben dürfte. Letztlich haben beide Banken die Erwartungen damit verfehlt. Insgesamt gewinne ich aber inzwischen den Eindruck dass die Truppe um Blessing etwas solider und schneller restrukturiert als die um Fitschen und Jain und das dürfte in diesen Zeiten ein ganz wesentlicher Faktor sein…!
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Metro – jetzt einsteigen?
Die einzige DAX Aktie die gestern im Plus schließen konnte war die der Metro AG. Grund für den „Kursschub“ waren die Nachrichten über den weiteren Konsolidierungskurs des Unternehmens. Unter der Voraussetzung der Zustimmung durch die Aktionäre plant das Handelshaus nun das unprofitable britische Großhandelsgeschäft zu verkaufen. Die 30 Makro Märkte dort mit einem geschätzten Umsatz von einer Milliarde Euro sollen für 175 Millionen Euro in Aktien an den britischen Lebensmittel-Großhändler Booker Group verkauft werden. Da der Verkaufspreis aber unter dem Buchwert der Beteiligung liegt dürfte sich der Konzern für die Bilanz des zweiten Quartals eine Sonderbelastung in Höhe von ca. 200 Millionen Euro „einfangen“
Konzernchef Olaf Koch kehrt somit weiterhin mit eisernem Besen und versucht das angeschlagene Unternehmen wieder auf Kurs zu bringen. „Wir müssen uns wieder auf die Kernkompetenzen konzentrieren“ ließ der Firmenchef gestern verlauten. Sicherlich der richtige Weg, aber eben nicht ganz billig. Andere Aktivitäten in wirtschaftlich unbedeutenderen Regionen dürften in der nächsten Zeit somit ebenfalls auf den Prüfstand stehen, und die Bilanzen immer wieder belasten.
Bei den Anlegern kam die Neuausrichtung der Metro AG gestern gut an. Die Aktie konnte leicht positiv aus dem Handel gehen, notiert aber immer noch fast auf historisch niedrigem Niveau. Für einen Einstieg ist es aus meiner Sicht aber immer noch zu früh, denn der eingeschlagene Weg muss erst einmal weiter verfolgt und auch umgesetzt werden, bevor der Konzern wieder auf einem soliden Fundament steht. Die Restrukturierung  wird weiterhin Kosten produzieren, die man dann in den nächsten Quartalsbilanzen finden wird. Ebenso wie den französischen Mitbewerber Carrefour halte ich beide Aktien grundsätzlich unter langfristigen Gesichtspunkten für aussichtsreich. Während aber die Carrefour Aktie bereits auf einem 10 Jahres Tief notiert scheint mir bei der Metro Aktie noch etwas Luft nach unten zu sein…
Lufthansa im Sinkflug
Die Lufthansa Aktie dürfte sich nach der Vorlage der Quartalszahlen heute weiter im Sinkflug befinden. Operativ wurde im ersten Quartal 381 Millionen Euro Verlust geschrieben. Im Vorjahr war dieser Verlust noch halb so groß. Der Umsatz konnte zwar auf 6,6 Milliarden Euro gesteigert werden, und legte somit um knappe sechs Prozent zu, die hohen Kerosinpreise, die Konkurrenz aus den arabischen und asiantischen Nationen, sowie die Verlust bringende Tochter Austrian Airlines und nicht zuletzt das Nachtflugverbot zerren aber weiterhin an der Bilanz des Unternehmens. Dies dürfte auch in Zukunft so bleiben bzw. sich weiter verstärken, da beispielsweise die Effekte des Nachtflugverbotens wohl erst mit dem nächsten Quartal so richtig durchschlagen.
Die Airline hat nun bereits mit massiven Kostensenkungsmaßnahmen begonnen. Insgesamt 1,5 Milliarden Euro will man bei der Lufthansa künftig pro Jahr einsparen. Heute ließ das Unternehmen mitteilen dass man 3.500 Arbeitsplätze weltweit streichen will. Die Kosten für dieses Sanierungsprogramm werden sich allerdings wohl auch in den kommenden Bilanzen finden lassen, und das Ergebnis weiterhin belasten. Die Neuausrichtung des Lufthansa Konzerns könnte sich noch bis zum Jahr 2015 hinziehen und dementsprechend nachhallen.
Das erste Quartal gehört in der Luftfahrtbranche traditionell zu dem schwächsten des Jahres. Somit bleibt für die Kranich Airline immer noch die Hoffnung auf einen starken Sommer. Anleger hingegen, die auf einen guten Start ins neue Jahr gehofft haben, dürften enttäuscht sein. Die Aktie wird mit hoher Wahrscheinlichkeit in den nächsten Quartalen und bis zum Abschluss der Restrukturierung eher im Tiefflug bleiben…
Absturz bei Pfleiderer, Solarworld, Phoenix Solar und Praktiker – Was tun?
Heute gibt es gleich mehrere „alte Bekannte“ die durch einen ungewöhnlich hohen Kursabschlag auf sich aufmerksam machen. Allen voran wäre da wohl der traurige Niedergang des ehemaligen Weltmarktführers für Bodenbeläge, Pfleiderer zu nennen. Die Restrukturierung des Konzerns scheint zu scheitern. Das Oberlandgericht Frankfurt hat heute zugunsten der Anleihegläubiger entscheiden, und damit die Umsetzung der weiteren Pläne für einen Wiederaufbau des Unternehmens zunächst unmöglich macht. Seitens Pfleiderer prüft man heute somit die Notwendigkeit eines Insolvenzantrages. Der Aktienkurs brach daraufhin in der Spitze noch einmal um 50 Prozent ein. Anleger die auf einen positiven Ausgang der Verhandlungen gesetzt hatten wurden bitter enttäuscht. Somit ist es wohl nach momentanem Kenntnisstand nur noch eine Frage der Zeit wann die Aktie der Pfleiderer AG vom Kurszettel verschwinden wird. Wir haben unseren Lesern bereits bei Kursen von knapp zwei Euro dringend geraten die Finger von der Aktie zu lassen!
Ein weiterer Kandidat auf der Liste der Aktien die man besser nicht anfassen sollte, war damals die Aktie der Baumarktkette Praktiker. Heute veröffentlichte das Unternehmen die Daten für das abgelaufene Geschäftsjahr. Die Erwartungen der Anleger waren schon deutlich reduziert, die tatsächlichen Ergebnisse enttäuschten aber dennoch, und zeigen ein deutliches Bild der kritische Lage in der sich das Unternehmen seit geraumer Zeit befindet. Operativ wies Praktiker einen Fehlbetrag von 61,6 Millionen Euro vor Sondereffekten aus. Unterm Strich stand ein sattes Minus von 554,7 Millionen Euro in den Büchern. Bei einer Marktkapitalisierung von derzeit knapp 125 Millionen Euro sollten hier alle Alarmglocken angehen. Vorstandsvorsitzende Thomas Fox kämpft noch immer mit der Finanzierung der geplanten Restrukturierung. Das Sanierungsprogramm soll 300 Millionen Euro kosten. Wo die Mittel herkommen sollen, bleibt aber weiterhin unklar. Die Praktiker Aktie verliert heute über 10 Prozent. Das nächste Kursziel dürfte nun bei 1,60 Euro liegen.
Sehr bedenklich darf man inzwischen auch die Kursentwicklung der Solarworld Aktie finden. Charttechnisch ist das Papier inzwischen schwer angeschlagen, und auch operativ läuft es alles andere als gut für den deutschen Branchenprimus. Mit dem heutigen Kursrutsch um die 8,5 Prozent ist die Solarworld Aktie nun auch unter die nächste Unterstützung bei 2,71 Euro gefallen. Gelingt es nicht den Aktienkurs wieder über diese Marke zu hieven, droht ein weiterer Kursrutsch in Richtung 2,23 und 2,- Euro. Die Phoenix Solar Aktie konnte noch im Februar deutlich zulegen, bevor der Aktienkurs dann in sich zusammensackte, und heute ein neues Jahrestief markiert hat. Auch hier droht ein weiterer Absturz. Die nächste Unterstützung liegt bei 1,34 Euro, darunter winkt der Abstieg zum Pennystock. Phoenix Solar wird aktuell nur noch mit 12,3 Millionen Euro an der Börse bewertet.
Wir haben vor knapp einem Jahr über alle genannten Aktien berichtet, und alle auf unsere „NO GO Liste“ gesetzt. Leider haben wir damit Recht behalten, und ich hoffe für Sie, liebe Leser, dass sie unsere Warnungen auch ernst genommen haben. Weiterhin ist mit Solaraktien kein Geld zu machen, aber viel zu verlieren. Die Pleitewelle in dem Segment dürfte gerade erst begonnen haben. Bleiben Sie also weiterhin vorsichtig, und vor allem skeptisch. Und lassen Sie sich nicht von kurzzeitigen Kursanstiegen locken, denn die sind allesamt schnell wieder verkauft worden. Wir haben Quartalsende und Fondsmanager, die diese Verlustbringer noch im Depot haben, werden diese Verlierer nun aus Ihren Depots schmeißen, was die negative Entwicklung bei der ein oder anderen Aktie durchaus noch  beschleunigen kann. Wie schon mehrfach hier geschrieben, setzen Sie lieber auf die Gewinner der letzten Monate denn die werden auch die Gewinner des Gesamtjahres sein!
Commerzbank – es geht voran !
Die Commerzbank Aktie ist in diesen Tagen mal wieder ein hervorragendes Beispiel dafür das die Börse eben nicht unbedingt das tut was die breite Masse von ihr erwartet. Seit zwei Tagen zeigt der Dax deutliche Schwäche und rutschte gestern sogar deutlich unter die Marke von 7.000 Punkten. Natürlich blieb das nicht ohne Folgen für die Bankenwerte. Zuvor standen wirklich alle Zeichen bei der Commerzbank Aktie auf Ausbruch, jedoch hätte mich wohl die schwache Performance nach dem überschreiten der 200-Tage-Linie bereits etwas stutzig machen sollen. Statt der erwarteten und deutlichen Kursbewegung nach oben begann die Aktie sich an der besagten Linie entlang zu hangeln.
Das charttechnische Bild hat sich durch diese Bewegung in den letzten Tagen somit wieder deutlich eingetrübt. Gestern dann gab auch die Commerzbank Aktie in dem schwachen Börsenumfeld weiter nach und notiert nun inzwischen wieder auf einem Kursniveau, dass durchaus das Potenzial hat eine stärkere Kursbewegung in beide Richtungen auszulösen. Dabei war die Nachrichtenlage zu der Aktie gar nicht mal so schlecht…
Commerzbank Chef Martin Blessing will die Bank weiterhin gesund schrumpfen. Wie die Medien gestern berichteten plant man bei der Commerzbank auch bald wieder die Ausschüttung einer Dividende, aber eben erst im Jahr 2013, was einige Anleger wohl enttäuscht hat. Denn die erste Zahlung einer Dividende ist damit frühestens im zweiten Quartal 2014 zu ertwarten. Ich halte es allerdings für deutlich zu kurz gedacht, die Aktie aus diesem Grund nun zu verkaufen. Denn an dem Gewinnziel 2015 von 4 Milliarden Euro hingegen will man weiter festhalten. Dies entspräche dann aus heutige Sicht einem KGV von 2,5, somit ist wohl eine Dividendenzahlung von ein paar Cents für Langfristanleger eher zu vernachlässigen.
Ebenso ist man beim Abbau der Risiken insgesamt, und speziell bei der Immobilientochter Eurohypo, gut voran gekommen. Enttäuscht dürften sich die Anleger wohl aber über die Tatsache gezeigt haben, dass die Eurohypo im Ganzen als unverkäuflich gilt. Allerdings muss man sich wirklich ernsthaft die Frage stellen wer denn geglaubt hat dass eine völlig defizitäre Eurohypo kurzfristig an den Mann zu bringen ist? Der Bereich Gewerbeimmobilien-Finanzierung soll künftig ebenfalls um rund die Hälfte reduziert werden, ebenso wie das Schiffsportfolio der Commerzbank dass um weitere 5 Milliarden Euro schrumpfen soll.
Blessing betonte gestern noch einmal das solide Kerngeschäft der Bank, und dass man die von der Europäischen Bankenaufsicht EBA festgestellte Kapitallücke aus eigener Kraft schliessen werde. Ich glaube dem Mann weiterhin, auch wenn mein Vertrauen durch die letzte spontane Kapitalerhöhung auf eine harte Probe gestellt wurde. An meiner Einschätzung zu der Aktie hat sich somit weiterhin nichts grundlegendes geändert. Den Rücksetzer sehe ich persönlich noch einmal als gute Chance günstig in einen künftig soliden Bankentitel zu investieren.
Praktiker – das sieht wirklich nicht gut aus!
Praktiker hat die Zahlen zum abgelaufenen zweiten Quartal veröffentlicht. Das hier nicht viel Gutes zu erwarten war konnte man ja bereits seit der kürzlich ausgesprochenen Gewinnwarnung erahnen, letztlich kam es dann aber noch schlimmer. Das zweite Quartal ist im Normalfall für die Baumarktbranche das beste des Gesamtjahres. Kunden strömen in die Gartencenter und kaufen Baumaterial um Haus und Garten einem Frühjahresputz zu unterziehen. Nicht so bei Praktiker, der Betreiber von Heimwerkermärkten verpatzte den Start in ein besseres Geschäftsjahr erneut. Der Umsatz sank um 7,9 Prozent und letztlich musste ein deutlicher Verlust in Höhe von 307 Millionen Euro verbucht werden.
Zur Verdeutlichung dieser Zahl sei noch angemerkt das Praktiker derzeit mit nur noch 174 Millionen Euro an der Börse bewertet wird! Nun ist die buchhalterische Katze sozusagen aus dem Sack. Vorstandsvorsitzender Wolfgang Werner hat mittlerweile die Konsequenzen gezogen und ist zurückgetreten, wird das Amt aber bis auf weiteres kommissarisch ausüben, bis ein Nachfolger gefunden ist. Die Frage dürfte nun sein ob alle schlechten Nachrichten in dem aktuellen Aktienkurs bereits enthalten sind oder nicht. Fundamental betrachtet erscheint die Aktie nach den heute gelieferten Zahlen immer noch zu teure zu sein. Wir senken unser persönliches Kursziel für die Praktiker Aktie zunächst auf unter zwei Euro.
Praktiker „30 Prozent auf alles!“
Mal ehrlich – eine Aktie die aufgrund einer drohenden Gewinnwarnung bereits am Freitag deutlich zweistellig gefallen ist, und heute noch einmal ein sattes Minus von knapp 16 Prozent verzeichnet, die packt normalerweise niemand an. Die Rede ist hier natürlich von der Aktie des Baumarktbetreibers Praktiker. Das eigentlich faszinierende bei dieser Aktie ist für mich aber das eigentlich noch gar nichts passiert ist, bzw. das niemand etwas konkretes zu wissen scheint, offenbar aber jeder seine Aktien in den letzten beiden Handelstagen verkauft hat. Angst und Panik waren wohl noch nie gute Ratgeber an der Börse! Grund genug sich heute die Aktie einmal etwas näher anzusehen..
Kürzlich hatte der Baumarktketten-Konkurrent Hornbach noch ganz ansehnliche Zahlen präsentiert, die Aktie darauf hin den Weg weiter in Richtung Norden angetreten. Umso enttäuschender war wohl die Meldung vom Freitag für die Praktiker Aktionäre, in der es hieß dass das operative Ergebnis werde selbst vor Sonderereffekten nicht besser sondern schlechter als das Letzte sein werde. Konkrete Zahlen werde man aber erst am 27.07.2011 vorlegen, hieß es weiter. Das mutet für meinen Geschmack doch ein wenig befremdlich an. Welchen Grund sollte ein Unternehmen haben so eine bescheuerte Meldung raus zugeben und damit den Aktienkurs um über 30 Prozent einbrechen zu lassen???
Nun gut! Weiter ließ man verlauten, dass Praktiker Wertberichtigungen und zusätzliche Rückstellungen in niedriger dreistelliger Millionenhöhe verbuchen müsse, und dass die Umsatz- und Ertragsentwicklung in Deutschland hinter den Erwartungen zurückbleibe, ebenso wie das schwächere Geschäft in der Region Südost- und Osteuropa. Das Restrukturierungsprogramm „Praktiker 2013“ scheint, zumindest im Moment, noch nicht zu greifen. Dennoch die Kursreaktion dürfte zum jetzigen Zeitpunkt deutlich übertrieben sein. Zumindest kann man darauf setzen, dass sowohl die Unterstützung bei 4.04 Euro gehalten hat, als auch in Kürze wohl eine technische Gegenreaktion bis mindestens 4,50 Euro stattfinden sollte.
Ich halte die Praktiker Aktie auf dem jetzigen Niveau auch unter langfristigen Gesichtspunkten für eine durchaus interessante Aktie. Greift die Restrukturierung in den kommenden Monaten dürften die Ergebnisse bei der Baumarkt-Kette für 2012 und 2013 dann wieder deutlich anziehen. Wir haben heute eine Trading-Position gekauft, und spekulieren gegen den Markt auf einen Rebound!
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