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Commerzbank und Deutsche Bank kippen nach unten weg…

Die Aktien der beiden deutschen Banken, Commerzbank und Deutsche Bank kippen heute nach unten weg. Zum einen dürfte dies an dem heutigen Schwächeanfall des Dax liegen zum anderen beeinflussen einmal mehr negative Nachrichten die beiden Aktienkurse. Die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz hat eine Sonderprüfung gegen die Deutsche Bank in Planung. Zudem ist das Geldhaus mal wieder in der Kritik wegen der Geschäfte mit Agrar-Rohstoffen. Die Commerzbank hingegen hat heute den Spekulationen über eine Reduktion der Filialen eine Absage erteilt. Anleger hatten wohl gehofft dass auch hier weitere Einsparungen das Ergebnis dauerhaft verbessern würden.

Deutsche Bank Aktie Chart 12 Monate

Aus charttechnischer Sicht ist mit der heutigen Bewegung noch nicht allzu viel passiert. Dennoch sollte man diese wohl ernst nehmen, denn weder die guten Vorgaben der US Banken im Allgemeinen noch das hervorragende Ergebnis von Goldman Sachs im Speziellen haben bislang auf die beiden deutschen Aktien abgefärbt. Der Dax droht unter die 12.000 Punkte Marke zu fallen und könnte damit weiteres Abwärtspotenzial bis zu nächsten nennenswerten Unterstützung im Bereich zwischen 11.750 und 11.800 Punkten generieren. Erst unter dieser Haltezone droht dann ein weiterer Kursrutsch zur glatten 11.000er Marke.

Commerzbank Aktien Chart 15 Monate

Die Vorgaben am heutigen Tag sind also nicht gerade berauschend, insbesondere für die beiden Bankaktien. Die Deutsche Bank Aktie dürfte nun das vorige Ausbruchsniveau aus der Keilformation erneut ansteuern, die Commerzbank Aktie wird bei einer weitergehenden Korrektur des DAX  dann aller Wahrscheinlichkeit nach die Unterstützung bei 11,85 Ero erneut von oben testen. Schlimmstenfalls droht hier dann der Rückfall in den seit Anfang 2014 bestehenden Abwärtstrend. Ebenso wie bei der Deutschen Bank Aktie ein erneutes Eintauchen in die Keilformation.

Für langfristig orientierte Investoren ergibt sich damit erst einmal kein Handlungsbedarf, da die zu erwartenden Kursbewegungen durchaus als regelkonform bezeichnet werden können. Kritisch wird es hingegen dann, wenn die hier genannten Trendlinien nach unten verletzt werden. Kurzfristig agierende Trader sollten ihre bestehenden Positionen wohl eher eng absichern oder verkaufen, um dann zu einem späteren Zeitpunkt einen Neueinstig zu wagen. Beide Aktien machen einen kurzfristig angeschlagenen Eindruck…. eine immer noch mögliche Pleite Griechenlands würde diese Situation wahrscheinlich nicht unbedingt verbessern. Kurzum: Die beiden Aktien muss man vorerst nicht unbedingt im Depot haben, bis etwas mehr Klarheit über die künftige Zusammensetzung der europäischen Währungsunion herrscht…!

Commerzbank – das große Zittern!

Das Spekulationsobjekt des Jahres 2012 scheint auch im Jahr 2013 weiterhin für viel Gesprächsstoff zu sorgen. Was ich nicht alles gelesen habe in den letzten Tagen. Von einer erneut ausserplanmäßigen Kapitalerhöhung mit Verwässerungseffekt, bis zu einer deutlichen Gewinnsteigerung von bis zu 70 Prozent im laufenden Jahr war  mal wieder alles dabei. Ich persönlich halte nicht viel davon solchen Gerüchten zu folgen, denn das ist erfahrungsgemäß wenig hilfreich und auch nicht unbedingt gewinnbringend. Viel mehr bleibt die grundsätzliche Frage ob es sich bei der CoBa Aktie um ein solides Investment handelt oder um ein reines Spekulationsobjekt. Ich habe diese Frage für mich bereits vor Wochen eindeutig beantwortet und deswegen halte ich mich seit geraumer Weile auch nur noch strikt an die Charttechnik. Heute sind wir aus diesem Blickwinkel mal wieder an einem sehr interessanten Punkt…!

Commerzbank Chart Dreieck

Die Commerzbank Aktie konnte zwar von dem allgemein freundlichen Börsenumfeld in den letzten Wochen profitieren, bleibt aber aus charttechnischer Sicht weiterhin in einer deutlich angespannten Situation. Zunächst hat sich der Aktienkurs nun im Bereich um die 1,65 Euro stabilisiert. Der vorangegangene Anstieg scheiterte zuletzt jäh an der Widerstandsmarke bei 1,734 Euro. Seitdem hat der Chart eine deutliche Flagge ausgebildet, aus der die Aktie nun in die ein- oder andere Richtung ausbrechen wird. Ein Grund für dieses „Verhalten“ der Aktie war sicherlich auch dass man zunächst abwarten wollte wie sich die großen US Banken im letzten Quartal des Jahres 2012 geschlagen haben. Auch die Ergebnisse von Goldman Sachs und J.P. Morgan Chase , die gestern nachbörslich veröffentlicht wurden, sind erwartungsgemäß gut ausgefallen. Das Börsenumfeld für Bankaktien dürfte damit grundsätzlich freundlich bleiben und die Vorgaben für den heutigen Handelstag könnten durchaus schlechter sein.

Heute Nachmittag erwarten wir die Zahlen der Bank of America und der Citigroup, bei der die Analysten auf Quartalsbasis mit einem deutlichen Gewinnsprung rechnen. Positive Impulse sind also nicht ausgeschlossen. Dennoch würde ich am heutigen Handelstag weiterhin Vorsicht walten lassen bis sich ein klares Signal heraus kristallisiert hat. Nach oben hin stellt die Widerstandszone bei 1,73 bis 1,80 Euro eine wichtige Hürde da, die es zu überwinden gilt. Erst Kurse oberhalb von 1,82 Euro würden die Phantasien vieler Analysten  in Richtung der 2,- Euro Marke rechtfertigen. Nach unten dürfte der Bereich zwischen 1,61 und 1,57 Euro sehr wichtig als Unterstützung für die Aktie sein. Fällt die CoBa Aktie aus dem Dreieck nun nach unten, dann droht ein erneuter Abverkauf bis in den Bereich um die 1,58 Euro. Geht es sogar darunter, dann kann man wohl den aktuellen Ausbruchsversuch erneut als gescheitert ansehen. So oder so, es verspricht mal wieder ein sehr spannender und vor allem entscheidender Tag für Commerzbank Aktionäre zu werden…!

Die Woche der Finanzaktien: Bank of America, JP Morgan, Goldman Sachs, Citigroup, Capital One, Morgan Stanley

In der zurückliegenden Handelswoche hat der Markt den vorangegangenen starken Anstieg seit Dezember erwartungsgemäß weiter konsolidiert. Lediglich die Bankenwerte sowie auch die deutschen Autobauer konnten sich diesem Trend weitestgehend entziehen. Aber auch in den anderen Branchen fielen die Korrekturen bislang noch vergleichsweise harmlos aus, sodass keineswegs von einer Korrektur die Rede sein kann. Viel mehr ist die aktuelle Bewegung als durchaus gesunder Rücksetzer in einem ansonsten weiterhin bullishem Umfeld zu sehen. Jegliche Bemühungen der Bären wieder Kontrolle über diesen Markt zu bekommen sind bislang kläglich gescheitert.

Der S&P 500 befindet sich weiterhin in einem robusten Aufwärtstrend dessen Muster ich als typische 5-Wellen-Hausse sehen würde, die ich Ihnen hier noch einmal (blau) eingezeichnet habe. Demnach sollte und die laufenden Konsolidierung noch einmal bis in den Bereich um die 1.450 Punkte zurück führen und damit die vierte Welle dieser Bewegung vollenden. Im Anschluss sollten die Kurse wieder steigen und vielleicht sogar ein neues Hoch ausbilden. Erstes Ziel für dieses Szenario wäre dann die Marke bei 1.486 Punkten. Gelingt also der nachhaltige Sprung über das letzte Hoch bei ca 1.475 Punkten, wäre dies als sehr bullishes Signal zu werten. Dann halte ich auch das Erreichen der im letzten Newsletter genannten 1.525 Punkte im S&P 500 für sehr wahrscheinlich.

S&P Chart Analyse 130113
Natürlich soll auch das negative Szenario nicht ausser Acht gelassen werden – wie immer! Fällt die aktuelle Konsolidierung doch stärker aus als erwartet, (orange Linie) und scheitert der Index dann im Anschluss an der hier genannten 1.450 Punkte Marke, so droht ein weiterer Rücksetzer, der sogar dazu führen könnte, dass sich hier nun eine erneute Topbildung in Form einer Schulter-Kopf-Schulter Formation abzeichnet. Diesem Szenario würde ich allerdings unter den gegebenen Umständen eine Wahrscheinlichkeit von unter 30 Prozent einräumen! Denn, in der kommenden Woche werden nahezu alle namhaften US Finanzwerte Ihre Zahlen zum abgelaufenen Quartal präsentieren.

Bank of America, JP Morgan, Goldman Sachs, Citigroup, Capital One und Morgan Stanley dürften auf ein sehr erfolgreiches Quartal zurückblicken und die gute Stimmung im Finanzsektor weiter auf hohem Niveau halten. In der letzten Woche hat bereits Wells Fargo mit dem besten Unternehmensergebnis seit dem Bestehen des Unternehmens einen leichten Vorgeschmack darauf gegeben welche Größenordnung an Unternehmensgewinnen uns in der US Finanzindustrie bevor stehen könnten. Die Börsen sind im letzten Quartal hervorragend gelaufen und die Gewinne bei den Banken werden dies wohl auch widerspiegeln. Von dieser Seite sollte der Markt also eigentlich kräftige Unterstützung erfahren. Ebenso wie die für die nächste Woche geplanten Liquiditätsspritzen der FED! An jedem Tag der neuen Woche pumpt die Federeal Reserve Bank in Form der sogenannten POMO Aktionen frisches Geld in dem Markt!

Lediglich saisonal betrachtet befinden wir uns auch in der nun kommenden Woche eher in einem schwächeren Umfeld. In den letzten Jahrzehnten hat die nun anlaufende Woche, in der wir neben vielen Unternehmensdaten auch noch den Verfallstag am Freitag erleben werden, in den überwiegenden Fällen schwächere Ergebnisse produziert. Allerdings sollte man weiterhin davon ausgehen dass sich damit die Konsolidierungsbewegung lediglich noch etwas weiter fortsetzen wird, bevor die Indizes dann wieder Fahrt aufnehmen. Einzelne Sektoren, wie oben beschrieben, werden aller Voraussicht nach dabei sogar deutlich gegen den allgemeinen Trend positiv tendieren. Die Commerzbank würde ich allerdings nach den jüngsten Gerüchten um eine weitere Kapitalerhöhung erst einmal ausklammern.

Commerzbank vs Deutsche Bank – Wer restrukturiert schneller und solider?

Die Commerzbank hat im abgelaufenen Quartal wieder deutlich mehr verdient als im Vorjahreszeitraum. Im vergangenen Jahr hatten hohe Abschreibungen auf griechische Staatsanleihen das Ergebnis noch deutlich belastet. Nun rechnet man bei der CoBa wieder mit einem Quartalsgewinn in Höhe von 450 Millionen Euro. Die genauen Zahlen gibt es zwar erst am 09. August, dennoch gab das Unternehmen bereits gestern erste Eckdaten bekannt. Demnach verdiente die Commerzbank im ersten halben Jahr nun ca. 900 Millionen Euro nach 1,2 Milliarden Euro im Vorjahr.

Belastet wurde das Ergebnis auch in diesem Quartal durch weitere „Aufräumarbeiten“. So mussten auf den Verkauf der ukrainischen Tochterbank Forum, die nun an die Smart Group veräussert wird, Abschreibungen in Höhe von 86 Millionen Euro vorgenommen werden. Weitere Belastungen in Höhe von geschätzten 200 Millionen Euro werden in den kommenden Quartalen noch auf die CoBa zukommen wenn die Transaktion dann abgeschlossen wird. Der Verkauf hat laut Angaben der Commerzbank aber nur geringe Auswirkungen auf das Kernkapital der Bank. Martin Blessing sieht sein Unternehmen hier weiterhin auf einem guten Weg. Die harte Kernkapitalquote lag Ende März bei 11,3 Prozent. Für Ende Juni 2012 rechnet die Commerzbank mit einer Steigerung auf 12 Prozent.

Auch die Deutsche Bank will die Kapitalanforderungen nach Basel III weiterhin aus eigener Kraft erfüllen, schafft es aber nach eigenen Angaben bis Anfang 2013 nur auf 7,2 Prozent, was deutlich unter den Vergleichswerten anderer Geldhäuser liegt. Zwar wäre dies gerade genug um die Anforderungen der Aufsichtsbehörden zu erfüllen, Anleger und Analysten befürchten aber wegen dieser schwachen Quote weiterhin eine Kapitalerhöhung. Die Konzernleitung setzt hingegen darauf die Kapitalanforderungen durch den Abbau von Risikopositionen und die erzielten Gewinne zu stärken. So wurde heute bekannt dass man das Engagement in spanischen Staatsanleihen im letzten Quartal von 1,4 Milliarden auf nun 873 Millionen Euro reduziert hat. Auch in den übrigen Krisenländern Portugal, Irland, und Griechenland wurde das Engagement weiter zurückgefahren. Einzig in Italien hat die DB in den letzten drei Monaten die Investitionen von 2 auf 2,5 Milliarden Euro erhöht.

Im Fokus stehen heute aber zunächst einmal die Geschäftszahlen des deutschen Branchenprimus. Die Deutsche Bank musste heute einen geradezu dramatischen Gewinneinbruch im Investmentbanking bekannt geben. Demnach brach der Vorsteuergewinn um satte 63 Prozent gegenüber  dem Vorjahr, auf nur noch 357 Millionen Euro ein. Die Eurokrise würde weiterhin hohe Belastungen für das Unternehmen mit sich bringen, hieß es in dem Pressebericht. Eine gravierende Verbesserung der Situation erwarten die beiden neuen Vorstandschefs Anshu Jain und Jürgen Fitschen in nächster Zeit nicht.

Angesichts der weiteren Kapitalanforderungen die auch aus den Gewinnen (welchen?) der Deutsche Bank realisiert werden sollen und den sehr wahrscheinlichen Strafzahlungen aus dem Libor Skandal, die demnächst auf das Unternehmen zukommen werden, scheint mir das Polster der Bank inzwischen sehr dünn zu sein. Eine baldige Kapitalerhöhung bei der Deutschen Bank sollte man wohl aus diesem Grunde nicht mehr kategorisch ausschließen. Die Commerzbank hingegen mausert sich weiterhin zu einem soliden Bankhaus im klassischen Sinn, auch wenn der eigeschlagene Weg noch etwas steinig bleiben dürfte. Letztlich haben beide Banken die Erwartungen damit verfehlt. Insgesamt gewinne ich aber inzwischen den Eindruck dass die Truppe um Blessing etwas solider und schneller restrukturiert als die um Fitschen und Jain und das dürfte in diesen Zeiten ein ganz wesentlicher Faktor sein…!

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  • commerzbank vs deutsche bank

Für die Deutsche Bank Aktie wird es jetzt eng…!

Die Bankaktien gehören heute einmal mehr zu den großen Verlierern an den Börsen. Weiterhin belasten die Unsicherheiten um die europäische Schuldenkrise. Für die Deutsche Bank kommt heute noch ein zusätzlich unschöner Faktor hinzu. Deutschlands Branchenprimus hat bei den Zahlen zum abgelaufenen Quartal gepatzt. Damit endet auch die Ära Josef Ackermann etwas unrühmlich. Der Noch-Deutsche-Bank-Chef wollte ursprünglich ein Rekordergebnis präsentieren, aber daraus wurde leider nichts. Mit einem Vorsteuergewinn von nur 1,9 Milliarden Euro blieb die Deutsche Bank weit hinter den Erwartungen des Marktes zurück, nachdem das Geldhaus im Vorjahres-Zeitraum noch einen Vorsteuer-Ertrag in Höhe von drei Milliarden Euro erwirtschaftet hatte.

Insbesondere Sonderbelastungen aufgrund von Vergleichszahlungen beim Verkauf des verlustreichen Pharma-Unternehmens Actavis hatten den Frankfurtern die Bilanz verhagelt. So musste die Deutsche Bank auf Actavis im ersten Vierteljahr 2012 Abschreibungen in Höhe von mehr als vier Milliarden Euro tätigen. Aber auch hohe Kosten für Rechtsstreitigkeiten waren für das ernüchternde Ergebnis verantwortlich. Das Ergebnis aus der Sparte Investmentbanking hingegen konnte mit einer Rendite von 26 Prozent aufwarten, was nahezu unglaublich ist. Der Gewinn aus diesem Segment trug somit knapp zwei Drittel zum Konzernergebnis bei. Leider zeigt dies wohl auch den künftigen Weg des Geldhauses…Die Tier 1 Kernkapitalqoute von zehn Prozent kann sich im internationalen Vergleich ebenfalls sehen lassen.

Die Aktie der Deutschen Bank war nach diesen Nachrichten heute kräftig unter Druck und tauchte zeitweise sogar bis auf 32,- Euro ab. Das ist insofern bemerkenswert als dass die Aktie damit sogar noch unter das Tief vom 24.04 gerutscht ist, und sich aus charttechnischer Betrachtung nun in einer äusserst schwierigen Lage befindet. Sollte der Titel in den kommenden Tagen weiter unter Druck geraten, und die Unterstützung bei ca. 31,75 Euro nachhaltig unterschreiten, wäre damit weiterer Abwärtsdruck zu befürchten. Hier verläuft auch die Trendlinie des seit September bestehenden Aufwärtstrends. Ebenso kann man sehen dass die Nackenlinie einer möglichen SJS Formation damit bereits kurzzeitig unterschritten wurde.

Für heute rettet sich die Aktie mit einem Minus von 3,3 Prozent und einem Kurs von knapp über 33,- Euro noch einmal in den minimal positiven Bereich. Die Gefahr ist damit aber keineswegs gebannt und sollte nicht unterschätzt werden. Ein Bruch der Nackenlinie könnte die Aktie bis in den Bereich um die 28,- Euro führen. Der Aufwärtstrend wäre damit dann vorläufig gebrochen…!

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