Die deutschen Autobauer präsentieren sich heute wieder etwas stärker. Nachdem bei den Aktien von VW, BMW und Daimler zuvor nahezu alle Gewinne seit Anfang August wieder abgegeben wurden, könnte nun die Trendwende eingeleitet worden sein. Die heutige Nachricht, dass die Absatzkrise der Automobilhersteller in Deutschland ein neuen Tiefpunkt erreicht hat stört die Anleger dabei offensichtlich nicht. Mit nur 250.000 abgesetzten Einheiten war der September einer der schwächsten Monate seit langem. Damit betrug der Rückgang der Verkäufe gegenüber dem Vormonat immerhin stolze 11 Prozent. Insgesamt wurden seit Jahresbeginn aber nur 1,8 Prozent weniger Autos in Deutschland verkauft als im Vorjahr. Die starken Absatzzahlen in den Schwellenländern und den USA sollten diesen leichten Rückgang mehr als ausgeglichen haben.
Heute werden erneut die Automobilverkäufe aus den USA gemeldet. Mit Spannung wird nun von den meisten Anlegern die Beantwortung der Frage, ob sich der positive Trend auch im September weiter fortsetzen konnte, erwartet. Insbesondere VW hat sich der allgemeinen Schwäche in dem Segment in den letzten Monaten immer wieder entziehen können, während es bei Daimler offensichtlich nicht mehr ganz so rund läuft. Heute wurde zudem bekannt, dass die Stuttgarter, nach den Reduktionen im PKW Segment, nun auch Ihre Produktion in der LKW Sparte weiter auf Eis legen wollen. Die durchaus ambitionierten Ziele des Konzerns, in diesem Jahr eine durchschnittliche Umsatzrendite von 9 Prozent zu erzielen, halte ich unter diesen Umständen doch für einigermaßen gewagt. In den letzten zehn Jahren zuvor lag die durchschnittliche Umsatzrendite des Konzerns bei lediglich 4,3 Prozent. Eine Reduktion dieser Ziele mit der Veröffentlichung der Zahlen zum dritten Quartal halte ich somit nicht für ausgeschlossen.
VW plant hingegen mit seiner LKW-Allianz aus Scania und MAN weitere Synergieeffekte zu heben. Zudem erwarten die Wolfsburger natürlich auch durch die nun erfolgte Integration von Porsche weitere Optimierungsmöglichkeiten in der Produktion. Der sogenannte modulare Querbaukasten soll dies ermöglichen. Zwar müssen auch die Wolfsburger in manchen Absatzgebieten dieser Erde entsprechend hohe Rabatte für Endverbraucher anbieten, jedoch sollte dies mit der eingschlagenen Produktionsstrategie etwas leichter von der Hand gehen als bei so manchem Konkurrenten. Langfristig dürfte sich der Volkswagen Konzern also nach meinem Dafürhalten weitere Wettbewerbsvorteile gegenüber den Kontrahenten sichern. Die Frage ist nun, warum sollte ich mir eine Daimler Aktie kaufen wenn ich auch an der erheblich spannenderen VW-Story beteiligt sein kann?
Die Antwort darauf ist relativ einfach: Sollte ich eigentlich nicht! Aber, beide Aktien sind auf dem aktuellen Niveau sehr günstig bewertet. Hinzu kommt noch dass ich mit einer Daimler Aktie eine wesentlich höhere Dividende erzielen kann, was zusätzlich für etwas mehr Stabilität in einem Depot sorgt. Während die für 2013 geschätzte Ausschüttung von VW bei ca. 3 Prozent liegen wird, zahlen die Stuttgarter eine satte Dividende von 7 Prozent. Diese Annahme beruht natürlich darauf, dass die gesteckten Ziele auch erreicht werden können. Grundsätzlich ist es natürlich so, dass man die Dividendenzahlung in der Höhe keinesfalls als sicher angesehen sollte. Dennoch, aus meiner persönlichen Sicht gibt es einfach zwei grundsätzlich verschiedene Ansätze bei einer Investition in Daimler oder VW. Während der „gemeine“ Daimler Aktionär auf regelmäßige Erträge setzt, wettet der VW Aktionär auf die Wachstumsstory VW und will seine Erträge in erster Linie durch Kurssteigerungen des Aktienkurses erzielen.
Aktionäre müssen sich also lediglich entscheiden welche der beiden Anlagestrategien, sozusagen Value oder Growth am ehesten ihrem Naturell entspricht. Während ich hier so schreibe kommen gerade die ersten Daten aus den USA rein…VW plus 34,4 Prozent auf Jahressicht damit ein sattes Plus von 37,2 Prozent, Audi plus 26,5 Prozent und 18,5 Prozent auf Jahressicht, Porsche plus 26 Prozent im September, usw….Daimler und BMW konnten im einstelligen Prozentbereich zulegen. Für mich persönlich fällt die Antwort damit eindeutig aus! Wer es etwas spekulativer mag wettet mittels der Porsche Aktie auf die weiterhin positive Entwicklung der VW Aktie und natürlich einen guten Ausgang der noch ausstehenden Klagen gegen die SE. Das kommt aus meiner Sicht in gewisser Weise einer gehebelten Beteiligung an der VW Story gleich…
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