Die Roth und Rau AG hat ein schwieriges Jahr hinter sich. Zuletzt gab der Kurs deutlich nach, nachdem die Unternehmensführung eine überraschende Gewinnwarnung herausgeben musste. Grund für die gesenkte Prognose waren Einmaleffekte die teilweise daraus resultierten, dass Kunden Ihre offenen Rechnungen nicht mehr bezahlt haben, da sich diese inzwischen in der Insolvenz befanden. Die Geschäftsleitung hat nun durch diesen einmaligen Schnitt die Bilanzen um die schlechten Assets bereinigt, und will sich künftig wieder mehr auf das Kerngeschäft konzentrieren.
Auch die zuletzt deutlich zurückgegangenen Margen des Unternehmens sorgten bei den Aktionären zuletzt immer wieder für Unmut. Gestern wurde bekannt, dass zudem ein Maßnahmenpaket zur langfristigen Senkung der Konzernkosten verabschiedet wurde. Die Roth und Rau AG will sich neu ausrichten, hieß es. Zur effektiveren Marktabdeckung werde das Unternehmen zukünftig in strategische Geschäftsfeldern (Business Units) aufgeteilt, heißt es in einer Pressemitteilung. Diese neue und effizientere Unternehmensstruktur soll bis spätestens Ende des kommenden Jahres umgesetzt sein.
„Unser erklärtes Ziel ist es, schnellstmöglich zu angemessenen Gewinnmargen zurückzukehren. Mit der Umsetzung des Maßnahmenpakets schaffen wir dafür eine wichtige Grundlage“, erklärt Dr. Dietmar Roth, Vorstandsvorsitzender der Roth & Rau AG, und ergänzt „Wir konzentrieren uns auch in Zukunft vor allem auf die Entwicklung neuer Produkte und Technologien für die Märkte von Morgen. Eine schlankere und effizientere Organisation wird uns künftig dabei unterstützen, flexibel und nachhaltig auf sich verändernde Anforderungen reagieren zu können.“
Erste konkrete Ziele wurden ebenfalls bekannt. So will Roth und Rau die Fertigungskosten insbesondere durch Realisierung von Kosteneinsparpotenzialen aus der höher standardisierten Fertigung der neuen SiNA-Generation senken, durch kürzere Fertigungs- und Beschaffungszeiten eine gezielte Senkung des Working Capital erreichen, die Kosten im Bereich Forschung und Entwicklung senken und die Verwaltung künftig deutlich straffen. Bereits im kommenden Jahr soll darüber hinaus aufgrund von Kosteneinsparungen aus Berater- und Vertriebsverträgen weitere Kostensenkungen in Höhe von rund 5,0 Millionen Euro erzielt werden.
Wir gehen weiterhin davon aus, dass Roth und Rau die gesteckten Ziele auch erreichen kann, und eventuell sogar langfristig gestärkt aus dieser Krise hervorgeht. Gestern probte die Aktie des Maschinenbauers bereits den Ausbruch über die Hürde bei 13,50 Euro konnte die Tagesgewinne aber vorerst nicht verteidigen. Gelingt die in den kommenden Tagen doch dürfte unser erstes Trading-Ziel bei 14,- Euro ebenfalls schnell erreicht sein. Mittelfristig trauen wir der Aktie einen weiteren Anstieg bis zur Marken von 18,- Euro zu. Können die Konstensenkungsmaßnahmen zügig umgesetzt werden sollte der Aktienkurs im kommenden Jahre wieder deutlich über der 20,- Euro Marke notieren.