Tag Archives: Roth und Rau

Kursturbulenzen bei Intercell, Hochtief, VW, Porsche, Roth und Rau

Die Woche fängt allgemein schwach an, und dieser Trend könnte sich nun fortsetzen. Die Ereignisse der letzten Wochen scheinen nun allmählich ihre Wirkung zu zeigen. Neue Schreckensmeldungen aus Japan, Zinserhöhungen der EZB und wohl bald auch durch die FED, der hohe Ölpreis, Zahlungsunfähigkeit der USA, etc. Wir hatten ja bereits ausführlich darüber berichtet…Zum heutigen Handelsbeginn gibt es zudem eine Reihe von auffälligen Kursbewegungen bei den Aktien von Intercell, Hochtief, VW, Porsche, Roth und Rau!

Allen voran, die für uns heute wohl überraschendste Meldung, dass der Anlagenbauer Roth und Rau von der Meyer Burger Technology AG aus der Schweiz übernommen werden soll. Meyer Burger hat mittels Aktienkauf- und Tauschverträgen einen Anteil von insgesamt 7,4% des Aktienkapitals der Roth & Rau AG übernommen. Meyer Burger hat zudem angekündigt, ein freiwilliges öffentliches Übernahmeangebot für sämtliche sich im Publikum befindenden und auf den Inhaber lautende Stückaktien der Roth & Rau AG zum Preis von 22,- Euro je Aktie in bar zu unterbreiten.

Heftige Verluste von teilweise mehr als 30% mussten die Aktionäre der Intercell AG heute erneut hinnehmen. Nachdem der Titel in den letzten Monaten bereits heftig Federn lassen musste wurde die Aktie heute nun bis in den Bereich von unter 6,- Euro abverkauft. Intercell und dessen US-amerikanischer Partner Merck setzen die Patientenaufnahme bei klinischen Studien der Phase II/III für den Impfstoffkandidaten V710, einem Impfstoff gegen Krankenhausinfektion aus. Analysten raten auf dem jetzigen Niveau verstärkt zum Kauf. Wir warten hier erst einmal ab.

Ebenfalls deutlich unter Druck ist die Aktie des Baukonzerns Hochtief. Im Zuge des Übernahmekampfes gegen den spanischen Bauriesen ACS nimmt Vorstandschef seinen Hut und verlässt in wenigen Wochen das Unternehmen. Außerdem zwingen drastischen Abschreibungen der australischen Konzerntochter Leighton den Mutterkonzern nun zu einer Senkung der Ergebnisprognose, was wiederum zusätzlich heute auf den Aktienkurs drückt.

Die VW Aktie präsentierte sich bereits gegen Ende der vergangenen Börsenwoche schwächer, ebenso wie die Porsche Aktien die immer noch die Übernahme verdauen muss. Im Gegensatz zu den meisten Marktteilnehmern, die bei dem Sportwagenbauer auf eine schnelle Erholung gesetzt haben sind wir davon ausgegangen, dass auch nach der Beendigung des Bezugsrechtehandels noch weiterhin Druck auf der Porsche Aktie lasten könnte. So wie es momentan aussieht haben wir damit Recht behalten. Wir beobachten weiter und werden zu gegebener Zeit wieder eine erste Position bei Porsche und VW aufbauen.

Roth und Rau lässt die Katze aus dem Sack

Erneut schlechte Nachrichten vom Anlagenbauer Roth und Rau! In den vergangenen Tagen hatte sich die Aktie wieder vom Schock der letzten Nachrichten etwas erholt, und nun bestätigt sich was zu befürchten war. Wegen millionenschwerer Abschreibungen steht bei Roth&Rau 2010 auch unter dem Strich ein Verlust. Das Nettoergebnis liegt bei minus 25,81 Millionen Euro, wie aus dem heute veröffentlichten Geschäftsbericht des Unternehmens hervorgeht. Der Umsatz stieg zwar um 44 Prozent auf 285,38 Millionen Euro, das operative Ergebnis des Unternehmens belief sich dennoch auf einen Verlust von 27,3 Millionen Euro, nach 16,1 Millionen Euro Gewinn im Vorjahr.  Das Geschäftsjahr 2010 war somit das erste Verlustjahr seit dem Börsengang im Jahr 2006.

Künftig will Roth&Rau seinen Umsatz auf 300 bis 325 Millionen Euro steigern und plant mit einer Profitabilität von 4 bis 7 Prozent, gemessen am Ergebnis vor Zinsen und Steuern. Das Ergebnis soll aufgrund von Kostenverbesserungen somit künftig zulegen. Besonders Abschreibungen im Geschäft mit schlüsselfertigen Solarfabriken haben im Jahr 2010 zu negativen Sondereffekten und dem negativen Ergebnis geführt. Roth&Rau will sich deswegen künftig verstärkt auf Einzelanlagen konzentrieren und das Servicegeschäft bei Großanlagen ausbauen. Ich bin persönlich sehr gespannt ob die getroffenen Aussagen und Planungen eingehalten werden können…Die Aktie bleibt für uns mit maximal 15,- Euro fair bewertet, und ist somit ein Verkauf.

Millionenklage von Conergy gegen Roth und Rau

Kaum hat sich die Solarbranche erholt schon gibt es wieder erste Störfeuer. Gestern wurde bekannt, dass der angeschlagene Solarkonzern Conergy nun den Zulieferer Roth und Rau in Millionenhöhe verklagt hat. Damit bleibt Roth und Rau wohl auch in nächster Zeit in den negativen Schlagzeilen der Branche, nachdem das Unternehmen bereits im angelaufenem Jahr mehrfach durch plötzliche Gewinnwarnungen auf sich aufmerksam machte. Das Handelsblatt berichtet, das Conergy nun Roth & Rau auf Schadensersatz in dreistelliger Millionenhöhe wegen einer zu spät gelieferten Zellproduktionslinie verklagt. Die Vergleichsgespräche seien gescheitert, hieß es, daraufhin habe Conergy nun Klage eingereicht. Roth und Rau hat nun erneut die Vorlage der Geschäftszahlen verschoben, was erst einmal auf nichts Gutes schließen lässt, und wohl im direkten Zusammenhang mit der Klage stehen dürfte. Die Aktie ist somit erneut deutlich unter Druck, die Geschäftsleitung dürfte bald auch das letzte Vertrauen der Anleger verspielt haben…

Roth und Rau – katastrophalen Zahlen, fehlender Ausblick

Nach den katastrophalen Zahlen die der Anlagenbauer Roth und Rau kürzlich veröffentlichen musste wirbt der CEO Dietmar Roth nun um neues Vertrauen. Man habe viel Pech im letzten Jahr gehabt hieß es in einem kürzlich erschienenen Interview mit dem CEO. Die Margen im Turnkey Geschäft seien ständig rückläufig gewesen, und letztlich sind dann auch noch ein paar Kunden pleite gegangen. Dies habe dazu geführt, dass man entsprechende Abschiebungen vornehmen musste. In Zukunft will sich die Roth&Rau AG nun wieder auf seine Kernkompetenzen konzentrieren, das Single-Equipment-Geschäft. Der Chef ist überzeugt, dass sich diese Maßnahmen dann auch wieder positiv auf den Aktienkurs auswirken werden – wann, und ob dies der Fall sein wird ist allerdings noch unklar.

Noch immer fehlt mir persönlich der Beweis von Herrn Roth seinen Aussagen auch Taten folgen lässt. Bereits vor Monaten hat er öffentlich darüber spekuliert, dass er den Aktienkurs für so attraktiv hält, dass er selbst eine größere Position kaufen möchte. Bis heute konnte ich keinerlei adäquaten Insiderkäufe feststellen. Gelegenheiten gab es hingegen genug. Nach dem Interview damals ist die Aktie bis auf 10,80 Euro gefallen. Sieht man sich den momentanen Chart etwas genauer an besteht durchaus eine berechtigte Sorge, dass genau dieses Kursniveau noch einmal erreicht werden könnte. Vielleicht hat Herr Roth ja dann Lust mal ein paar Euro in den Topf zu schmeißen.

Die jüngsten Spekulationen um eine mögliche Übernahme haben den Aktienkurs zunächst regelrecht explodieren lassen. Wie man sieht ist es nicht unbedingt ratsam solche Gerüchte zu kaufen und endet in den überwiegenden Fällen mit herben Kursverlusten. Auch die Tatsache, das man seitens Roth und Rau darauf verweist, das ja noch einige Turnkey Geschäfte in der Pipeline sind, die aber in den Wertberichtigungen bereits enthalten seien sollen stimmt nicht unbedingt positiv für die Aktie, genau wie der bisher fehlende Ausblick auf das Geschäftsjahr. Eventuell sollte man erst einmal den Ausblick abwarten bevor man hier investiert. Der Chart sieht nicht gut aus und lässt weitere Kursverluste erwarten.

Manz Automationen schmiert ab, Centrotherm sowie Roth und Rau gleich mit!

Die Aktie von Manz Automationen muss heute kräftig Federn lassen. Mit einem Kursrutsch von fast sieben Prozent gehört der Anlagenbauer zu den schwächsten Werten im deutschen Solarsektor. Grund für den plötzlichen Kursrutsch war eine deutliche Herabstufung der Investmentbank Macquarie die Ihr Rating-Urteil auf „underperform“ gesenkt haben und ein neues Kursziel von 42,- Euro je Aktie ausgeben. Die zu erwartende sinkende Nachfrage sowie weitere Preisdruck in den europäischen Absatzmärkten könnten die Aktienkurse der Analgenbauer belasten, hieß es weiter. Die Aktien von Centrotherm und Roth und Rau machten sich darauf hin auch auf in Richtung Süden. Bei Roth und Rau wurde diese stark negative Kursbewegung aber wohl in erster Linie durch die heute veröffentlichten schlechten Zahlen verursacht.

Wer unseren Blog bereits seit längerem kennt weiß dass wir die Manz Aktie bereits seit knapp 18 Monaten schon für überbewertet halten und die Beobachtung erst wieder aufnehmen wollten wenn sich diese einem annehmbaren Niveau genähert hat. Heute ist es soweit! Charttechnisch ist die Manz Aktie damit erst einmal schwer angeschlagen und es drohen weitere Abschläge bis auf 43,- sowie 40,60 Euro. Mit einem KGV für 2011 von fast 18 ist der Titel nach wie vor einer der teuersten aus dem Sektor. Ob es auch dieses Mal wieder zu einem baldigen Rebound der Aktie kommt muss natürlich abgewartet werden. Zunächst bleiben wir bei unserer Meinung von vor eineinhalb Jahren, dass erst bei Kursen unter 40,- Euro hier ein Einstieg lohnenswert sein dürfte, und werden den Titel weiter beobachten.

Solarworld, Q-Cells, Yingli, Suntech, Trina Solar und LDK Solar bleiben unter Druck

Solaraktien bleiben nach der kurzen Erholungsphase weiterhin unter Druck. Inzwischen haben sowohl die deutschen Titel wie Solarworld und Q-Cells wieder deutlich abgegeben, als auch die chinesischen Branchenvertreter, Yingli Green, Suntech, Trina Solar und LDK Solar. Nachdem die deutsche Solarwirtschaft sich nun mit der Regierung auf einen Kürzungsplan geeinigt hat droht weiteres Ungemach für die Branche.

Zuletzt machten neue Gerüchte um eine baldige Förderungskürzung der Solar-Subventionen in Italien die Runde. Demnach könnte der Mittelmeerstaat zur Sanierung seines Haushaltes bald zu drastischen Mitteln greifen. Es wird spekuliert, dass die italienische Regierung Ihr Förderprogramm für die Solarindustrie deutlich kappen oder gar ganz einstellen könnte. Immerhin wurden in Italien Solarprojekte im vergangenen Jahr mit geschätzten 20 Milliarden Euro gefördert, was knapp einem Prozent des gesamten Bruttoinlandsproduktes entspricht.

Eine Förderkürzung in Italien wäre sicherlich ein weiterer herber Schlag für die Branche. Auch wenn hier noch nichts entscheiden ist sollte man weiterhin Vorsicht walten lassen. Wafer- und Solarzellenherstellern gehören weiterhin nicht zu unseren Favoriten. Wir würden eher auf Aktien der Projektierer wie Phoenix Solar, Solar Millennium und Solarhybrid setzen. Ebenfalls interessant bleiben die Maschinenbauer Roth und Rau sowie Centrotherm. Allerdings sollte zunächst abgewartet werden welche Auswirkungen die Unruhen in Nordafrika mit sich bringen, bevor man hier investiert…

Bald wieder Katerstimmung bei Solarworld, Q-Cells, Roth&Rau oder Trina Solar, LDK, Yingli Green?

Wie bereits gestern schon angedeutet halte ich die neue Euphorie bei den deutschen Solarwerten für etwas überzogen oder gar leichtsinnig. Die Partystimmung bei Solarworld, Q-Cells, Roth&Rau, Trina Solar, LDK, Yingli Green usw. dürfte wohl schneller wieder zu Ende sein als dies den meisten Solaranhängern lieb ist. Die gesamte Branche leidet weiterhin an Überkapazitäten und einem entsprechenden Preisverfall bei den einzelnen Produkten. Die Kürzungen der Einspeisevergütung drücken zusätzlich auf die Margen. Die Förderung für die Solarbranche soll nun laut einem Bericht von gestern noch schneller gekürzt werden als geplant. Der Verband BSW und das Umweltministerium haben zwar einen Kompromiss ausgehandelt, dieser verschafft aber letztlich keine wirkliche Erleichterung.

Die deutsche Einspeisevergütung für Solarstrom wird demnach zum 1. Juli um bis zu 15 Prozent erneut gesenkt. Entsprechende Erwägungen der Bundesregierung wurden der Deutschen Presse-Agentur dpa bestätigt. Wie hoch die vorgezogene Kürzung tatsächlich ausfallen wird, ist abhängig davon, wie viele Solaranlagen insgesamt im Jahr 2011 Deutschland errichtet werden. Hierzu soll statistisch erfasst werden wie viele Sonnenkollektoren in Deutschland in den Monaten März bis Mai installiert werden. Der erreichte Wert wird dann aufs Jahr hoch gerechnet, also mit dem Faktor vier multipliziert. Was an sich wohl schon zu einem nicht wirklich objektiven Ergebnis führen kann, da alleine schon witterungsbedingt nicht in jedem Monat dieses Jahres gleich effektiv gearbeitet werden kann, gerade im Zeitraum November bis Februar, der somit aber voll gewertet wird.

Übersteigt die somit erreichte Kapazität 3500 Megawatt, wird die Förderung zum 1. Juli um 3 Prozent gesenkt. Bei einem Zubau von mehr als 4500 Megwatt betrüge die Kürzung 6 Prozent, bei mehr als 5500 Megawatt 9 Prozent, bei mehr als 6500 Megawatt 12 Prozent, und bei 7500 Megawatt würde die Förderung um 15 Prozent sinken. Zum Jahresende sinkt die Förderung um zusätzliche neun Prozent; zudem soll dann geprüft werden, ob die Zubau-Prognose aus dem Frühjahr korrekt war. Heißt das jetzt im schlimmsten Fall 15 + 9 Prozent Kürzungen? Neuesten Prognosen zufolge werden in der Bundesrepublik 2010 Anlagen mit einer Leistung von mehr als 8000 Megawatt ans Netz gehen, und somit der Höchstwert der Förderkürzungen wohl auch erreicht.

Die konkreten Pläne sollen am Donnerstag der Öffentlichkeit vorgestellt werden, man darf also gespannt sein wie es bei der Branche weiter geht. Die Kürzungen der Förderungen sollen den Bürger entlasten der momentan mit ca 3,5 Pfennig je Kilowattstunde zur Kasse gebeten wird. Letztlich liegt der Verdacht nahe, und die Vergangenheit hat dies ja oft bewiesen, das diese Einsparungen nicht wirklich beim Bürger ankommen werden, oder an anderer Stelle bald wieder in Form einer neuen Abgabe auftauchen. Die Branche der Solarzellenhersteller wird hingegen von einer Zukunftsbranche und Jobmotor zum Auslaufmodell. Schade eigentlich, ich hätte gerne weiterhin 3,5 Cent je Kilowattstunde für eine bessere Welt gezahlt…vielleicht hätte man sich diesen Betrag lieber bei den großen Energiekonzernen holen sollen die sich seit Jahrzehnten die Taschen ordentlich gefüllt haben…

Sonnenaufgang bei Solarworld, Q-Cells, Roth & Rau, Solon und Centrotherm?

Die Aktien der Solarbranche sind heute kräftig angesprungen. Mit Kurszuwächsen von teilweise über zehn Prozent melden sich Solarworld, Q-Cells sowie Roth & Rau zurück. Die Solon Aktie kann sich mit fast sieben Prozent Kursgewinn ebenfalls wieder deutlich von den Tiefstständen absetzen. Was ist passiert? Eine wirklich nachvollziehbare Meldung ließ sich heute nicht finden. Marktforscher von IMS Research prognostizieren der Solarbranche im abgelaufenen Geschäftsjahr eine installierte Leistung von 17,5 Gigawatt, was einem Zuwachs von ca. 130 Prozent gegenüber 2009 bedeuten würde. Für das Jahr 2011 rechnen die Fachleute nun mit 20,5 Gigawatt und bis zum Jahr 2014 hält man bei IMS sogar eine jährliche Installation von 34 Gigawatt für möglich.

Soweit so gut, Prognosen sind eine feine Sache wenn Sie denn so eintreffen..Die Vorhersage ist ambitioniert, und sagt wenig über die dabei erzielten Gewinn einzelner Unternehmen aus, sorgte jedoch heute offenbar für ungezügelten Optimismus bei den Anlegern. Warum ausgerechnet die deutschen Solartitel von einer solchen Meldung so stark profitieren ist mir persönlich etwas schleierhaft. Viel mehr sollten eigentlich heute die chinesischen Solarwerte im Fokus der Anleger stehen. Diese verhalten sich jedoch mit moderaten Zugewinnen von 3 bis 4 Prozent relativ ruhig, was sich allerdings heute noch ändern könnte. Das sieht für mich – zumindest was die deutschen Solaraktien angeht – viel mehr nach einer technischen Reaktion, nach den starken Kursverlusten der letzten Wochen und Monate, aus und weniger nach einer fundamental begründeten Rallye.

Man ist wohl gut beraten hier nicht allzu euphorisch zu werden. Der Gesamtmarkt befindet sich inzwischen auf einem kritischen Niveau und ist längst überfällig für eine Korrektur. Sollte diese kommen sind es genau die oben erwähnten Titel die wieder überproportional verlieren werden.  Mir ist durchaus bewusst, dass ich mit dieser Meinung relativ alleine dastehe, aber es kann sicherlich nicht schaden diesen Gedanken im Hinterkopf zu behalten. Nicht zuletzt die vielen Nachrichten in den Medien über die „heile Börsenwelt“ und die nun anstehende gigantische Hausse sollten den aufgeklärten Trader etwas skeptisch stimmen…Bleiben Sie vorsichtig!

Gerüchte um Roth und Rau

Händler sprachen heute von Marktgerüchten um ein mögliches Interesse des chinesischen Solarkonzerns Yingli Green Energy an dem auf die Solarbranche spezialisierten Anlagenbauer Roth und Rau. Laut einem Händler wird auf ein mögliches Gebot mit einer Prämie von rund 35 Prozent spekuliert. Ein Börsianer hielt dies angesichts der aus seiner Sicht qualitativ ganz guten Aufstellung von Roth&Rau für „vorstellbar“.

Nach den jüngsten Gewinnwarnungen aufgrund von Projektverschiebungen sei das Unternehmen mittlerweile deutlich günstiger zu haben. Dem Solarzulieferer Roth&Rau ist die Information nach eigenem Bekunden aber neu. Ein Sprecher des Unternehmens sagte auf Anfrage von dpa-AFX: „Ich weiß darüber nichts. Yingli ist ein Kunde von uns, den wir beliefern, mehr ist mir nicht bekannt…

Roth und Rau trimmt sich fit

Die Roth und Rau AG hat ein schwieriges Jahr hinter sich. Zuletzt gab der Kurs deutlich nach, nachdem die Unternehmensführung eine überraschende Gewinnwarnung herausgeben musste. Grund für die gesenkte Prognose waren Einmaleffekte die teilweise daraus resultierten, dass Kunden Ihre offenen Rechnungen nicht mehr bezahlt haben, da sich diese inzwischen in der Insolvenz befanden. Die Geschäftsleitung hat nun durch diesen einmaligen Schnitt die Bilanzen um die schlechten Assets bereinigt, und will sich künftig wieder mehr auf das Kerngeschäft konzentrieren.

Auch die zuletzt deutlich zurückgegangenen Margen des Unternehmens sorgten bei den Aktionären  zuletzt immer wieder für Unmut. Gestern wurde bekannt, dass zudem ein Maßnahmenpaket zur langfristigen Senkung der Konzernkosten verabschiedet wurde. Die Roth und Rau AG will sich neu ausrichten, hieß es. Zur effektiveren Marktabdeckung werde das Unternehmen zukünftig in strategische Geschäftsfeldern (Business Units) aufgeteilt, heißt es in einer Pressemitteilung. Diese neue und effizientere Unternehmensstruktur soll bis spätestens Ende des kommenden Jahres umgesetzt sein.

„Unser erklärtes Ziel ist es, schnellstmöglich zu angemessenen Gewinnmargen zurückzukehren. Mit der Umsetzung des Maßnahmenpakets schaffen wir dafür eine wichtige Grundlage“, erklärt Dr. Dietmar Roth, Vorstandsvorsitzender der Roth & Rau AG, und ergänzt „Wir konzentrieren uns auch in Zukunft vor allem auf die Entwicklung neuer Produkte und Technologien für die Märkte von Morgen. Eine schlankere und effizientere Organisation wird uns künftig dabei unterstützen, flexibel und nachhaltig auf sich verändernde Anforderungen reagieren zu können.“

Erste konkrete Ziele wurden ebenfalls bekannt. So will Roth und Rau die Fertigungskosten insbesondere durch Realisierung von Kosteneinsparpotenzialen aus der höher standardisierten Fertigung der neuen SiNA-Generation senken, durch kürzere Fertigungs- und Beschaffungszeiten eine gezielte Senkung des Working Capital erreichen, die Kosten im Bereich Forschung und Entwicklung senken und die Verwaltung künftig deutlich straffen. Bereits im kommenden Jahr soll darüber hinaus aufgrund von Kosteneinsparungen aus Berater- und Vertriebsverträgen weitere Kostensenkungen in Höhe von rund 5,0 Millionen Euro erzielt werden.

Wir gehen weiterhin davon aus, dass Roth und Rau die gesteckten Ziele auch erreichen kann, und eventuell sogar langfristig gestärkt aus dieser Krise hervorgeht. Gestern probte die Aktie des Maschinenbauers bereits den Ausbruch über die Hürde bei 13,50 Euro konnte die Tagesgewinne aber vorerst nicht verteidigen. Gelingt die in den kommenden Tagen doch dürfte unser erstes Trading-Ziel bei 14,- Euro ebenfalls schnell erreicht sein. Mittelfristig trauen wir der Aktie einen weiteren Anstieg bis zur Marken von 18,- Euro zu. Können die Konstensenkungsmaßnahmen zügig umgesetzt werden sollte der Aktienkurs im kommenden Jahre wieder deutlich über der 20,- Euro Marke notieren.

Sonnenuntergang, Conergy, Q-Cells und Solon auf der Todesliste?

Massensterben, Insolvenzen, Untergang heute ist mal wieder richtig schlechte Stimmung in der Solarbranche. Es ist die Rede von einer Todesliste auf der einige der deutschen Solarwerte stehen sollen. Hintergrund dieser neuen Hysterie ist zum einen eine neu veröffentlichte Studie der Berliner Hochschule für Technik und Wirtschaft zum anderen die Aussagen von „Mister Solar“ Frank Asbeck. Der Solarworld Chef sieht die Branche vor schweren Zeiten, und prophezeit das baldige Sterben einiger Mitbewerber. Er geht davon aus, dass weltweit nur ca. zehn Unternehmen den Markt künftig unter sich aufteilen werden, in Deutschland sollen nur zwei bis drei der am Markt befindlichen Player, darunter natürlich auch Solarworld, überleben.

Der geneigte Leser stellt sich beim Lesen dieser Zeilen zwangsläufig die Frage ob diese Aussagen ganz uneigennützig getroffen wurden. Solarunternehmen ist eben nicht gleich Solarunternehmen, entscheidend dürfte beispielsweise sein ob es sich um einen installierenden oder produzierenden Betrieb handelt, und vor allem welche Technik verwendet wird. Nun ja wie auch immer, die im weiteren Verlauf der Berichterstattung genannten Unternehmen, Conergy, Q-Cells und Solon gehören sicherlich aus den unterschiedlichsten Gründen zu den Wackelkandidaten. Dennoch bin ich nicht uneingeschränkt der Meinung, dass der Markt sich so wie dort beschrieben entwickeln sollte. Unterschreiben kann ich hingegen weiterhin die auch in unserem Newsletter getroffene Aussagen, dass für die Anlagen- und Maschinenbauer, Roth&Rau sowie Centrotherm und Manz Automationen wohl bald wieder deutlich bessere Zeiten kommen werden.

Ebenso positiv dürften sich auch einige Zulieferbetriebe der Solarindustrie in den kommenden Jahren entwickeln können, SMA Solar gehört wohl dazu bei Wacker Chemie bin ich mir persönlich da nicht so sicher. Interessant könnten auch die Aktien der Projektierer in den kommenden Jahren bleiben, je nachdem wie beherzt die Abkehr von der atomaren Energie in den kommenden Jahren und Jahrzehnten betrieben werden wird, und wie viele Großprojekte dann tatsächlich in Betrieb sein werden. Beispielsweise Phönix Solar, Solarhybrid aber auch Solar Millennium könnten sich dabei zu sehr interessanten unternehmen entwickeln.

Die ganze Diskussion ist müßig, wenn natürlich auch publikumswirksam. Es ist wie in jeder anderen Branche auch, die Guten werden überleben, die Schlechten geben auf und die innovativen Unternehmen verdienen richtig Geld. Die Solarbranche wird sich in den kommenden Jahrzehnten in einem ständigen Wandlungsprozess befinden. Wer am schnellsten und flexibelsten auf Veränderungen reagiert gehört zu den Gewinnern von morgen, und gerade das fällt mittelgroßen Unternehmen oftmals leichter als den Schwergewichten. Es wird auch wieder neu Anbieter geben, und neue Produkte. Weitere Techniken werden folgen, und vielleicht gehört dann auch eine Solarworld AG irgendwann zum alten Eisen..

Solarworld, Q-Cells, Roth & Rau, Centrotherm und Phoenix Solar – Zeit für einen Rebound?

Heute könnte ein spannender Tag für Investoren der Solarbranche werden. Bereits am Freitag zeichnete sich in den USA eine Gegenbewegung bei den Solarwerten an. Sollten sich die Indizes in dieser Handelswoche entscheiden den Anstieg weiter fort zu setzen, stehen somit die Chancen auch für Solarworld, Q-Cells, Roth und Rau sowie Phoenix Solar und Centrotherm nicht schlecht sich von den Tiefstständen wieder zu lösen. Das Umfeld für die Branche scheint sich nun wieder etwas aufzuhellen. Die chinesischen Hersteller haben wohl langfristig weiterhin die besseren Chancen, dennoch sollte man die deutschen Anbieter nicht völlig abschreiben.

Insbesondere die Maschinen und Anlagenbauer Centrotherm sowie Roth und Rau haben das Zeug für einen baldigen Rebound, der bei Roth am Freitag schon eingesetzt hat. Mitbewerber Manz Automationen hat kürzlich gezeigt welches Potenzial in dieser Branche noch schlummert, allem voran in Asien. Auch wenn Manz etwas breiter aufgestellt ist zeigen die jüngsten Zahlen, dass nach Automations- und Prozessanlagen für die Herstellung kristalliner Solarzellen weiterhin rege Nachfrage herrscht.

Trotz der drohenden Förderkürzungen, über die wir kürzlich berichtet hatten, dürfte die Solarbranche auch wieder von einem deutlich freundlicherem Börsenumfeld profitieren können. Der vorangegangene Abverkauf scheint – zumindest bei einigen Titeln – deutlich übertrieben gewesen zu sein. Vorausgesetzt wir sehen jetzt noch eine schöne Jahresendrally dürften die deutschen Solarwerte ebenfalls davon profitieren können. Kurzfristig erscheint auch ein Trade bei Solarworld und Q-Cells interessant zu sein, mittelfristig dürfte die Branche wohl unter Druck bleiben. Vorsichtige Anleger sollten aber zunächst wohl erst einmal die Bestätigung des Trendwechsels abwarten.

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