Die Rebound Kandidaten des Jahres 2012 – Commerzbank, Deutsche Bank, Bank of America?

Auch im Deutschen Leitindex gab es im abgelaufenen Jahr so einige wirkliche Verlierer. Einsamer Spitzenreiter, mit einem Minus von fast 70 Prozent ist die Aktie der Commerzbank. Das Papier der zweitgrößten deutschen Bank dürfte alleine aus diesem Grund schon aus diversen Portfolios von institutionellen Investoren verschwunden sein. Gerade zum Jahresende bereinigen Fondsmanager gerne mal Ihre Depots um die schlechten Positionen, um diese dann in der Jahresbilanz gar nicht mehr aufführen zu müssen. Somit stehen die Chancen dass die Aktie der Commerzbank nun allmählich den Boden gesehen haben könnte gar nicht mal so schlecht.

Da der Titel aber bei vielen Anlegern als Turnaround-Kandidat gehandelt wird, dürften bereits in den ersten Tagen des neuen Jahres einige Investoren durchaus wieder beherzt zugreifen und die Commerzbank in ihre Depots zurückkaufen. Auch wir sind durchaus immer noch positiv gestimmt, dass die CoBa Aktie einer der besten Rebound Kandidaten des Börsenjahres 2012 werden könnte. Ebenso chancenreich, aber natürlich nicht mit Vervielfachungspotenzial ist die Aktie der Deutschen Bank zu sehen. Viele der negativen Nachrichten dürften inzwischen schon im Aktienkurs des Geldhauses eingepreist sein. Gelingt es der Eurozone einen dauerhaften Ausweg aus der Schuldenkrise zu finden und weitere Turbulenzen für die Zukunft zu vermeiden dürfte der Bankensektor davon überproportional profitieren können.

Bei der Bank of America, die nun offiziell als schlechteste Aktie unter den Blue Chips der USA im Börsenjahr 2011 feststeht, kann man sich da hingegen nicht ganz so sicher sein. Ihr Börsenwert hat sich angesichts eines Kursverlusts von knapp 58 Prozent im Jahr 2011 deutlich reduziert. Analysten erwarten von dem Finanzwert in Zukunft große Sprünge ,ihr durchschnittliches Kursziel übertrifft liegt bei 10,20 Dollar, was im Vergleich zum aktuellen Aktienkurs einer Steigerung von mehr als 87 Prozent entsprechen würde. Ob diese Prognosen gerechtfertigt sind bleibt abzuwarten. Dennoch besteht auch bei der BAC Aktie, im Falle eines positiven Ausgangs der Schuldenkrise, sicherlich ordentliches Nachholpotenzial…

Bei allen drei Aktien ist natürlich auch weiteres Rückschlagpotenzial gegeben, sollte die Krise weiter eskalieren! Als guter Einstiegszeitpunkt für vorsichtige Anleger könnten sich die Sommermonate anbieten, dann dürfte auch klarer sein ob und wie der Euroraum überleben wird.

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13 Comments

  1. Thomas said:

    @all: Santander … war heute halbwegs stabil … dadurch bin ich auf eine Nachricht gestoßen:

    Man group (A0M6E8) im 10-Jahres Tief.

    Den Titel habe ich nicht wirklich auf meiner Watchlist, nur, ich bin schon häufiger über den Titel gestolpert (häufiger Bestandteil von Dividendefonds und -ETFs).

    Liest man den aktuellsten press release (http://www.mangroupplc.com/assets/pdf/press-releases/2011/press-release-3nov2011.pdf) hört sich nichts irgendwie „dramatisch“ an:

    „The Group had approximately $1 billion of surplus regulatory capital at 30 September 2011, net cash of $733 million and total liquidity resources of $3.4 billion. Moody’s, S&P and Fitch have all reconfirmed Man’s long term credit ratings as BBB/Baa2, with stable outlooks. … Interim dividend maintained at 9.5 cents per share; final dividend for the three months to 31 December expected to be 7.0 cents per share, to give a maintained pro-rated dividend for the nine month period.“

    Rebound Kandidaten?!

    Kennt jemand hier Man Group gut? Ist das eventuell eine „freundliche Dividendenkuh“ aus dem Finanzmarktsektor? Ich bin auf der Suche nach einem Einzeltitel, Dividendenkuh — muss aber nicht Finanzmarkt sein (eher lieber nicht, nur Man viel mir gerade sehr auf – was ist da los?).

  2. Thomas said:

    @Felix: Im realen Leben schwanke ich eher zwischen BASF, Indus oder doch einem ETF auf Dividendenaktien. Finanztitel … ja, Hannover Rück wäre eine weitere Idee, aber … bei mir soll es ein Titel sein, der bei buy-and-hold über 10 Jahre Chancen auf Kursgewinn UND (langsam ansteigender) Dividende bieten soll. Und die Idee soll besser sein, als ein ETF (weiß man leider dann erst in 10 Jahren, ob die Idee besser war :-)).

    Finanztitel im allgemeinen… sind schön billig, aber ich würde da einen Bogen drum herum machen. (((Santander ist bei dem Preis etwas, wo ich es wagen würde, wenn nicht …))). Die Finanzkrise ist keineswegs gelöst. Sehr grob gesprochen habe ich die Auffassung, dass eher eine Bank als ein Staat – am Ende – pleite (+/- Verstaatlichung) gehen wird. Griechenland raus aus dem Euro? Wenn Volkes Wille: Gern. Aber: Mich interessiert, was dann im realen Leben passiert. Meine Prognose: Es wird für den „normalen Griechen“ dann erst alles richtig schlimm?!

  3. Felix said:

    @Lars
    Die Wahrscheinlichkeit für einen positiven Ausgang ist wohl sogar sehr hoch, je nach dem über welchen Zeithorizont man redet.(?)
    Aus kurz-bis mittelfristiger Tradersicht sehe ich das Chancen/Risiken-Verhältniss eher ungüstig. Langfristig (2 Jahre plus) würde ich sagen, dass die CoBa auf jeden Fall mal doppelt so hoch steht oder sogar mehr, könnte aber zwischenzeitlich auch noch 50% verlieren.(halte ich für durchaus wahrscheinlich)

    • Hari Seldon said:

      @ Alle,

      bei der Comba kann man in meinen Augen im Moment auch einen Würfel bemühen, da hat man die gleichen Erfolgschancen 😉

      Denn alles hängt davon ab, was da in Hinterzimmern mit der Politik besprochen wird. Und wenn man nicht zum dem Kreis gehört, der da eine Lösung auskaspert, hat man ausser Würfeln keinen Vorteil. Klar ist in meinen Augen dass die Comba letztlich Hilfe vom Staat braucht, wie auch immer diese Hilfe dann konstruiert und genannt wird. Wenn der Staat die Last der Eurohypo abnähme, wäre das sicher für die Comba optimal. So unfair wäre das gar nicht, denn die Eurohypo hat primär deshalb ein Problem, weil ihre Schuldner via Staatsanleihen – die EU Staaten – ein Problem haben. Ein Fall „Lehman“ mit selbst verschuldetem Zocker-Problem ist die Comba 2011 sicher nicht.

      Eines ist aber auch klar und das ist für jemanden der als Trader die Comba „belauert“ fast wichtiger. Diese Entscheidung in den Hinterzimmern wird dann von Heerschaaren von Mitarbeiter im Finanzministerium, von Wirtschaftsanwälten, Berater und Comba Managemwent ausgefeilt, geprüft und vorbereitet bevor sie offiziell verkündet werden kann. Die sind zwar alle zum Stillschweigen verpflichtet, aber bei so vielen Leuten und der immensen Versuchung Frontrunning zu betreiben, wird da bestimmt vorher was raussickern und an der Börse umlaufen.

      Deshalb wäre es klug den Kurs genau zu beobachten. Im Moment ist er ja um die 1,3 wie festgezurrt, das spricht dafür dass noch keine Entscheidung existiert. Sobald sich der Kurs aber deutlich in eine Richtung wegbewegt, spricht viel dafür dass hier schon was durchsickert und man tut imho dann gut daran, diese Bewegung ernst zu nehmen.

      Wenn man mich zwingen würde den Würfel zu bemühen, hätte ich wie Lars eine leichte Vermutung in Richtung einer für die Comba zufrieden stellenden Lösung. Ich sehe es wie Tomte, das Sentiment ist nun im Negativen und der Staat kann gar nicht zulassen, dass seine grössten Käufer der eigenen Anleihen wegkippen. Und eine Zwangsverstaatlichung als Folge davon, dass eine Hypo-Bank die „schlimme Sünde“ begangen hat den Staaten zu vertrauen und zuviele Staatsanleihen gekauft hat, würde wohl von anderen Banken weltweit nicht gerade als Motivation gewertet noch weiter massiv in dieses Segment zu gehen.

      Ich denke im Finanzministerium im man sich dieses Vertrauens-Effektes bewusst und dass man sich damit bei der nächsten Finanzierungsrunde in der Eurozone ins eigene Fleisch schneiden würde. Man hat halt wohl Angst vor der Reaktion der Öffentlichkeit, wenn das Boulevard dann wieder das Bild von der Zocker-Bank bemüht, die vom ach so „soliden“ Staat gerettet werden muss.

      Ich kann mir also gut vorstellen, dass man eine für die Comba gute Lösung findet, die aber öffentlich aufgrund der Bezeichnung als „hartes Durchgreifen gegen böse Zockerbanken“ verkauft werden kann. Und Blessing kann dann ganz demütig in die Kameras schauen, sich aber ansonsten still freuen.

  4. Tomte said:

    Ich erinnere mich hier an die „Wunschanalyse“ der Commerzbank (https://www.investorsinside.de/wunschanalyse-commerzbank-ag-2/). Fazit war hier u. a., dass es hinsichtlich des Sentiments zur Commerzbank immer noch sehr (zu) positiv aussieht, da die CoBa überall mit Potential auf einen Kursverdoppler gehandelt wurde. Auch beachtlich die Anzahl der Beiträge hier im Blog die die Wende der CoBa beschrieben haben. Inzwischen scheint mir aber das Sentiment bei der CoBa doch gekippt zu sein, da haben inzwischen alle die Nase so richtig voll. Selbst die, die bei 2€ kauften und dachten, sie hätten ein Schnäppchen gemacht, mussten erleben, dass es nochmal 30% runter ging. Nun häufen sich die Hinweise, dass alles noch schlimmer kommen könnte, Kursziele von 70Cent kursieren. Für mich sind das zumindest Hinweise, dass das Abwärtspotenzial eingedämmt ist, die Stimmung für die CoBa ist so mies, da sollte man jetzt wachsam sein… .

    • Lars said:

      Hallo Tomte, genau so sehe ich das auch. Besagte Analyse stammt nicht von mir die Artikel hingegen schon. Man muss natürlich auch dazu sagen das im abgelaufenen Börsenhalbjahr so ziemlich alles diesbezüglich schief gelaufen ist was nur schief laufen konnte. Ich will das gar nicht noch einmal aufdröseln, ihr wisst ja selber was so los war. Den finalen Ritt nach unten gab es nach Papandreous Spontan-Referendum Anwandlungen, und das nicht nur für die CoBa.

      Ich bin mir heute noch sicher das der Dax locker die 7.000 Punkte bis zum Jahresende genommen hätte wenn das nicht passiert wäre. Und dann stünde auch eine Commerzbank Aktie heute eher bei 2,- bis 2,50 Euro als da wo wir sie heute immer noch leidvoll täglich sehen müssen. Mein persönliches Unwort des Jahres ist somit nicht „alternativlos“ o. ä. sondern „Referendum“ 😉

  5. Felix said:

    @coyanis
    Seh ich genauso! Zumal wenn man bedenkt, dass Griechenland anfängt „rumzuzicken“ und sich wohl mit einem 50%-Schuldenschnitt eventuell nicht zufrieden gibt.
    Bei einem Investment im Finanzsektor kommt es einfach sehr stark darauf an, welche Erwartungen man bzgl. des Verlaufs der Eurokrise hat und dementsprechend kann man seine Finanzaktien aussuchen oder eben nicht!
    @Thomas
    Wenn schon Dividendenaktie im Finanzsektor, dann doch eher Versicherer mit guter Marktposition und Finanzkraft (ala Münchner Rück oder Allianz).
    Meiner Meinung nach gibt es doch wesentlich „sicherere“(bzgl. der o.g. Erwartungen) Aktien aus anderen Sektoren mit attraktiver Dividendenrendite!

  6. coyanis said:

    Ich wäre mir nicht so sicher, dass die Commerzbank in absehbarer Zeit wirklich als Rebound-Kandidat gesehen werden kann, denn die finanzielle und personelle Situation könnte zum gegebenen Zeitpunkt nicht schlechter aussehen. Insgesamt schätze ich das Risiko größer ein, als die reelle Chance, dass die Commerzbank aus seiner gegenwärtigen Krise herausfindet.

    • Lars said:

      Hallo coyanis und Felix,

      sicher kann man sich bei der CoBa in diesen Tagen nun wirklich nicht sein dass das Ganze auch gut ausgeht. Für mich persönlich bleibt es ein Spiel mit Wahrscheinlichkeiten. Nicht mehr und nicht weniger! Es ist ohne Frage ein sehr spekulatives Investment und hat entsprechend hohe Gewinn- oder Verlustchancen. Dennoch stehen die Chancen für einen positiven Ausgang wohl besser als andersrum, alleine schon aus dem Grunde das unser Staat ein gewisses Interesse daran haben dürfte die Commerzbank als zweitgrößte Bank des Landes, und Finanzpartner in Sachen Anleihenkauf zu erhalten. Der Staat ist somit nicht ganz unschuldig an der heutigen Situation bei der Commerzbank, und das dürfte auch alle Beteiligten klar sein. Ich gehe davon aus dass eine entsprechende Lösung gefunden werden kann.

      Und zu den Griechen habe ich inzwischen wirklich nur noch eine Meinung…Lasst sie endlich raus, dann muss die CoBa halt noch eine Milliarde mehr abschreiben und holt sich diese beim Staat. Die Bürger unseres Landes werden es den Verantwortlichen nach anfängliche Empörung wohl am Ende danken 😉

  7. Thomas said:

    „irgendjemand“

    @Tom: Ich suche noch eine schöne „Dividenaktie“ für ein langfristiges Investment. Die Banco Santander … Spanien = unterbewertet, aber Südamerika Exposure, eine „Dividendenkuh“ mit klasse Fundamentaldaten.

    Aber ich getraue mich nicht. Was wird aus Europäischen Banken denn so in den nächsten 10 Jahren werden? Habe mich daher auf „konkrete Realwirtschaft“, sprich BASF für mich, jetzt eingeschossen.

    Traden sollte man „Finanzaktien“ derzeit aber ganz gut können?! Sind ja richtig schön volatil 😉

  8. tom said:

    hat irgendjemand aktuell eine meinung zu finanzaktien ??? ;))

  9. tom said:

    hallo zusammen, wie seht ihr die aktuelle nachrichtenlage der cb?! unicredit-kapitalerhöhung sieht ja nicht besonders gut aus! gruss u danke für eure einschätzung! tf

  10. Pingback: Kleine Presseschau vom 2. Januar 2012 | Die Börsenblogger

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