ETF´s sind ein nicht mehr ganz so neues, aber immer beliebteres Instrument zum Aufbau mittelfristiger Positionen im Markt. Dennoch ist dieses „Werkzeug“ noch bei vielen Privatanlegern weitestgehend unbekannt, bzw. wird nicht eingesetzt. Dabei bieten ETF´s durchaus einige Vorteile, die man gerade als Kleinanleger zu schätzen wissen sollte. Allem voran wäre da wohl die Möglichkeit zu nennen, mittels Exchange Traded Funds in Branchen oder Märkte zu investieren, ohne dem Risiko des Einzelinvestments ausgeliefert zu sein. Zwar ist die Rendite dann auch nicht so exorbitant, aber das Risiko minimiert sich deutlich, worauf es ja letztlich bei einer längerfristig ausgelegten Strategie ankommt!
Mit einem ETF kann man zudem einzelne Sektoren die gerade „en vogue“ sind hervorragend abbilden, ohne sich wirklich um Fundamentaldaten der einzeln darin vertretenen Unternehmen Gedanken machen zu müssen. Hinzu kommt noch, dass man den Informationsnachteil, den man hier als Kleinanleger hat, umgehen kann. Denn, wenn Sie beispielsweise chinesische Aktien handeln wollen, sollten Sie zum einen fließend Wirtschaftsnachrichten in chinesisch lesen können und zum anderen nachts am Computer sitzen um nichts zu verpassen. Da dies bei den meisten Vertretern unserer Spezies nicht gewünscht oder der Fall ist, überlässt man diese Arbeit gerne einem Fondverwalter, der sich um die wesentlichen Dinge kümmert, während wir selig schlafen.
Branchen-ETFs oder auch Länder-ETFs bieten also einige Vorteile, die man nicht einfach so verschenken sollte. So ist aktuell auch eine Investition in einen der Gold- oder Silber-ETFs möglicherweise die bessere Alternative als in einzelne Goldminen-Aktien zu investieren, deren Bilanz wir nicht im einzelnen Kennen oder deren Bohrergebnisse für ein neues Projekt demnächst veröffentlicht werden… Ich möchte somit die Gelegenheit nutzen um Sie als Investors Inside Leser heute etwas näher an das Thema ETF heranführen und Ihnen etwas die Scheu davor zu nehmen. Hierzu habe ich  ein paar nützliche Informationen zusammengestellt von denen Sie langfristig profitieren werden.
Grundsätzliches über die Funktionsweise von ETFs, bzw. die Chancen und Risiken sowie die wichtigsten Auswahlkriterien des richtigen ETFs finden Sie in verschiedenen ETF-Ratgebern. Hier wird kurz und knapp erklärt worauf es beim Handel mit ETFs ankommt bzw., ob es eventuell auch sinnvoll sein kann in Dachfonds-ETFs zu investieren oder einen ETF Sparplan mit regelmäßigen monatlichen Raten zu starten. Natürlich sollten Sie, wenn Sie sich ernsthaft für das Thema interessieren, auch die allgemeinen Informationen hierzu auf Wikipedia einmal gelesen haben um die wesentlichen Informationen über dieses Instrument zu erhalten.
Wenn Sie sich also entschieden haben in diese neue und durchaus spannende Welt einzutauchen, gibt es dann noch einige praktische Tipps: Die aktuellen Money Flows, sprich Zu- und Abflüsse der ETF Branche können Sie >hier< einsehen, ebenso wie weitere Informationen darüber in welche ETFs genau das Geld fließt, bzw. aus welchen Sektoren gerade eher Kapital abgezogen wird. Eine gute Suchmaske für den passenden ETF finden Sie >hier < und können somit innerhalb kurzer Zeit den richtigen ETF aus dem großen Universum aller Anbieter, Branchen und Länder herausfiltern. Noch besser gefällt mir persönlich aber diese Übersicht auf ETF Database. Dort können die gängigen ETFs schnell und übersichtlich nach verschiedenen Performance-Kriterien gefiltert werden.
Ich hoffe ich habe mit diesem Artikel Ihr Interesse geweckt, denn ETFs sind aus meiner persönlichen Sicht inzwischen ein wesentlicher Bestandteil einer erfolgreichen Anlagestrategie geworden. Lassen Sie also künftig lieber die Finger von Pennystocks oder Einzeltiteln, bei denen Sie keinerlei Kontrolle über die harten Faktoren haben und lassen Sie stattdessen Ihr Kapital stetig aber halbwegs sicherer für sich arbeiten, ohne zwischendurch auf lukrative Trades zu verzichten. Über Anregungen oder Diskussionen zu diesem Thema freue ich mich wie immer hier im Kommentar-Bereich.
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Hallo Lars,
zunächst herzlichen Dank für die sehr offene Antwort.
„(Nicht zuletzt wegen der Geschichte, die ich Dir erzählt habe)“
Ich denke, auch da helfen ETFs weiter -> Barrick Gold? Das ist doch der Wert, der gegenwärtig den xy-Goldminer ETFs die Performance kostet 😉
Generell: Du hast halt mehr Zeit, am Markt zu reagieren und daher einen anderen Stil – und dem sollte man an sich treu bleiben – oder auch nicht (s.u.).
Auch zur redaktionellen Anmerkung: Was mir passierte ist letztendlich folgendes: Ich habe eigentlich nur den Job, 20.000-25.000 Fremdkapital kapitalerhaltend mit einer Mindestrendite von ca. 3-4% p.a. anzulegen. Das sollte nicht allzu schwer sein. Ich machte das halt mit „Portofoliotheorie“. Am Ende hatte ich nach 1 Jahr von den tatsächlich „am Markt“ investierten 10.000 eine Rendite von so 12-15% erzielt, die anderen 10-15.000 lagen mit unter 1% p.a. auf dem Tagesgeldkonto. Das ganze wäre einfacher, z.B. mit 25.000 in ARERO, Ethna, und/oder Frankfurter Würstchenfond zu erzielen gewesen. Portofoliotheorie macht relativ sicher so 8-10% p.a. – eben wie der ARERO. Kann man selber machen oder durch ARERO machen lassen.
Abends mal den passenden ETF zu recherchieren und morgens vor der Arbeit bei Tradegate zu ordern:
Nunja, ganz von den Märkten bis zur Rente fernbleiben, mich in Abstinenz üben, ist auch nicht wirklich mein Plan 🙂
Ich habe meinen Investitionsstil stark geändert und vertraue mir, oder meinem gesunden Menschenverstand, jetzt mehr als der Portofoliotheorie.
Seit ich es tue … z.B. eine ganz kleine Anmerkung. Ich suchte gestern einen ETF auf ASEAN und fand nichts wirklich passendes. Dachte dann: Na, vielleicht gibt es ASEAN auch als Fond? Fand dazu dann so etwas:
„BARING ASEAN FRONTIERS FUND A EUR DIS“ (WKN: 926373)
Beim näheren Hinsehen besteht der Fonds jedoch zu 1/3 aus Singapur – Mogelpackung (siehe http://www.weforum.org/issues/global-competitiveness) – da kann man sich ja auch gleich die Schweiz ins Depot legen. Und den ASEAN Fond ohne Singapur kann man sich ja mit ETFs selbst nachbasteln … darin sehe ich den großen Vorteil von ETFs gegenüber Fonds – und den potentiellen Lohn für die in die Recherche investierte Arbeit.
Noch einen erfolgreichen Handelstag
Thomas
Moin Lars,
„Kurzum ETFs sind wahrscheinlich Dein neues Lieblingsinstrument, wenn Du ruhig aber nicht ganz inaktiv an Deiner Rendite arbeiten willst.“
Jo – is genau so.
Hab mir soeben 693 Teile DBX0HW (= Chiles Charttechnick) ins Depot gelegt. Ernste, weitere Kandidaten auf der Watchlist sind:
LYX0MD (Thailand)
A0RM47 („ex-Saudi Arabia = Kuweit, VAE, Quatar etc.)
A0M5X1 (Global Clean Energy)
Hatte ernsthaft darüber nachgedacht, alle 4 auf einmal zu kaufen, sagte mir aber, es müsse ja jeweils einen Grund für Kauf/Verkauf geben.
„Will sagen, dass ein etwas “aktiverer†Handel eines ETF höchstwahrscheinlich eine deutlich besser Performance ergibt, als wenn man einen Fond nur über 10 Jahre hält und man keine Angst vor den Kosten einer Transaktion haben muss.“
Ja – ist wohl so. Wenn man 3 Jahre einen Sparplan auf Europäische Wachstumsaktien hat – und die steigen 3 Jahre ständig und man geht 2008 wegen aufkommender Bauchschmerzen raus – ist das besser als Ende 2008/Anfang 2009 Aussitzen – und zeugt ja von „etwas Marktkenntnis“.
Dazu eine Frage an Dich: Meinst Du, dass für Dich ein etwas „weniger aktiver“ Handel mit ETFs an Stelle des aktiven Handelns mit Aktien (day trader bis Wochen bis Monats Trader) Deiner Performance schadet?
Moin Thomas,
…das ist eine gute Frage 😉 In Marktphasen wie den letzten Jahren konnte man mit den richtigen ETFs eigentlich nicht viel falsch machen. Die gesamte Hausse war aber ansich ein „No brainer wenn man einfach irgendwann gekauft hat und dann Augen zu und durch… Nun ist das nicht unbedingt die klassische Marktphase gewesen, von der man zwingend ausgehen konnte. Aus meiner persönlichen Sicht kann ich somit nicht unbedingt behaupten, dass ich mich besser geschlagen habe als ein gut sortiertes ETF Depot! Ich bin zwischendurch immer wieder aus- und eingestiegen. Zwar bin ich nicht unzufrieden mit meinen Ergebnissen, aber offen gesagt hätte es besser laufen können. (Nicht zuletzt wegen der Geschichte, die ich Dir erzählt habe)
Rückblickend hätte ich die letzten Jahre deutlich entspannter verbringen können wenn ich nur einmal Monatlich mein ETF Depot ausgemistet und einzelne Positionen ausgetauscht hätte. Alleine dieser Gewinn an Lebensqualität und Zeit wäre somit unbezahlbar gewesen! Zu meiner Entschuldigung bleibt lediglich der verweis auf die aussergewöhnliche Marktphase und das ständige Verlangen jederzeit die Fäden in der Hand zu halten und durch ein paar Mausklicks mein Depot den kurzfristigen Gegebenheiten anpassen zu können. Dieser Punkt ist mir zumindest wichtig…
Anmerkung der Redaktion 🙂 :Man musste natürlich auch die „richtigen“ ETFs im Depot haben, damit das halbwegs entspannt läuft. Somit bleibt auch hier nicht aus sich mit der Materie zu beschäftigen, zu lesen, recherchieren etc. was ebenfalls einen gewissen Zeitaufwand mit sich bringt.
viele Grüße, Lars
Hallo Lars,
ich denke ebenfalls, dass Charts von ETFs sehr aussagekräftig sind. Lass uns doch unter der Ãœberschrift „Warum ETF´s heute zu einer ausgewogenen Anlagestrategie gehören…“ doch mal versuchen, Charttechnik (ich denke, sie ist lediglich etwas mittelfristiger als die von Einzelaktien, die nervöser auf sie betreffende Nachrichten reagieren) auf 3 von mir „charttechnisch ausgewählte“ ETFs anwenden:
DBX1AG: Da bin ich seit 2-3 Tagen drin (nicht wegen dem Global Competitiveness Report 2014/2015 sondern wegen des Charts). Folgende Beschreibung von mir: Jahreswende 2011/12 Tiefpunkt um die 14 EUR – seitdem aber klare Trendumkehr (die tiefsten Tiefs steigen hübsch oder vorschriftsmäßig von 15, 16, und 18,50 EUR). Oben ist aber die ganze Zeit mit ca. 20-21 ein Deckel drauf. Seit Mitte/Ende August 14 ist aber dieser Widerstand überwunden. Ich stieß auf den Chart erst vor ein paar Tagen und sagte mir: So jetzt langt’s aber mit Nachdenken: Auf den Zug aufspringen und basta! Bin bei 23,66 eingestiegen. Heutiger Kurs ist 24,07. Wo würdest Du hier stop-loss setzen und wie würdest Du diesen nachziehen – wenn der Zug denn wirklich läuft (habe ihn mir gegenwärtig gedanklich bei 22 gesetzt)?
DBX0HW: Chile, die Schweiz Lateinamerikas: Chart fürchterlich verprügelt, kommt von 4,2 auf 2,5. Seit ich „draufglotze“, hat der Chart aber die (jeweils weiterhin fallenden) 38 und 200 Tagelinien sehr dynamisch genommen (ist eigentlich gegenwärtig der dynamischste Wert auf der Watchlist)und ist auf Kurs der mehrfachen Zwischenhochs so um die 2,80 bzw. 2,90 (bzw. ist heute mit 2,874 eigentlich genau da angekommen). Was würdest Du in dieser Situation machen? (Meine Kurserwartung ist durchaus die alte Marke von 4-4,20 EUR – bei Ausbruch.)
Warten bis die 200 Tagelinie steigt?
Warten bis die 2,90 „nachhaltig“ genommen wurden?
Einsteigen und die 200 Tagelinie als Stoploss nehmen?
DBX0H5 (Version Emerging Markets mit Samsung, Version Global mit Apple und Google gibt es auch – sehe da gegenwärtig jedoch keine Einstiegsmöglichkeit): Ich hatte Anfang September noch gehofft, dass der Chart unter die 38 Tagelinie laufen würde – klappte dann aber nicht. Weglaufen lassen? Der Trend beim DBX0H5 ist zudem schwächer als bei DBX0G9. Ich denke gegenwärtig: Einfach laufen lassen. Es gibt Alternativen (Chile, Thailand, VAE).
Ja, ich will etwa 20-25% des Depots mit ETFs auf Aktien prozyklisch ausstatten, weitere ca. 20% mit „antizyklisch in Rohstoffe“. Bei den Aktien achte ich nur noch auf Wachstumspotential. Das wären gegenwärtig aussichtsreiche Emerging Markets oder so was wie Small Cap Japan (siehe Global Competitiveness Report) – oder trendige Sektoren. LEDs müssten sich ja irgendwann mal durchsetzen. Gibt’s einen LED-ETF? 🙂
Wie wär’s mit einem „Finanztip“ zu Rohstoffen? Ich investiere da antizyklisch über Zertifikate 😉
Beste Grüße
Thomas
Tach Lars,
der erste Teil der Frage bezog sich eigentlich auf Charttechnik von ETFs, nicht direkt die Wirtschaft von Vietnam oder Chile.
Mich interessiert an ETFs die Möglichkeit, Sektoren oder Themen zu spielen. Ich werde mich, für den prozyklischen Teil meines Depots, auf ETFs (und nur diese) beschränken.
Ich bin i.ü. dabei laut nachzudenken, das Depot auf sein potentielles Maximalvolumen, also ca 60 k aufzublasen. Das geht jederzeit unproblematisch – allerdings fremdfinanziert (zu günstigen Konditionen). Das meiste würde dann in den Frankfurter Würstchenfond als Basisinvestment und ein ebenfalls recht großer Teil in Ethna als Tagesgeldsurrogat gehen.
Den antizyklischen Teil mit Rohstoffen spiele ich mit Zertifikaten. Also auch Ciao zur Idee prozyklisch Rhodium mit einem ETC.
‚Wegen die ex-odische‘ Märkte: Chile ist eigentlich ein sehr entwickelter exotischer emerging bzw. bereits emerged market. Ich bin aber heute auf eine Idee gestoßen, wie man Länder/Regionen mit ETFs wirklich aussichtsreich nach objektiven Kriterien spielen kann: Den World Competitivness Index. Für 2014/15 publiziert findest Du die Daten unter: reports.weforum.org/global-competitiveness-report-2014-2015/wp-content/blogs.dir/54/mp/files/pages/files/wef-gcr14-15-gatefold.pdf
Der WCI gibt grob an, wie das „Investitionsumfeld“ eines Landes ist (incl. Korruption, Durchlässigkeit des Arbeitsmarkets, Infrastruktur, Soziales etc. etc. etc.). Eine Vergrößerung des Scores bzw. eine Verbesserung im Ranking sollte danach nachhaltiges Wachstum im Land/in der Region erwarten lassen.
Wenn Du die „Charts“ unter „Trends“ ansiehst, ist die eventuell erste message: Raus aus Schweden, rein in die Vereinigten Arabischen Emirate.
Beim weiteren scrollen wirst Du feststellen, dass Puerto Rico und Chile die kompetitivsten Staaten Lateinamerikas sind. Beim Chile-Chart ist aber kein klarer Trend zu erkennen — im Gegensatz zu den beiden Ländern die vor und hinter den beiden Lateinamerikanischen Musterländle stehen, Thailand und Indonesien. Vietnam – weniger entwickelt/competitive als Chile oder Thailand – und der Chart Trend ist nicht so klar wie bei Thailand – Thailand ist offensichtlich ein heißer turn around-er was competitivness anbelangt. Geht man ins Detail, scheint auch das Vertrauen der Märkte in die Militärdiktatur zuzunehmen.
Mir scheinen gegenwärtig, den Global Competitiveness Report 2014/2015 zu Grunde legend, die spannendsten Regionen folgende zu sein:
1. SEA (ex China, ex Japan, ex East Asia ex Pacific)
2. Islamic World (von Marokko über UAE bis Malaysia/Indonesia)
3. GUS (!)/CIS Commonwealth of Independent States/ex-USSR
4. Ex-„PIIGS“ (Irland, Portugal und Griechenland haben den turn around deutlich geschafft)
Gruß
Thomas
Hi Thomas,
natürlich lässt sich die Charttechnik auch auf ETF anwenden, aber vielleicht nicht ganz so exakt wie bei Einzelaktien. Letztlich bilden diese ja eine Gruppe von Aktien, Rohstoffen oder wasweißich ab und somit ist diese Gruppe entweder in einem gesunden Trend oder eben nicht. Der Vorteil bei ETFs gegenüber einem vergleichbaren Fonds liegt dann natürlich auch ganz klar darin, dass die Gebühren schlicht und ergreifend deutlich niedriger sind. Will sagen, dass ein etwas „aktiverer“ Handel eines ETF höchstwahrscheinlich eine deutlich besser Performance ergibt, als wenn man einen Fond nur über 10 Jahre hält und man keine Angst vor den Kosten einer Transaktion haben muss. Kurzum ETFs sind wahrscheinlich Dein neues Lieblingsinstrument, wenn Du ruhig aber nicht ganz inaktiv an Deiner Rendite arbeiten willst.
Vielen Dank für den Report Thomas, den schaue ich mir gerade mal etwas ausführlicher an… ist ja etwas umfangreicher und schön bunt… aber sehr interessant.
viele Grüße
Lars
Moin Lars,
„Awilco gekauft? War deutlich unter 20…“
Ich hätte, gäbe es noch das Musterdepot Wellenreiten, Awilco gestern ins Musterdepot aufgenommen (bzw. auf dessen Rückkehr zur 200 Tagelinie, ca. 130 NOK, gewartet). Ich hatte gerade überlegt, für mein wirkliches Depot eine Order vom Volumen 2000 EUR aufzugeben, teile aber inzwischen Deine Auffassung, dass sich das Teil schwer handeln lässt und daher eher nicht in ein Trading Depot gehört.
ETFs: Ideen umzusetzen, Trends folgen: Ja, dass will ich ab sofort nur noch mit ETFs tun. Ich habe mir eingestanden, nichts von Einzelaktien zu verstehen. „A bissala“ Charttechnik zu lernen und einzüben, könnte man trotzdem, da man hier ja, z.B. DB, nicht das Unternehmen sondern lediglich den Chart kennen muss. Könnte auch mal eine Position mit 2000 DB (oder Volksbank/Banco Popolare), Lufthansa, Nordex, oder eben halt auch A0M2EG („POWERSHARES GLOBAL CLEAN ENERGY UCITS ETF) öffnen.
Fragen: Charttechnik von ETFs:
DBX1AG (Vietnam): Da bin ich im Prinzip einfach nur eingestiegen, weil ich „Bock drauf“ hatte. Wie ist Charttechnik dieses ETFs zu bewerten? Wie würdest Du hier Ausstiegssignale generieren?
DBX0HW (Chile): Da bin ich gegenwärtig nicht drin, finde das aber fast mit am spannendsten, was da die nächsten Tage passiert. Bei welchem Charttechnischen Ereignis würdest Du hier einsteigen?
Beste Grüße
Thomas
Moin Thomas,
ganz ehrlich…zu Chile kann ich nicht viel sagen, da ich mich mit dem Land, bzw. dessen Aussichten für die Zukunft noch nie intensiv beschäftigt habe. Ich bin ja grundsätzlich eher nicht so global ausgerichtet, wie Du weißt. Zumindest handle ich keine aus meiner Sicht exotischen Märkte und beschränke mich im wesentlichen auf Europa, USA und ein wenig Emerging Markets… Vietnam hingegen halte ich für grundsätzlich aussichtsreich.
Zur zweiten Frage ganz kurz. Natürlich kann man die Charttechnik auch auf die meisten Rohstoffe übertragen. Soft Commodities würde ich davon aber erst einmal ausklammern wollen, da zu viele nicht kalkulierbare Faktoren auf die Preise einwirken können. Grundsätzlich bin ich ja ein Freund der Charttechnik und der wiederkehrenden Ereignisse. Ich gehe auch nicht zwingend davon aus, dass dies alles nur reine Psychologie ist (immer nur zu einem gewissen Anteil) danach kommen dann irgendwann wieder fundamentale Aspekte und auch Charttechnik ins Spiel.
Es ist also aus meiner Sicht eher ein Irrglaube dass Kurse nur durch Psychologie bestimmt werden. Genau so wie „Nachrichten keine Kurse machen sondern Kurse die Nachrichten“ machen! Man sollte also immer eine Portion gesunden Menschenverstand mit in seine Entscheidungen einfließen lassen 😉
viele Grüße, Lars
Der Gewinn (und der Verlust) bei einem gehebelten Zertifikat können sich bei steigenden/fallenden Preisen ebenfalls exorbitant erhöhen – nur etwas vorhersehbarer als bei einer konkreten Mine.
Awilco nicht gekauft – poste von Auswärts ohne TAN. Wäre aber m.E. mit den Informationen eine gute Gelegenheit für einen Trader gewesen, heute einzusteigen. Will selbst eventuell in Chile (DBX0HW) einsteigen, will da aber noch 3-4 Handelstage abwarten, wie sich der Wert auf meiner watchlist so weiterentwickelt.
Halte den Einstieg in Vietnam (DBX1AG) inzwischen für gelungen und berfürchte nicht wirklich einen Rücksetzer auf 21 EUR in den nächsten Tagen. Will in etwa so weitermachen (und dann Mais antizyklisch etc.)
Gruß
Thomas
@Lars: Im Hinblick auf Micha: Seien wir doch untereinander einmal ehrlich: Von wem stammt die Idee, dass ne Mine ein Hebel auf Gold oder Silber sei? Ich selbst habe dies für mich jetzt lange genug analysiert. Ne Silbermine = Silber mit Dividenden? So ein Unsinn.
Für ein langfristiges Investment ist der Basiswert die bessere Idee (eben auch besser als ein Minen-ETF). Für den Hebel auf Gold gibt es eine Reihe von Zertifikaten/besseren Instrumenten, die eben einen Hebel auf Gold und nicht Barrick Gold (oder GG) darstellen.
Hallo Thomas,
das kann ich so leider nicht bestätigen. Aus dem einfachen Grund das sich der Gewinn bei Minenaktien durch steigende Preise beim Basiswert durchaus exorbitant erhöhen kann, etc. Letztlich ist das wohl eher eine Glaubensfrage…
Awilco gekauft? War deutlich unter 20…
Gruß, Lars
@Micha: Zu diesem eher kurzfristigen Zweck würde ich weder Minen-Aktie noch Minen-ETF nehmen sondern ein gehebeltes Zertifikat. „Geheimtip“ von mir: Zucker lief heute besser als Gold 🙂
Ich habe mir jetzt heute selbst als Grundinvestment den Frankfurter Würstchenfond und Ethna Aktiv E ins Depot geholt.
An sonsten spiele ich weiterhin Rohstoffe antizyklisch (mit Indexzertifikaten) und „Märkte“ prozyklisch mit ETFs.
Auf meiner prozyklischen ETF-Watchlist befinden sich derzeit:
DBX0A9
DBX0BC
A0RFFT
DBX0HW
DBX0HX
DBX0KL
DBX1AG
DBX0G9
DBX0H5
Afrika und Bangladesh sind überhitzt, warte auf den Rücksetzer. Vietnam, technisch ein Ãœbertreiber, konnte nicht wiederstehen – hoffentlich hält sich die Vietnamesische Wirtschaft nicht an die Charttechnik. Chile sieht technisch interessant aus – warte da aber nocht. Bei den globalen und den Emerging Markets Informationstechnologien sieht es bei den Emerging Markets so aus, als ergäbe sich da eventuell kurzfristig eine Einkaufsgelegenheit. Ob ich bei den Singapor Dollars noch reinkomme? Die Indonesischen Rupien (DBX0A9) haben noch keine 200 Tagelinie, aber beim Sinken unter die 30 Tagelinie wohl ein glatter Kauf?!
Mal sehen, ob ich so händisch mit ETFs und Indexzertifikaten mir meinen eigenen Mischfond mischen kann – mal ganz ohne Portofoliotheorie 🙂