Die Gerüchteküche brodelt mal wieder. Die Commerzbank denkt nun laut darüber nach das defizitäre Tochterunternehmen, den Immobilienfinanzierer Eurohypo, mit Verlust an den Staat zu verkaufen. Laut Zeitungsberichten will das Bankhaus so ein erneutes Beihilfeverfahren der EU-Kommission verhindern, und sich aus der aktuell misslichen Lage befreien. Die „Financial Times Deutschland“ hat in der heutigen Ausgabe, ohne Angabe von Quellen, darüber berichtet, dass man seitens der Commerzbank in jedem Falle eine „marktwirtschaftliche Lösung“ zur Bekämpfung der aktuellen Probleme anstrebe, und nicht auf direkte staatliche Hilfen zurückgreifen will. Hierzu muss die Commerzbank in erster Linie weitere Risikopositionen abbauen, von denen die Eurohypo sicherlich die größte ist.
Da die Eurohypo laut Commerzbank-Chef Martin Blessing ohnehin schon lange nicht mehr zum Kerngeschäft der Bank gehört bietet sich der Verkauf der Tochter an. Ein Verkauf würde die Commerzbank wieder in eine deutlich komfortablere Lage bringen, und wäre letztlich wohl in der aktuellen Situation der Königsweg aus der Krise und die bestmögliche Alternative für die Altaktionäre. Diese Bad Bank a la HypoReal Estate in staatlicher Hand würde zwar den Steuerzahler erneut eine Menge Geld kosten, die Commerzbank aber mit einem Schlag befreien, und Ruhe in das Thema Kapitalbedarf deutscher Banken bringen.
Die Commerzbank muss die Tochtergesellschaft bis Ende 2014 sowieso loswerden. Das sieht eine Bedingung der EU für ihre Zustimmung zu der staatlichen Hilfe vor, die das Institut während der Finanzkrise erhalten hatte. Zum verbliebenen Buchwert ihrer Tochter macht die Commerzbank zwar keine Angaben, dieser wurde in der Vergangenheit aber bereits deutlich abgewertet sodass sich der bilanzierte Verlust in gewissen Grenzen halten sollte. Sollte die CoBa also auf diesem Wege die Eurohypo losschlagen können dürfte das den Aktienkurs der Commerzbank Aktie wohl endgültig aus dem tiefen Tal der Tränen befreien.
Pingback: Commerzbank – Angst vor dem Blitz-Stresstest? | Investors Inside
hab mir gerade praktiker angesehen…. massiv überverkauft.. denke ein kleiner re. ist drin!
Hi Tom, Nicht ohne Grund ist Praktiker überverkauft. Grundsätzlich bin ich eher dazu übergegangen mir nur noch solide Werte die eben weit unter Wert notieren ins Depot zu legen. Praktiker gehört nicht dazu 😉 Alle kleineren oder marktengen Aktien sind raus geflogen. Es wird auch wieder die Zeit kommen wo man solche Aktien als Beimischung aufnehmen kann, aber momentan ist diese Zeit meiner Meinung nach noch nicht gekommen. Ob wir überhaupt noch eine Rally sehen werden steht ebenfalls in den Sternen, da sich ja politisch noch nicht allzu viel geändert hat. Ich halte es also für einigermaßen gefährlich jetzt Aktien angeschlagener Unternehmen zu kaufen.
Die Commerzbank ist da vielleicht eine Ausnahme, aber eben auch nur vielleicht. Die alles entscheidende Frage ist also ob kurzfristig politische Lösungen kommen die eine mögliche Rezession verhindern können. Wenn ja dann sind zyklische Aktien inzwischen sehr günstig. Natürlich werde ich dann zu gegebener Zeit auch einige Kandidaten hier vorstellen. Andere haben wir ja in den letzten Wochen bereits vorgestellt 😉
lars welche aktien siehst du den kurzfristig für nen bounce am erfolgreichsten…? danke für ne info…gruss
oh du bist komplett raus? also ich warte noch bis freitag… entweder die hüpft endlich über die 140 pence oder eben nicht… hab ich richtig verstanden das du bei cb dabei bist … in anbetracht der ereignisse ;))) bzw hoffnung
seit ihr in commerzb. investiert?! lars hast du noch bwin im auge…. bin etwas überrascht wie das ding steht…. sollte eigentlich bei einer rally auch profitieren können, oder?! gruss
Hi Tom, ja leider schon 🙂 bei bwin bin ich erst einmal draußen gerade weil die da steht wo sie steht…vielleicht kaufe ich die zu einem anderen Zeitpunkt nochmal.
Der Staat ist für solche Transaktionen immer gut. Mir wäre lieber, der Staat versuchte ein einziges Mal seinen Haushalt ausgeglichen zu führen und die Neuverschuldung zu bremsen.