Ich habe in den letzten Tagen so einiges an sinnvollen und auch eher unsinnigen Kommentaren zum aktuellen Marktgeschehen gelesen. Insbesondere um Gold ranken sich wieder einmal Mythen und Legenden, denn den Kurszielen der sogenannten Analysten für das gelbe Metall scheinen nun keine Grenzen mehr gesetzt zu sein. Mal ehrlich… Gold hat sich nach einem deutlichen Abverkauf etwas erholt und ist meilenweit entfernt von einer „echten“ Rallye. Zudem gibt es noch andere Hürden die einen weiteren Anstieg wohl bis auf Weiteres verhindern werden…
Es ist also immer alles eine Frage der richtigen Perspektive… Die knapp 30 Prozent  Zugewinn vom letzten signifikanten Tief sind sicherlich ganz nett und die entsprechenden Gewinne bei den Aktien der Goldproduzenten sehr ordentlich. Jedoch sollte man nun wohl wieder etwas vorsichtiger werden. Zumal nun auch der letzte „Börsenguru“ diese Anlageklassen für sich entdeckt hat und diese seinen Lesern als den heiligen Gral der Geldanlage anpreist…!
Aus charttechnischer Sicht erscheint die aktuelle Situation geradezu banal zu sein. Gold hat sich technisch erholt und kämpft mit der langfristigen Abwärtstrend-Linie. Der Rücklauf bis an die grüne Abwärtstrend-Linie war somit nur logisch. Ich denke aber nicht, dass es möglich ist diese im ersten Anlauf zu überwinden. Ein nochmaliger Test des mittleren Abwärtstrends von oben ist somit deutlich wahrscheinlicher und wäre idealtypisch. Auch der hier im Chart eingezeichneten langfristigen Aufwärtstrend-Linie (rot) dürfte dabei in den kommenden Tagen oder Wochen eine entscheidende Rolle als Unterstützung zukommen…!
Eine Korrektur des Goldpreises bis in den Bereich um die 1.300,- Euro als minimales Korrektur-Ziel halte ich somit für sehr wahrscheinlich. Möglicherweise kann diese Bewegung dann auch bis in den Bereich um die 1.250,- Dollar je Feinunze laufen, oder gar zu einem erneuten Test der massiven Unterstützung bei ca 1.200,- Dollar führen, ohne ernsthaften Schaden anzurichten. Wichtig wäre im Nachgang nur das Zurückerobern der roten Aufwärtstrend-Linie um den dauerhaften Anstieg des Goldpreises zu gewährleisten.
Man darf also weiterhin vorsichtig optimistisch sein, dass Gold seine Tiefstände zum Jahreswechsel 2015/2016 gesehen hat und hier eine längerfristige Trendwende im Gange ist. Dennoch dürfte eine kurzfristige Korrektur des Goldpreises um bis zu 150,- Dollar je Feinunze deutliche Spuren bei den Minenaktien hinterlassen, weswegen eine gewisse Vorsicht bei Titeln wie Barrick Gold, Goldcorp und Co. angebracht ist. Für alle die diese kleine Gold-Hausse verpasst haben, könnte dann aber ein guter Zeitpunkt sein sich auch ein paar Stücke des vermeintlich „sicheren Hafens“ ins Depot zu legen. Jetzt noch dem kurzfristig überhitzten Trend hinterher zu laufen dürfte hingegen eher gefährlich sein!
Die Zahlen scheinen aber eher nicht so gut anzukommen. Charttechnisch sicher spannend, aber die CoT Daten sind dennoch extrem bearish aktuell und das wird sich früher oder später im Kupferpreis niederschlagen.
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Solide Beobachtung. Danke für deine Einschätzung!