Was kann man nicht alles wieder lesen, in den letzten Tagen….nicht alles kann und will ich kommentieren, aber die Artikel zu dieser Aktie dann doch noch kurz. Heidelberger Druck, vermutlich von den Toten auferstanden, hat gestern Zahlen präsentiert, die durchaus ansehnlich waren. Heute kann man Ãœberschriften wie: „Heideldruck: Die nächste Nordex?“ , „Gelddruckmaschine“ oder „Das Beste kommt noch“ lesen. Ein klassisches Zeichen dafür, wie süchtig manche Börsenmedien nach reißerischen Schlagzeilen und den damit erhofften hohen Klickraten sind…! Als Anlehnung daran habe ich mich spaßeshalber zu einer ähnlichen Headline hinreißen lassen 😉
Die Heidelberger Druckmaschinen AG hat ihren Umsatz im zweiten Quartal von 697 Millionen Euro im Vorjahr auf nunmehr 593 Millionen Euro eingedampft. Die Auftragseingänge lagen mit 614 Millionen Euro ebenfalls unter dem Vorjahreswert in Höhe von 667 Millionen Euro. Lediglich das EBIT konnte leicht in den positiven Bereich vordringen und lag bei 13 Millionen Euro. Dies ist allerdings wohl kein Wert von dem die Aktionäre in naher Zukunft abbeißen können.
Die Heidelberger Druck Aktie setzte gestern zu einer deutlichen Erholungsrally an, was auch angesichts der deutlichen Unsicherheiten im Vorfeld der Zahlenvorlage verständlich ist. Dennoch dürften die Bäume auch für Heideldruck-Aktionäre in nächster Zeit nicht in den Himmel wachsen. Vergleiche mit Nordex oder ähnlichem sind schlicht und ergreifend unsinnig, alleine schon weil das Geschäftsmodell von Heideldruck nicht gerade mit dem eines aufstrebenden Zukunftsmarktes vergleichbar ist. Eher das Gegenteil ist hier der Fall und das sollte auch nicht vergessen werden!
Aus rein charttechnsicher Sicht liegt bei 2.20 Euro eine Hürde, die es jetzt zu überwinden gilt. Spätestens bei 2,75 Euro dürfte dann aber vorerst wohl wieder Schluss mit „Gelddruckmaschine“ sein. Risikobereite Anleger können auf eine entsprechende Kursbewegung spekulieren. Langfristig orientierte Anleger sollten sich weiterhin eher die Frage stellen ob die Druckbranche insgesamt in den kommenden 10 bis 20 Jahren vor einem deutlichen Wachstumsschub steht – oder eben nicht!
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