Die Meinungen könnten unterschiedlicher nicht sein. Diverse Analysten und auch selbsternannte Börsengurus raten derzeit ihren Anlegern dazu auf den großen Ausverkauf zu warten und Cash zu halten. Das ist wahrscheinlich auch grundsätzlich kein Fehler. man kann mit dieser Strategie zumindest kein Geld verlieren – aber auch keines verdienen. So gesehen gleicht das Ergebnis schon fast einer selbst erfüllenden Prophezeiung. Bereits im Jahr 2003 gab es genau die gleichen Vorhersagen, und wahrscheinlich warten heute einige immer noch auf den idealen Einstieg in Form eines Melt-Downs, denn er kam nicht! Auch in den Krisen der vorherigen Jahrzehnte ist dieses Phänomen meistens ausgeblieben.
Zugegeben wir haben ein Krise die noch niemand in ihren tatsächlichen Auswirkungen so recht greifen kann. Die Unsicherheit der Anleger ist extrem hoch und die Märkte dem entsprechend nervös. Selbst bei hart gesottenen Tradern wie mir ist der Frust manchmal enorm groß, denn wirtschaftliche Zusammenhänge scheinen ausser Kraft gesetzt worden zu sein und es gibt nur noch ein paar wenige verlässliche Indikatoren an denen man sich überhaupt noch orientieren kann. Kurz um die Stimmung ist schlecht – sehr schlecht. Die Umsätze an den Börsen teilweise lächerlich gering und auf den Titelseiten der Boulevardpresse kann man schon wieder die Crash Theorien lesen.
Das ist und bleibt eigentlich immer noch der verlässlichste Indikator dafür das wir das Tief bald gesehen haben könnten. Natürlich kann es sein das wir nochmal die Tiefsstände in den Indizes testen werden. Bei einigen Aktien war dies sogar schon der Fall. Man sollte nun also nicht kopflos her gehen und irgend welche Aktien einsammeln. Mehr denn je spielen Fundamentaldaten eine große Rolle und hier besonders die Finanzsituation, Eigenkapital etc. Und man wird nie den optimalen Einstiegeszeitpunkt in eine Aktie finden. Dennoch sind die Chancen bei einer Erholung der Märkte extrem hoch und die Gefahr dies zu verpassen größer als durch entsprechende Stopps kontrolliert etwas Geld zu verlieren.