Die wohl gewichtigste Meinung unter den Analystenhäusern kommt immer noch von Goldman Sachs. Nicht nur weil man sich keine Eskapaden während der Krise geleistet hat – fast keine. Ist ja alles relativ heutzutage. Sondern weil Goldman Sachs nach wie vor die realistischten Prognosen aufstellt. Heute war ein Update der Continental Aktie dran mit dem Rating „neutral“, aber auch einem Kursziel von 17,- Euro. Nachdem GS die Aktie nun einige Wochen nicht mehr auf der Liste hatte, hält man einen Einstieg in die Automobil-Zulieferer Branche nun wieder für sehr attraktiv.
Im Rahmen einer Branchenstudie zum europäischen Automobilsektor, dessen Einschätzung auf „attractive“ heraufgesetzt worden sei, werde darauf hingewiesen, dass sich Investoren im Sektor die besten Kaufgelegenheiten seit zehn Jahren bieten würden. Der Autoabsatz dürfte im Februar seinen Boden erreicht haben, womit das Schlimmste überstanden sein könnte. Die Nachfrage könnte von den staatlichen Anreizprogrammen Unterstützung erfahren. Nichtsdestotrotz seien aber die Annahmen zum globalen Autoabsatz nochmals nach unten revidiert worden.
Die Erwartungen der Autohersteller und des Marktes für 2009 sowie 2010 seien in den letzten Monaten deutlich zurückgekommen und würden nun dem konjunkturellen Umfeld realistischer Rechnung tragen. Die Erholung dürfte eher langsam verlaufen, so dass man beim Absatzvolumen in 2010 mit einer Stagnation rechne. Der geringe Streubesitz, die Unsicherheit über die künftigen Besitzverhältnisse sowie das Risiko, Kreditvereinbarungen zu brechen würden das Bewertungspotenzial überschatten.