Das Emirat Katar ist offenbar an Porsche interessiert. Eine Beteiligung an dem Sportwagen-Hersteller werde „ernsthaft“ geprüft, zitierte die Zeitung „Al-Arab“ am Dienstag den Ministerpräsidenten von Katar, Scheich Hamad bin Jassem al-Thani. Dieser hatte der staatlichen Nachrichtenagentur des Landes bereits am Montag gesagt, Investitionen in deutsche Autobauer zu prüfen: „Wir schauen uns das an, müssen aber noch eine endgültige Entscheidung treffen“, sagte er: „Es gibt bereits Treffen.“ Ein Porsche-Sprecher lehnte einen Kommentar ab.
Nach dem Einstieg des staatlich kontrollierten Fonds Aabar aus dem Emirat Abu Dhabi bei Daimler kamen Vermutungen auf, arabische Investoren seien an weiteren deutschen Autobauern interessiert. In diesem Zusammenhang wurden immer wieder Opel und Porsche genannt. Derzeit gibt es zahlreiche Spekulationen über Verschiebungen im Machtgefüge beim Sportwagenbauer, weil die Finanzlage bei Porsche angespannt ist. Dreieinhalb Jahre nach dem spektakulären Einstieg des Stuttgarter Konzerns bei Volkswagen könnte Europas größter Autobauer in der Allianz künftig mehr Gewicht haben.
Trotz der Absatzkrise ist VW derzeit deutlich kapitalkräftiger. Daher wird bei Analysten und an der Börse die Möglichkeit durchgespielt, dass VW der Porsche-Holding das Sportwagen-Geschäft abgekauft, um Geld in die Porsche-Kasse zu spülen. Alternativen Gedankenspielen zufolge könnten die Porsche-Eigner, die Familien Porsche und Piech, Teile ihrer Aktien an einen neuen Investor abgeben. Die stimmberechtigten Porsche-Aktien sind in Familienhand. An der Börse gehandelt werden nur Porsche-Vorzugsaktien, die am Dienstag zeitweise fast 7 Prozent im Minus lagen.