Klatsche für VW und Porsche Aktionäre

Bereits seit längerem befinden sich die Stammaktien von VW auf dem Rückzug zur Normalität. In Anbetracht der Kurskapriolen vor noch gar nicht allzu langer Zeit ist dies sicherlich für die Börse ein erstmal begrüßenswerter Umstand. Die paar Tagen an denen Die VW AG das teuerste Unternehmen der Welt war sind nun aber wohl endgültig vorbei. Wir hatten ja bereits vor zwei Wochen darauf hingewiesen das Kurse über 100,- Euro wohl demnächst der Vergangenheit angehören würden. Aktuell notieren die VW Stämme nur noch bei 90,- Euro. Der faire Wert der Aktie ist momentan auf Grund der diversen Übernahmen und Spekulationen eigentlich auch nicht mehr zu ermitteln.

Nach dem heutigen überraschenden Abgang von MAN Chef Hakan Samuelsson ist die Verunsicherung der Aktionäre weiterhin groß. Zum einen stellt sich die Frage nach dem wahren Grund einer so überstürzten Trennung von dem Topmanager, und zum anderen die der nun drohenden Kapitalerhöhung die den Kurs zusätzlich belasten könnte. Nicht nur das die Verschmelzung von Scania mit MAN nun im Gespräch ist, sondern viel mehr die Tatsache das die Porsche Übernahme weiter Unstimmigkeiten in der Chefetage bei VW ausgelöst hat könnte auch weiterhin dazu führen sowohl den Kurs der Stammaktien als auch den der Vorzüge zu belasten.

Heute dann meldete sich zu allem Übel auch noch ein ehemaliger Topmanager von VW zu Wort. Der ehemalige VW-Manager Andreas Deumeland, von 2002 bis 2007 Leiter des Generalsekretariats des damaligen Konzernchefs Bernd Pischetsrieder, fordere in einem Gegenantrag die Ablehnung, weil Porsche viel zu hoch bewertet sei. Deumeland begründe seinen Gegenantrag vor allem mit eigenen Berechnungen zum Porsche-Wert. Während der Konzern und seine Berater ihn mit 12,4 Milliarden Euro ansetzen, komme der frühere VW-Manager nur auf 6,1 Milliarden Euro. Dies dürfte dann wohl auch bald eine Neubewertung der Porsche Aktie mit sich bringen sollten sich die Aussagen von Deumeland bewahrheiten. Der Kurs der Porsche Aktie gibt heute ebenfalls kräftig nach.

In der Summe ist die Nachrichtenlage um den VW Konzern also – zumindest für Aktionäre -  weiterhin desaströs. Die Befürchtung von Verwässerungseffekten ist weiterhin durchaus berechtigt und die Kurse aller drei genannten Aktien dürften wohl auch weiterhin nachgeben. Für die Vorzüge sehen wir unverändert Kurse um 55,- Euro als mögliches Einstiegsniveau. Die Stammaktien sollten sich auch weiterhin in Richtung der Vorzugsaktien bewegen. Für die Porsche Aktie dürfte mit Unterschreiten der 50,- Euro Marke auch erst einmal Luft bis 45,- Euro oder darunter sein. Bis dahin sollten dann eventuell auch weiter Informationen über den tatsächlichen Wert des Unternehmens vorliegen…

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  • andreas deumeland

2 Comments

  1. Pfälzer said:

    Für mich nach dem HickHack der letzten Monate jedenfalls Grund genug, mich heute von Porsche-Aktien zu trennen – wohl endgültig!?

    Und ganz nebenbei….hat VW es immer noch nicht „gerafft“, dass schon die Diskussion allein über einen kleineren „Volksporsche“ dem Image von Porsche (und somit auch dem Kurs der Aktie) alles andere als einträglich ist.

    P.S. Hatten wir diese Richtung nicht schon vor einigen Jahrzehnten mit dem „kleinen Porsche 924“ – erinnert Ihr euch….? (auch an das Fiasko?)

    Grüsse aus der Pfalz

  2. Lars said:

    Möglicher Weise ist das so, ich könnte mir aber eher vorstellen das hier mal jemand aus dem Nähkästchen geplaudert hat. Die Informationspolitik für die Aktionäre ist bei VW eher etwas mau und bei Porsche seit Jahren eigentlich nicht existent. Wir werden am Ende sehen ob Herr Deumeland Recht hatte oder nicht…

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