Der Chef der US-Großbank J.P. Morgan , Jamie Dimon, setzt sich für einen weit reichenden Umbau des internationalen Finanzsystems ein: ´Niemand kann ein Interesse daran haben, dass das Finanzsystem die Weltwirtschaft noch einmal beinahe in die Knie zwingt. Also müssen wir es reparieren´, sagte Dimon dem ´manager magazin´. Als wichtigsten Schritt, um die von der Bankenbranche ausgehenden Gefahren zu mindern, bezeichnete Dimon die Errichtung einer ´starken Aufsicht, die verhindert, dass aus einzelnen Bankpleiten Risiken für das Gesamtsystem entstehen. Wir müssen dafür sorgen, dass auch eine große Bank wieder bankrott gehen kann.´ Dann müsse man das Institut abwickeln können, ohne dass die gesamte Wirtschaft und der Steuerzahler Schaden nähmen.
Die von den verschiedenen Regierungen geplanten Maßnahmen zur Eindämmung exzessiver Gehälter im Bankgewerbe hält Dimon für nachvollziehbar: ´Die meisten Vorschläge, die ich von Politikern und Regulatoren zu diesem Thema gehört habe, sind ganz vernünftig.´ Die geplanten strengeren Anforderungen an das Eigenkapital der Banken sieht Dimon hingegen kritisch: ´Prinzipiell halte ich es für richtig, auf diese Weise allzu riskante Geschäfte zu erschweren oder sogar zu eliminieren.
Gerade an Tagen wie diesen wo eine staatlich gestützte Citigroup trotz eines Milliardenverlustes auch im vergangenen Quartal wieder Millionengehälter und Boni an die Mitarbeiter ausschüttet geben die Aussagen von Dimon zwar Hoffnung das sich etwas ändern könnte, so richtig daran glauben kann man aber wohl nicht. Die Bankenbrache ist immer noch zu sehr mit sich selber beschäftigt und wird sich auch weiterhin schwer tun den nötigen Beitrag für einen Neuanfang der Weltwirtschaft zu leisten….