J.P. Morgan (JPM) passt seine Bewertung europäischer Stahlwerte mit Blick auf die jüngste Stahlpreiskorrektur an. Die Spotpreise seien zuletzt um etwa 10% zurückgegangen, da die Produktionskapazität schneller steige als sich die Nachfrage erhole. Darüber hinaus hätten die schwachen Stahlpreise in China die europäischen Produzenten zu Rabatten gezwungen.
Für Klöckner & Co haben die Analysten daher ihre EBITDA-Prognosen für das zweite Halbjahr 2009 auf 25 Mio EUR (zuvor 89 Mio EUR) gesenkt. Allerdings stünden gewinnsteigernde Akquisitionen in der Pipeline. Auch für Salzgitter haben die Experten ihre Prognosen zurückgenommen, da sich die Erholung der Stahlsparte verzögere und auch der Röhrensparte schwierige Zeiten bevorstünden. Das Abwärtsrisiko für die Aktie sei jedoch begrenzt, zumal das Management davon ausgehe, dass die Ostseepipeline „Nordstream II“ – wenn auch mit geringeren Gewinnmargen – realisiert werde.
ThyssenKrupp biete eine attraktive Restrukturierungsstory, die jedoch größtenteils eingepreist sei. Die Analysten heben sowohl ihre Vorsteuerergebnis-Prognose für das vierte Quartal des laufenden Geschäftsjahres als auch für das kommende Jahr an. Kosteneinsparungen und eine verbesserte Auslastung machten sich positiv bemerkbar. Auch voestalpine befinde sich auf dem Weg der Erholung mit einer Auslastungsquote der Stahlsparte von 100%. Dadurch sei auch die Wahrscheinlichkeit einer Kapitalerhöhung geringer geworden.
Klöckner & Co Einstufung: Bestätigt Overweight Kursziel: Bestätigt 24 EUR Salzgitter Einstufung: Bestätigt Overweight Kursziel: Gesenkt auf 76 (86) EUR ThyssenKrupp Einstufung: Bestätigt Neutral Kursziel: Erhöht auf 29 (27) EUR voestalpine Einstufung: Bestätigt Neutral Kursziel: Erhöht auf 26 (23) EUR