Deflation: Da die Preise sinken, lohnen sich Investitionen immer weniger. Welcher Kaufmann kauft Waren, wenn er sie nur noch zu einem reduzierten Preis verkaufen kann? Wer investiert in ein Unternehmen, das immer weniger Waren absetzen kann? Weil die Preise permanent fallen, warten die Leute, bis es noch billiger wird. Das Motto lautet: Lieber morgen kaufen, denn da ist alles noch billiger.Alle Käufe, welche nicht unmittelbar getätigt sein müssen, werden dann verschoben. Daraus entsteht ein Teufelskreislauf, eine deflationäre Abwärtsspirale. Hierin liegt ein grundsätzlicher Unterschied zur Inflation: Während diese sich normalerweise durch das in die Wirtschaft strömende Geld gewissermaßen selbst mäßigt, wohnt der Deflation der entgegengesetzte Effekt inne, eine Selbstverstärkung. Weil alle nur noch auf billigere Preise warten, sinken die Umsätze bei den Unternehmen.
Dadurch kommen diese unter Druck und müssen entweder Bankrott anmelden, weil sie die Kredite nicht mehr bedienen können, oder die Produktionsleistung drosseln. In beiden Fällen kommt es zu immer mehr Arbeitslosen. Wegen der explodierenden Erwerbslosigkeit sinkt die Kaufkraft der Leute – ein Arbeitsloser muss zwangsläufig sparen. Damit sinken die Umsätze der Betriebe weiter, und sie müssen noch mehr Personal abbauen usw. Zusätzlich reduzieren die Arbeitgeber die Löhne immer schneller, was durch das anschwellende Heer der Erwerbslosen sehr einfach wird. Dazu kommt, dass aufgrund der Firmenpleiten und privaten Insolvenzen auch immer mehr Kredite bei den Banken nicht mehr zurückgezahlt werden. Banken gehen bankrott und die Sparguthaben werden gesperrt.
Damit sinkt die Kaufkraft der Bevölkerung zusätzlich. Die Deflation unterscheidet sich auch noch in einem anderen wichtigen Punkt von der Inflation: In einer Inflation haben Sie eine wesentlich bessere Planungsmöglichkeit. Sie wissen, dass die Preise immer weiter steigen und können dies bei Ihren Entscheidungen einbeziehen. In einer Deflation können Sie zwar von fallenden Preisen ausgehen, darüber hinaus jedoch ist alles ungewiss. Niemand weiß, was in naher Zukunft weiter geschehen wird. Dazu kommt, dass sich eine Inflationsrate viel besser bestimmen lässt als ein fallendes Preisniveau. Steigende Preise kann man anhand von veröffentlichten Listenpreisen bei den Unternehmen nachvollziehen, ein fallendes Preisniveau jedoch ist längst nicht so offensichtlich. Es verbirgt sich hinter Rabatten, Sonderpreisen usw., die statistisch schwer zu fassen sind. Das ist auch der Grund, warum dann niemand Investitionen richtig einschätzen kann.
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