Die Beteiligung des Golfstaats Katar am deutschen Autobauer Porsche rückt nach übereinstimmenden Medienberichten in greifbare Nähe. Nach Informationen der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ will der Emir von Katar mindestens ein Viertel der Stammaktien des Stuttgarter Sportwagenherstellers erwerben. Ãœber die Modalitäten des Einstiegs soll demnach bereits an diesem Wochenende verhandelt worden sein. Nun steht also offensichtlich fest das man sich direkt an dem Sportwagenbauer beteiligen will und nicht etwa die VW-Aktienpakete von Porsche übernimmt. Ob es dann auch letztendlich so kommt werden wir sehen.
Porsche – Ein tolles Unternehmen, Spitzen-Produkte und ein Top-Management, zumindest dachte das die breite Masse bis sich Porsche bei der VW Ãœbernahme verhoben hat. Ich denke auch nach wie vor das Porsche im direkten Vergleich mit allen anderen deutschen Autobauern die interessanteste Aktie sein dürfte, zumal wenn jetzt mit Hilfe Katars dann doch noch die VW Ãœbernahme gestemmt werden kann. Dennoch bleiben da einige Fragen offen, wie z.B. was wird am 19.06 nun endlich bekannt gegeben….
Seit Monaten stellen sich fast sämtliche Marktteilnehmer die gleichen Fragen … Wie sind die Optionsgeschäfte von Holger Härter denn nun tatsächlich gelaufen, Hat man einen dicken Gewinn erzielen können oder sich kräftig verspekuliert? Niemand hat bislang Einblick in die tatsächliche Optionsstrategie bei der Ãœbernahme der Volkswagen Stammaktien bekommen und der Markt erwartet nun die Aufklärung des Rätsels. So wie es derzeit aussieht haben nicht einmal mehr die finanzierenden Banken einen Durchblick in das komplizierte System der Aktienoptionen.Und genau das dürfte auch der Grund sein warum man nun die Kreditlinien teilweise nicht verlängern will.
Neben der Suche nach einem Investor setzt Porsche seine Suche nach neuen Kreditgebern fort. Dabei setzt der Autobauer vor allem auf einen Kredit der staatlichen KfW-Bank. Porsche braucht das Darlehen, um eine Finanzierungslücke zu schließen, die beim Einstieg bei Volkswagen entstanden war. Alles in allem bleibt für mich die Frage: Wenn die Familien Porsche und Piech nun eventuell einen dritten Miteigner ins Boot holen weil sie gar nicht anders können – wie schlecht muss es dann tatsächlich um die Finanzen des Unternehmens bestellt sein? Vielleicht ist es besser noch zwei Tage zu warten…