Auch wenn der DAX das griechische Referendum gestern gut verdaut hat, gibt es derzeit ein paar Faktoren die grundsätzlich eher stürmische Zeiten erwarten lassen. Denn, es ist nicht nur das Thema Griechenland dass die Börsen momentan umtreibt! Der Ölpreis ist gestern kräftig abgetaucht, Rohstoffe insgesamt neigen weiterhin zu extremer Schwäche und auch die Krisenwährung Gold konnte sich noch nicht nennenswert von dem aktuell kritischen Niveau entfernen. Die Gemengelage bleibt also äusserst angespannt und man sollte wohl so schnell nicht davon ausgehen, dass diese Knoten kurzfristig platzen werden. Allen voran sei hier noch der chinesische Aktienmarkt zu nennen, der ernsthafte Anzeichen einer deutlichen Korrektur zeigt. Nach den starken Kursgewinnen der letzten Monate ist dies zwar grundsätzlich zu begrüßen, ab einem gewissen Punkt aber auch durchaus gefährlich für die restlichen Finanzmärkte dieser Welt… insbesondere in der aktuell ohnehin schon leicht angespannten Situation!
Chinesische Titel wie beispielsweise die YY Aktie oder auch Jinko Solar gehörten gestern zu den großen Verlierern am amerikanischen Aktienmarkt. Die Dynamik dieser Kursbewegungen sollte aufhorchen lassen. Offensichtlich gehen Anleger hier nun erst einmal in Deckung und warten die weiteren Entwicklungen ab. Die chinesische Regierung versucht schon seit einiger Zeit etwas heiße Luft aus den Aktienkursen entweichen zu lassen, um eine Überhitzung des Aktienmarktes zu verhindern. Gestern konnte man nun lesen, dass für einen unbestimmten Zeitraum möglicherweise die Neuemissionen in China deutlich runter gefahren bzw. ausgesetzt werden sollen. Somit würde man hier nun wiederum aktiv eingreifen um die aktuell wieder eher fallenden Aktienkurse aufzufangen.
Was vernünftig klingt, stellt sich für viele Marktteilnehmer nun als deutliches Warnsignal dar. Gewinne werden mitgenommen, bestehende Positionen enger abgesichert, was wiederum dazu führt dass hier offensichtlich verschiedenste Stopp-Loss-Wellen ausgelöst worden sind. Ob dieser Zustand nur kurzweilig ist oder sich daraus ein neuer Trend entwickelt bleibt noch abzuwarten. In jedem Falle kann es aber nicht schaden dies Entwicklungen an den chinesischen Märkten nun etwas intensiver zu verfolgen. Denn hält dieser Abwärtstrend nun an, bekommen wohl auch unsere heimischen Automobilhersteller und andere exportstarke Unternehmen schnell ein paar ernstzunehmende Absatzprobleme…!