Der Name ist alles andere als Programm. Michael Macht, der neue Porsche Chef soll Porsche verwandeln. Von einer stolzen, größenwahnsinnigen Firma hin zu einer bescheidenen und vernünftigen Marke, zum kleinen Partner und Geldbringer des mächtigen VW-Konzerns. Und dies natürlich alles nur zu den Bedingungen die Ferdinand Piech vorher klar definiert haben dürfte. Der ehemalige Porsche Chef Wendelin Wiedeking hat ihm ein schweres Erbe und eine hoch verschuldete Firma hinterlassen die nun zu allem Ãœbel auch nur noch bedingt handlungsfähig ist. Man will jetzt kleinere Brötchen backen, oder sagen wir besser auch kleinere Autos bauen. Das hat schon beim VW Porsche und dem „Billigporsche“ mit Audi Motor 924 nicht geklappt! Die wollten am Ende auch nur eine handvoll Menschen mit einem Knoten im Geschmackszentrum haben, weil sie sich „Das Original“ niemals hätten leisten können.
Genau diesen Weg will VW nun aber mit der neuen Tochter wieder einmal bestreiten. Der neue kleine Porsche ist dann vielleicht eben nicht mehr als ein aufgemotzter Golf GTI. In jedem Falle darf man sich überraschen lassen wie VW diesen Spagat hin bekommen will. Kurz um Porsche ist nicht mehr das was diese glorreiche Firma die sich von der Fast-Pleite zum profitabelsten Autobauer dieser Welt gemausert hat einmal war.. Und Porsche wird dieses Image als VW Tochter wohl auch nie mehr erreichen. Man kann über den Ex-Chef Wiedeking sagen was man will, aber bevor er seiner Selbstüberschätzung erlag hat er einen guten Job gemacht. Auch mit dem Panamera ist Wiedeking noch einmal in ein porsche-untypisches Segment vorgestoßen. Und alles deutet darauf hin das auch dieser viersitzige Sportwagen ein echter Erfolg werden kann.
Leider ist das dann aber auch einer der letzten Entwürfe die unter der „alten Riege“ produziert wurde. Der neue Speedster auf Boxter-Basis gleicht hingegen eher einem reinem Spielzeug als viel mehr einem ernstzunehmenden Sportwagen für den täglichen Gebrauch. Wer bitte baut ein Cabrio mit einem Verdeck das ähnlich wie bei einer 2CV Ente weg gerollt wird und wenn man mal vergisst es weg zu machen sich wahrscheinlich ab 200 km/h auflöst. Zugegebener Maßen sieht er dabei aber wirklich schick aus der kleine Flitzer..
Das Porsche Image war immer das eines starken Sportwagens unter einer starken Führung. Nun heißt die Führung VW oder besser Piech. Michael Macht obliegt die Rolle des Handlangers. Eine Rolle, die unvermeidbar ist, in einer Firma, die nur mehr Tochter ist. Aber auch eine Rolle, die vielen Porsche-Mitarbeitern missfällt. „Volkswagen macht aus ihm eine Marionette“, sagt ein Konzerninsider. „Für viele alte Porschelaner ist das ein Schock. Das sehen auch einige Führungskräfte so.“ (Zitat Handelsblatt) Und es steht zumindest zu befürchten das es viele der langjährigen Porsche Kunden ebenso sehen werden. Die aktuelle Baureihe des 911ers ist vielleicht der letzte echte „Elfer“.
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