Tag Archives: zyklische Aktien

Bilfinger, Drägerwerk, Lufthansa, Adidas, Pfeiffer Vakuum – wehe wenn sie patzen!

Die Kursabschläge bei den hier genannten Aktien waren schon recht bemerkenswert. Nicht eingehaltene Prognosen oder schlechter als erwartete Quartalsgewinne führten zu einer unmittelbaren Konsequenz – kräftig fallende Aktienkurse. Somit wird nun auch bestätigt, wovor ein paar wenige Marktbeobachter in den letzten Wochen und Monaten immer wieder gewarnt hatten. Die Umsatz- und Gewinnerwartungen für einige Konzerne könnten viel zu optimistisch sein…

Leider hat sich diese Annahme somit als richtig herausgestellt und es dürfte nun sehr spannend werden zu beobachten welche Unternehmen den oben genannten als nächstes folgen werden. Unabhängig davon kann es aus meiner Sicht nun sehr sinnvoll sein sich mit den „gefallenen Engeln“ nun etwas näher auseinander zu setzen und zu gegebener Zeit auf einen Rebound, oder zumindest eine kräftige technische Gegenbewegung zu setzen.

Das momentane Börsenumfeld kann man durchaus als instabil bezeichnen was eine genaue Analyse der Kursziele etwas schwierig macht. Grundsätzlich gilt hierbei: Ein Rücksetzer des Dax bis auf knapp 9.000 Punkte würde solche Überlegungen ernsthaft ins Spiel bringen, sollte der Leitindex aber danach auch noch zur Schwäche neigen, dann sind auch 8.200 Punkte über den Sommer hinweg vorstellbar. Eingegangene Positionen sollten dann dementsprechend schnell wieder geschlossen werden und eine neue Analyse wird notwendig.

Bilfinger Berger

Der überraschende Abgang von Firmenlenker Olav Koch sogt noch einmal für kräftigen Gegenwind bei Deutschlands größtem Baukonzern. Hinzu kommt das politische Umfeld, dass für Zykliker, grundsätzlich äußerst ungesund ist. Dennoch muss man sich die Frage stellen ob die Abschläge in dieser Form gerechtfertigt sind. Analysten werden ihre Kursziele in den kommenden Tagen noch einmal „überarbeiten“ was weiterhin für Druck sorgen dürfte. Um die 50 Euro ist die Aktie dann eventuell eine gute Kaufgelegenheit für langfristig orientierte Anleger, die auf eine baldige Beruhigung der Lage bei Billiger spekulieren wollen.

Drägerwerk

Hier ist die Gewinnwarnung zwar schon wieder etwas her, die Aktie leidet aber weiterhin unter dem Börsenumfeld und den neuen Analystenkommentaren. Die erneute Prognoserevision hat viel von dem noch vorhandenen Anlegervertrauen zerstört. Der jüngste Kursanstieg hat sich als klassischer Dead Cat Bounce entpuppt. Kurse um die 60,- Euro oder gar 55,- Euro erscheinen nun aus charttechnischer Sicht durchaus demnächst möglich zu sein.

Lufthansa

Die Lufthansa Aktie leidet unter verschiedensten Faktoren die offensichtlich alle zusammengekommen sind. Am deutlichsten wird die verfahrene Situation wohl an der Reduktion der Ziele für die kommenden zwei Jahre. Schnelle Abhilfe scheint also nicht in Sicht zu sein. Dennoch erscheint die Aktie auf diesem Niveau nun wieder attraktiv zu sein, wenn man die nötige Geduld mitbringen kann. Der Bereich um 12,50 Euro stellt eine erste Unterstützung dar, die nun halten sollte. Der nächste Unterstützungsbereich liegt bei ca 11.20 Euro. Spätestens hier kann man auf einen Turnarround bei der Aktie setzen, die sich nach einer erfolgreichen Restrukturierung als echte Dividendenperle entpuppen könnte.

Adidas

Bei dem Sportartikelhersteller ist offensichtlich so einiges falsch gelaufen um nicht zu sagen so ziemlich alles. Nicht nur das hier Anlegervertrauen leichtfertig verspielt wurde sondern auch die Salami-Informationspolitik der Führungsebene lassen vermuten das vieles noch nicht einmal bekannt ist. Ich persönlich halte auch die Krise in Russland eher als willkommene Ausrede für diverse Fehler die hier gemacht worden sind. Vorstandschef Herbert Hainer ließ zudem verlauten das man nun noch mehr Geld in Werbung stecken möchte, was die Gewinne für Aktionäre wohl auch künftig nicht allzu sehr sprudeln lässt. Die Aktie bleibt vorerst uninteressant bis der Markt entscheiden hat wie viele Vorschusslorbeeren er hier künftig noch gewähren möchte. Eine erste Haltemarke liegt bei 51,80 Euro, aber auch 45,- Euro sind durchaus noch vorstellbar!

Pfeiffer Vakuum

Der Pumpenspezialist Pfeiffer Vakuum gehörte lange zeit zu den Börsenlieblingen von Anlegern die ohne große Aufregung Geld verdienen möchten. Inzwischen ist der Aktienkurs nun von knapp unter 100,- Euro auf 68,- Euro dramatisch eingebrochen. Eigentlich waren die zuletzt gelieferten Unternehmensdaten gar nicht so schlecht, wie es der Kursverlauf vermuten ließe, aus rein charttechnischer Sicht spricht nun aber vieles dafür, dass ein weiterer Rückgang bis auf die runde Marke von 60,- Euro zu erwarten ist.

Alle hier genannten Unternehmen bleiben auch weiterhin interessant, sind aber mit den unterschiedlichsten Vorzeichen versehen. Wer die nötige Geduld aufbringt und den passenden Einstieg abwarten kann, wird wohl auch in Zukunft mit diesen Aktien Geld verdienen können. Noch könnte es dafür allerdings zu früh sein…!

VW, BMW, Porsche, Daimler und Conti – Autoaktien jetzt wieder kaufen?

Nach anfänglichen Verlusten beendet die Wallstreet gestern Ihren Handel dann doch noch einigermaßen versöhnlich wohingegen der DAX einen der schwächsten Tage dieses Jahres hatte. Mit einem satten Minus von 1,77 Prozent rutschte der Deutsche Leitindex deutlich unter die wichtige Marke von 7.000 Punkten. Das sogenannte Window Dressing der institutionellen Investoren ist somit wohl etwas anders ausgefallen als dies die meisten Marktteilnehmer erwartet hatten. Heute wird die spannende Frage sein ob die europäischen Märkte von den positiven Vorgaben erneut profitieren können. Die asiatischen Märkte zeigen ein gemischtes Bild, eine klare Tendenz ist noch nicht zu erkennen. Ich denke aber die Chancen stehen nicht schlecht für einen starken letzten Tag des ersten Quartals, oder aber einen deutlich festeren Auftakt in das kommende Quartal.

Insbesondere die Aktien der Automobilbranche waren gestern unter Druck. Aber auch andere Zykliker, die zuletzt gut gelaufen sind, wurden offenbar reihenweise aus dem Depots geworfen. Hinzu kam sicherlich noch dass einige Stopp-Loss-Orders gegriffen haben und die Lawine weiter ins Rollen brachten. Ebenso wie der Umstand dass zum Quartalsende traditionell die Aktien die bislang nicht so gut gelaufen sind aus dem Depots der Fonds verbannt werden, was zusätzlichen Druck auf die Märkte brachte. Wie schon in unserem Newsletter vom Wochenende geschrieben sehe ich aber genau in dieser Bewegung nun die Chance für einen kurzfristigen Einstieg und einen kräftigen Rebound des Marktes in den nächsten Tagen.

Und natürlich würde ich hier kurzfristig auch wieder auf die Verlierer von gestern setzten, allen voran die Aktien der Autobauer, die gestern deutlich abgeben mussten. Letztlich haben alle Aktien ihren Kursrutsch an den Unterstützungen, oder leicht darüber, beendet. VW, BMW, Porsche, Daimler und Conti haben also charttechnisch gesehen sauber durchkorrigiert und auch mal wieder etwas Dampf abgelassen, was man an dieser Stelle noch als sehr gesund ansehen kann. Natürlich ist diese Strategie nicht ganz risikolos. Für mich überwiegen hier aber die Chancen inzwischen deutlich die Risiken – zumindest auf kurzfristiger Ebene!

VW, Porsche, Daimler – Ist die Korrektur vorbei?

Anbei ein Auszug aus unserem Börsen Newsletter vom 25.05.2011: „“Heute könnte der Boden an den Börsen allmählich wieder gefunden werden. Nach dem erneuten Ausverkauf heute Morgen, der den Dax zum Handelsbeginn um über ein Prozent auf 7.070 Punkte absacken ließ haben sich die deutschen Aktien wieder deutlich erholt. Nicht nur dass ist bemerkenswert und spricht immer noch für eine gewisse Stärke des Marktes auch die Kaufsignale die heute durch entsprechende Kursbewegungen ausgelöst worden sind könnten nun für einen Rebound sorgen. Zuvor konnte man, insbesondere am Montag, beobachten dass einige Aktien mustergültig die untere Begrenzung der Bollinger Bänder erreicht haben und sich auf diesem ermäßigten Niveau stabilisieren konnten. Inzwischen kreuzt sowohl der Slow Stochastik als auch der MACD bei einigen deutschen Blue Chips wieder bullish. Sollten sich diese Signale heute bestätigen wäre es wohl an der Zeit wieder vorsichtig in den Markt einzusteigen.

Allen voran zu erwähnen sind in diesem Zusammenhang mal wieder die beiden Autobauer VW und Porsche, aber auch bei Daimler scheint sich nun erneut eine Trendwende abzuzeichnen. Die Deutschen Banken haben nach inoffiziellen Meldungen den Stresstest erfolgreich absolviert, dennoch würden wir hier auch in den kommenden Tagen eher Vorsicht walten lassen. Bis zur Bekanntgabe des endgültigen Ergebnisses (wobei ich diesen auch nur eine sehr begrenzte Aussagekraft zubillige!), sowie der tatsächlichen Handhabung der Griechenland-Problematik sollte man sich bei den Bankenwerten sowieso nicht allzu weit aus dem Fenster lehnen. Die Commerzbank Aktie bleibt ein Wackelkandidat bis zum Abschluss der Kapitalerhöhung und die Deutsche Bank hat zudem gerade erhebliche rechtliche Probleme…

Katastrophal scheint nach wie vor die Situation bei den deutsche Solarwerten zu sein. Ebenso wie die chinesischen Branchenvertreter wurden die Aktien aus der Branche weiter abgestraft. Während wir für die chinesischen Solaraktien von Trina Solar, Yingli, LDK sowie Suntech und Jinkosolar weiterhin gute Chancen für einen Rebound sehen, scheint die Luft für die deutschen Solaraktien immer dünner zu werden. Charttechnisch sind alle Titel inzwischen extrem angeschlagen. Wer auf einen baldigen Rebound setzen will, der soll dies tun, aber bitte nur mit überschaubaren Beträgen, denn die Risiken scheinen auch auf diesem Niveau immer noch zu überwiegen.

Die Sommermonate dürften weiterhin holprig bleiben. Entscheidend für die nächsten Tage ist es zunächst, ob es dem Dax gelingen kann wieder über der Marke von 7.251 Punkten zu notieren. Dann wäre das vorläufige Ziel 7.400 Punkte bis 7.500 Punkte. Erst wenn der Deutsche Leitindex wieder über der Marke von 7.500 Punkten notiert kann man wieder darauf spekulieren das wir vielleicht doch noch in diesem Sommer neue Höchststände sehen werden. Das negative Szenario bleibt vorerst aber leider ebenso präsent. Insbesondere ein Blick auf den Chart des S&P 500 verheißt heute nicht viel Gutes. Dreht der US Markt also heute nicht werden die beiden nächsten Ziele bei 1.305 und 1.295 Punkten wohl noch abgearbeitet. Der Markt insgesamt steht damit sozusagen auf Messers Schneide!

Wie auch immer der Markt sich heute entscheiden wird, ich gehe davon aus, dass die Konsolidierung einzelner Aktien bald abgeschlossen sein dürfte. Ob das bereits heute der Fall ist oder bei 7.000 oder gar erst bei 6.800 Punkten passiert, kann ich natürlich ebenfalls nicht genau sagen. In diesen Phasen hilft es aber oftmals sich an der Charttechnik einzelner Unternehmen zu orientieren um ein besseres „Gesamtbild“ zu bekommen und sich nicht von der täglichen Nachrichtenflut aus Europa und den USA allzu sehr anstecken zu lassen. Letztlich hat man, wenn man sich mal entschieden hat, dann nur die Wahl sich zwischen den stark gefallenen Nebenwerten oder aber den echten Qualitätstiteln für einen Wiedereinstieg zu entscheiden. Ich habe bereits am Montag angefangen wieder zu kaufen und mich zunächst für Qualität entschieden…die Nebenwerte folgen dann nach der Bestätigung für den Trendwechsel!“

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E.ON, RWE und Telekom – Dividendentitel sind „out“

Versorgertitel sind „Out“, RWE und E.ON Aktien bleiben weiter unter Druck. Wir hatten ja bereits als die ganze Diskussion um einen möglichen Sektorenwechsel aufkam darauf hingewiesen, dass man nicht alles glauben sollte, was einem die Presse so glauben machen will. Knapp 4 Wochen später sieht die traurige Bilanz dann doch wie erwartet ganz anders aus. Während die Autobauer eine schöne Zwischenrally hinlegen konnten in der man noch einmal überproportionale Gewinne einfahren konnte, ist das Strohfeuer bei den Versorgeraktien schnell wieder erloschen. RWE hat gestern das Zahlenwerk vorgelegt, und dies war durchaus nicht schlecht, aber nun erwartet der Konzern für 2011 einen Rückgang beim betrieblichen Ergebnis von satten 20 Prozent. RWE will nun Sparprogramme ausrufen, sich von Beteiligungen trennen, und Investitionen deutlich zurückfahren um diese Entwicklung aufzufangen.

Die RWE Aktie gab gestern nach der Nachricht kräftig nach und musste Abschläge von 52,- auf 48,50 Euro hinnehmen. E.ON Titel wurden sofort in Sippenhaft genommen und vielen entsprechend mit. Beide Titel haben damit neue Verkaufssignale generiert. Die Underperformer des Jahres 2010 im Dax könnten also auch die Anwärter auf diesen Titel für das Jahr 2011 werden. In einer kürzlich auf Investors Inside geführten Diskussion zum Thema Dividendentitel wurde immer wieder gerne auf die hohe Dividendenrendite der beiden Aktien verwiesen. Ich möchte noch einmal darauf hinweisen, das dies unter den gegebenen Umständen nicht das erste Kaufkriterium sein sollte, und es sicherlich falsch ist an einer Strategie die vor zehn Jahren gut war heute noch unbedingt festhalten zu wollen.

Ist es also wirklich ratsam in Versorgeraktien zu investieren, die zwar eine hohe Dividendenrendite aufweise, aber keinerlei sonstige Kurssteigerung der Aktie zeigen. Ganz im Gegenteil, während Anleger mit Automobilaktien bis zu 100 Prozent Rendite einfuhren mussten Anleger die defensive Werte im Depot hatten sogar Verluste hinnehmen. Am 17.02.2011 schrieb ich dazu folgenden Artikel: Sind E.ON und RWE wirklich ein Kauf?

Die Charttechnik versprach in den letzten Wochen kurzzeitig dass für die E.ON-Aktionäre nun wieder bessere Zeiten anbrechen könnten, jedoch sind die Kursgewinne doch eher überschaubar ausgefallen. Ebenso lief es bei der RWE Aktie. Ich traue beiden Titeln auch in diesem Jahr nur sehr moderate Zuwächse zu. Zunächst gehe ich davon aus, dass die zarten Kursgewinne der letzten Wochen erst einmal wieder abverkauft werden könnten, wenn es zu einer Konsolidierung des Gesamtmarktes kommt. Von dort aus könnten beide Titel dann , wie der Rest des Marktes, eine Erholungsrallye zeigen, die bei EON , zumindest kurzfristig, aber nicht über 27,50 Euro und bei RWE nicht über 58,- Euro führen sollte.

Wie immer liegt der Gewinn im Einkauf, sprich ein Investment in Versorgeraktien kann kurzfristig interessant sein, wenn man den richtigen Zeitpunkt erwischt. Beispielsweise könnte ein Trade zu 48 bis 50,- Euro bei der RWE Aktie mit einem Kursziel von ca. 58,- Euro eine Rendite von ungefähr 20 Prozent abwerfen. Auch wenn ich glaube, dass es Blue Chips mit deutlich mehr Potenzial am deutschen Markt gibt, sicherlich keine schlechte Rendite. Vergessen Sie Dividenden, denn am Folgetag der Ausschüttung sind diese meistens voll im Aktienkurs eingepreist, und Sie haben de facto nichts verdient. Das sich das Warten auf eine Dividende nicht unbedingt lohnen muss zeigt heute auch die Dividendenkürzung bei der Telekom…die gewünschte Rendite hätte sich wohl auch innerhalb der letzten 24 Stunden mit Porsche Aktien erzielen lassen.

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