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Der DAX dreht, oder doch nicht? – VW bleibt im Fokus

Einige Anleger haben die Aktienbewegungen gestern nicht so ganz verstanden, weswegen ich hier kurz zur Aufklärung beitragen möchte… Es ging schon am Morgen mit der großen Freude bei den Autobauern los, die ja dann größtenteils gegen Abend in Trauer umgeschlagen sein dürfte, wenn man mal wieder zum Höchstkurs gekauft hat… Grund für die gestrige Aufwärtsbewegung war ganz klar und offensichtlich die Spekulation auf ein Doppelboden im Bereich der 9.300 Punkte Marke, mit anschließender W-Formation und dem Beginn eines neuen Aufwärtstrends – soweit so gut! Ob dieser Plan aufgehen wird bleibt aus meiner Sicht aber noch abzuwarten. Denn es sprechen auch einige Faktoren dafür, dass es das noch nicht gewesen sein könnte…!

Unabhängig davon dass insbesondere die Automobil-Aktien im Moment ein eher risikobehafteter Platz sind, an dem man sich als Trader oder Anleger befinden kann, ist für meinen Geschmack immer noch deutlich zu viel Optimismus im Markt. Die jahrelang antrainierten Denkmuster den Dip zu kaufen funktionieren offensichtlich immer noch. Erst wenn ein Dip an einer entscheidenden Marke wie dieser nicht mehr gekauft wird und ein Hauch von Panik über das Börsenparkett weht, ist der Markt normalerweise bereinigt und kann eine nachhaltige Trendwende vollziehen. Diese Chance wurde vorläufig verpasst, ein kurzzeitiger Rutsch unter die Marke von 9.300 Punkten, wäre aus meiner Sicht die bessere Variante gewesen.

Denn, Salami-Korrekturen – wie die zuletzt gesehene – mit einer vorerst noch zaghaften Bodenbildung haben die unangenehme Eigenschaft die Nerven der Marktteilnehmer auch weiterhin zu drangsalieren, da ein klarer Richtungswechsel nicht erkennbar ist. Täglich raffen sich neue Player auf Aktien zu kaufen ,die sie dann umgehend eng absichern um nicht alsbald wieder auf dem falschen Fuss erwischt zu werden. Dies führt wiederum dazu, dass der Markt von permanenten Korrekturen begleitete wird, die diese Absicherungen regelmäßig wieder abfischen. Bis zu dem Tag an dem erneut das große Kapital zurück und die Märkte strömt…

Doch davon scheinen wir noch weit entfernt zu sein. Insbesondere im Dax, der von ausländischen Investoren aus verständlichen Gründen derzeit eher gemieden wird. Nach wie vor sind die Umsätze eher dünn, ebenso wie an den US Börsen. Dieser Faktor ist grundsätzlich kein gutes Zeichen für eine nachhaltige Bewegung an den Börsen. Hinzu kommt das oben erwähnte Sentiment und ein Hauch von Saisonalität mit einem Spritzer Charttechnik…

DER DAX vor der Entscheidung im Herbst 2015

DAX Trendwende oder nur eine kurze Gegenbewegung?

Die US Indizes befinden sich in einer ebenso entscheidenden Situation wie die hiesigen Börsen. Auch hier ist die Kuh keinesfalls vom Eis, denn sowohl das letzte Tief aus dem August wurde nicht noch einmal getestet, als auch das verbleibende offene Gap auf der Unterseite stimmen nachdenklich. Ähnlich verhält es sich im Dax, der nun zwei Kurslücken hinterlassen hat, die ggf. noch geschlossen werden müssen. Ein erneuter Rutsch in den Bereich um die 9.400 Punkte würde diese charttechnische Ungereimtheit dann aber wieder aufheben und eröffnet die Möglichkeit für eine Umkehrformation, wie oben im Chart eingezeichnet.

Mein Fazit: Die Kursgewinne der letzten beiden Handelstage sind höchstwahrscheinlich eher dem Window Dressing geschuldet, über das ich ja kürzlich hier berichtet hatte. Die Verlierer des dritten Quartals wurden zuletzt verstärkt verkauft, um die Portfolios der Investmentgesellschaften gut aussehen zu lassen. Dieselben Verlierer werden dann wieder zurückgekauft, was eben regelmäßig um den Quartalswechsel der Fall ist. Dieser Sondereffekt sollte also nicht zwingend als Trendwende gesehen werden, sondern schlicht als das was es ist… eine technisch bedingte Umschichtung um die Bilanzen von Fonds etc. anzuhübschen. Ich gehe somit davon aus dass die Nachhaltigkeit der jüngsten Aufwärtsbewegung erst noch bewiesen werden muss. Dementsprechend sollte man vorerst wachsam bleiben!

Eine Anmerkung noch zum Schluss: Die VW Aktie gehört unumstritten zu den Verlierern des dritten Quartals und dürfte jetzt wieder in die Portfolios einiger Anleger wandern. Ob dieser Einmaleffekt zum Quartalswechsel allerdings reicht bliebt noch abzuwarten. Achten Sie unbedingt darauf ob es der Volkswagen Vz. Aktie gelingt die runde Marke von 100,- Euro nachhaltig zurück zu erobern. Ein Scheitern an dieser Marke zum vierten Mal in Folge wäre kein gutes Zeichen!

Was ist der Neujahrs- oder Januareffekt?

Einige Marktteilnehmer dürften sich in den letzten Tagen etwas verwundert die Augen gerieben haben. Ausgerechnet einige Rohrkrepierer des Jahres 2014 zeigen auf die letzten Tage noch einmal deutliche Stärke. Für die etwas erfahreneren Anleger ist dieses Phänomen allerdings nicht unbedingt aussergewöhnlich, denn es handelt sich teilweise bereits jetzt schon um die ersten Anzeichen des sogenannten  Neujahres- oder Januareffektes, der sich aus finalen Verkäufen und ersten Käufen institutioneller Anleger ergibt.

Schwächere Aktien des alten Jahres werden zum einen verstärkt gekauft und somit auf eine Erholung dieser Sektoren im kommenden Börsenjahr gesetzt. Der Grund für diese offenbar starke Performance liegt aber auch in der Tatsache begründet, dass zuvor von den großen Fonds genau diese Aktien verstärkt abgestoßen wurden, damit man zum Jahresende möglichst wenig “Nieten” im Portfolio aufweisen muss. Diese werden dann teilweise in den ersten Tagen des neuen Jahres wieder zurück gekauft, was die Kurse zusätzlich bis Ende Januar treibt.

Nicht selten geschieht somit genau das was keiner mehr so richtig für möglich gehalten hat. Die Underperformer zeigen tatsächlich ernsthafte Lebenszeichen. Sprich die Kurserholung geht weiter, da es zu einer Art Initialzündung kommt, auf die der Markt lange gewartet hat. Auch aus charttechnischer Sicht verändert sich das Bild schlagartig wieder zum Positiven, was wiederum neue Hoffnungen auf eine Fortsetzung der Bewegung freisetzt. Kurzum, die Hausse nährt die Hausse. Soweit zur alten Börsen-Theorie…

Welche Sektoren nun aber tatsächlich vor einer Trendwende stehen, lässt sich meistens erst Tage oder gar Wochen später feststellen. Das Tragische dabei ist somit, dass man sich entweder bereits im Vorfeld hier engagieren muss, um die volle Breite der Erholung mitzumachen, oder aber dann etwas später zu teilweise wieder deutlich höheren Kursen. Das Risiko ist in beiden Fällen nicht unerheblich.

Dennoch bietet diese Phase an den Finanzmärkten alljährlich sehr hohe Chancen, die man nicht einfach so verstreichen lassen sollte. Ich hatte Ihnen ja bereits im letzten Newsletter, wie auch hier im Blog, ein paar Titel vorgestellt auf die man nun besonderes Augenmerk legen sollte. Gold- und Silberminen Aktien waren unbestritten die großen Verlierer des Jahres 2014, ebenso wie 3D Drucker Aktien, einige Solarwerte und natürlich Stahl- sowie zuletzt Ölaktien. Einzelne Titel in Deutschland scheinen nun auf diesem ermäßigten Niveau wieder durchaus interessant zu sein wie. z-B. Bilfinger, SHW, Adidas, Südzucker, Deutsche Bank, etc.

Natürlich ist die Erfahrung der letzten Jahre und die Regelmäßigkeit dieses Ereignisses keine Garantie dafür dass diese Umschichtungen auch in diesem Jahr wieder stattfinden werden, aber sich eine persönliche Intensiv-Watchlist mit möglichen Kandidaten anzulegen, sollte nicht schaden. Filtern Sie die starken Performer der letzten und ersten Tage des jeweiligen Jahres, sowohl bei den Sektoren als auch bei Einzeltiteln, heraus. Es könnte sich lohnen!

Das sogenannte Window-Dressing treibt teilweise seltsame Blüten, wenn Fondsmanager versuchen auf den letzten Drücker, ihr Depot zum Jahreswechsel gut aussehen zu lassen, indem sie die Verlustbringer noch schnell verkaufen. Dem ahnungslosen Fondsanleger wird im Jahresbericht vorgegaukelt, dass sich diese Positionen erst gar nicht in den Depots befunden haben. Für Trader und aktive Anleger bieten sich hier nun aber wieder Chancen durch verstärkte Aktivität nach den Weihnachtsfeiertagen einen guten Start in das neue Börsenjahr zu bekommen.

In diesem Sinne wünsche ich allen Investors Inside Lesern nun ein fröhliches Weihnachtsfest und erholsame Feiertage. Ich freue mich auf ein weiteres spannendes Börsenjahr mit Ihnen und danke Ihnen für Ihre zahlreichen und regelmäßigen Besuche auf unserer  Seite.

viele Grüße, Ihr

Lars Röhrig

Die Verlierer der letzten Wochen… Die Kali und Salz Aktie

Heute möchte ich etwas näher auf ein paar Aktien eingehen, die von dem grundsätzlich positivem Umfeld in den letzten Wochen überhaupt nicht profitieren konnten. Allen voran wäre da wohl die Kali und Salz Aktie zu nennen, die ich ja zuerst auch sehr skeptisch betrachtet habe, wie Sie wissen. Dann kam über mehrere Tage unerwartete Stärke bei der Aktie auf was einen Anstieg bis auf fast 40,- Euro zur Folge hatte, bevor die Aktie dann am Mittwoch erneut brutal abverkauft wurde. Wir befinden uns somit heute erneut auf dem Ausgangsniveau meiner Beobachtungen zu dieser Aktie. Die kurzzeitige relative Stärke bei der K+S Aktie hat sich als Fake erwiesen. Die Hälfte meiner Position wurde somit ausgestoppt.

Trotz aller positiver Erwartungen für die kommenden 6 Monate kann man nicht übersehen, dass hier seit Tagen wieder deutlicher Verkaufsdruck aufgekommen ist. Dabei wird der Aktienkurs bislang aber noch um das Niveau von 38,- Euro gehalten. Auch über die Herkunft dieser Verkäufe kann man nur spekulieren. Zwar sollte das Window Dressing so langsam abgeschlossen sein, dennoch ist hier offensichtlich eine größere Adresse am Werk. Die Hintergründe dieser Veranstaltung werden wir erst erahnen können wenn der Kurs im Anschluss in eine Richtung ausgebrochen ist. Entweder wird sich hier also, in Erwartung eines starken vierten Quartals, neu positioniert, oder man baut weiterhin Bestände ab.

Grundsätzlich kommt damit auch das von mir bereits vor Wochen geschilderte Szenario wieder ins Spiel. „Warum die Kali und Salz Aktie eigentlich nicht steigen kann..“ Wie man in den Charts des Artikels sehen kann hat die Aktie bei dem starken Anstieg gegen Ende Juni diesen Jahres mehrere Gaps zurück gelassen. Dabei ist insbesondere das erste Gap um die 33,- Euro doch recht ordentlich. Ein weiteres liegt bei c. 35 Euro etwas weiter oben. Zudem würde ein erneutes Abtauchen der Aktie bis in den Bereich um die 35,- Euro eine inverse SKS Formation bilden, die dann ein nahezu perfektes Setup für einen langfristigen Anstieg der Aktie darstellen würde.

Inzwischen hat sich der Aktienkurs auch wieder verdächtig nahe an die 200 Tage Linie heran gearbeitet, die bei ca. 37,35 Euro verläuft. Wird diese in den kommenden Tagen unterschritten, halte ich einen entsprechenden Kursrutsch bis 35,- Euro durchaus für wahrscheinlich. In froher Erwartung dieses Ereignisses und natürlich aufgrund der wieder äusserst schwachen Price Action habe ich auch die zweite Hälfte der K+S Position entsprechend eng abgesichert und warte nun geduldig ab wie sich die ganze Sache weiter entwickelt. Grundsätzlich bleibe ich bei meiner langfristig positiven Einschätzung zu der Aktie. Kurzfristig spricht sowohl der Chart als auch die Price Action aber eine andere Sprache, und dies gilt es zu respektieren.

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Das Window Dressing hat bereits begonnen !

Am großen Verfallstag für Futures und Optionen, oder auch Hexensabbat, war nach längerer Pause mal wieder richtig Bewegung in den Kursen. Während sich die europäischen Indizes sehr gut gehalten haben und der Dax, wohl zur Ãœberraschung einiger Marktteilnehmer, kräftig im Plus aus dem Handel ging, verzeichneten die US Indizes im späten Handel dann doch noch leichte Verluste. Zunächst sah auch jenseits des Atlantik alles danach aus als ob es zu größeren Shorteindeckungen kommen könnte. Diese wiederum hätten die Indizes antreiben, und neue Höchststände produzieren sollen. Zumindest war dies auch mein bevorzugtes Szenario… Die Bullen haben es somit fürs Erste verpasst den Sack endgültig zu zu machen und die noch verbleibenen Bären endgültig aus ihren Positionen zu drängen. Sehen Sie selbst..

 

Natürlich ist dieser Verlauf keineswegs dramatisch und natürlich sind auch Gewinnmitnahmen an einem Freitag Nachmittag in den USA alles andere als ungewöhnlich. Dazu sollte man vielleicht auch noch erwähnen dass sich die Kursverluste in den einzelnen Aktien durchaus in Grenzen gehalten haben. Aber…ich habe die Kursverläufe einiger Aktien und Sektoren gestern intensiv beobachtet, mir die Eindeckungskäufe gegen 13:30 Uhr in Deutschland angesehen, ebenso wie die Schlussauktionen und die anschließenden Umsätze in den USA, und komme zu folgendem Fazit: Die Umschichtungen von institutionellen Investoren zum Quartalsende, das sogenannte Window Dressing, dürfte bereits in vollem Gange sein.

Üblicherweise werden solche Umschichtungen erst in den letzten Handelstagen des September vorgenommen, dieses mal offenbar bereits etwas früher. Das dürfte aber auch daran liegen dass viele Investoren bislang gar nicht investiert waren und nun dringend anfangen müssen Käufe zu tätigen um überhaupt eine nennenswerte Investitionsqoute vorweisen zu können. Ein Vorgang der mit weiter steigenden Indizes noch deutlich zunehmen sollte. Zudem werden bei bereits investierten Fondsmanagern die Aktien die über das Gesamtjahr eine schlechte Performance ausgewiesen haben aus den Depots verbannt und die starken Aktien hinein gekauft, um die Verlierer/Gewinner Bilanz des jeweiligen Fonds optisch aufzupolieren. Wir kennen dieses Spiel ja bereits..!

Die besten Beispiele dafür waren einmal mehr die Aktien von Volkswagen, ebenso wie natürlich weiterhin die Apple Aktie, die zudem vom Verkaufsstart des neuen IPhone 5 profitieren konnte. Es gibt viele weitere Beispiele, die ich hier im einzelnen natürlich nicht alle aufzählen kann, dies aber zumindest teilweise in den kommenden Berichten nachholen werde.

Wichtig ist es natürlich diese Tendenz rechtzeitig zu erkennen und entsprechend schnell umzusetzen, auch wenn es sich nur um wenige verbleibende Tage bis zum Monatsende handelt. Zusammenfassend kann ich aber sagen dass ich selten so viele so interessante Setups gesehen habe. Viele Charts weisen eindeutige Bullenflaggen auf die im Falle einer Initialzündung schnell zu deutlich höheren Kursen führen sollten.

Absturz bei Pfleiderer, Solarworld, Phoenix Solar und Praktiker – Was tun?

Heute gibt es gleich mehrere „alte Bekannte“ die durch einen ungewöhnlich hohen Kursabschlag auf sich aufmerksam machen. Allen voran wäre da wohl der traurige Niedergang des ehemaligen Weltmarktführers für Bodenbeläge, Pfleiderer zu nennen. Die Restrukturierung des Konzerns scheint zu scheitern. Das Oberlandgericht Frankfurt hat heute zugunsten der Anleihegläubiger entscheiden, und damit die Umsetzung der weiteren Pläne für einen Wiederaufbau des Unternehmens zunächst unmöglich macht. Seitens Pfleiderer prüft man heute somit die Notwendigkeit eines Insolvenzantrages. Der Aktienkurs brach daraufhin in der Spitze noch einmal um 50 Prozent ein. Anleger die auf einen positiven Ausgang der Verhandlungen gesetzt hatten wurden bitter enttäuscht. Somit ist es wohl nach momentanem Kenntnisstand nur noch eine Frage der Zeit wann die Aktie der Pfleiderer AG vom Kurszettel verschwinden wird. Wir haben unseren Lesern bereits bei Kursen von knapp zwei Euro dringend geraten die Finger von der Aktie zu lassen!

Ein weiterer Kandidat auf der Liste der Aktien die man besser nicht anfassen sollte, war damals die Aktie der Baumarktkette Praktiker. Heute veröffentlichte das Unternehmen die Daten für das abgelaufene Geschäftsjahr. Die Erwartungen der Anleger waren schon deutlich reduziert, die tatsächlichen Ergebnisse enttäuschten aber dennoch, und zeigen ein deutliches Bild der kritische Lage in der sich das Unternehmen seit geraumer Zeit befindet. Operativ wies Praktiker einen Fehlbetrag von 61,6 Millionen Euro vor Sondereffekten aus. Unterm Strich stand ein sattes Minus von 554,7 Millionen Euro in den Büchern. Bei einer Marktkapitalisierung von derzeit knapp 125 Millionen Euro sollten hier alle Alarmglocken angehen. Vorstandsvorsitzende Thomas Fox kämpft noch immer mit der Finanzierung der geplanten Restrukturierung. Das Sanierungsprogramm soll 300 Millionen Euro kosten. Wo die Mittel herkommen sollen, bleibt aber weiterhin unklar. Die Praktiker Aktie verliert heute über 10 Prozent. Das nächste Kursziel dürfte nun bei 1,60 Euro liegen.

Sehr bedenklich darf man inzwischen auch die Kursentwicklung der Solarworld Aktie finden. Charttechnisch ist das Papier inzwischen schwer angeschlagen, und auch operativ läuft es alles andere als gut für den deutschen Branchenprimus. Mit dem heutigen Kursrutsch um die 8,5 Prozent ist die Solarworld Aktie nun auch unter die nächste Unterstützung bei 2,71 Euro gefallen. Gelingt es nicht den Aktienkurs wieder über diese Marke zu hieven, droht ein weiterer Kursrutsch in Richtung 2,23 und 2,- Euro. Die Phoenix Solar Aktie konnte noch im Februar deutlich zulegen, bevor der Aktienkurs dann in sich zusammensackte, und heute ein neues Jahrestief markiert hat. Auch hier droht ein weiterer Absturz. Die nächste Unterstützung liegt bei 1,34 Euro, darunter winkt der Abstieg zum Pennystock. Phoenix Solar wird aktuell nur noch mit 12,3 Millionen Euro an der Börse bewertet.

Wir haben vor knapp einem Jahr über alle genannten Aktien berichtet, und alle auf unsere „NO GO Liste“ gesetzt. Leider haben wir damit Recht behalten, und ich hoffe für Sie, liebe Leser, dass sie unsere Warnungen auch ernst genommen haben. Weiterhin ist mit Solaraktien kein Geld zu machen, aber viel zu verlieren. Die Pleitewelle in dem Segment dürfte gerade erst begonnen haben. Bleiben Sie also weiterhin vorsichtig, und vor allem skeptisch. Und lassen Sie sich nicht von kurzzeitigen Kursanstiegen locken, denn die sind allesamt schnell wieder verkauft worden. Wir haben Quartalsende und Fondsmanager, die diese Verlustbringer noch im Depot haben, werden diese Verlierer nun aus Ihren Depots schmeißen, was die negative Entwicklung bei der ein oder anderen Aktie durchaus noch  beschleunigen kann. Wie schon mehrfach hier geschrieben, setzen Sie lieber auf die Gewinner der letzten Monate denn die werden auch die Gewinner des Gesamtjahres sein!

Commerzbank – jetzt kaufen !??

Während die italienische UniCredit die Bankenkrise kürzlich bereits als offizielle beendet erklärte sieht Deutsche Bank Chef Josef Ackermann weitere Risiken für die Branche am Horizont. Er hält ein Ãœberschwappen auf andere europäische Länder für nicht ausgeschlossen. Die Gefahr eines solchen Szenarios haben sich zwar in den letzten Wochen weiter reduziert, sei aber noch lange nicht vom Tisch, war der Grundtenor. Nun sei die Zeit gekommen den eingeschlagenen Weg  konsequent zu verfolgen und noch weitere fundamentale Aufgaben zu lösen, sagte Josef Ackermann gestern Abend auf n-tv. Abschließend  prognostizierte des Deutsche Bank Chef: „Wenn wir in fünf Jahren alles gelöst haben, das wäre das eine ganz, ganz tolle Leistung.“

Das halte ich auch grundsätzlich für einen realistischen Zeitraum. Man darf sich nichts vormachen! Die Krise wird noch eine ganze Weile andauern. Noch wissen wir nicht wie stabil das ganze Gefüge in Europa, vor allem aber auch in den USA, ist. Jederzeit kann es zu neuen Einschlägen kommen die natürlich dann auch die Börsen und insbesondere die Bankaktien immer wieder erschüttern werden. Und auch bei einer vermeintlichen Lösung, wie im Falle Griechenland, wird es immer wieder mal zu  Nachbeben kommen. Für den Moment wurde dieser Baustelle geschlossen, auch wenn alle Beteiligten wohl ein mulmiges Gefühl dabei haben und jederzeit damit rechnen schon bald wieder helfend eingreifen zu müssen.

Für die Bankaktien bleiben die nächsten Jahre somit weiterhin wohl die spannendsten in der jeweiligen Firmengeschichte. Helfen sollte bei der Stabilisierung aber neben den jeweiligen Restrukturierungsmaßnahmen insbesondere auch die Strategie des billigen Geldes der Notenbanken. Erst gestern signalisierte der FED Chef Ben Bernanke dass sich auch in den USA in nächster Zeit nicht viel diesbezüglich ändern werde, und beflügelte damit einmal mehr die Märkte. Marktbeobachter legten die Aussagen Bernankes sogar teilweise dahingehend aus, dass es bald ein drittes Liquiditätsprogramm a la QE3 geben könnte. Aber was heißt das jetzt für die Commerzbank Aktie?

Wieder einmal befindet sich die Aktie der Commerzbank in einer sehr entscheidenden Phase. Wieder einmal näher sich der Titel nach den guten Vorgaben aus Übersee der wichtigen Marke von 2,- Euro, oder besser gesagt der Hürde bei 1,98 Euro. Denn diese konnte beim letzten Anlauf nicht überwunden werden, und das obwohl die Aktie in einem klaren Kaufsignal die 200-Tage-Linie überschritten hatte. Auch ich war etwas enttäuscht darüber wie saft- und kraftlos die Aktie, selbst bei guter charttechnischer Lage und guten Nachrichten, reagiert. Letztlich hat sich aber an meiner grundsätzlichen Sichtweise nicht viel geändert, ausser das es wohl doch noch etwas dauern könnte bis die Aktie richtig nach oben ausbricht. Es bleibt also weiterhin Geduld gefragt, die am Ende auch belohnt wird, da bin ich mir sicher!

Gelingt es heute die Aktie über die Marke von 1,98 Euro zu hieven dann dürften auch die alten Kursziele von 2,03 und 2,08 Euro schnell erreicht werden. Mein erstes Kursziel liegt nach wie vor bei 2,30 Euro und später 2,70 Euro. Nicht vergessen sollte man  dass sie CoBa Aktie alleine im ersten Quartal dieses Jahres von 1,12 Euro auf 1,98 Euro gestiegen ist! Wir haben Quartalsende und wie schon mehrfach hier, und in unserem Börsen Newsletter geschrieben werden zum Ende dieser Periode verstärkt die Gewinner in die Depots institutioneller Investoren aufgenommen. Verlierer hingegen werden möglichst aus den Depots entfernt! Für die CoBa war das erste Quartals von deutlichen Kursaufschlägen geprägt, somit könnte die Aktie zum Ende dieser Woche ein „MUST HAVE“ unter Fondsmanagern sein…!

Auf dem aktuellen Kursniveau und unter Berücksichtigung des Chance/Risiko Verhältnisses könnte der Zeitpunkt also durchaus schlechter sein um erneut auf einen Ausbruch zu spekulieren! Mittelfristig wird es wohl auch bei einer CoBa Aktie auf dem Weg zum Ende der Krise immer wieder zu Rückschlägen kommen, aber unter längerfristigen Gesichtspunkten scheint sich die Bank nun, durch die eingeleiteten Restrukturierungsmaßnahmen, zu einer soliden Hausbank zu entwickeln auf die man in Zukunft wieder setzen kann. Also Kunde und als Anleger! Dennoch ist die Aktie bis zur Bestätigung einer „echten“ Trendwende wohl nur etwas für spekulativen Naturen.

DAX im Niemandsland – Die Woche der Entscheidung!

Ja, liebe Leser, das war wieder einmal eine echt anstrengende Woche, auch für mich! Ich habe ja erwartet, dass wir im Hinblick auf das nahende Quartalsende noch einmal etwas mehr Volatilität sehen könnten, aber der Abverkauf gegen Mitte der Woche war dann zwischenzeitlich doch etwas besorgniserregend. Und einmal mehr führten Nachrichten in Verbindung mit dem Hochfrequenzhandel der Banken zu einem sehr volatilem Markt. Allen voran standen die Aussagen von Ian Ashby, dem Leiter der Eisenerzsparte von BHP Billiton, am Rande einer Rohstoffkonferenz im australischen Pearth, im Fokus der Anleger. Viel mehr die unterschiedliche Deutung seiner Worte, bezüglich des künftig zu erwartenden Absatzes von Eisenerz in China, brachte weltweit Rohstoffwerte kräftig unter Druck. Letztlich stellte sich dann aber wohl heraus dass die Verkaufspanik unbegründet war und die Branche insgesamt sehr zuversichtlich in die Zukunft blickt. Verrückte Welt!

Wie ich Ihnen in der letzten Woche geschrieben haben kann man seit einigen Tagen eine Sektorrotation beobachten die das Kapital raus aus Anleihen und Gold rein in den Aktienmarkt führt. Auf der anderen Seite waren es insbesondere die zyklischen Autobauer und Zulieferer bei denen eine Schwäche nahezu vorprogrammiert erschien. Dennoch lautete mein Fazit am Ende des letzten Newsletters“…institutionelle Investoren werden die nun kurzfristig zu erwartenden Schwäche im Atomobilsektor dankbar nutzen um sich gegen Quartalsende hier endlich zu positionieren, nachdem diese lange dazu verdonnert waren den steigenden Kursen von der Seitenlineie aus zuzusehen. “ Gleiches gilt wohl auch für ausgesuchte zyklische Titel wie Stahlwerte etc. Die Chancen stehen nicht schlecht dass genau diese Aktien nun noch einmal deutlich anziehen werden.

Lange Zeit sah es allerdings nicht danach aus als sollte ich mit dieser Annahme Recht behalten. Erst am Freitag abend in der letzten Handelsstunde ist der Knoten dann endlich geplatzt. Wieder einmal war dies der Weg des maximalen Schmerzes für die Anleger! So ist sie halt unsere heißgeliebte und manchmal auch gehasste Börse 😉 Wer in dieser Woche nervös geworden ist, und sich von einem Teil seiner Positionen getrennt hat, hat somit mein vollstes Verständnis. Letztlich ist im Zweifelsfalle immer die vorsichtigere Variante zu wählen um das Kapital zu schützen. Wer das getan hat kann somit trotzdem stolz auf sich sein, weil er konsequent gewesen ist. Auch bei mir gab es einiger Veränderungen. Die spekulativen Positionen habe ich deutlich reduziert und dafür aber die ein oder andere „solide“ Aktie wieder ins Depot genommen, aber dazu später mehr…

Der Dax hat sich also mit einem Wochenminus von 2,3 Prozent zunächst deutlich von dem geplanten Ziel entfernt. Dieses hatte ich mit dem Widereintritt in den steilen Aufwärtstrend der letzten Wochen definiert. Hierzu hätte der Deutsche Leitindex aber noch die Marke von 7.230 Punkte überschreiten müssen. Vorerst hat sich der Markt also entschieden die Widerstandszone zwischen 6.965 und 7.100 Punkten doch nicht so leichtfüssig überschreiten zu wollen wie es zunächst aussah. Nun muss abgewartet werden ob es in der kommenden Woche gelingen kann die Richtung erneut zu wechseln. Die Chancen stehen nach dem starken Freitag nicht schlecht, aber natürlich muss auch die Möglichkeit eines erneuten Scheiterns an der Widerstandszone nun in Betracht gezogen werden. Grundsätzlich räume ich aber der Variante eines starken Quartalsabschlusses immer noch eine deutlich höhere Wahrscheinlichkeit ein. Kritisch wird es erst unterhalb der Marke von 6.840 Punkten im Dax, spätestens hier muss man dann mit einem grundsätzlichen Trendwechsel rechnen.

VW, BMW, Daimler, Conti und Porsche – jetzt wieder kaufen?

Etwas turbulent geht es gerade im deutschen Automobilsektor zu. Die Aktien der Highflyer scheinen weiterhin unter Druck zu sein. Als Grund dafür gibt der Markt eine neue Branchenstudie von Goldman Sachs an und hier insbesondere die Herabstufung der BMW Aktie. Ich persönlich halte diese Erklärung für ziemlichen Nonsens, denn die Goldmänner haben die Aktie der Bayern zwar von der Conviction Buy List genommen, das Kursziel wurde aber lediglich von 119,- auf 115,- Euro zurück genommen. Nochmal zur Erinnerung – der aktuelle Aktienkurs der BMW Aktie ist bei 69,- Euro.

Noch deutlicher fällt das Anlageurteil bei der VW Aktie aus. GS setzt das neue Kursziel für die Vorzugsaktien der Wolfsburger nun mit 237,- Euro an. Immerhin schlappe 100,- Euro über dem aktuellen Kurs, oder besser gesagt 75 Prozent (!) über dem aktuellen Kurs! Insbesondere die weiteren Phantasien durch die Integration von Porsche und die Konsolidierung von MAN haben die Analysten dazu veranlasst das Kursziel noch einmal deutlich um acht bis zehn Prozent anzuheben. Auf Basis des Wertes der gehaltenen Volkswagen-Stammaktien und der Bereinigung um rechtliche Risiken sehen die Analysten das Kursziel für die Porsche Aktie nun  bei  63,00 EUR. Auch wenn ich die genannten Kursziele grundsätzlich für sehr ambitioniert halte gehe ich davon aus dass die Richtung bei den Autobauern weiter nach oben zeigen wird.

Die genannte Studie kann es also nicht sein, oder ich habe hier gravierende Verständnisprobleme 😉 Viel mehr dürfte die aktuelle Kursentwicklung u.a. der von mir schon mehrfach in unserem Newsletter angekündigten, kurzfristigen Sektorrotation geschuldet sein. Sprich die Anleger konzentriert sich gerade mehr auf Aktien die noch nicht so gut gelaufen sind, und nehmen Ihre Gewinne bei den Top-Performern nun auch mal mit. Was aber nicht heißen soll dass die Aktien der Autobauer nun nur noch fallen werden. Das Gegenteil ist wahrscheinlich der Fall. Der aktuelle Rücksetzer dürfte sich als gute Kaufgelegenheit entpuppen, denn die institutionellen Anleger werden diese Stücke nun dankbar auffangen.

Der Anlagenotstand der institutionellen Investoren zwingt diese nun auf Teufel komm raus noch die Highflyer der letzten Monate ins Depot zu nehmen, und das Anlegerverhalten dürfte den Damen und Herren genau in die Hände spielen. Natürlich wird die Gunst der Stunde genutzt um diese Werte noch zusätzlich zu drücken um bis zum Monats- bzw. Quartalsende einen möglichst guten Einstieg in diese Aktien zu ermöglichen. Denn mit hoher Wahrscheinlichkeit werden die Gewinner der letzten drei Monate auch die Gewinner dieses Jahres sein.

Anleger reagieren heute auch auf Aussagen der chinesischen Branchenvereinigung CAAM, die ihre Wachstumsprognose für das laufende Jahr gesenkt hat. Demnach wird der chinesische Automarkt im laufenden Jahr nur noch um fünf Prozent wachsen. Ich gehe aber davon aus das sich dieser  Effekt insbesondere bei den deutschen Automobilherstellern, die immer noch enorme Wachstumsraten vorweisen können, nur kurzzeitig in den Aktienkursen widerspiegeln sollte. Natürlich kann ich Ihnen nicht sagen wann diese Bewegung nun zu Ende sein wird, aber ich persönlich rechne schon in Kürze damit. Der Dax hat mustergültig die 7,200 Punkte im ersten Anlauf abgearbeitet und eine Konsolidierung auf diesem Niveau ist jetzt durchaus gesund. Spätestens in der nächsten Handelswoche sollte wieder verstärkter Kaufdruck aufkommen, der dann bis in den April hinein anhalten kann. Die Aktien von VW, BMW, Daimler und Porsche sollten daher in den kommenden Tagen intensiv beobachtet werden.

Gold und Silber – kommt jetzt der Absturz? Bayer im Aufwind!

Und wieder einmal ging gestern eine wilde Handelswoche in Deutschland zu Ende. Nachdem es zwischenzeitlich so aussah, als ob der DAX nun gnadenlos durch rauscht hat er es sich kurzfristig noch einmal anders überlegt, was allerdings nicht viel heißen muss. Dennoch gibt es einige Faktoren die dafür sprechen würden, dass wir das Tief nun bald gesehen haben könnten. Zum einen wäre da die Charttechnik, die nun nach dem zweiten erfolgreichen Test der 5.000er Marke dafür sprechen würde dass wir hier einen Doppelboden ausbilden. Wie in der letzten Woche in unserem Newsletter geschrieben, haben wir damit gerechnet das dies erneut passieren müsste. Die teilweise panikartigen Verkäufe, am Donnerstag und Freitag, mit Tagesverlusten zwischen 8 bis 12 Prozent in einzelnen BlueChips spricht ebenfalls grundsätzlich für das Finale der aktuellen Bewegung.

Schön zu sehen ist auch das Gap, das am Donnerstag hier gerissen wurde. Ich gehe davon aus das dies zumindest in der kommenden Woche geschlossen wird. Die Erholungsversuche bei den meisten Aktien  scheinen nun immer schwächer zu werden, was auf einen allmählich einsetzenden Käuferstreik und große Frustration hindeutet. Auf gut deutsch, die Anleger sind nun hochgradig frustriert und haben die Schnauze von Aktien anscheinend gestrichen voll. Auch die neuesten Sentimentdaten untermauern diese These. Dies war in den letzten Wochen noch deutlich anders. Der Optimismus regierte weiterhin, jede Schwäche wurde umgehend wieder gekauft. Die gestrige Erholung war im direkten Vergleich zu den vorherigen deutlich schwächer, insbesondere bei den zyklischen Titeln aus den Sektoren Stahl und Automobil.

Absolut überzeugt hingegen hat am Freitag die Bayer Aktie nach positiven Nachrichten. Plus 7,33 Prozent und das in dem Umfeld. Der vorangegangene Abschlag dürfte deutlich überzogen gewesen sein, und auch aus charttechnischer Sicht spricht einiges für deutlich höhere Kurse. Die Bayer Aktie sollten Sie unbedingt im Auge behalten! Banken waren nach anfänglicher Schwäche ebenfalls wieder sehr stark, und das trotz der katastrophalen Nachrichtenlage und der großen politischen Unsicherheiten. Ich denke hier ist so langsam alles eingepreist. Wie bereits geschrieben ist der Finanzsektor (Banken und Versicherer) einer unserer Favoriten für den nächsten Bounce.

Übel schaut es dagegen bei Gold aus! Silber ist regelrecht abgestürzt und massiv unter die 200 Tage Linie gefallen… Kurse um die 25,- bis 26,- Dollar nächste Woche würden mich nicht wundern. Gold könnte nun in den Bereich um die 1.500,- Dollar zurücklaufen. Ebenfalls deutliche Verluste hinnehmen mussten Rohstoffaktien aller Art. Auch dies ist im Übrigen ein Zeichen für die finale Phase einer Korrektur. Wenn die Assets die bislang als sichere Hafen angesehen wurden anfangen dramatisch zu fallen, ist die Wende meistens nicht mehr allzu fern. Allerdings ist die theoretische Fallhöhe aufgrund der vorangegangenen Übertreibung hier noch sehr Hoch! Dieses Bild sollte veranschaulichen wo wir gerade bei welcher Asset-Klasse stehen:

Bleibt also weiterhin abzuwarten wie sich insbesondere die Edelmetalle und die Rohstoffe in der kommenden Woche verhalten werden. Gegen Ende September ist, unter normalen Umständen, zu den bereits oben genannten Faktoren, zusätzlich mit dem Window-Dressing der Fonds, und institutionellen Anleger zu rechnen. Diese werden höchstwahrscheinlich versuchen Ihre Quartalsbilanz noch positiv abzuschließen… Vieles spricht also dafür, dass der Markt nun wieder drehen könnte – zumindest kurzzeitig! Darauf wetten würde ich allerdings nur mit Teilbeträgen, denn die politische Situation in Europa und den USA ist nach wie vor katastrophal, und einen weiterer deutlicher Rückschlag jederzeit möglich.

Ich wünsche allen eine erfolgreiche, und hoffentlich mal wieder positive, Handelswoche!

TradingUpdate VW, Porsche, Continental und Deutsche Bank

Kaum schreibt man mal über Pest und Cholera, schon erwischt einen die Seuche…ich war die letzten Tage aufgrund einer wirklich unangenehmen Virus-Infektion praktisch ausgeknockt, und nicht in der Lage mich vor den PC zu setzen, geschweige denn mich in eine vertikale Lage zu begeben. Einzelheiten dazu möchte ich Ihnen ersparen, aber zumindest hoffe ich das es als Entschuldigung für meine Börsen-Abstinenz und die fehlende Ausgabe unseres Börsen Newsletters an diesem so spannenden Freitag gelten möge.

Es ist geschafft, der Dax hat sich erneut hervorragend geschlagen. Die so wichtige Marke von 7.000 Punkten konnte endlich überschritten werden, und auch in den USA sehen die Vorgaben für die kommenden Handelswoche sehr gut aus. Mit 1.240 Punkten ging der S&P 500 aus dem Rennen und markierte damit ein neues Hoch zum Handelsschluss. Somit steht der breit gefasste Index deutlich über der Marke von 1.232 Punkten die von mir als Wochenziel angepeilt wurden. Für die kommende Woche rechne ich in jedem Fall mit einem Test der 1.250 Punkte Marke, oder sogar einem Schlusskurs deutlich darüber. Der Dow Jones schloss bei 11.410 Punkten und somit nur noch zehn Punkte unter der nächsten Hürde bei 11.420,- Punkten bei deren Überschreiten sich ein neues Kursziel von 11.700 Punkten ergeben würde.

Für den DAX würde eine weitere positive Börsenwoche bedeuten, dass dieser sich nun in Richtung unseres erhöhten Jahresziels zwischen 7.160 bis 7.240 aufmacht. Wie bereits mehrfach geschrieben halten wir eine Jahresendrallye für sehr wahrscheinlich. Wie fast immer dürfte diese dann unter überschaubaren Umsätzen stattfinden, was einen nicht weiter beunruhigen sollten, da dieses Phänomen aufgrund der Weihnachtsfeiertage und der Vorbereitung vieler Marktteilnehmer darauf normal ist. Das heißt aber nicht etwa das die letzten Handelstage des Jahres langweilig werden. Ganz im Gegenteil waren die nun kommenden drei bis vier Wochen auch in den letzten beiden Jahren mit die spannendsten des gesamten Börsenjahres.

Ich gehe davon aus, dass die runde Marke von 7.200 Punkten im Dax noch in diesem Jahr zumindest getestet wird. Bleiben Sie also bei Ihrer Strategie, auch wenn es holprig wird. Am kommenden Freitag ist der letzte Hexensabbat des Jahres, hier könnte also noch einmal verstärkter Kaufzwang der Bären entstehen. Weiterhin versuchen die Fonds und großen Vermögensverwalter in den letzten Handelstagen durch aktives Window Dressing Ihre Portfolios optisch noch etwas auf zu polieren. Zum einen bedeutet das, dass wohl weitere Mittelabflüsse in den Anleihemärkten zu einer generell höheren Aktienquote bei diesen Marktteilnehmern führen dürften, und zum anderen, dass gerade die Titel die in letzter Zeit gut gelaufen sind nun auch verstärkt von diesen gekauft werden.

Vergangenen Donnerstag war ein ziemlich heftiger Tag für VW Aktionäre, und ich hoffe Sie hatten die Nerven diesen Kursverlauf positiv für sich nutzen zu können. Auch ich bin zunächst ausgestoppt worden, ebenso wie bei Porsche, konnte aber beide Titel wieder deutlich günstiger zurückkaufen. Das Jahr 2011 dürfte das Jahr der Autobauer und Zulieferer werden. Nicht zuletzt unter dem Gesichtspunkt der oben genannten Kapitalumschichtungen wird sich dies auch kurzfristig bei diesen Titeln deutlich bemerkbar machen. Zusätzlich habe ich noch eine Position bei Continental aufgebaut und mein Engagement bei der Deutschen Bank wieder etwas erhöht, weil diese Aktie einfach deutlich unter Buchwert notiert und charttechnisch nun ein deutliches Kaufsignal generiert hat.

In diesem Sinne, auf einen spannenden Endspurt in ein nicht minder Spannendes Börsenjahr 2011

Jetzt noch schnell Window Dressing fürs Depot!

Das Jahr neigt sich dem Ende zu und das Thema Window Dressing rückt mal wieder in den Fokus der Fondsmanager. Was ist Window Dressing überhaupt? Kurzum geht es um die Pflege eines Portfolios um es aus marketingtechnischen Gesichtspunkten besser aussehen zu lassen und die steuerliche Komponente zu optimieren. Dabei werden mit Blick auf den bilanziellen Stichtag am 31. Dezember letztmalig für das Jahr Portfolios gepflegt. Typischerweise werden die Gewinner des Jahres nachgekauft, während die letzten Chancen genutzt werden, um sich von den Verlierern aus den eigenen Büchern zu trennen.

Einig sind sich die Beobachter darin, dass „Window-Dressing“ vor allem bei illiquiden Märkten Aussichten auf Erfolg hat. Deshalb sei hiermit auch erst nach dem großen Verfall zu rechnen. Im Anschluss seien die meisten Handelsabteilungen der Banken nur noch minimal besetzt, und viele Investoren hätten die Bücher für das Jahr bereits geschlossen. Aus dem gleichen Grund sei „Window-Dressing“ auch vor allem ein Thema für die zweite und dritte Reihe. Wenig Sinn machten hingegen Versuche, die Performance einzelner DAX-Titel oder auch den Gesamtmarkt in einem letzten Kraftakt noch in die Höhe zu pflegen.

Anlegergruppen, die ein Interesse an „Window-Dressing“ haben, umfassten neben Eigenhändlern und Spezialfonds auch Investoren mit speziellen Partikularinteressen wie etwa Großaktionäre oder Private-Equity-Unternehmen. In letzterem Falle würden auch gezielt einzelne Papiere gepflegt werden. Letztlich gehe es immer darum, die eigene Performance quasi per Kunstgriff und unter Einsatz geringer Mittel aufzupolieren. Zum Jahreswechsel erzeugten diese aber aufgrund der sehr geringen Liquidität im Markt einen größeren Widerhall.

Verstärkt würden diese Bewegungen noch durch die in den vergangenen Jahren zunehmende Bedeutung des Algotrading. Die meisten Computer folgten Momentum-Strategien. Sobald die Programme einen Trend in einer Aktie ausmachten, verstärkten sie diesen häufig noch mit zusätzlichen eigenen Positionierungen. Im Gegensatz zu der weitläufigen Meinung das das Window Dressing keinen nennenswerten Einfluss auf die Kurse ausübt haben unsere Beobachtungen ergeben das gerade die Tage um Weihnachten oftmals die interessantesten des Jahres sind.

Dabei sind gar nicht mal die momentanen Kurse so ausschlaggebend sondern oftmals die kleinen Kursanstiege dann der Auslöser dafür das sobald die breite Anlegerschar wieder aus dem Weihnachtsurlaub zurück ist bislang unüberwindbare Charthürden am Jahresanfang mit Leichtigkeit genommen werden können…

Sinn macht Window Dressing auch für Privatanleger im Zuge der Kapitalertragssteuer. So kann es durchaus sehr sinnvoll sein sich in den letzten Tagen des Jahres noch schnell von Verlustpositionen zu trennen um die Steuerlast duch die Gewinntrades zu senken. Statt sich das Geld irgendwann mühsam über die Einkommensteuererklärung zurück zu holen bildet dann also innerhalb von Tagen eine entsprechende Steuergutschrift neues Kapital im Depot das direkt wieder angelegt werden kann – Vielleicht ja sogar wenige Tage später wieder in die gleichen Werte 😉

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