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Bilfinger – jetzt wird´s übel…

Bilfinger bekommt seine Probleme einfach nicht in den Griff. Heute wurde bekannt dass das Unternehmen sich nun von Unternehmensteilen trennen will. Insbesondere die Kraftwerkssparte steht dabei zur Disposition, ebenso wie die Nigeria-Beteiligung. An Letzterer hielt der Dienstleistung-Kontzern bislang noch 30,3 Prozent. Für die Kraftwerksparte „Power“ hat der Konzern nun einen strukturierten Verkaufsprozess gestartet. Der Verkauf soll innerhalb der nächsten 12 Monate dann abgeschlossen sein und führt nach Firmenangaben zu signifikanten Wertberichtigungen, die im ersten Halbjahr dieses Jahres deutliche Verluste erwarten lassen. Damit dürfte sowohl der Umfang des Schrecks für die Aktionäre bei der nächsten Bilanzvorlage als auch die Zukunft des Konzerns nun weiter ungewiss sein…

Bilfinger Chart mit Keilformation

Die Aktie hat den Unterstützungsbereich um die 38,- Euro nicht halten können. Wie in dem letzten Artikel hier beschrieben, dürfte nun der Bereich um die 35,- Euro angesteuert werden. Letztlich würde ich persönlich aber nach diesen Nachrichten eher damit rechnen, dass der Abwärtstrend sich auch danach weiter fortsetzt. Die hier eingezeichnete untere Begrenzung der seit langem bestehenden Keilformation scheint nun wieder eine magische Anziehungskraft auf die Aktie auszuüben. So traurig das ist, aber aus dieser Perspektive hat die Aktie durchaus das „Potenzial“ demnächst auch noch unter die 30er Marke zu rutschen.

Ob der Notverkauf der Beteiligungen auf längere Sicht die Trendwende einleiten kann bleibt fraglich. Die Frage wer die defizitäre Sparte des Konzerns in diesem Umfeld kaufen soll sei mir hingegen gestattet. Letztlich wäre der Bilfinger Konzern von gestern damit dann aber auch in Zukunft ein ganz Anderer, was wiederum eine gedankliche Neubewertung der Situation erfordert…. Es dürfte also wohl einige Quartale dauern bis die ersten Erfolge sichtbar werden, die eine effektive Einschätzung dazu erlauben. Bis dahin sollte man als Aktionär wohl eher in Deckung gehen!

Alcoa patzt – Achtung Turbulenzen voraus!

Viele Marktteilnehmer sind im Vorfeld der gestern Abend veröffentlichten Quartalszahlen von Alcoa fest davon ausgegangen dass das Unternehmen in diesem Quartal eine deutliche Verbesserung beim Ergebnis präsentieren kann. Wieder einmal wurden diese Optimisten eines Besseren belehrt… Der Aluminium-Riese unter der Leitung des ehemaligen Siemens Chefs Klaus Kleinfeld musste im vierten Quartal nun einen Verlust in Höhe von 2,3 Milliarden Dollar ausweisen und toppte damit wohl auch noch die schlimmsten Befürchtungen der Pessimisten. Zum Vergleich… im Vorjahresquartal konnte Alcoa noch einen Gewinn in Höhe von 242 Millionen US Dollar ausweisen!

Hauptgrund für das deutlich schlechtere Ergebnis waren auch hier Umstrukturierungsmaßnahmen die bei dem Unternehmen nun deutliche Spuren in der Bilanz hinterlassen. Aufgrund des weiterhin sehr niedrigen Preises für Aluminium auf dem Weltmarkt, mussten Werksschließungen und Entlassungen von Mitarbeitern vorgenommen werden. Auch hier sind es einmal mehr die chinesischen Anbieter, die die Preise, trotz insgesamt hoher Nachfrage, kaputt machen. Eine Aussicht auf kurzfristige Verbesserung dieser Situation ist nicht gegeben.

Durch die Werksschließungen und die Neubewertung von einzelnen Unternehmensteilen mussten nun alleine 1,7 Milliarden Dollar an Wertberichtigungen in der Bilanz vorgenommen werden. Der Umsatz ging im Berichtszeitraum ebenfalls um knapp fünf Prozent auf 5,6 Milliarden Dollar zurück. Insgesamt kann man also wohl festhalten dass der Start in die neue Berichtssaison ziemlich verpatzt wurde… Die Alcoa Aktie verliert nachbörslich 4,3 Prozent und man darf gespannt sein welche Auswirkungen diese Daten auf einige andere Sektoren (Stahl) an der Wall Street, spätestens heute Nachmittag zur US Börseneröffnung, haben werden.

Aber… Die Alcoa Aktie konnte sich zuletzt kräftig erholen und ist aus charttechnischer Sicht nach oben ausgebrochen. Mit dem heutigen Rücksetzer dürfte dieser Ausbruch wohl aber zumindest kurzfristig angezweifelt werden… Grundsätzlich hat sich der Konzern aber nun von diversen Altlasten befreit und sollte in Zukunft wieder besser Ergebnisse vorweisen können. Diese Vision könnte den Aktienkurs, nach einer kurzen Schrecksekunde, weiter steigen lassen. Die „wahre“ Reaktion des Marktes auf die Quartalszahlen muss also noch abgewartet werden!

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