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Volkswagen – Wenn es ganz knüppeldick kommt…!?

Die Volkswagen Aktien ..und dazu zähle ich auch Porsche, halten sich angesichts der doch recht unübersichtlichen Nachrichtenlage seit Wochen erstaunlich stabil. Ich bin weiterhin skeptisch, dass die Aktie bereits jetzt und hier einen nachhaltigen Boden gefunden hat. Zumindest sieht die aktuelle charttechnische Konstellation nicht besonders einladend aus. Zu viele ungeklärte Fragen und ein paar ausserordentlich wichtige Ereignisse erwarten die VW Aktionäre im April…

Ende des Monats will VW Chef Matthias Müller die Jahresbilanz präsentieren, von der im Moment wohl niemand so genau weiß, wie diese ausfallen wird. Welche weiteren Rückstellungen müssen wegen des Abgasskandals gebildet werden, wie hoch wird die Dividende noch ausfallen, oder gibt es überhaupt noch eine? Zudem muss VW nun im kommenden Monate endlich seinen Plan zur Aufarbeitung des Skandals bei den US Behörden vorlegen. Dann müssen offenbar auch konkrete Vorschläge vorgelegt werden, wie man die betroffenen Fahrzeuge umrüsten oder die betroffenen Käufer entschädigen will.

Wohin läuft die Volkswagen Aktie

VW Bodenbildung oder Topformation?

Die Aktie hat inzwischen eine Formation ausgebildet, die mich zumindest mal skeptisch dahingehend werden lässt, ob es das schon gewesen ist. Sollte der DAX in den kommenden Monaten eher zur „Sommergrippe“ neigen und die grundsätzlich Unterstützung eines positiven Börsenumfeldes damit wegfallen, möchte ich in dieser Zeit lieber kein VW Aktionär sein. Der April könnte hier nun die Entscheidung bringen, auch wenn man diese rein charttechnische Sichtweise sicherlich durchaus als übertrieben empfinden kann. An der Börse ist aber grundsätzlich gar nichts unmöglich…!

Ob es nun tatsächlich dazu kommen wird, bleibt auch aus meiner Sicht fraglich, da ein solcher Kursverlauf schon eher extrem wäre. Ich möchte an dieser Stelle eigentlich eher darauf hinweisen, dass ein weiterer Rückgang der Aktie ab hier sehr kritisch betrachtet werden sollte. Ein erstes Warnsignal würde sich ergeben, wenn die Aktie wieder unter die Unterstützung bei 107,- Euro fallen würde. Ein Unterschreiten der hier eingezeichneten grünen Abwärtstrend-Linie würde dann schon in den Bereich unter 100,- Euro führen und „Alarmstufe Rot“ wäre schließlich beim Unterschreiten der roten Nackenlinke dieser möglichen SKS-Formation gegeben. Denn, das rein rechnerische Kursziel dieser Formation wäre dann, nach einem entsprechenden Kursrutsch, tatsächlich im Bereich zwischen 50 und 60,- Euro zu finden.

In Anbetracht der Tatsache das niemand momentan abschließend beurteilen kann wie teuer der Skandal den deutschen Autobauer tatsächlich kommt, stellt somit auch zwingend die Frage ob man unbedingt bei den im April anstehenden Ereignissen dabei sein muss, oder lieber später nochmal vorbeischaut, wenn sich der Rauch wieder etwas gelegt hat. Deutlich bullisher wird es erst wieder wenn die VW Vz Aktie über 122,42 Euro ansteigt.

Wird der VW Skandal zum Schwarzen Schwan?

Ich komme heute noch einmal auf die VW Aktie zu sprechen, weil das Thema so überaus interessant ist und ausgerechnet dieses deutsche Vorzeigeunternehmen sich nun zu dem „Schwarzen Schwan“ entwickeln könnte. Der Auslöser einer länger anhaltenden Korrekturphase im Dax mit Kursen im 8.000er Bereich…

Der Dax ist inzwischen ungefähr dort gelandet wo ich ihn vor einigen Tagen auch vermutet habe. Insbesondere verschiedene saisonalen Faktoren und die Charttechnik sprachen für diese Abwärtsbewegung, sowie einen zweiten Test der letzten Tiefstände aus dem August diesen Jahres. Der Auslöser für diese Kursbewegung ist jedoch unzweifelhaft der Skandal um Volkswagen und die damit einhergehende Schwäche aller Automobilhersteller und – Zulieferer. Nebst der äusserst bedenklichen Performance der beiden Energieversorger E.ON und RWE, bleibt der Abgas-Skandal somit auch heute das beherrschende Thema für Dax-Investoren. Neue Erkenntnisse dazu könnte das für heute anberaumte Krisentreffen der VW-Verantwortlichen… Man darf gespannt sein!

mögliche Unterstützungslinien für die VW Aktie

VW Vz. Aktie Chart langfristig

Ansonsten ist es auffällig ruhig geworden in der deutschen Automobilindustrie… noch vor dem Wochenende feierte sich die Branche auf der IAA, der Himmel war blau, die Sonne schien… Dann der Schock, VW hat bei den Abgaswerten einiger Modelle geschummelt… und ist aufgeflogen! Nicht die Tatsche ansicht sondern Zweiteres könnte den eigentlichen Ruck in der Branche verursacht haben. Die Verunsicherung bei anderen Automobilherstellern ist deutlich zu spüren. „Wie verhält es sich mit unseren Abgaswerten?“ ist die offene Frage in den Köpfen einiger Branchenvertreter, die man förmlich spüren kann…

In jedem Fall kann es der Branche nicht recht sein, dass sie nun derart in Misskredit gebracht wurde, vor allem aber dass man künftig nun etwas genauer hinsehen wird – bei allen Autobauern! Davon betroffen sind wahrscheinlich im ersten Zuge vorrangig die Hersteller, die einen gewissen Anteil von Dieselfahrzeugen im Portfolio haben, wie gestern auch am Aktienkurs von Daimler, Peugeot sowie Renault beispielsweise abzulesen war. Aber auch andere Vertreter der Branche, mit einem nicht so bedeutenden Diesel-Anteil, dürften in den nächsten Tagen wohl Post bekommen. Entsprechende Prüfungen werden folgen – da bin ich mir inzwischen sicher.

Der Skandal um VW ist aus meiner Sicht also nicht nur ein internes Volkswagen-Problem, sondern eines dass die gesamte Branche betrifft und somit auch der „Schwarze Schwan“ für den Deutschen Leitindex sein könnte, vor dem sich so mancher Marktteilnehmer schon so lange gefürchtet hat. (Zur Erklärung: Ein schwarzer Schwan ist in der Börsenwelt ein unerwartetes und eigentlich auch unwahrscheinliches Ereignis, dass letztlich aber in der wirtschaftlichen Entwicklung eines Landes, einer Branche oder einem Index eine entscheidende Wende verursacht.) Noch ist es sicherlich zu früh um seriös zu beurteilen welche Kreise dieser ganze Schlamassel noch ziehen wird, eines ist aber relativ sicher… Das Thema wird wohl nicht in einer Woche aus dem Medien verschwunden sein!

Ein möglicher und teilweise so vehement geforderter Rücktritt von Firmenchef Winterkorn ändert da wahrscheinlich wenig. Zwar wäre es eine Geste, die an dieser Stelle wichtig sein könnte um neues Vertrauen zu gewinnen, nachhaltig an der Situation ändern würde es aber wohl nichts. Denn der Stein der einmal ins Rollen gebracht wurde…

Hierzu eine kurze Einschätzung zum Dax Chart:

bringt VW den Dax zu Fall?

Der Dax nach dem VW Skandal

Für den Dax hat nun der Kampf um das Doppeltief begonnen. Einen Rücklauf bis auf 9.500 Punkte halte ich für ausgemachte Sache, einen erneuten Test des letzten Tiefs bei 9.300 Punkten für sehr wahrscheinlich. Achten muss man nun darauf, ob an diesem Punkt eine Stabilisierung erfolgen kann oder nicht. Unterhalb von 9.180 Punkten wird die Luft für die Bullen dann extrem dünn. Ein Eintauchen in den 8.000er Bereich ist dann für den DAX nahezu unausweichlich. Sogar ein Test der runden Marke von 8.000 Punkten möglich, sollte die nun gestartete Korrekturwelle im Dax ungefähr die gleiche Länge haben wie die im August. Aus technischer Sicht ist dies in Korrekturphasen häufig der Fall.

Ich möchte keinesfalls zusätzliche Unsicherheiten in diesen ohnehin schon nervenaufreibenden Zeiten schüren, aber – wie immer – rechtzeitig darauf hinweisen was passieren könnte, damit unsere Leser nicht auf dem falschen Fuß erwischt werden. Sollte es also demnächst zu weitern Enthüllungen in der deutschen Automobilbranche kommen, muss man mit dem Schlimmsten rechnen. Wie so oft ist es ein „Wenn-Dann-Szenario“ mit mehreren Unbekannten! Vielleicht bringt auch die heutige Versammlung bei VW sowohl Klärung als auch Beruhigung? Ich persönlich erwarte mir hier jedoch vorerst keine Wunder und nehme bei Unsicherheiten gerne die eher vorsichtige Position ein… Vielleicht sollten Sie das auch tun!?

Das VW Desaster… und ein wenig Neues aus Griechenland

Die Themen des Tages sind eindeutig die erneut durch Alexis Tsipras gewonnen Wahlen in Griechenland und der VW Skandal. Während das eine Ereignis nicht wirklich überraschend ist, bietet das andere genügend Sprengstoff um die Börsen insgesamt deutlich zu beeinflussen, allen voran natürlich den DAX…

Das Linksbündnis Syriza hat erneut den Sieg davon getragen, was so auch zu erwarten wurde. Noch immer ist der Wille der Griechen auf politische Erneuerung ungebrochen, trotz dem eigentlichen Scheitern von Tsipras & Co. bei den Verhandlungen mit den Geldgebern. Aber sind die Verhandlungen im Sinne der Griechen überhaupt gescheitert? Das erneute Wahlversprechend von Tsipras diese Konditionen nach der Neuwahl noch einmal verhandeln zu wollen deutet zumindest darauf hin, dass die kommenden Wochen und Monate in Europa spannend werden könnten. Dabei sind es dann weniger das zu erwartende politischen Grabenkämpfe zwischen Griechenland und den Geldgebern, sondern viel mehr die ernsthaften Auflösungserscheinungen der „Vereinigten Staaten von Europa“ (…vorrangig bedingt durch die Flüchtlingskrise) die man als Anleger im Auge behalten sollte.

Die heutige Freude des DAX über den Wahlsieg bzw. die politische Beruhigung in Griechenland dürfte aber nur von kurzer Dauer sein. Denn ein weiteres Ereignis wirft seine Schatten weit voraus und sollte keinesfalls unterschätzt werden. Der Volkswagen Konzern hat einen handfesten Skandal, dessen genaue Folgen heute noch nicht absehbar sind. VW hat am Wochenende eingeräumt, dass die Vorwürfe der US Umweltbehörde EPA, den Schadstoffausstoss diverser Diesel-Modelle mittels Software manipuliert zu haben, wahr sein könnten. Die betroffenen Modelle gehören überwiegend zur Kernmarke VW und sind u.a. die meistverkauften in den USA. Soweit erst einmal die unerfreulichen Fakten…

Für den Volkswagen Konzern dürften hohe Strafzahlungen damit wohl unausweichlich sein. Die Schätzungen von Fachleute gehen von bis zu 18 Milliarden Euro aus, wobei ich persönlich das für deutlich übertreiben halte. Alleine die Berechnungsgrundlage mit 37.500,- Dollar Strafe pro Fahrzeug leuchtet mir nicht so ganz ein. Andere Beobachter gehen wiederum von deutlich niedrigeren Strafzahlungen aus, die im dreistelligen Millionen-Rahmen bis hin zu einer Milliarde Euro liegen könnten.  Zusätzlich müssen aber noch die Kosten für mögliche Rückrufaktionen einberechnet werden und durchaus wahrscheinliche Klagen diverser Aktionärsschützer, die durchaus große Aussichten auf Erfolg haben könnten…!

VW indes hat volle Kooperationsbereitschaft mit den ermittelnden Behörden erklärt, was sich auch positiv auf die Höhe der mögliche Strafe auswirken dürfte. Unabhängig davon könnte das Ausmaß des Image-Verlustes langfristig weit schlimmere Folgen haben. Wer auch immer bei VW dieses Schlamassel zu verantworten hat, es dürfte sowohl für die VW Führung unter Martin Winterkorn, als auch für die Aktionäre der VW AG und Porsche in den kommenden Tagen etwas ungemütlich werden. Mit einem Anteil von vier Prozent am Dax ist die Volkswagen AG zudem ein Schwergewicht, dass durchaus das Zeug dazu hat den Leitindex nachhaltig zu bewegen. Die aktuell katastrophale Kursentwicklung bei den Energieversorgern E.ON und RWE kommt noch hinzu!

Wie bereits in der letzten Woche geschrieben, stehen wir aktuelle am Beginn der saisonal schwächsten Woche des Jahres. Die Vorgaben sind also heute alles andere als gut, womit man dem Treiben besser von der Seitenlinie aus zusehen sollte, bis sich die Wogen wieder geglättet haben oder weitere Fakten auf dem Tisch liegen. Dies gilt natürlich insbesondere für die VW Aktie, aber auch für den DAX insgesamt, der sich seit Freitag in einem deutlichen Verkaufssignal befindet. Das die chinesischen Indizes heute erstmals wieder leicht positiv notieren, (alle anderen asiatischen Börsen nicht!) ist an so einem Tag wirklich nur eine Randnotiz…

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen – insbesondere in dieser Börsenwoche – die richtigen Entscheidungen…!

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