Und wieder einmal ging gestern eine wilde Handelswoche in Deutschland zu Ende. Nachdem es zwischenzeitlich so aussah, als ob der DAX nun gnadenlos durch rauscht hat er es sich kurzfristig noch einmal anders überlegt, was allerdings nicht viel heißen muss. Dennoch gibt es einige Faktoren die dafür sprechen würden, dass wir das Tief nun bald gesehen haben könnten. Zum einen wäre da die Charttechnik, die nun nach dem zweiten erfolgreichen Test der 5.000er Marke dafür sprechen würde dass wir hier einen Doppelboden ausbilden. Wie in der letzten Woche in unserem Newsletter geschrieben, haben wir damit gerechnet das dies erneut passieren müsste. Die teilweise panikartigen Verkäufe, am Donnerstag und Freitag, mit Tagesverlusten zwischen 8 bis 12 Prozent in einzelnen BlueChips spricht ebenfalls grundsätzlich für das Finale der aktuellen Bewegung.
Schön zu sehen ist auch das Gap, das am Donnerstag hier gerissen wurde. Ich gehe davon aus das dies zumindest in der kommenden Woche geschlossen wird. Die Erholungsversuche bei den meisten Aktien scheinen nun immer schwächer zu werden, was auf einen allmählich einsetzenden Käuferstreik und große Frustration hindeutet. Auf gut deutsch, die Anleger sind nun hochgradig frustriert und haben die Schnauze von Aktien anscheinend gestrichen voll. Auch die neuesten Sentimentdaten untermauern diese These. Dies war in den letzten Wochen noch deutlich anders. Der Optimismus regierte weiterhin, jede Schwäche wurde umgehend wieder gekauft. Die gestrige Erholung war im direkten Vergleich zu den vorherigen deutlich schwächer, insbesondere bei den zyklischen Titeln aus den Sektoren Stahl und Automobil.
Absolut überzeugt hingegen hat am Freitag die Bayer Aktie nach positiven Nachrichten. Plus 7,33 Prozent und das in dem Umfeld. Der vorangegangene Abschlag dürfte deutlich überzogen gewesen sein, und auch aus charttechnischer Sicht spricht einiges für deutlich höhere Kurse. Die Bayer Aktie sollten Sie unbedingt im Auge behalten! Banken waren nach anfänglicher Schwäche ebenfalls wieder sehr stark, und das trotz der katastrophalen Nachrichtenlage und der großen politischen Unsicherheiten. Ich denke hier ist so langsam alles eingepreist. Wie bereits geschrieben ist der Finanzsektor (Banken und Versicherer) einer unserer Favoriten für den nächsten Bounce.
Übel schaut es dagegen bei Gold aus! Silber ist regelrecht abgestürzt und massiv unter die 200 Tage Linie gefallen… Kurse um die 25,- bis 26,- Dollar nächste Woche würden mich nicht wundern. Gold könnte nun in den Bereich um die 1.500,- Dollar zurücklaufen. Ebenfalls deutliche Verluste hinnehmen mussten Rohstoffaktien aller Art. Auch dies ist im Übrigen ein Zeichen für die finale Phase einer Korrektur. Wenn die Assets die bislang als sichere Hafen angesehen wurden anfangen dramatisch zu fallen, ist die Wende meistens nicht mehr allzu fern. Allerdings ist die theoretische Fallhöhe aufgrund der vorangegangenen Übertreibung hier noch sehr Hoch! Dieses Bild sollte veranschaulichen wo wir gerade bei welcher Asset-Klasse stehen:
Bleibt also weiterhin abzuwarten wie sich insbesondere die Edelmetalle und die Rohstoffe in der kommenden Woche verhalten werden. Gegen Ende September ist, unter normalen Umständen, zu den bereits oben genannten Faktoren, zusätzlich mit dem Window-Dressing der Fonds, und institutionellen Anleger zu rechnen. Diese werden höchstwahrscheinlich versuchen Ihre Quartalsbilanz noch positiv abzuschließen… Vieles spricht also dafür, dass der Markt nun wieder drehen könnte – zumindest kurzzeitig! Darauf wetten würde ich allerdings nur mit Teilbeträgen, denn die politische Situation in Europa und den USA ist nach wie vor katastrophal, und einen weiterer deutlicher Rückschlag jederzeit möglich.
Ich wünsche allen eine erfolgreiche, und hoffentlich mal wieder positive, Handelswoche!