Die Rocket Internet Aktie gehört heute zu den Tagesgewinnern, nachdem die endgültigen Zahlen für das erste Halbjahr vorgelegt wurden. Demnach fiel der Verlust mit stolzen 617 Millionen Euro wegen Wertberichtigungen recht ordentlich aus. Der Umsatz war ebenfalls rückläufig. Der Firmenchef beteuerte jedoch, dass sich wesentliche Beteiligungen des Konzerns „auf dem Wege zur Profitabilität“ befänden, was den Anlegern offensichtlich heute auch reichte…
Salzgitter – Die Krise kaufen…?
Das Stahlkonzern Salzgitter erwartet für das Gesamtjahr 2013 einen Verlust in Höhe von 400 Millionen Euro und dabei sind die Kosten für das Projekt ‚Salzgitter AG 2015‘, sprich das Sparprogramm, noch nicht einmal enthalten…! Was sich erst einmal dramatisch anhört, ist es auch und somit sicherlich auch nicht schön für die leidgeprüften Aktionäre. Denn, der Abwärtstrend beim Umsatz und Gewinn konnte zuletzt wieder etwas gebremst werden, was zumindest Hoffnung auf bessere Zeiten verbreitet.
Im letzten Quartal musste erneut ein Verlust in Höhe von 64,3 Millionen Euro ausgewiesen werden, wohingegen der Vorjahresverlust nur bei 24,5 Millionen Euro lag. Im Vergleich zum Vorquartal hingegen konnte der Verlust wieder deutlich eingedämmt werden. Der Umsatz sank auf Neunmonatssicht nun auf 2,26 Milliarden Euro nach dem Vorjahreswert von 2,6 Mrd. Euro. Ein deutlicher Rückgang – da gibt es nicht viel zu beschönigen! Alles in Allem also eher ein Zahlenwerk dass niemanden so richtig zum Kauf der Aktie animieren dürfte…!
Dennoch spricht, neben dem weiterhin geplanten Stellenabbau von 1.500 von insgesamt 23.000 Arbeitsplätzen und der reinen Hoffnung auf Besserung, so einiges dafür dass demnächst ein guter Einstiegstzeitpunkt bei der Aktie gekommen sein könnte. Der weltweite Stahlmarkt schein sich allmählich aus der Talsohle zu lösen, die Preise konnten zuletzt wieder leicht zulegen, und auch der Branchenführer ArcelorMittal zeigte sich jüngst wieder deutlich optimistischer für die kommenden Jahre. Vorstandschef Heinz Jörg Fuhrmann sieht, laut der heutigen Pressemitteilung, zudem deutliche Anzeichen für eine Verbesserung der Nachfrage – auch in Europa.
Allem voran ist da aber ein vielversprechender Chart, den man sich einmal etwas näher ansehen sollte. Die schlechten Nachrichten sollten jetzt eigentlich weitestgehend im Kurs verarbeitet sein. Die Salzgitter Aktie befindet sich – nach wie vor – in einem klaren Aufwärtstrend. Dieser wird heute noch einmal intensiv getestet, wie man in dem Chart oben deutlich sehen kann. Sollte es heute gelingen diesen Trend zu halten, stehen die Chancen für eine Fortsetzung also nicht schlecht. Mit dem Ãœberschreiten der Hürden bei 33,38 Euro und 34,30 Euro wäre der Weg nach oben dann theoretisch frei. Aus rein fundamentaler Betrachtung gibt es allerdings bessere und risikoärmere Aktien am deutschen Aktienmarkt. Und man sollte wohl erst einmal das nun folgende Analysten-Gewitter abwarten… Ein enger Stopp unterhalb der hier eingezeichneten blauen Linie sichert ab.
Bauer AG – Eine herbe Enttäuschung
Erneut enttäuscht der Spezialtiefbau Konzern Bauer seine Anleger. Mit dem heute veröffentlichten Zahlenwerk zum dritten Quartal dürfte deutlich geworden sein, dass mit dieser Aktie wohl auch in den kommenden Monaten keine großartigen Gewinne erzielt werden können. Wegen der weiterhin schwachen Nachfrage im Spezialmaschinen-Geschäft, schlechter Witterung zum Jahresbeginn und Problemen bei einem Brunnen-Projekt in Jordanien, bei dem der Konzern auf ca. 20 Millionen Euro „Sonderkosten“ sitzen geblieben ist, wurde die Prognose für das Gesamtjahr erneut gekappt.  Die Bauer AG erwartet nun für das Jahr 2013 einen Verlust nach Steuern von ca. 20 Millionen Euro nach einem Gewinn in Höhe von 25,3 Millionen Euro im Vorjahr. Der Umsatz soll weiterhin bei ca. 1,5 Milliarden Euro liegen.
Der letzte Kursanstieg der Aktie wurde mit den heute gelieferten Daten wieder komplett vernichtet, der charttechnische Ausbruch also erneut im Keim erstickt. Man muss wohl nicht extra betonen, dass die heute abgelieferten Zahlen eine große Enttäuschung darstellen. Die Aktie ist entsprechend mit über 16 Prozent Minus deutlich unter Druck und dürfte nun wohl wieder den unteren Bereich der seit nunmehr über 2 Jahren bestehenden Seitwärts-Range (rot) anlaufen.
Es ist wie es bereits die letzten Jahre immer wieder mal war. Die Konzernleitung der Bauer AG muss deutlich mehr tun um wieder Anleger für den eigentlich sehr interessanten Konzern zu gewinnen. Dazu gehört nach meiner Auffassung eine etwas transparentere und regelmäßigere Informationspolitik, ebenso wie deutliche Einsparungen und der Ausbau von innovativen Geschäftsfeldern wie bspw. die Tiefbohrungen für Geothermie, etc. Die heute angekündigten und etwas halbherzigen Einsparungen in Höhe von 20 Millionen Euro dürften somit eher ein Tropfen auf den heißen Stein sein… und nicht wirklich geeignet um die Anleger ernsthaft zu beruhigen…!
SGL Carbon – Kursziel 8,10 Euro?
Die Aktie des Graphit- und Carbonfaser-Spezialisten SGL Carbon gab bereits am Freitag erneut kräftig nach, nachdem das Unternehmen nicht nur schwache Zahlen präsentiert hatte, sondern auch die Umsatz- und Gewinnprognose für das laufende Jahr zuletzt deutlich gesenkt wurde. Zum Jahresbeginn sind die Wiesbadener nun kräftig in die roten Zahlen gerutscht, was vom Markt teilweise sogar befürchtet wurde, in der Deutlichkeit aber dann doch etwas überraschte.
Grund für den deutlichen Rückgang beim Umsatz und Gewinn sei laut Unternehmensangaben die weiterhin sehr dürftige Nachfrage nach Carbonprodukten aus der Windenergiebranche, ebenso wie das Debakel um den Großraumflieger „Dreamliner“ von Boeing. Aber auch im Stahlgeschäft dürfte es im Moment wohl alles andere als rund laufen. Der Konzern stellt unter anderem auch Grafitelektroden für Stahlhochöfen und Kathoden für die Aluminiumschmelze her. Die Stahl- und Aluminiumnachfrage ist weltweit aber eher rückläufig, ebenso wie die Preise für Stahlprodukte, was sich zusätzlich nicht unbedingt positiv auf dieses Geschäftszweig von SGL Carbon auswirken dürfte.
Vorstandschef Robert Koehler setzt nun im zweiten Halbjahr verstärkt darauf dass das Auftragsvolumen des US-Flugzeugherstellers Boeing deutlich zunehmen wird, nachdem die technischen Schwierigkeiten beim Dreamliner behoben wurden. Ob das tatsächlich der Fall sein wird kann aber keinesfalls als sicher angesehen werden. Ebenso wird wohl die Schwäche der Windenergie-Branche auch in der zweiten Jahreshälfte weiter anhalten und auch die Erholung im Stahlsektor lässt weiterhin auf sich warten.
Die Analysten verschiedener Bankhäuser haben nun ihre Kursziele für die SGL Carbon Aktie noch einmal überarbeitet und sehen den Kurs der Aktie in nächster Zeit teilweise deutlich tiefer. Die brutalste Abstufung hat aber wohl JP Morgan nun vorgenommen – die Analysten des US Investmenthauses sehen den Kurs nun in Richtung 8,10 Euro fallen!
Auch wenn ich schon lange der Meinung bin das die SGL Aktie deutlich zu hoch an der Börse bewertet wird, und dies ja auch mehrfach hier geschrieben habe, halte ich diese Einschätzung nun doch für etwas zu pessimistisch…Alleine die strategische Beteiligung der bekannten Großinvestoren sollte einen solchen Kursrutsch wohl schon verhindern können, da ich davon ausgehen würde, dass VW, BMW ebenso wie Susanne Klatten dann ihren Anteil auf dem deutlich ermäßigten Niveau weiter aufstocken werden. Dennoch sieht der Chart inzwischen übel aus, und ein weiteres Abrutschen der Aktie unter die wichtige Unterstützung bei 25,- Euro hätte wohl einen direkten Absturz in Richtung der 20,- Euro Marke zur Folge.
SGL Carbon bleibt unter langfristigen Gesichtspunkten ein hochinteressantes Unternehmen. Mit der Zahlenvorlage zum ersten Quartal dürfte allerdings klar geworden sein dass auch hier die Bäume nicht in den Himmel wachsen. Die Bewertung de Unternehmens ist auch auf diesem reduzierten Niveau aus meiner Sicht immer noch viel zu ambitioniert, zumal spätestens seit Freitag klar sein dürfte dass die Vorschusslorbeeren nicht gerechtfertigt waren. Die SGL Carbon Aktie bleibt weiterhin auf meiner Watchlist – mehr aber auch nicht!
Trading Update Apple, Dialog, SMA Solar Wacker Chemie und … Peugeot!
Trotz meines immer noch angeschlagenen Gesundheitszustandes möchte ich mich heute doch kurz zu einigen Aktien zu Wort melden, bzw. Ihnen ein kurzes Update zu den kürzlich eingegangenen Trading Positionen schreiben… Die närrische und damit auch sehr ruhige Börsenphase ist nun endlich wieder vorbei, was man gestern bereits an den deutlich gestiegenen Handelsumsätzen sehen konnte. Somit hatten wir seit gestern wieder „echte“ Kurse, wenn auch an der ein oder anderen Stelle noch leicht verkatert. Die Aktien, die ich Ihnen in der letzten Woche zur Beobachtung ans Herz gelegt habe, sind allesamt kräftig durchgestartet.
Bei Apple habe ich bereits am Montag ein Drittel der Gesamtposition verkauft und die kurzfristige Trading-Position vorübergehend aufgelöst. Immerhin ein Kursgewinn von knapp 8 Prozent. Bereits jetzt kann man schon wieder darüber nachdenken wo hier die nächste sinnvolle Marke für einen Wiedereinstieg liegen könnte. Eine genaue Einschätzung dazu kann ich aber erst frühestens heute Nachmittag treffen. Diese werde ich dann ggf. über den Investors Inside Live Ticker veröffentlichen.
Wie erwartet ist die Wacker Chemie Aktie nach oben ausgebrochen. Auslöser war die Nachricht über die Aufhebung der Kurzarbeit in der Polisilizium Sparte, woraufhin die Wacker Aktie das letzte Hoch sogar noch leicht übertreffen konnte. Hier muss nun abgewartet werden ob die Aktie bereits jetzt wirklich weiter ansteigen kann, denn aus charttechnischer Sicht hat sich nun ein klarer Trendkanal etabliert an deren oberen Rand die Aktie nun wieder nach unten drehen könnte. Gesund wäre ein weiterer Rücksetzer nach dem starken Anstieg allemal. Teilgewinnmitnahmen erscheinen an dieser Stelle also durchaus sinnvoll zu sein.
Die SMA Solar Aktie ist ebenfalls kräftig angesprungen, wie ich das erwartet hatte. Mit dem gestrigen Anstieg von 10 Prozent hat sich auch das charttechnische Bild wieder deutlich aufgehellt. Die Nachricht die zu dem Anstieg bei der Aktie geführt hat war ein Interview mit dem Vorstandschef Pierre-Pascal Urbon, der  – nach zuletzt eher pessimistischen Prognosen – nun davon ausgeht dass dieses Jahr wieder schwarze Zahlen bei SMA geschrieben werden könnten. Insgesamt hat sich die Stimmung für Solaraktien in den letzten Wochen weiter deutlich aufgehellt, sodass man mit ausgewählten Aktien weiterhin durchaus auf ein Comeback setzen kann. SMA Solar bleibt dabei einer meiner ganz großen Favoriten. Kurse unter 20,- Euro dürften sich im Nachhinein als gute Kaufgelegenheit erweisen. Gelingt nun ein weiterer Anstieg über die Hürde bei 21,75 Euro dann winkt eine Rückkehr auf das Niveau vom Jahr 2012,  deutlich über 25,- Euro.
Ebenso spannend wie bei den beiden Werten oben ist die charttechnische Situation bei der Dialog Semiconductor Aktie. Hier wurde zuletzt mit dem Kursrutsch auf 12,15 Euro der untere Rand eines insgesamt abwärts gerichteten Trendkanals mustergültig erreicht, bevor die Aktie dann umgehend wieder nach oben gedreht ist. Im Anschluss hat die Aktie dann den kurzfristigen steigen Abwärtstrend durchbrochen und sollte nun allmählich wieder in Richtung der oberen Begrenzung des übergeordneten Trendkanals laufen. Das Ziel bleibt dabei zunächst die runde Marke von 15,- Euro. Achten Sie auf den kleinen Widerstandsbereich zwischen 13,18 und 13,25 Euro – wird dieser überschritten sollte das dann das Kaufsignal für die hier beschriebenen Kursbewegung sein. Smart Money kauft hier bereits seit Tagen kräftig ein!
Abschließend noch ein kleines Schmankerl, wie der Bayer zu sagen pflegt. Sie erinnern sich bestimmt noch an die Peugeot Aktie, die noch im Dezember zu Kursen unter 4,50 Euro niemand (ausser mir und ein paar Investors Inside Lesern) haben wollte. Gestern ist die Aktie nun, nach der Bekanntgabe der Zahlen zum abgelaufenen Geschäftsjahr, über die 200-Tage Linie bei 6,30 Euro ausgebrochen. Ein Kursgewinn von fast 45 Prozent seit unserem Einstieg. Das nächste Kursziel liegt damit weiterhin bei 7,30 Euro.
Einige Anleger dürften sich auch gestern, angesichts eines gemeldeten Rekordverlustes in Höhe von 5 Milliarden Euro, etwas verwundert die Augen gerieben haben, als die Aktie erneut um 7,29 Prozent zulegen konnte. Es ist aber genau so wie ich schon im Dezember vermutet hatte. Die Stimmung bei der Aktie war so grottenschlecht dass selbst die kleinste nicht-so-schlechte Nachricht für ein Kursfeuerwerk sorgt. Gestern „glänzte“ Peugeot mit einem niedriger als erwartet ausgefallenen operativen Fehlbetrag. Demnach war am Markt mit einem Verlust vor Zinsen, Steuern und Einmaleffekten von 647 Millionen Euro gerechnet worden. Tatsächlich aber lag dieser Verlust „nur“ bei bei 576 Millionen Euro. Langfristig orientierte Anleger bleiben unbedingt dabei!
ThyssenKrupp – War´s das jetzt?.
Hier noch ein kleiner Nachtrag zu meinem Artikel von heute Morgen. ThyssenKrupp hat Zahlen geliefert die eigentlich noch schlechter ausgefallen sind als ich das sowieso schon erwartet hatte. Der Stahlkocher muss weitere 3,6 Milliarden aus seinen milliardenschweren Fehlinvestitionen in den USA und Brasilien abschreiben. Damit erzielt der ThyssenKrupp Konzern ein Jahresergebnis von satten minus 5 Milliarden Euro! Noch vor einem Jahr hatte der Konzern, wegen entsprechend hoher Wertberichtigungen, einen Verlust von „nur“ 1,8 Milliarden Euro verbucht. Zum ersten mal in der Firmengeschichte wird die Dividende für die Aktionäre ersatzlos gestrichen. Das wird sicherlich nicht ohne Folgen für den Aktienkurs von ThyssenKrupp bleiben!
Der heutige kräftige Abschlag bei der Aktie könnte somit nur der Anfang eines erneuten Swings in noch (viel) tiefere Regionen sein. Ein Ende der negativen Entwicklung bei ThyssenKrupp ist aus meiner Sicht kurzfristig nicht abzusehen, da auch der reduzierte Verkaufspreis von jetzt noch 3 bis 4 Milliarden Euro für die beiden Stahlwerke nur sehr schwer zu erzielen sein dürfte. Der Bieterkreis wird inzwischen deutlich kleiner, was sich im Normalfall nicht unbedingt positiv auf die Preisgestaltung auswirkt. ThyssenKrupp hatte damals beim Bau der Werke, nach eigenen Angaben, rund 12 Milliarden Euro investiert. Zusätzlich resultierte aus diesen Aktivitäten ein weiterer operativer Verlust von ca. einer Milliarde Euro im vergangenen Geschäftsjahr. Diese könnte wohl auch künftig anfallen, wenn die Werke nicht kurzfristig verkauft werden können.
Für mich persönlich bleibt neben der traurigen Entwicklung des Aktienkurses und der immer noch bestehenden Risiken am Ende aber die alles entscheidende Frage ob mit den drei „schuldigen“ Vorstandsmitgliedern Jürgen Claassen, Olaf Berlien und Edwin Eichler wirklich alle Verantwortlichen für diese Katastrophe Ihre Stühle räumen mussten? Oder sind die wahren Verursacher vielleicht weiterhin noch in führender Position für das Unternehmen tätig? Kurse um die  15,30 Euro könnten, wie von mir bereits vor längerer Zeit > hier < prognostiziert,  zunächst eine erste Unterstützung bieten. Mutige Trader setzen hier auf einen kurzfristigen Rebound, nach den schlechten Nachrichten. Langfristanleger warten weiterhin ab. Denn auch in den kommenden Quartalen ist erst einmal nicht davon auszugehen dass die ThyssenKrupp Aktie zu den Highflyern an der Börse gehören wird.
Salzgitter mit Verlust – wie gehts hier weiter?
Was ich gestern schon angedeutet habe ist heute Wirklichkeit geworden. Die Salzgitter Zahlen sind für mich wirklich eine herbe Enttäuschung. Ohne die Beteiligung an Aurubis wären diese wohl noch deutlich schlechter ausgefallen. Somit muss ich meine gestrige Aussage zum KGV der Firma heute revidieren. Dieser ist nicht extrem hoch sondern nun wohl vorübergehend nicht mehr vorhanden. Salzgitter rechnet für das Gesamtjahr nun nur noch mit einem „in etwa“ ausgeglichenen Vorsteuerergebnis. Nach neun Monaten konnte die Salzgitter AG 8 Milliarden Euro umsetzen, was einer ordentlichen Steigerung um 9 Prozent entspricht. Das EBIT betrug hingegen minus 42,6 Milionen Euro, nachdem der Stahlkonzern im Vorjahreszeitraum noch  169,1 Millionen Euro verdient hat.
Auch das Konzern-Ergebnis nach Steuern war mit minus 48,2 Millionen Euro negativ. Als Grund für diesen deutlichen Rückgang gab das Unternehmen die weiterhin schwache Stahlkonjunktur in Europa, niedrige Stahlpreise und hohe Einkaufspreise für Rohstoffe an. Zwar haben die heute veröffentlichten Daten in etwa den zuvor schon bekannt gegebenen Daten nahezu entsprochen Analysten hatten aber mit einem geringeren Verlust gerechnet. Einen kleinen Wermutstropfen gibt es dann doch noch: Mit einer Eigenkapitalquote von 43 Prozent sowie 573 Millionen Euro Nettofinanzposition bleibt die finanzielle Situation des Unternehmens weiterhin solide. Dennoch sehe ich hier persönlich im Moment wenig Phantasie für steigende Kurse…
Solarworld – wie lange noch?
Es ist und bleibt ein Fass ohne Boden! Der deutsche Branchenprimus Solarworld hat heute seinen Zahlen für das abgelaufene Quartal vorgelegt. Um es kurz zu machen, unterm Strich stand ein kräftiger Verlust in Höhe von 68,7 Millionen Euro nach „nur“ 11 Millionen Euro im Jahr zuvor. Der Umsatz sackte weiter deutlich auf 128,8 Millionen Euro ab, was einem Rückgang um 41 Prozent entspricht.. Das EBIT lag bei einem Minus von knapp 46 Millionen Euro nach einem Plus von 19,2 Millionen Euro vor einem Jahr. Konzernchef Frank Asbeck erwartet auch für das Gesamtjahr nun „deutlich“ weniger Umsatz und Gewinn, bzw einen hohe operativen Verlust. Zwar will der Konzernchef nun weiter gegensteuern indem er auf die Kostenbremse tritt, ob dieses Sparprogramm allerdings die nötigen Verbesserungen bringen wird um operativ wieder auf eine schwarze Null zu kommen, darf aber zumindest bezweifelt werden. Der Weg des einstigen Highflyers scheint damit weiterhin vorgezeichnet zu sein. Ich persönlich lasse auf jeden Fall weiterhin die Finger von der Aktie!
Groupon bricht weiter ein…wie erwartet!
Die Aktie des Schnäppchenjägers Groupon ist seit dem Börsengang eine reine Katastrophe. Sie erinnern sich sicherlich dass ich hier mehrfach eindringlich davor gewarnt hatte diese Aktie anzufassen. Gestern nun ist die Aktie auf ein neues Allzeittief gefallen. Nachbörslich brach der ohnehin schon stark gefallene Aktienkurs noch einmal um satte 15 Prozent ein. Grund für die neue Kursschwäche waren die enttäuschenden Quartalszahlen. Im abgelaufenen dritten Quartal setzte Groupon 569 Millionen Dollar um , was einem Plus von 32 Prozent zum Vorjahreszeitraum entspricht. Im zweiten Quartal hatte Groupon noch um 45 Prozent zulegen können und im ersten Quartal dieses Jahres gar um  89 Prozent. Für viele Anleger dürften insbesondere diese rückläufigen Wachstumsdynamik, bereits zum jetzigen Zeitpunkt, schwer im Magen liegen.
Auch die Gewinnsituation ist nach wie vor alles andere als befriedigend. Denn die Internetfirma schreibt immer noch Verluste, wenn auch nur einen kleinen von 3 Millionen Dollar im letzten Quartal. Im Vorjahreszeitraum stand hier noch ein Verlust von 54 Millionen Dollar in den Büchern. Seit dem Börsengang ist der Aktienkurs nun von knapp 20,- Dollar auf inzwischen 3,33 Dollar gefallen, was zwar für die Erstzeichner schmerzlich sein dürfte, aber wohl etwas näher an der Realität ist. Das Unternehmen versucht bereits seit längerem fieberhaft, das Geschäft über die Rabattcoupons hinaus auszuweiten. Denn bislang muss Groupon immer noch eine Menge Geld für die reine Verwaltung und das Aufspüren der Schnäppchen aufwenden. Groupon aber wird auch nach dem jüngsten Rücksetzer immer noch mit stolzen 2,5 Milliarden Dollar an der Börse bewertet, was ich persönlich weiterhin für völlig überzogen halte.
Alcoa tiefrot, aber besser als erwartet
Wir befinden uns offensichtlich mal wieder in einem von Angst getriebenem Markt. Bereits im Vorfeld der US Berichtssaison ist die Stimmung so schlecht und die Erwartungen so negativ dass ich inzwischen eher davon ausgehe dass die Ãœberraschungen überwiegend auf der positiven Seite zu finden sein werden. Ich habe in den letzten Tagen unglaublich viele negative Artikel und Kommentare zu den Erwartungen für die verschiedensten Sektoren und Unternehmen gelesen wie schon lange nicht mehr. Vom schlechtesten Quartal seit Ausbruch der Krise war hier nicht selten die Rede, ebenso wie von einer nun anstehenden Marktkorrektur von bis zu 20 Prozent….
Gestern Abend nach Börsenschluss hat traditionell der Aluminiumkonzern Alcoa als erstes Unternehmen seine Zahlen vorgelegt. Der Umsatz sank im Jahresvergleich um neun Prozent auf 5,8 Milliarden, Dollar. Angesichts eines Preisrückgangs bei Akuminium um 20 Prozent schon fast ein respektables Ergebnis. Dennoch musste der Aluminiumkonzern unterm Strich einen kräftigen Verlust in Höhe von 143 Millionen Dollar ausweisen. Ohne diverse Sonderpostene in Höhe von 175 Millionen Dollar wäre das Ergebnis sogar leicht positiv ausgefallen. Im Vorjahresquartal hatte Alcoa noch einen Gewinn von 172 Millionen Dollar verbucht, somit ist das Ergebnis trotz der Sondereffekte weiterhin rückläufig.
Auch die Prognose für das Gesamtjahr wurde gekappt. Statt der bisher 7 Prozent Wachstum rechnet Firmenchef Klaus Kleinfeld nun nur noch mit 6 Prozent. In den letzten Jahren war der Markt für Aluminium noch mit 10 Prozent gewachsen. Der Markt hatte offenbar noch schlimmeres erwartet und nahm diese zahlen positiv auf. Die Aktie konnte nachbörslich leicht zulegen. Ich persönlich kann diesem Zahlenwerk nicht viel positives abgewinnen, ausser das die Daten noch schlechter hätten ausfallen können. Herr Kleinfeld zeigt sich aber für die nahe Zukunft und bis zum Jahr 2020 weiterhin optimistisch:“Die Märkte scheinen derzeit mehr von Schlagzeilen denn von fundamentalen Daten getrieben zu sein, aber Alcoa bleibt auf die Dinge fokussiert, die in unserer Hand liege“ Kleinfeld rechnet mit einer Verdoppelung des Aluminium Marktes bis zum Jahr 2020…
Metro – Skepsis ist angebracht
Die Metro AG hat heute ebenfalls Zahlen für das letzte Quartal vorgelegt, und die sahen auf den ersten Blick gar nicht mal so schlecht aus. Der Handelskonzern übertraf beim Ebit vor Sonderfaktoren die Erwartungen des Marktes, denn der Verlust ist geringer ausgefallen als befürchtet. Analysten hatten mit einem Umsatz von 15,8 Mrd. Euro und einem Ebit vor Sonderfaktoren von 300 Mio. Euro gerechnet. Beim Ergebnis hatten die Fachleute einen Verlust in Höhe von 55,7 Millionen Euro prognostiziert. Tatsächlich setzte Metro 15,8 Milliarden Euro im zweiten Quartal um. Der operative Gewinn wurde vor Sonderfaktoren von 306 auf nun 314 Millionen Euro gesteigert. Unterm Strich musste aber nach Wertberichtigungen ein Verlust von 20 Millionen Euro ausgewiesen werden. Damit wurden die deutlich pessimistischen Erwartungen des Marktes zwar geschlagen, der Handelskonzern bleibt aber im negativen Terrain.
Erreicht wurden diese Werte nur durch eine Preisoffensive die zu Lasten der Gewinne ging, dennoch ist Firmenlenker Olaf Koch weiterhin zuversichtlich und will mit entsprechenden Kostensenkungsmaßnahmen weiter gegensteuern. An seiner  Prognose für das Gesamtjahr hielt Koch fest. Für den Konzern erwartet er weiterhin einen leichten Umsatzanstieg sowie ein Ebit vor Sonderfaktoren in etwa auf der Höhe des Vorjahreswertes von 2,37 Milliarden Euro. Um diese Ziele zu erreichen muss sich der Konzern aber wohl im zweiten Halbjahr noch einmal deutlich strecken. Ich bin mir nicht sicher ob dies angesichts der allgemein mauen Umfeldes auch erreicht werden kann. Zunächst beruhigt die Bestätigung der Prognose aber offensichtlich die Nerven der Anleger. Die Metro Aktie kann heute über drei Prozent zulegen.
Aixtron – Jahr des Ãœber-, oder des Untergangs?
Die Aktie des Tages ist wohl neben Volkswagen die des LED Anlagenbauers Aixtron. Heute veröffentlichte das Unternehmen die Daten für das abgelaufene erste Quartal des Geschäftsjahres, und die waren wirklich grottenschlecht. So war es auch nicht weiter verwunderlich dass sich der Titel bereits vorbörslich kräftig im Minus befand. Denn die Daten deuteten eher darauf hin dass die Aktie heute kräftig unter Druck geraten würde. Der Chipanlagenbauer ist zu Jahresbeginn kräftig in die Verlustzone gerutscht. Bedingt durch einem Umsatzeinbruch um 70 Prozent auf 42 Millionen Euro lag das Minus vor Zinsen und Steuern (Ebit) bei 18,3 Millionen Euro nach einem Gewinn im Vorjahreszeitraum von knapp 75 Millionen. Unter dem Strich fiel somit im ersten Quartal ein Verlust von 12,3 Millionen Euro an, wohingegen dieser Wert im Vorjahr noch bei plus 52,3 Millionen Euro gelegen hatte.
Faszinieren war aber dann die anschließende Bewegung bei der Aktie nach der Xetra Handelseröffnung. Mit einem satten Kursanstieg um über sieben Prozent zum gestrigen Schlusskurs landete das Papier heute bei 13,71 Euro statt bei 10,- Euro, wie vielleicht viele Marktteilnehmer nach der Lektüre des Quartalsberichtes erwartet hätten. Woher dieser spontane Optimismus rührt bleibt auch für mich etwas schwer nachzuvollziehen. Weder gab das Unternehmen einen konkreten Ausblick auf das Gesamtjahr ab, noch konnte der Vorstand einen Zeitpunkt für das Ende dieser Abwärtsbewegung beim Umsatz nennen. Nach wie vor geht man bei Aixtron davon aus das 2012 ein „Jahr des Ãœbergangs“ sein werde, was auch immer das unter den gegebenen Umständen heißen soll.
Leser dieses Blogs wissen dass ich grundsätzlich sehr optimistisch für die Branche im Allgemeinen und Aixtron im Speziellen bin. Die Zahlen und die fehlende Perspektive haben mich allerdings sehr nachdenklich gestimmt. Bezüglich des weiteren Vorgehens bei der Aktie bin ich somit auch äusserst unschlüssig. Zum einen wäre da die äusserst positive Tatsache dass die Aktie heute nach so einer Meldung überhaupt im Plus notiert, und das auch noch kräftig! Und zum anderen die Überlegung dass das Unternehmen einen solchen Einbruch wohl nicht über einen längeren Zeitraum durchhalten kann. Sollte sich nicht in den nächsten Quartalen eine fundamentale Besserung einstellen könnte es wirklich eng werden für Aixtron.
So persvers das in dieser Situation klingen mag, aber die Aixtron Aktie ist kurz davor ein neues Kaufsignal zu generieren. Würde in den kommenden Tagen ein Anstieg über die Hürde bei 14,- Euro gelingen, dann wäre der Weg aus charttechnischer Sicht frei bis zum nächsten Widerstand bei 16,- Euro. In jedem Falle sollte das Investment aber nun nach unten entsprechend gut abgesichert werden. Hier bietet sich die wichtige Marke von 12,50 Euro an, die bislang immer gehalten hat. Am Ende  bleibt die vorläufige Erkenntnis dass eine Aktie die an an so einem Tag kräftig steigen kann vielleicht das Schlimmste überstanden hat, den Beweis der Nachhaltigkeit dieser Bewegung muss das Unternehmen aber möglichst bald nachreichen. Für heute gilt somit erst einmal Gewinne (trotzdem) laufen lassen.
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