Besonders schlecht abgeschnitten haben im vergangenen Börsenjahr auch die Aktien von Einzelhändlern. So musste beispielsweise Europas größte Einzelhandelskette Carrefour einen Kursrückgang der Aktie um über 50 Prozent verkraften. Auch in diesem Segment hat die europäische Krise ihre deutlichen Spuren hinterlassen. Französische Firmen waren von dem angespannten Umfeld in der Eurozone besonders betroffen. Der Einzelhandelskonzern stößt gerade ein größeres Immobilienpaket ab. Für 365 Mio EUR sind nun insgesamt 97 Supermärkte in Frankreich an den Vermögensverwalter La Francaise verkauft worden. Diese werden umgehend mit Verträgen von 12 Jahren Laufzeit erneut angemietet. Liquidität ist in diesen Zeiten eben alles.
Den Metro Konzern hingegen plagen zusätzlich noch ganz andere Probleme. Nachdem man in den letzten Jahren den Siegeszug des Internethandels schlichtweg ignoriert hatte führte dieser Umstand nicht nur zu deutlichen Umsatzeinbußen bei den Konzerntöchtern, Saturn Hansa und Media Markt, sondern auch zu einem handfesten, und öffentlich ausgetragenen, Streit in den verschiedenen Unternehmensführungen. Der damit einhergehende Vertrauensverlust der Anleger schickte die Metro Aktie in ungeahnte Tiefen. Der langjährige Metro Chef nahm am Ende seinen Hut, und wurde durch Olaf Koch ersetzt, der nun neben der Restrukturierung auch den Verkauf der Tochtergesellschaft Galeria Kaufhof vorantreiben soll. Die Metro Aktie bleibt dennoch langfristig interessant. Gelingt die Restrukturierung dürften in 2012 höhere Kurse zu erwarten sein, auch wenn man sich hier nicht zu viel erwarten sollte.
Der hohe Verschuldungsgrad wie im Falle Carrefour, Veolia und Co. machen den Unternehmen zusehends Probleme. Beide Unternehmen versuchen gerade intensiv an einer Restrukturierung zu arbeiten um sich für die Zukunft stabiler aufzustellen. Beide Unternehmen sind und bleiben aber unter langfristigen Gesichtspunkten interessant. Insbesondere der Wasserversorger und Müllentsorger Veolia Environnement scheint sich für die Zukunft entsprechend zu rüsten. So wird beispielsweise die Verkehrs-Sparte nun deutlich reduziert, und man will sich in Zukunft wieder verstärkt auf das Kerngeschäft konzentrieren. Zudem werden weitere Unternehmensteile im Gegenwert von knapp 5 Milliarden Euro veräußert, um die Kapitalstruktur des Konzerns zu verbessern. Die Veolia Aktie ist für uns auf dem derzeitigen Niveau einer der echten Rebound Kandidaten für das kommende Jahr, auch wenn es in den nächsten Wochen noch etwas holprig werden könnte.