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Alcoa – der Schweinzyklus oder warum man Aluminium im Auge haben sollte

Viele – auch ich – haben die Erwartung, dass die Wirtschaft in den USA in 2012 besser laufen wird und das Land langsam aus der Rezession kommt. Zumindest die aktuellen Wirtschaftsdaten deuten darauf hin. Und Schwergewichte wie General Electric nehmen das mit ihrer ausgezeichneten Kursentwicklung der letzten Wochen schon vorweg.

Wer jetzt also für 2012 noch auf den Rebound der US Industrie setzen, aber einer schon gut gelaufenen GE nicht mehr hinterher rennen möchte, der braucht eine Investment-Idee. Idealerweise eine Aktie, die von einem guten Management geführt wird, einen Hebel auf die US Grossindustrie hat, solide und am Markt liquide handelbar ist und die positive Bewegung bisher noch nicht mitgemacht hat. Vielleicht habe ich solche eine Aktie für Sie, schauen wir uns doch mal Alcoa an.

Alcoa (ISIN: US0138171014, Kürzel: AA) ist der Weltmarktführer für Aluminium mit weltweiten Kunden im Bereich Luftfahrt, Automobile, Bau, Militär usw. usw, also genau der klassischen Grossindustrie. Alcoa, wird als CEO von einem Deutschen geführt den Sie alle kennen sollten, Klaus Kleinfeld, Vorgänger von Peter Löscher bei Siemens.

Mit einer Marktkapitalisierung von rund 10 Milliarden USD, rund 25 Milliarden USD Umsatz und einem KGV von rund 10 wird Alcoa aktuell nur bei ca. 70% des Buchwertes gehandelt. Grund ist ein massiver Preisverfall im letzten Jahr, der durch starken Wettbewerb unter Aluminium-Schmelzen – unter anderem aus China – entstanden ist. Nun arbeiten aber viele dieser Schmelzen unprofitabel und müssen geschlossen werden, was das Angebot wieder verknappt. Auch Alcoa hat daher bei seinen Quartalszahlen einen kleinen Verlust für das 3. Quartal von 3 Cents pro Aktie ausgewiesen. Gleichzeitig stieg aber der Umsatz gegenüber dem Vorjahr trotz niedriger Preise deutlich und Klaus Kleinfeld äusserte sich in der Pressekonferenz optimistisch zu den Aussichten für 2012, er erwartet einen Anstieg der Nachfrage um 7% und sagt aufgrund der vielen stillgelegten Schmelzereien eine Versorgungslücke voraus.

Und was eine Versorgungslücke bedeutet ist wohl klar: stark steigenden Preise. Der Schweinezyklus schlägt auch hier halt zu und der wirkt immer in beide Richtungen. Die Phase der sinkenden Preise läuft für Aluminium möglicherweise soeben aus und die Börse registriert die Wende schon, in dem sie auf die Zahlen von Alcoa nicht mehr negativ reagiert hat. Die Chance ist also sehr hoch, dass Aluminium und damit Alcoa in 2012 eine rosige Zukunft bevor steht. Und im Kurs von Alcoa ist vieles Negative schon verarbeitet, eine wie ich meine ideale Ausgangslage für eine Investition.

Rein fundamental könnte man also schon heute eine Wette auf Alcoa wagen. Wer aber lieber warten möchte bis auch das Chartbild das bestätigt, muss sich noch gedulden bis der Kurs in die Regionen von 12 USD vorgestossen ist um eine Umkehrformation deutlich zu machen. Nur dann hätte man schon über 20% der Bewegung verpasst, weswegen ich persönlich diese Aktie primär aus fundamentaler Sicht betrachte, die Mechanismen von Angebot und Nachfrage (der Schweinezyklus) sind nun einmal universell und es spricht für mich viel dafür, dass Alcoa seine Tiefstkurse Ende 2011 gesehen hat.

Ich habe daher seit Heute 11.01.12 in meinem Investmentdepot einen ersten Fuss bei Alcoa drin. Und werde weiter aufstocken, wenn sich die Tendenz bestätigt. Mein Kursziel für 2012 liegt bei 15 USD und damit über 50% über den heutigen Kursen von 9,5 USD. Der gedankliche Stop liegt bei 8,4 USD und damit gute 10% unter den aktuellen Kursen. Mit 10% Risiko auf eine kleine Startposition kann ich gut leben, aufgestockt wird nur, wenn der Kurs wie erwartet nach oben dreht.

Und übrigens, sollte Klaus Kleinfeld Recht behalten und Alcoa 2012 wieder brummen, wird das wahrscheinlich auch für die US Kohletitel wie Arch Coal oder Peabody Energy gelten, deren Hauptkunden genau die stromintensive Grossindustrie der US sind. (HS)

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