Tag Archives: US Arbeitsmarktdaten

Wochenausblick, Marktbericht DAX & Co.

Heute gerät der Markt durch die Aussagen des chinesische Ministerpräsident Wen Jiabao  kräftig unter Druck. Hinzu kommt ein wieder anziehender Ölpreis, der mit dem kämpferischen Aussagen des US Präsidenten am Wochenende zusammen hängen dürfte. Bei der Eröffnung der Jahrestagung des Volkskongresses der Kommunistischen Partei Chinas prognostizierte die politische Führung des Landes ein deutlich schwächeres Wirtschaftswachtum Chinas in diesem Jahr. Dieses soll nur noch bei 7,5 Prozent liegen, was für einen westliche Nation immer noch ein stolzer Wert wäre, für den Wachstumsmotor China aber den schwächsten Wert seit acht Jahren bedeutet. Im letzten Jahr ist die Wirtschaft Chinas noch um 9,2 Prozent gewachsen. Insbesondere der Außenhandel, der im vergangenen Jahr noch um 22,5 Prozent zulegen konnte, werde sich in diesem Jahr auf zehn Prozent halbieren, hieß es.

Nachdem auch bereits wenige Tage nach der Einigung nun schon wieder über ein mögliches drittes Rettungspaket für Griechenland diskutiert wird ( Wer hätte das gedacht 🙂 ) ist die Nachrichtenlage insgesamt also deutlich negativ. Auch von konjunktureller Seite dürften in der ersten Hälfte dieser Woche wenig neue Impulse kommen, die den DAX über die Marke von 7.000 Punkten heben könnten. Am Freitag erwarten wir die endgültigen US Arbeitsmarktdaten sowie am Mittwoch wie üblich die Vorläufer dieser Veranstaltung, die Veränderung der ADP Non-Farm Arbeitsplätze. Am Donnerstag folgt dann die EZB Zinsentscheidung sowie die US  Anträge auf Arbeitslosenhilfe. Ebenfalls am Freitag wird die Handelsbilanz der USA und die aktuelle Arbeitslosenrate erneut veröffentlicht.


Es ist also gut möglich, dass wir in dieser Woche nun einen weiteren Rücksetzer an den Märkten sehen werden. Zumindest die erste Hälfte der Woche könnte etwas turbulent werden. Sollten die US Arbeitsmarktdaten nicht entsprechend positiv ausfallen ist auch eine Korrektur möglich. In der kommenden Woche laufen mal wieder einige Optionen aus, und so ist es nicht unwahrscheinlich dass wir uns wieder in einer Phase größerer Kursschwankungen befinden könnten.

Aus unserem kostenlosen Börsen Newsletter vom Wochenende: „Die aktuelle Konsolidierungszone verläuft zwischen 6.989 und 6.730 Punkten. Wird diese Zone verlassen dürfte ein stärkerer Ausschlag erfolgen, unabhängig von der Richtung. Ein Anstieg über die Marke von 7.000 Punkten dürfte dann zu Anschlusskäufen führen die den DAX zunächst in den Bereich 7.340 Punkte schieben. Später sind dann auch 7.600 Punkte denkbar. Taucht der DAX aber aus der Konsolidierungs-Zone nach unten ab, dürfte auch dann eine entsprechend dynamische Bewegung folgen, die den Index dann bis zur Unterstützungszone (blaues Rechteck) zwischen 6.498 und 6.375 Punkten führt. Auch ein Rücksetzer bis zum 50er Fibonacci Retracement bei 6.275 Punkten halte ich dann für sehr wahrscheinlich.

..und auf einmal ist alles wieder anders!

Die Börse ist schon ein launisches Wesen…sah es gestern Morgen noch so aus, als ob die Märkte nun nach oben ausbrechen könnten passierte am Abend genau das Gegenteil. Erneut waren es die schwachen US Konjunkturdaten, die diese Wende verursacht haben. Schwache Daten von der US-Industrie und ein überraschend schlechter Einkaufsmanagerindex zogen Dow-Jones, S&P und Co. um mehr als zwei Prozent in die Tiefe. Insbesondere die schwäche am Arbeitsmarkt beunruhigte die Anleger. Der Arbeitsmarkt-Dienstleister ADP berichtete gestern, dass die Zahl der neu geschaffenen non-farm Arbeitsplätze in den USA statt den erwarteten 178.000 neu geschaffene Stellen lediglich 38.000 betrug.

Kurz darauf wurde der ISM Herstellungsindex/Einkaufsmanagerindex veröffentlicht, der ebenfalls unter den Erwartungen lag. Letztlich sollte man diesen Einbruch vielleicht nicht über bewerten, da es sehr wahrscheinlich ist, dass es sich nur um eine vorübergehende Schwäche handelt, die mit der Atomkatastrophe in Fukushima zusammenhängen dürfte. Nichts desto trotz befürchten nun die meisten Marktteilnehmern, dass die offiziellen Arbeitsmarktdaten die am Freitag veröffentlicht werden ebenso schlecht sein werden. Die ADP-Daten dienen gern als Indikator für die zu erwartende Tendenz. Zwar gab es hier in der Vergangenheit dann doch noch positive Ãœberraschung, aber man sollte wohl momentan nicht darauf setzen…

Gestern Morgen präsentierte sich ebenfalls der Euro mit einem EUR/USD Wechselkurs von über 1,44 zunächst wieder sehr stark, nachdem die Zusagen der Bundesregierung zu weiteren Hilfen erst einmal für etwas Entspannung in der Griechenland-Frage sorgen konnte. Das konnte natürlich von amerikanischer Seite wiedermal nur mit einer Herabstufung quittiert werden. Die Bonität Griechenlands wurde gestern durch die Ratingagentur Moody’s auf „Ramschstatus“ (Caa1) erneut abgestuft. Es hat schon fast etwas lächerliches langsam, aber so sind sie halt – die Amerikaner! Die gute Nachricht ist nun, dass das Rating für Griechenland jetzt ganz unten ist, und zumindest Moodys künftig nur noch begrenzt Schaden anrichten kann!

Die Börsen dürften also auch heute wohl unter Druck bleiben. In Asien kann man bereits die Auswirkungen des gestrigen Handelstages sehen. Der Shanghai Composite Index verliert zum Mittag 2% auf 2.690 Punkte und liegt damit unter der psychologisch bedeutsamen 2.700er Marke. In Hongkong geht es für den HSI um 1,6% nach unten auf 23.252 Punkte. Der Nikkei hingegen hält sich noch verhältnismäßig gut, allerdings wurden bereits gestern Aktien in Japan eher verkauft.

Trotz all dieser widrigen Umstände gibt es aber auch positives zu berichten. So konnten beispielsweise unsere beiden Depotwerte VW und Porsche die prozentual besten Absatzergebnisse in den USA für den Monat Mai verbuchen. Bitte lesen Sie dazu auch die entsprechenden Berichte auf Investors Inside. Die Aktien der beiden Autobauer gehören zu unseren Top Favoriten für das weitere Jahr. Beide Aktien waren gestern bereits charttechnisch nach oben ausgebrochen, bevor die Börsen anfingen zu wackeln. Die Solaraktien fallen allerdings wie erwartet nach einer kurzen Hype wieder in sich zusammen. Ich hoffe Sie sind unserem Rat gefolgt und haben hier nur sehr kurzfristig und mit überschaubaren Beträgen agiert!

Ebenfalls weiterhin hoch interessant bleiben die beiden Aktien Klöckner & Co. sowie natürlich die Commerzbank Aktie. Auch diesen beiden Titeln muss man in den kommenden Tagen verstärkt Aufmerksamkeit schenken. Beide befinden sich in einer ähnlichen Situation wenn auch unter komplett anderen Vorzeichen. Die Kapitalerhöhungen laufen auf Hochtouren, bei der Commerzbank noch bis zum 06.06.11 und bei Klöckner bis 09.06.11. Bei beiden Aktien sollte es in den kommenden Tagen zu verstärkten Kursbewegungen kommen.

Wie auch immer diese Woche ausgehen wird, wir bleiben zunächst positiv für unsere Depotwerte, insbesondere VW und Porsche, gestimmt. Bleiben Sie weiterhin vorsichtig und achten Sie verstärkt darauf sich Qualitätsaktien ins Depot zu legen. Denn diese werden sich auch nach einem Rücksetzer an den Börsen immer wieder entsprechend schnell erholen. Ansonsten wünsche ich Ihnen alle einen erholsamen Feiertag und für die Männer natürlich viel Spaß am Vatertag!!

viele Grüße, Ihr

Lars Röhrig

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Die Vertrauensfrage – Insider und Perma-Bären ziehen sich weiter zurück

Ich bleibe dabei die Stimmung an den Märkten könnte in den kommenden Tagen deutlich kippen. Seit Tagen fällt die Marktstimmung der institutionellen Anleger, inzwischen auf das niedrigste Niveau seit August 2010. Dieser kräftige Rückgang überrascht angesichts der vermeidlich heilen Börsenwelt etwas. Auch die Firmeninsider verkaufen bereits wieder seit Dezember 2010 verstärkt Aktienpositionen. Natürlich sind diese Faktoren noch kein Garant für bald fallende Notierungen an den Börsen, aber man sollte dies zumindest in seine Ãœberlegungen mit einbeziehen und in den kommenden Wochen etwas vorsichtiger agieren. Auch die berühmte und durchaus gesunde „Januardelle“ ist in diesem Jahr ausgeblieben, und das obwohl es eine kräftige Jahresendrallye gegeben hat.

Der DAX beispielsweise hat seit September 2010 ohne irgendwelche Anzeichen eine Konsolidierung oder gar Korrektur um satte 25 Prozent zugelegt. Mir scheint als würden nun langsam die Akteure wieder auf die Bühne kommen die lange Zeit nichts mehr von Aktien wissen wollten und Ihr Geld lieber in Gold oder „sichere“ Staatsanleihen gesteckt haben. Genau gesagt könnten es wieder die gleichen sein die im Falle eines Rücksetzers an den Börsen dann erneut die Zeche zahlen, die Privat- oder sogenannten Kleinanleger. Die Geschichte wiederholt sich immer und immer wieder…

Gepusht von überall zu lesenden Nachrichten über das Wirtschaftswunder Deutschland und einen unter Vollast laufendem Wirtschaftsmotor dürften einige Anleger neues Vertrauen in die Börsen gefasst haben. Bleibt zu hoffen dass dieses Vertrauen nicht gleich wieder enttäuscht wird, denn durch den Anstieg in den letzten Wochen wird eine Konsolidierung der Aktienmärkte wohl täglich wahrscheinlicher. Wir befinden uns in einer kurzzeitigen Übertreibungsphase, bleiben also in den nächsten Wochen die positiven Unternehmensdaten aus, und gesellen sich dann weitere wirklich schlechte Nachrichten (z.B. US Arbeitsmarktdaten, Ägypten, Zinsanhebung in China etc.), die bislang ignoriert wurden, hinzu werden die Indizes wohl noch einmal richtig Luft holen, bevor es dann weiter nach oben geht.

Natürlich kann ich eine solche Aussage auch nicht mit hundertprozentiger Gewissheit treffen, es ist nur ein von vielen möglichen Szenarien, dem ich persönlich momentan eine hohe Wahrscheinlichkeit attestieren würde. Ob, und wann dies eintreten wird werden wir sehen. Der Markt neigt ja bekanntlich zu Übertreibungen, ist aber auch keine Einbahnstraße wie wir alle wissen! Insider und institutionelle Anleger verlieren langsam Ihr Vertrauen in eine Fortführung der Rally, und das sollte man wohl nicht mißachten. In diesem Sinne, bleiben Sie vorsichtig und legen Sie sich rechtzeitig eine Exit-Strategie zurecht.

In unseren letzten Artikeln sind wir mal wieder etwas näher auf viel diskutierte Aktien von Solar Millennium, Dialog Semiconductor, Solarworld, Pfleiderer und Heidelberger Druck etwas näher eingegangen. Lesen Sie bitte auch unsrere Kurzanalysen zu den Werten auf Investors Inside.de

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