Markus Frick muss nicht ins Gefängnis! Ein Jahr und neun Monate auf Bewährung lautete heute das Urteil des Berliner Landgerichts. Trotzdem es als erwiesen angesehen wurde, dass der selbst ernannte Börsenguru zwischen September 2005 und Juni 2007 in seinen Newsletter Aktien empfohlen hat, die er zum einen selbst besaß, und die zum anderen offenbar nahezu wertlos waren. Nach einer kurzen Hype, fielen die Aktien danach ins bodenlose, tausende von Anlegern verloren hier wohl einen wesentlichen Teil ihres Geldes. Markus Frick hielt die besagten Aktien, laut Angabe des Gerichts nicht persönlich, sondern eine Treuhandgesellschaft, die diese gewinnbringend verkaufte. Somit ist Ihm der entstandene Gewinn auch nicht persönlich zuzurechnen. Vom Gericht wurde mit dem rechtskräftigen Urteil vom April 2011, wegen verbotener Marktmanipulation in 36 Fällen, die Summe von 42,6 Millionen Euro für verfallen erklärt (Drittverfall), und floss an die Staatskasse.
Die Staatsanwaltschaft forderte drei Jahre Haftstrafe für Frick, und gab an, dass ca. 20.000 Anleger für die stolze Summe von 760 Millionen Euro Aktien der Unternehmen Russoil, Star Energie und StarGold gekauft hatten. Ich bin ehrlich – diese Dimensionen haben sogar mich überrascht! Zum Einen, weil ich nicht glauben kann, dass so viele Anleger so viel Geld in solche „Werte“ stecken, was schlicht und ergreifend dumm ist! Das würde ja heißen, das jeder der Anleger im Schnitt 38.000,- Euro verpulvert hat!!! Da kann ich persönlich nur sagen „Gier frisst Hirn!“ Wahrscheinlich sind einige Leser unseres Blogs auch Leidtragende gewesen, und ich möchte wirklich nicht in alten Wunden rumstochern, aber eine gewisse Mitschuld lässt sich hier wohl nicht leugnen!
Zum Anderen war ich auf Grund der Summe wirklich überrascht, dass Markus Frick mit seiner Marketing-TV-Seminar-Maschinerie so eine Marktmacht gehabt hat, und offenbar noch heute besitzt. Mit moneymoney.tv wurde ein neues Instrument geschaffen die Massen zu erreichen. Neben seinem Kollegen Jan Pahl sieht man auch gelegentlich noch den Guru über die Leinwand huschen. Fasziniert bin ich ebenfalls in diesem Zusammenhang das es offenbar immer noch eine große Anzahl von Anhängern gibt die dem Guru auch nach diesen leidvollen Erfahrungen noch die Stange halten, die Seminare besuchen, und regelmäßig die Aktientipps kaufen, anstatt sich lieber Ihre eigenen Gedanken zu machen.
Frick darf nun vorerst weitermachen wie zuvor, zumindest aus strafrechtlicher Sicht, zivilrechtlich dürfte in den kommenden Monaten noch einiges auf den gelernten Bäckermeister zukommen. Dennoch wurde es von der Justiz verpasst hier ein deutliches Zeichen zu setzen. Das ist traurig für alle geschädigten Anleger und öffnet Tür und Tor für Nachahmer!
Nachtrag aus aktuellem Anlass am 27.09.2013 : Ich wurde von Markus Frick´s Anwaltskanzlei vor kurzem abgemahnt, und habe die ehemalige Passage am Ende des ersten Absatzes nun ins rechte Licht gerückt. Wichtig erscheint dem Anwalt offenbar die Feststellung zu sein, dass das an die Staatskasse geflossene Geld nicht das Geld des Mandanten war, was ich hiermit noch einmal deutlich dargestellt habe. Wieso der Staat dann allerdings darauf zugreifen konnte bleibt für mich eine offene Frage, der ich noch einmal genau nachgehen werde, und ggf. berichte.
Seit Anfang des Jahres 2013 sitzt Markus Frick Markus Frick in Untersuchungshaft, wegen des Verdachts auf gewerbsmäßigen Betrug und Marktmanipulation. Die Staatsanwaltschaft Frankfurt ermittelt erneut im Zusammenhang mit Kaufempfehlungen für verschiedene Börsenbriefe gegen Markus Frick und zwei mutmaßlichen Komplizen, sagte eine Sprecherin der Behörde. Ein Prozess-Termin stehe noch nicht fest, voraussichtlich ist es aber der 24. Oktober 2013. Man darf also durchaus gespannt sein wie diese Verhandlung gegen Markus Frick ausgehen wird. Ich werde mir diesen Termin auf jeden Fall vormerken und die Sache weiter verfolgen.
Weitere Links zum Thema: Â „Die Welt„, „WirtschaftsWoche„, „Focus“ und „Der Spiegel„