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Commerzbank – Kaufen wenn die Kanonen donnern?

Die Commerzbank Aktie fällt heute im frühen Handel auf 1,40 Euro und hat damit eine wichtige Unterstützung erreicht. Die Nachrichtenlage aus Griechenland  hat einmal mehr die Börsen weltweit in ihren Bann gezogen und man darf doch einigermaßen fasziniert sein dass dieses kleine Land, dessen desolate Situation nunmehr seit drei Jahren bekannt ist, immer wieder in der Lage ist die Finanzwelt derart zu erschüttern. Eigentlich sollte man den Helenen, rein aus wirtschaftlicher Betrachtung, wohl nicht mehr Aufmerksamkeit schenken als ihnen zusteht. Mit einem Bruttosozialprodukt nahe dem einer europäischen Großstadt ist der Schaden für die Gemeinschaft im Falle einer Pleite des Landes sicherlich überschaubar.

Dennoch sind die Verstrickungen in unserer heutigen globalen Welt so unkalkulierbar geworden dass Anleger erst einmal die vorsichtige Variante wählen und Cash horten. Und genau dass ist wohl auch nach wie vor das große Problem der Commerzbank bzw. ihrer Aktionäre. Wo die Reise nun für Griechenland hingehen wird ist ungewiss – Experten sind sich aber einig, dass für das griechische Volk in naher Zukunft wohl nicht viel Gutes zu erwarten ist, sollte es sich bei den Neuwahlen überwiegend für den linksextremen Alexis Tsipras entscheiden.

Die spannende Frage ist also ob es der Commerzbank wirklich gelungen ist die Risiken in Griechenland, wie kürzlich angegeben, auf ein Minimum zu reduzieren. Der Markt zweifelt offensichtlich an dieser Aussage. In Griechenland machen sich derweil Gerüchte über einen sogenannten „Bank Run“ breit. Soll heißen, dass griechische Sparer in den letzten Tagen bereits verstärkt damit begonnen haben ihre Spareinlagen in bar bei den Banken abzuheben. Alleine am Montag sollen über 700 Millionen Euro von griechischen Mitbürgern abgehoben worden sein, die man dann offenbar in neue Drachmen tauschen will. Laut Staatschef Karolas Papoulias regiert zwar noch nicht die Panik auf Griechenlands Strassen, aber es scheint mir dass dazu nur noch ein kleiner Funke nötig ist…!

Und so wundert es auch nicht dass im Moment Anleger weltweit in Liquidität flüchten. Das Anlegerverhalten hat nun, nicht nur in Europa sondern auch weltweit, dramatische Züge erreicht. Somit dürfte die Bodenbildung wohl nicht mehr allzu fern sein. Die Nachricht über die griechischen Neuwahlen ist nun raus und dürfte wohl auch vorher schon am Markt verarbeitet worden sein. Was noch nicht eingepresst wurde ist das nun zu erwartende Chaos! Dennoch scheint nun (endlich) absehbar zu sein dass das Land in der Folge der Neuwahlen aus der Europäischen Währungsunion ausscheiden wird. Und das sollte dann wohl am Ende zu einer deutlichen Erleichterungsrally an den Märkten führen.

Beobachten Sie die Commerzbank Aktie in den kommenden Tagen genau. Auf diesem Niveau könnte sich zumindest aus charttechnischer Sicht wieder eine interessante Einstiegschance ergeben. Frei nach dem Motto: „Kaufen wenn die Kanonen donnern“, rechne ich persönlich nicht damit dass die Welt nun untergehen wird. Viel mehr bin ich fasziniert von den teilweise extrem niedrigen Kursniveaus mit denen wohl keiner mehr so schnell gerechnet hätte. Anleger die den Anstieg im Januar verpasst haben bekommen nun eine zweite Chance – und das wird nach der ersten Welle panikartiger Verkäufe wieder zu einem Anstieg der Indizes führen, wenn sich Anleger in Erwartung höherer Inflation wieder auf die wahren Werte von Unternehmen besinnen – auch oder insbesondere bei einer Commerzbank Aktie!

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Das war ein Crash!

Ich wüsste nicht was es an dem heutigen Handelstag zu beschönigen gäbe und somit ist die Headline wohl durchaus berechtigt. Das was wir heute gesehen haben war nicht nur ein weiterer Rücksetzer sondern eine Kursbewegung die durchaus chrashartige Züge aufweist. Die Last der schlechten Nachrichten war erdrückend. Nach dem Wahlergebnis in Frankreich fürchten viele Investoren den baldigen Zerfall der Eurozone, oder zumindest tiefe Uneinigkeit über den weiteren Kurs von Euroland, und damit Stillstand in den Bemühungen die Währungsunion doch noch zu retten.

Hinzu kamen noch negative Daten aus Euroland und China, sowie der Rücktritt der holländischen Regierung. Spanien rutscht nun offiziell in die Rezession, was ansich nicht verwunderlich ist, das Gesamtbild aber wohl abrundet. Griechische Banken kämpfen nun offiziell ums Ãœberleben und wollen weitere Hilfsmittel aus dem IWF in Anspruch nehmen, und zu guter Letzt demonstrieren deutsche Parteien ganz offiziell Uneinigkeit bereits in den wohl momentan unwichtigsten Fragen der Zukunft unseres Landes. Kurzum kein Boden auf dem Vertrauen gedeihen kann, oder salopp gesagt – die Hütte brennt an allen Ecken!

Sollte es der Politik nicht gelingen, auf welche Weise auch immer und sehr schnell, wieder Ruhe in die Märkte zu bringen, müssen wir uns wohl alle auf erneut sehr harte Zeiten einstellen. Dann wären die vielen Milliarden die wir in Griechenland „investiert“ haben bereits nach wenigen Wochen wohl verloren. Vielleicht wäre es auch eine gute Idee für Herrn Hollande sein Wahlkampfgeschrei nun wieder etwas zu mäßigen, und ein entsprechendes Signal nach Berlin zu schicken. Denn sonst dürfte der Mann vor einem Scherbenhaufen stehen den bald wohl niemand mehr regieren will. Eine entsprechende Ankündigung würde wohl auch davon zeugen dass die Franzosen gerade im Begriff sind wirklich den richtigen Mann zu wählen…

Ich kann es nicht anders sagen, der heutige Tag war frustrierend! Nicht etwa aufgrund der Tatsache dass sich die Aktienkurse heute so entwickelt haben wie sie es taten, sondern vielmehr die Erkenntnis der Hilflosigkeit gegen die Willkür der Märkte, vor allem aber die Angst und Sorge über die Zukunft unseres Landes und unserer Kinder lässt mich erschaudern.  Ganze Länder Europas leben inzwischen in der Angst ums nackte Überleben, ohne eine echte Perspektive. In Griechenland, Spanien und Italien ziehen die Menschen bereits jetzt ein sehr trauriges Fazit ihrer möglichen Zukunft, und dieser Zustand wird auch die Wirtschaft des jeweiligen Landes weiter lähmen, wenn nicht bald die nötigen Schritte dagegen eingeleitet werden.

Bewertungen von Unternehmen und deren erzielte Gewinne spielen offensichtlich nur noch eine untergeordnete Rolle. Es gibt keine Anlageklasse mehr in der man sich vor den möglichen Folgen dieser Entwicklung „verstecken“ kann. Der Goldpreis, einst ein sicherer Anker in Krisenzeiten, macht keinerlei Anstalten das aktuelle Szenario einzupreisen, wohingegen viele Aktien offensichtlich zu viel davon eingepreist haben. Einige Aktien notieren inzwischen schon unter dem Niveau des Herbst 2011, der DAX hingegen notiert 1.500 Punkte darüber. Die Frage die man sich also zwangsläufig langsam stellen muss, ist die der Angemessenheit mancher Kursbewegungen.

An diesem schwarzen Montag möchte ich aber gerne abschließen auch noch etwas positives loswerden auch wenn sich inzwischen allerorts Weltuntergangsstimmung breit macht. Portugal hat heute eine deutlich verbesserte Leistungsbilanz ausgewiesen. Das Defizit in der portugiesischen Handelsbilanz sank im Februar von 918,7 Millionen Euro auf 544,1 Millionen Euro. Auch die Kapitalbilanz des Landes sah nach einem Mittelabfluss im Januar von 400 Millionen Euro mit plus 2,3 Millionen Euro im Februar wieder etwas freundlicher aus.

Natürlich bietet der heutige Abverkauf auch wieder Chancen, insbesondere für die Anleger die die letzte Rally im Januar verpasst haben. „Kaufen wenn die Kanonen“ donnern könnte sich auch dieses mal wieder als das richtige Rezept erweisen. Aus charttechnischer Sicht befinden wir uns nun über der kräftigen Unterstützungszone zwischen 6.500 und 6.400 Punkten, die halten sollte. Wie immer bei solch extremen Kursbewegungen stehen die Chancen auf eine Erholung im Anschluss also nicht schlecht. Gelingt dies allerdings nicht sieht es düster aus. Dann haben wir einen erneuten Crash an den Börsen den die Eurozone dieses mal vielleicht nicht überlebt!

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