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Die Verlierer der Hausse – Pfleiderer, MPC Capital, Heidelberger Druck

Auf Platz 5, 8 und 17 der größten Geldvernichter des vergangenen Jahres liegen die Aktien von Pfleiderer, MPC, Heidelberger Druck. Alle Unternehmen wurden von der Finanzkrise hart getroffen und haben sich von dem Schock bis heute nicht wieder richtig erholt. Für einen der Kandidaten, der Pfleiderer AG, ist die Luft inzwischen sogar extrem dünn geworden. Nur durch massives Eingreifen von Hedge Fonds und einem vorübergehenden Stillhalteabkommen mit den finanzierenden Banken konnte der hoch verschuldete Holzverarbeiter vor der Insolvenz bewahrt werden. Besagte Hedge-Fonds haben nun auch die Kontrolle über das ehemalige Familienunternehmen übernommen, Altaktionäre wurden somit praktisch von der künftigen Entwicklung bei dem ehemaligen Weltmarktführer ausgeschlossen. Vorstandschef Hans Overdiek räumte kürzlich ein, keinen guten Job bei der Expansion in den USA gemacht zu haben. Die kostspieligen Übernahmen haben dem Unternehmen letztlich wohl das Genick gebrochen. Im Jahr 2010 verlor die Pfleiderer Aktie 60,2 Prozent an Wert, über fünf Jahre betrachtet sogar 84,7 Prozent. Seit Jahresbeginn 2011, als die Aktie noch bei 2,50 Euro stand, mussten die Aktionäre einen weiteren Kurssturz unter die ein Euro Marke verkraften. Pfleiderer bleibt damit wohl der Spitzenreiter auf den Titel der größten Kapitalvernichter.

Bei MPC ist seit dem Ausbruch der Krise ebenfalls mächtig der Wurm drin. Die Fondsbranche hat es schwer erwischt und so notiert der einstige Highflyer nur noch um die 4,- Euro Marke. Kurzzeitig war der Titel sogar auf 2,82 Euro abgestürzt. Die Aktie von MPC müsste nun über 1700% zulegen, um vom aktuellen Kurs wieder bis an das Allzeithoch bei 78,86 Euro anzusteigen. Diese Aussage ist natürlich nur theoretischer Natur! MPC belegt den achten Rang auf der Liste der größten Kapitalvernichter des vergangenen Börsenjahres. Auf Fünf-Jahres -Sicht liegt die Performance gar bei minus 94,1 Prozent. Das Emissionshaus hat im Geschäftsjahr 2010 nach vorläufigen Zahlen zwar ein positives operatives Ergebnis von rund 5 Mio. Euro erzielt, letztlich blieb aber erneut ein Konzernverlust von 39,1 Mio. Euro. Im Vergleich zum katastrophalen Jahr 2009, in dem der Verlust bei 81,3 Mio. Euro lag, hat sich das Minus somit in etwa halbiert. Sicherlich sind auch diese Zahlen wohl aber noch kein Grund für die Aktionäre in Jubel auszubrechen. Die kleine Zwischenrally der Aktie zum Jahresbeginn wurde nahezu komplett wieder abverkauft!

Ein weiterer Weltmarktführer auf der Liste der schwächsten Werte der letzten Jahre ist die Aktie der Heidelberger Druckmaschinen AG. Zwar konnte der Titel im Börsenjahr 2010 sogar leicht, um 6,9 Prozent zulegen, dennoch sieht der Chart im Fünf-Jahres-Zeitraum mit minus 81,8 Prozent nicht unbedingt gut aus. Inzwischen mehren sich die Zeichen, dass der Konzern das Schlimmste bereits hinter sich haben dürfte. Großartige Kurssprünge nach oben sind aber wohl auch hier in der nächsten Zeit nicht zu erwarten. Für längerfristig orientierte Anleger die auf eine weitere Erholung des deutschen Maschinenbaus im Allgemeinen und der Druckbranche im Speziellen setzten wollen könnten die derzeitigen Kurse aber auf Sicht von mehreren Jahren interessant sein.

Die Verlierer der Hausse – E.ON und RWE

Kürzlich hat der Spiegel Online in Zusammenarbeit mit dem DSW die Liste der Börsenverlierer der letzten Jahre veröffentlicht auf die wir auch mit unserer Serie „Die Verlierer der Hausse“ etwas näher eingehen wollen. Die gerade wieder veröffentlichte „DSW-Watchlist“ der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz, die jedes Jahr die größten Kapitalvernichter aufführt offenbart was viele schon gewusst haben, es läuft wieder prächtig am Deutschen Aktienmarkt, allerdings nicht für alle Unternehmen! Es gibt zahlreiche Firmen, an denen der Aufschwung offenbar vorbeigegangen ist. Sie haben das Geld ihrer Aktionäre in großem Stil verbrannt. Aber auch unter den auf der Liste aufgeführten Werten dürfte es interessante Nachzügler geben die mit etwas Verspätung, und vor allem nach erfolgreicher Restrukturierung eine berechtigte Chance auf ein Comeback haben!

Heute möchten wir dennoch auf zwei Werte eingehen die nicht auf der DWS Liste stehen, sich aber trotzdem im letzten Börsenjahr sehr schwach präsentiert haben. Warum diese beiden Werte nicht auf der Liste zu finden sind bleibt ein Rätsel. Die E.ON Aktie ist im Börsenjahr 2010 von knapp 30,- Euro auf ca. 23,- Euro gefallen und hat damit knapp 25 Prozent an Wert eingebüßt während nahezu alle anderen deutschen Blue Chips zweistellig zulegen konnten. Ebenso sieht der Drei-Jahres Chart bei dem Titel mit einem Minus von ca. 50 Prozent nicht berauschend aus. Bei RWE sieht diese Bilanz sogar noch etwas schlechter aus. Der Aktienkurs fiel in 2010 von ca 68,.- Euro auf nunmehr 43,- Euro, also über 35 Prozent. Anfang 2008 stand der Aktienkurs noch bei runden 100,- Euro.

Die Energieversorger E.ON und RWE galten früher insbesondere in schweren Zeiten als gute, und sichere Anlage, ebenso wie konservative Pharmawerte. Insbesondere die hohe Dividende führte in den letzten Jahrzehnten immer wieder dazu, dass diese beiden Werte als Symbol der Sicherheit in die Depots der Anleger wanderten. Offenbar hat sich diese Einstellung der Anleger nun grundlegend geändert, und ob die Energieversorger nach der ganzen Kernkraftdebatte in den kommenden Jahren noch Dividenden in der gewohnten Höhe ausschütten werden bleibt vorerst fraglich. Hinzu kommt sicherlich nach der japanischen Atomkatastrophe, dass immer mehr Anleger Ihre Investments auch unter ökologischen und moralischen Gesichtspunkten tätigen…

Andere Faktoren wie die weltweit anziehende Erdgasnachfrage dürfte künftig aber zu steigenden Strompreisen führen, und somit auch für E.ON & Co. zu einem gewissen Ausgleich der geschmälerten Gewinne aus dem Atomgeschäft führen. Langfristig betrachtet wird den beiden großen Energiekonzernen wohl nichts anderes übrig bleiben, als sich in Zukunft verstärkt bei den alternativen Energien zu engagieren. Dies dürfte aber in der Investitionsphase erst einmal teuer werden, und die Gewinne der kommenden Jahre entsprechend schmälern. EON und RWE bleiben ein Basisinvestment, werden aber nach unserer Meinung auch in den kommenden Jahren wohl nicht zu den Highflyern an der Börse gehören. Somit ist es für sicherheitsorientierte Anleger die hier gerne investieren wollen umso wichtiger dafür den richtigen Zeitpunkt zu erwischen. Wir halten Sie im Blog und über den Newsletter auf dem Laufenden!

E.ON, RWE und Telekom – Dividendentitel sind „out“

Versorgertitel sind „Out“, RWE und E.ON Aktien bleiben weiter unter Druck. Wir hatten ja bereits als die ganze Diskussion um einen möglichen Sektorenwechsel aufkam darauf hingewiesen, dass man nicht alles glauben sollte, was einem die Presse so glauben machen will. Knapp 4 Wochen später sieht die traurige Bilanz dann doch wie erwartet ganz anders aus. Während die Autobauer eine schöne Zwischenrally hinlegen konnten in der man noch einmal überproportionale Gewinne einfahren konnte, ist das Strohfeuer bei den Versorgeraktien schnell wieder erloschen. RWE hat gestern das Zahlenwerk vorgelegt, und dies war durchaus nicht schlecht, aber nun erwartet der Konzern für 2011 einen Rückgang beim betrieblichen Ergebnis von satten 20 Prozent. RWE will nun Sparprogramme ausrufen, sich von Beteiligungen trennen, und Investitionen deutlich zurückfahren um diese Entwicklung aufzufangen.

Die RWE Aktie gab gestern nach der Nachricht kräftig nach und musste Abschläge von 52,- auf 48,50 Euro hinnehmen. E.ON Titel wurden sofort in Sippenhaft genommen und vielen entsprechend mit. Beide Titel haben damit neue Verkaufssignale generiert. Die Underperformer des Jahres 2010 im Dax könnten also auch die Anwärter auf diesen Titel für das Jahr 2011 werden. In einer kürzlich auf Investors Inside geführten Diskussion zum Thema Dividendentitel wurde immer wieder gerne auf die hohe Dividendenrendite der beiden Aktien verwiesen. Ich möchte noch einmal darauf hinweisen, das dies unter den gegebenen Umständen nicht das erste Kaufkriterium sein sollte, und es sicherlich falsch ist an einer Strategie die vor zehn Jahren gut war heute noch unbedingt festhalten zu wollen.

Ist es also wirklich ratsam in Versorgeraktien zu investieren, die zwar eine hohe Dividendenrendite aufweise, aber keinerlei sonstige Kurssteigerung der Aktie zeigen. Ganz im Gegenteil, während Anleger mit Automobilaktien bis zu 100 Prozent Rendite einfuhren mussten Anleger die defensive Werte im Depot hatten sogar Verluste hinnehmen. Am 17.02.2011 schrieb ich dazu folgenden Artikel: Sind E.ON und RWE wirklich ein Kauf?

Die Charttechnik versprach in den letzten Wochen kurzzeitig dass für die E.ON-Aktionäre nun wieder bessere Zeiten anbrechen könnten, jedoch sind die Kursgewinne doch eher überschaubar ausgefallen. Ebenso lief es bei der RWE Aktie. Ich traue beiden Titeln auch in diesem Jahr nur sehr moderate Zuwächse zu. Zunächst gehe ich davon aus, dass die zarten Kursgewinne der letzten Wochen erst einmal wieder abverkauft werden könnten, wenn es zu einer Konsolidierung des Gesamtmarktes kommt. Von dort aus könnten beide Titel dann , wie der Rest des Marktes, eine Erholungsrallye zeigen, die bei EON , zumindest kurzfristig, aber nicht über 27,50 Euro und bei RWE nicht über 58,- Euro führen sollte.

Wie immer liegt der Gewinn im Einkauf, sprich ein Investment in Versorgeraktien kann kurzfristig interessant sein, wenn man den richtigen Zeitpunkt erwischt. Beispielsweise könnte ein Trade zu 48 bis 50,- Euro bei der RWE Aktie mit einem Kursziel von ca. 58,- Euro eine Rendite von ungefähr 20 Prozent abwerfen. Auch wenn ich glaube, dass es Blue Chips mit deutlich mehr Potenzial am deutschen Markt gibt, sicherlich keine schlechte Rendite. Vergessen Sie Dividenden, denn am Folgetag der Ausschüttung sind diese meistens voll im Aktienkurs eingepreist, und Sie haben de facto nichts verdient. Das sich das Warten auf eine Dividende nicht unbedingt lohnen muss zeigt heute auch die Dividendenkürzung bei der Telekom…die gewünschte Rendite hätte sich wohl auch innerhalb der letzten 24 Stunden mit Porsche Aktien erzielen lassen.

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