Der Windanlagenbauer Nordex hat heute die langersehnten Zahlen zum abgelaufenen Quartal präsentiert. Leider fielen diese wieder einmal eher durchwachsen aus…
Renault – Trendwende vollzogen?
Etwas unbemerkt von deutschem Anlegern hat der französische Automobilhersteller  Renault gestern Abend nach Börsenschluss seine zahlen zum abgelaufenen Quartal vorgelegt. Trotz der bekannten Probleme aller Autobauer mit dem russischen Absatzmarkt gelang es den Franzosen ein überraschend gutes Konzernergebnis zu präsentieren. Sowohl der Absatz der Fahrzeuge als auch der Konzernumsatz konnten dabei wieder deutlich gesteigert werden.
Mit 612934 verkauften Fahrzeugen und einem Umsatz in Höhe von 8,53 Milliarden Euro erwirtschafteten die Franzosen 6,7 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Der Autobauer, der unter anderem an Nissan und Lada beteiligt ist, hält  an seinen für 2014 gesteckten Zielen weiterhin fest und rechnet in den kommenden Monaten insbesondere wieder mit einer deutlichen Belebung des europäischen Automarktes.
Mit dem heutigen Kursanstieg und der Bestätigung der positiven Tendenz bei Renault dürfte die Bodenbildung nun abgeschlossen sein. Ich halte somit eine entsprechende Bewegung zurück in den alten Trendkanal für durchaus wahrscheinlich. Aus rein rechnerischer Betrachtung hätte die Aktie nun durchaus das Potenzial bis in den Bereich um die 63,- Euro anzusteigen. Ein entsprechender Stopp sollte dann unterhalb des hier eingezeichneten Trendkanals platziert werden. Als erstes Ziel sollte heute mindestens das noch offene Gap bei 58,25 dienen. In einem weiterhin freundlichen Börsenumfeld wäre dann wohl auch der Test des Trendkanals von unten bei ca 60,55 Euro demnächst wieder möglich
VW, Porsche, Audi, BMW und Daimler – auf Rekordjagd!
Im abgelaufenen Monat November konnten alle deutschen Premium-Hersteller erneut eine ganze Reihe von Absatz- und Umsatzrekorden aufstellen. Für den größten deutschen Hersteller VW ging es auch im letzten Monat in den USA weiter steil bergauf. Insgesamt wurden 36.728 Autos in dem Zeitraum abgesetzt, was gut 29 mehr als im Vorjahreszeitraum ist. Besonders der US Passat findet weiter reißenden Absatz. Das Modell legte im Vergleich zum Vorjahresmonat um 75 Prozent zu. Die zweite tragende Säule war der Jetta, bei dem der Absatz um etwa 10 Prozent stieg. Seit Jahresbeginn hat VW mehr als 394 000 Autos in den USA verkauft und damit 35 Prozent mehr als in den ersten elf Monaten 2011.
Auch die Volkswagen Tochter Audi eilt ebenfalls von Rekord zu Rekord. In den USA konnten im November 12.067 Fahrzeuge verkauft werden, was einer erneuten Steigerung um 24,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Absatzstärkstes Modell war der A4 mit 3.343 verkauften Modellen. Der Sportwagenbauer Porsche verkaufte im November so viele Autos wie noch nie zuvor in einem Monat. Mit 3.865 Fahrzeugen lag der US Absatz um stolze 71 Prozent höher als vor einem Jahr. Kassenschlager bleibt weiterhin der  SUV Cayenne. Hier verdoppelte sich der Absatz im auf Jahressicht beinahe. Seit Jahresbeginn hat Porsche damit gut 32.000 Autos in den USA verkauft. Eine Steigerung auf im Jahresvergleich 2011 um stolze 18 Prozent!
In München feiert man ebenfalls neue Bestmarken…Während der Absatz der Marke BMW um kräftige 45,0 Prozent auf 31.213 Fahrzeuge gesteigert wurde, konnte die Marke Mini mit 5.248 verkauften Einheiten lediglich um 10,5 Prozent zulegen. Das meistverkaufte Modell war erneut die 3er Baureihe, deren Verkäufe um 42,4 Prozent weiter zulegen konnten. Sogar Daimler hat seinen Absatz im November in den USA um 15 Prozent gesteigert. Im November verkauften die Schwaben 32.649 Fahrzeuge der Marken Mercedes-Benz, Smart und Sprinter. Damit sieht sich Daimler auf dem besten Weg zu einem neuen Rekordjahr.
Insgesamt bleibt also das bestehende Bild der starken deutschen Automobilhersteller damit voll intakt, auch wenn die Hersteller im November von Sondereffekten profitiert haben. Denn durch die Auswirkungen des Wirbelsturms Sandy waren viele Autobesitzer an der US-Ostküste gezwungen sich kurzfristigen Ersatz für ihre zerstörten Fahrzeuge zu besorgen. Dementsprechend konnten auch die amerikanischen Hersteller kräftige Absatzsteigerungen verzeichnen. Wir dürften damit ein historisch gutes Automobil-Jahr gesehen haben, dass sich natürlich auch in den  Bilanzen der Konzerne widerspiegeln wird. Auch Zulieferer wie Leoni, Rheinmetall und andere werden ebenfalls von dieser weiterhin positiven Entwicklung profitieren. Als Aktionär von deutschen Automobilfirmen darf man sich jetzt wohl schon auf die Zahlenvorlage für das Gesamtjahr freuen, Ob diese Ergebnisse allerdings in 2013 noch einmal zu toppen sind bleibt abzuwarten…!
Fazit: VW bleibt weiterhin mein Favorit und damit natürlich auch die Aktie der Porsche Holding, mit der man unmittelbar am weiteren Erfolg des Mutterkonzerns beteiligt ist. Das Gesamtjahr will das Management mit einem operativen Ergebnis auf Vorjahresniveau von ca. 11,3 Mrd € abschließen. Umsatz und Absatz sollen neue Bestmarken erreichen. In den kommenden Jahren sollte der Einsatz des modularen Querbaukastens die Produktionskosten weiter senken, sodass ich selbst im Falle eines stagnierenden Umsatzes davon ausgehe dass sich das Firmenergebnis weiterhin gut entwickeln wird.
Schaeffler will Conti Aktien verkaufen
Presseberichten zufolge will sich Schaeffler noch in diesem Monat von einem nennenswerten Aktienpaket des Automobilzulieferers Continental trennen. Die genaue Größe dieses Aktienpaketes steht offenbar noch nicht fest, letztlich will der Automechanik- und Wälzlager-Hersteller aber mehr als 50 Prozent an Conti behalten, hieß es. Derzeit hält das Familienunternehmen noch 75,1 Prozent an dem Hannoveraner Autozulieferer. Diese Meldung ist natürlich nicht ganz ohne, und könnte kurzfristig Druck auf die Aktie bringen. Bereits heute morgen taucht die Conti Aktie erneut bis auf die runde Marke von 60,- Euro ab, nachdem dieser Bereich sich gestern schon als gute Unterstützung erwiesen hat gehe ich davon aus, dass dieser auch heute wieder das Fundament sein wird.
Schaeffler dürfte die Aktien nicht ohne Plan in den Markt geben. Nach eigenen Angaben hat Schaeffler zumindest einen Großteil der Aktien für etwa 63,- Euro in der Bilanz stehen, und sicherlich wird man versuchen diesen Betrag bei einem Verkauf auch weitestgehend zu erreichen. Nach den heute veröffentlichten, hervorragenden Zahlen von Conti stehen die Chancen nicht schlecht, dass Schaeffler sogar etwas mehr für das Aktienpaket bekommen kann.
Im Geschäftsjahr 2010 setzte der Automobilzulieferer und Reifenhersteller insgesamt 26,047 Milliarden Euro um, was einer Steigerung von 29,6 Prozent entspricht. Nach einem negativen EBIT in 2009 von 1,04 Milliarden Euro kann Conti für das vergangene Jahr nun einen deutlich positives EBIT von 1,94 Milliarden Euro verbuchen. Ebenfalls gelang es der Continental AG die Nettofinanzschulden von 8,9 auf jetzt 7,32 Milliarden Euro deutlich zu verringern. Insbesondere den letzten Faktor halte ich für ganz wesentlich! Continental will trotz steigender Rohstoffkosten seine Schulden im laufenden Jahr weiter deutlich reduzieren. Am Ende des Jahres sollen die Verbindlichkeiten um mehr als eine halbe Mrd EUR auf weniger als 7 Mrd EUR schrumpfen, sagte der Vorstandsvorsitzende Elmar Degenhart.