Wie zu erwarten war und wie ich hier auch mehrfach geschrieben habe steuert die Billfinger Aktie zielgerichtet darauf zu die beiden offenen Kürslücken, die jeweils nach einem weiteren Gewinnwarnung entstanden sind, wieder zu schließen. Das erste große Gap wurde heute zugemacht und das zweite ist nur noch wenige Cents entfernt. Man kann also davon ausgehen dass auch diese Kurslücke nun noch geschlossen wird. Die eigentlich spannende Frage ist eher was danach passieren wird…!
Der Anstieg der Aktie verlief zuletzt sehr dynamisch. Mit dem heutigen Kursverlauf hat sich der Trend noch einmal beschleunigt und der hier eingezeichnete Aufwärtstrend wurde dynamisch nach oben verlassen. Ich persönlich gehe nun davon aus, dass diese leichte Übertreibung nach Erreichen des Ziels (Gap Close) dann wieder korrigiert wird und die Aktie zumindest in den alten Trend zurück fällt. Gewinnmitnahmen sollten also durchaus an dieser Stelle überlegt werden. An der grundsätzlichen Situation des Baukonzerns hat sich nicht viel geändert. Der Absturz von 93,- auf knappe 40,- Euro stellte hingegen eine Übertreibung nach unten dar, die nun wieder abgebaute wurde. Bis das dritte Gap bei ca. 84,- Euro nun geschlossen wird dürfte es noch ein wenig dauern, denn dazu sind die Fundamentaldaten einfach noch zu schlecht. Der Erholungs-Trade ist damit spätestens bei ca. 61,- Euro beendet!
Heute möchte ich Ihnen einen etwas unschönen Chart zeigen, der als mahnendes Beispiel vor allzu viel Optimismus an der Börse dienen soll. Die Aktie des 3D-Druck-Spezialisten 3D Systems gerät, nach einer enttäuschenden Prognose für das Gesamtjahr 2014 kräftig unter Druck. Bereits zum Handelsbeginn eröffnet die Aktie mit einem satten Minus von über 27 Prozent und befindet sich damit umgehend wieder auf dem Ausgangsniveau vor der großen Rally. Noch nicht investierte Anleger könnten hier nun ein gutes Chance/Risiko-Verhältnis vorfinden. Anleger die die Aktie zu Höchstkursen um die 97,- Dollar gekauft haben dürften wohl kurzzeitig eher in Tränen ausbrechen.
Kurze Einschätzung: Deutlich zu erkennen ist die riesige Kurslücke, die der Kursverlauf heute hinterlassen hat. Die rote Trendlinie hat gehalten, die vorangegangene Überbewertung könnte damit nun abgebaut worden sein. Die 200-Tage-Linie verläuft knapp unter 60,- Dollar und sollte zusätzlichen Halt bieten. Branchenkollegen wie z.B. Stratasys geraten ebenfalls in den Abwärtstrudel und verlieren zweistellig, haben aber den Trend noch nicht verletzt! Beide genannten Aktien befindet sich inzwischen schon wieder auf dem Wege der Besserung, allerdings dürfte der heutige Schock wohl doch ein paar Spuren hinterlassen haben, und die Euphorie der Anleger künftig etwas bremsen. Kurzfristig gehe ich nun davon aus, dass zumindest 50 Prozent der heutigen Kursbewegung demnächst wieder korrigiert wird, was Kursen um die 63, bis 65,- Dollar entsprechen würde. Panik ist also nicht unbedingt der beste Ratgeber, falls Sie investiert sind.
Es gibt zahlreiche andere Beispiele für Aktien die in der Hausse 2013 überproportional zugelegt haben, und diese Überbewertung nun in ein paar Tagen korrigieren. Der Abverkauf zieht sich quer durch alle Branchen, trifft aber insbesondere die sogenannten Trendaktien des letzten Jahres, die nicht selten durch ein extrem hohes KGV glänzen. Grundsätzlich ist eine entsprechende Korrektur solcher Überbewertungen lobenswert und bereitet nicht selten den Boden für einen weiteren Aufwärtstrend. Allerdings würde man sich für die investierten Anleger einen etwas ruhigeren Abbau der Überbewertung wünschen! Ob das Gap bei 3D Systems demnächst wieder geschlossen wird, wage ich nicht zu beurteilen.
Mein Rat an dieser Stelle ist somit weiterhin: Bleiben Sie vorsichtig und lassen Sie sich weder von dem Markt noch von den Medien einlullen. Übertriebener Optimismus ist im Moment nicht angebracht, auch wenn die 3D-Druck-Branche grundsätzlich aussichtsreich erscheint. Gleiches gilt für die Solarbranche, die ebenfalls deutliche Ermüdungserscheinungen zeigt. SolarCity, JinkoSolar und Canadian Solar könnten demnächst ebenfalls den Abwärtstrend beschleunigen. Agieren Sie also weiterhin besonnen und warten Sie auf die richtigen Chancen. Aber erst wenn sich abzeichnet, dass sich die Korrektur an den Märkten ihrem Ende zuneigt!
Der Goldpreis ist in den letzten Tagen regelrecht abgestürzt, und das war auch zu erwarten, bzw. zumindest zu befürchten. Anleger hatten das Edelmetall in den letzten Tagen in ungeahnte Höhen katapultiert, Analystenhäuser fantastische neue Kursziele ausgerufen, und in der Boulevardpresse fand sich das Thema Goldkauf inzwischen auf den Titelseiten. Wie immer kommt genau dann wenn alle Welt zu euphorisch für eine Anlageklasse ist die Korrektur. Und diese könnte im schlimmsten Fall nun ähnlich dynamisch verlaufen wie die Korrektur des Silberpreises im Mai diesen Jahres. Wir hatten bereits in der letzten Woche auf dem Blog und in unserem Newsletter darauf hingewiesen, dass wir mit einer Korrektur des Goldpreises um bis zu 30 Prozent in den nächsten Wochen rechnen.
Sieht man sich den längerfristigen Chart des Goldes an, wird schnell klar das der „normale“ Trend gerade zwischen 1.500 und 1.600,- Dollar je Feinunze verläuft. Alles andere wurde durch Panik und Angst getrieben, und war eine Ãœbertreibung. Wie immer in solchen Situationen, in denen sich der breite Markt auf eine Anlageform eingeschossen hat, kann das Pendel dann aber im ersten Moment auch in die Gegenrichtung schwingen. Soll heißen, mich persönlich würde es nicht wundern wenn der Goldpreis kurzzeitig auf ca 1.350,- Dollar je Feinunze abkippt. Dies wäre dann eventuell ein optimaler Zeitpunkt, für diejenigen die bislang nicht im Gold investiert waren, zu kaufen.
Ich möchte betonen, dass es sich bei meinen Annahmen lediglich um die Deutung einer charttechnischen Situation unter Berücksichtigung des Sentiment und der fundamentalen Situation handelt, und dieses Szenario keinesfalls Anspruch auf Unfehlbarkeit hat! Dennoch ist es ein Spiel mit Wahrscheinlichkeiten in dem die negativen Argumente eben gerade die Überhand gewonnen haben. Sollte es so kommen ist es auch sehr wahrscheinlich, dass diese Bewegung nicht in einem Rutsch abläuft. Ich gehe ebenfalls davon aus, dass durchaus auch ein zwischenzeitlicher Bounce auf ca. 1.800,- Dollar je Unze möglich ist, bevor dann eine sehr dynamische Bewegung folgt und den Goldpreis kurzzeitig unter die 200 Tage Linie abtauchen lässt.
Gold ist und bleibt in diesen Zeiten ein Basisinvestment aber eben nicht zu jedem Preis. Frei nach Kostolany: „Der Börsenkurs verhält sich zur Wirtschaft wie der Hund zum Spaziergänger.
Er läuft oft voraus und kommt aber immer wieder zurück.“