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Peugeot SA – Unser Turnaround-Kandidat bricht aus!

Ich habe unseren Newsletter Lesern Ende November versprochen dass ich ihnen eine Aktie vorstellen werde, bei der ich persönlich davon überzeugt bin dass es sich wieder um ein echtes Schnäppchen auf dem jetzigen Niveau handeln dürfte. Diesem Versprechen bin ich damals natürlich auch gerne nachkommen. Seit längerem beobachte ich diese Aktie und habe mich Mitte November zum Kauf einer ersten Position entschieden. Letzten Freitag wurde diese Position noch einmal aufgestockt und liegt nun schon über 17 Prozent im Plus. Ich habe die Aktie nicht gekauft weil ich nun in Kürze zwingend einen starken Anstieg bei dem Titel erwartet hätte, sondern weil diese Aktie meiner Meinung nach deutlich unterbewertet ist, der Chart vielversprechend aussieht und die Stimmung unter den Anlegern schlechter gar nicht mehr sein könnte…Das Chance/Risiko Verhältnis würde ich somit als sehr gut bezeichnen. Die Rede ist natürlich, wie die Headline schon verraten hat, von der PSA Peugeot Citroen Aktie.

Es läuft nicht gerade rund für die Franzosen, soviel ist sicher! Die Schwäche des südeuropäischen Automarktes trifft den Konzern in voller Breite. Rund 8000 Arbeitsplätze sollen gestrichen werden, ebenso  wird ein wichtiges Werk in Paris demnächst wohl geschlossen. Firmenchef Picat rechnet zunächst mit einer längeren Durststrecke bei Peugeot, will aber bereits im Jahr 2014 wieder einen positiven Cash Flow vorweisen und 2015 wieder entsprechende Gewinne erzielen. Bis dahin sollen Versäumnisse der Vergangenheit korrigiert werden. Eine Expansion in die Schwellenländer und insbesondere eine deutliche Stärkung der Marktpräsenz in China stehen ganz oben auf der ToDo-Liste. Erste Schritte wurden in diesem Jahr bereits eingeleitet. So konnte Peugeot in den ersten 10 Monaten dieses Jahres bereits 27 Prozent mehr Autos in China absetzen. Bis 2015 will der Konzern 60 bis 65 Prozent seiner Umsätze in den Schwellenländern generieren. Hauptmarkt soll natürlich China werden, wo Peugeot das neue Modell 301 ab Ende 2013 auch in einem eigenen Werk in Wuhan bauen will.

Peugeot Ausbruch

 

Machen wir uns nichts vor, der Weg für Peugeot wird nicht leicht und der Chartverlauf hat eher den Charakter eines fallendes Messers. Allerdings reden wir hier von dem ehemals zweitgrößten Automobilbauer Europas der lange Zeit der unangefochtene Marktführer bei Diesel Kraftfahrzeugen war. Wir reden von einem Konzern der vom französischen Staat jegliche Unterstützung erhalten wird um zu überleben. Erst kürzlich hat die französische Regierung der PSA-Autobank mit Bürgschaften in Höhe von sieben Milliarden Euro unter die Arme gegriffen. Wir reden auch von einem Unternehmen dass noch im letzten Jahr 2011 einen Buchwert je Aktie von 61,94 Euro vorweisen konnte, und wir reden von den Automarken Peugeot und Citroen, die gerade zusammen nur noch mit 1,670 Milliarden Euro an der Börse bewertet werden. Neben Autos stellt Peugeot im Übrigen auch noch Fahrräder, Motorroller, Heimwerkermaschinen, Mahlwerke für die Bauindustrie und Gewürzmühlen her, aber das nur am Rande.

Ich denke es gibt schlechtere Aktien bei denen man auf einen Turnarround setzen kann…Schon Kostolani wusste man soll Aktien kaufen wenn niemand diese haben will. Im Gegensatz zur Commerzbank sehe ich hier einen Weltkonzern mit einem transparentem Geschäftsmodell, aber natürlich soll dies keinerlei Aufforderung zu irgendwelchen Handlungen für Sie bedeuten. Für viele Anleger dürfte diese Rebound-Spekulation schlicht und ergreifend zu risikoreich sein. Für andere wiederum zu langweilig, denn es kann dauern bis sich operativ und nachhaltig etwas bei Peugeot ändert. Was allerdings nicht heißen muss dass der Aktienkurs nicht schon früher auf eine nur ansatzweise positive Entwicklungen reagieren wird..! Aus diesem Grund ist die Peugeot Aktie  für mich zunächst nur eine interessante Depotbeimischung, die ich mit einem überschaubaren Beitrag einfach mal mitlaufen lasse, und ggf. weiter aufstocken werde. Der Chart deutet darauf hin, dass wir die Tiefstkure eventuell sogar schon bei meiner Vorstellung im  Newsletter vom 29.11.2012 gesehen haben..!

Itron – Smart Grid Turnaround Phantasie mit perfekter Umkehrformation

Wer nach Aktien sucht, die sich überwiegend im zukunftsträchtigen „Smart Grid“ Markt tummeln, kommt am amerikanischen Marktführer für Smart Grid Hard- und Software ITRON (ISIN: US4657411066) nicht vorbei.

Itron stattet die Versorger für Strom, Wasser und Gas mit intelligenten Messlösungen aus und hat laut Eigendarstellung 8000 Kunden, die als Versorger über die ganze Welt verteilt mit Itron Hard- oder Software arbeiten. Das der Markt für intelligente Stromsysteme (SmartGrid) vor einem gewaltigen Wachstum in den nächsten Jahren stehen wird, dürfte wohl allgemein bekannt sein. Denn anders, ohne intelligente Netze, wäre eine Energiewende hin zu mehr regenerativer Energie gar nicht möglich.

So war Itron auch an der Börse eine gewaltige Erfolgsstory, die den Kurs 2007/2008 auf Höhen bis 110 USD katapultierte. Und wie schon um die Jahrtausendwende bei den Internetfirmen, war in diesem Kurs auch viel vorweggenommene Zukunft. Trotzdem konnte ITRON 2009 nach dem Lehman Zusammenbruch schnell wieder Fahrt aufnehmen, so dass der langjährige CEO LeRoy Nosbaum, der Itron von 2000 bis 2009 erfolgreich durch ein gewaltiges Wachstum führte, sich Ende 2009 beruhigt in die Rente zurück ziehen konnte. Leider hatte sein Nachfolger Malcolm Unsworth kein besonders gutes Händchen, so dass es kam wie es kommen musste. Obwohl die Geschäfte so schlecht gar nicht liefen, kollabierte der Kurs von 80 USD Anfang 2010 bis auf einen Tiefpunkt um die 27 USD diesen Herbst.

Das war auch das Signal für das Board von Itron die Notbremse zu ziehen und den erfolgreichen LeRoy Nosbaum wieder an Bord zu holen, der seit diesem Herbst wieder die Geschicke des Unternehmens leitet. Und der Markt honoriert es, seit dem absoluten Tief Anfang Oktober zeigt Itron deutliche Stärke und ist nun gerade dabei eine perfekte Umkehrformation – eine inverse Kopf- Schulterformation (IHS) – zu vollenden, die man hier bei Finviz perfekt sehen kann. Der Markt scheint also gerade die Wende bei Itron einzupreisen.

Fundamental hat Itron dieses Jahr ein leichten Verlust, für 2012 aber ein Forward PE (KGV) von knapp unter 10 und notiert aktuell nicht weit vom Buchwert entfernt. Weiterhin ist Itron ein heisser Übernahmekandidat für die Grossen die ins SmartGrid Geschäft wollen wie Cisco, ABB, General Electric etc.

In Anbetracht all dieser Parameter ist Itron für mich ein interessanter Turnaround-Kandidat in einem zukunftsträchtigen Marktsegment. Ich bin LONG bei Itron seit der Rückkehr von LeRoy Nosbaum und werde Itron, die heute bei 36,6 USD notieren, mindestens halten bis sie den 200er Moving Average auf Tagesbasis testen, der im Moment knapp unter 45 USD liegt. Dann werde ich ITRON erneut analysieren um das weitere Vorgehen zu entscheiden. Innerhalb eines Jahres halte ich 60 USD durchaus für möglich, was nahezu einer Verdoppelung entsprechen würde. Meinen gedanklichen Stop habe ich bei 32 USD, denn wenn die IHS Formation Bestand hat, sollten wir die rechte Schulter nicht mehr unterschreiten. Mit diesem Stop ist das Risiko (auf Basis des heutigen Kurses von 36,6 USD) nach unten nur im Bereich von 12%. (HS)

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