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In China fällt ein Sack Reis um ! – DAX jetzt Richtung 7.400 ?

Wer sich über die heutige Stärke im DAX wundert, der muss nicht lange suchen um die Ursache für den erneuten Kursanstieg zu finden. Chinas Wirtschaft kommt nach einer längeren Schwächephse nun wieder auf die Beine und weckt damit neue Hoffnungen auf den ewig währenden Boom in Asien. Zum ersten Mal seit 13 Monaten ist der chinesische Einkaufsmanager-Index  wieder über die so wichtige Expansionsschwelle von 50 Punkten gestiegen. Der heute Nacht gemeldete Wert lag bei 50,40 Punkten, (nach zuvor 49,50 Punkten) und liefert damit Hinweise auf weiters Wachstum im Verarbeitenden Gewerbe. Dieser Anstieg könnte somit ein wichtiges Signal für die gesamte Weltwirtschaft sein, dass die Talsohle in China (sofern man überhaupt von einer solchen reden kann!) durchschritten wurde.

Die Aktienmärkte reagieren heute extrem erfreut auf die Konjunkturdaten aus China. Der DAX katapultiert sich mit der heutigen Bewegung wieder zurück in den vorerst „sicheren“ Bereich. Der oben abgebildete Chart ist eigentlich selbsterklärend. Das nächste Ziel wäre nun das Erreichen der oberen Begrenzung der aktuellen Trading-Range.bei knapp 7.400 Punkten. Das ist natürlich nicht in Stein gemeißelt, stellt aber nach meiner Auffassung eine sehr wahrscheinliche Variante dar. Im ungünstigsten Fall könnte auch das heute morgen gerissene Gap zuvor noch geschlossen werden.

An den US Börsen wird heute aufgrund des Thanksgiving Festes traditionell nicht gehandelt. Sollten die Kursgewinne heute in Europa und Asien gehalten werden, dürften wir uns wohl heute Abend schon auf ein kleines Feuerwerk der US Indizes am Freitag (Achtung verkürzter Handel aufgrund des „Black Friday“!) freuen, spätestens aber am Montag, wenn die Zahlen aus dem US Einzelhandel als Gradmesser für das zu erwartende Weihnachsgeschäft veröffentlicht werden. Denn ich rechne trotz Krise und Fiscal Cliff mit guten Ergebnissen. Insbesondere auch bei Apple! Schauen Sie hierzu auch einmal in unseren Live Ticker!

Black Friday, Rettung um die Ecke und Elite-Bonds

Wie erhofft ist der sogenannte Black Friday in den USA nicht nur sehr gut ausgefallen sondern deutlich besser als erwartet. Die Amerikaner konsumieren was das Zeug hält. Der Einzelhandelsumsatz an dem entscheidenden nach Thanksgiving, der als Gradmesser für das Weihnachts- bzw. Jahresendgeschäft des Einzelhandels gilt, konnte um über acht Prozent gegenüber dem Vorjahr zulegen, und damit so stark wie seit 2007 nicht mehr. Diese hervorragenden Zahlen sollten auch den US Börsen heute mal wieder zu etwas Aufschwung geben. Auch hierzulande konnte der Einzelhandel einen sehr erfreulichen Start in das Weihnachtsgeschäft am ersten Adventswochenende vermelden. Nach wie vor bestimmt aber die Nachrichtenlage um Europa und die Schuldenkrise das Geschehen an den Märkten. Und hier haben sich am Wochenende ein paar erstaunliche Dinge getan.

Allem voran ist wohl die neuste Variante einer möglichen Beteiligung der EZB an der Rettung Europas sehr interessant. Nachdem die Europäische Zentralbank kein Mandat für einen unbegrenzten Ankauf von Staatsanleihen angeschlagener Länder besitzt will man nun den Umweg über den IWF gehen. Insbesondere geht es hierbei erneut um einen Ankauf italienischer Staatsanleihen in Höhe von 400 bis 600 Milliarden Euro. Schöne Idee mit dem gleichen Effekt einer direkten Beteiligung der EZB werden sich viele denken. Der IWF allerdings dementierte heute bereits jegliche Gerüchte zu einer direkten Beteiligung an der Rettung Italiens, was auch am Anleihenmarkt für italienische Staatsanleihen sofort wieder sichtbar wurde.

Die Deutsche Bundesregierung indes erwägt laut den jüngsten Zeitungsberichten, notfalls zusammen mit Frankreich, Finnland, die Niederlande, Luxemburg und Österreich gemeinsame Anleihen, sogenannte „Elite-Bonds“, aufzulegen. Wie „Die Welt“ heute unter Berufung auf EU-Diplomaten berichtet, könnten mit diesem Geld nicht nur Schulden der sogenannten Triple-A-Länder finanziert werden, sondern gegen strenge Auflagen auch Hilfen für Krisenländer wie Italien und Spanien. Auch ein guter Plan der so langsam in Richtung Nord-Süd Euro driftet. Blöd ist nun dass Moodys ausgerechnet an diesem Wochenende die Kreditwürdigkeit aller europäischer Staaten in Frage gestellt hat. Unabhängig von diesen permanenten, und inzwischen sehr offensichtlichen Anfeindungen der Dollar Lobby wäre damit aber zumindest die Last deutlich verteilt und würde nicht nur noch auf deutschen Schultern liegen.

Wir haben also mal wieder ein buntes Potpourri an Alternativen, Theorien, Gerüchten und offenen Fragen, die allesamt in der Lage sind die Kurse auch in dieser Woche deutlich zu bewegen. Inzwischen stellen sich einige Marktbeobachter die Frage was unsere Kanzlerin aber wirklich im Sinn hat. Der Ansatz ist durchaus interessant und lesenswert. Es verspricht also mal wieder eine äußerst spannende Woche zu werden, in der die Aktienkurse von Meldung zu Meldung weiterhin hin und her getrieben werden. Heute ist die Tendenz erst einmal positiv, sowohl in Europa als auch für den US Markt erwarten wir heute steigende Kurse.

Wirtschaftswachstum, Korea, Irland und Wikileaks

Heute korrigierte die EU Kommission noch einmal ihre Erwartungen für das Wirtschaftswachstum in den kommenden Jahren in der Eurozone deutlich nach oben. Deutschland bleibt der Wachstumsmotor in der Region und profitiert überproportional am Aufschwung. Im Jahr 2012 sollen erstmals seit dem Jahr 2007 in allen 27 EU-Staaten Wirtschaftswachstum geben. Dabei attestierte die Kommission allen Mitgliedstaaten ein durchschnittliches Wachstum von 2,0 Prozent. Allen voran soll Deutschland mit satten 3,7 Prozent in diesem Jahr und 2,2 Prozent für das kommende Jahr weiterhin kräftig zu dieser gemeinschaftlichen Wirtschaftsleistung beitragen. Noch im Mai gingen die Fachleute lediglich von Wachstumsraten von 1,2 und 1.6 Prozent für die deutsche Wirtschaft aus.

Im laufenden Jahr rechnet die EU-Kommission laut ihrer neuesten Konjunkturprognose in den 27 EU-Staaten mit 1,8 Prozent Zuwachs des Bruttoinlandsprodukts. In den 16 Staaten mit Euro-Währung sollen es 1,7 Prozent sein. Auch hier hatte die Kommission vor Kurzem noch mit deutlich niedrigeren Raten von jeweils ca. einem Prozent Wachstum gerechnet. Für das kommende Jahr rechnet man nun mit einem Zuwachs von 1,7 Prozent für die Gesamtleistung aller EU Staaten, sowie 1,5 Prozent in der Eurozone. Diese soll dann in 2012 auf 2,0 beziehungsweise 1,8 Prozent steigen. Bleibt festzuhalten, dass es doch offenbar viel besser um Europa bestellt ist, als dies derzeit angenommen wird. Schwache Staaten wie Griechenland, Irland, Portugal oder auch Spanien könnten das Gesamtergebnis zwischendurch etwas belasten, die Richtung für die Gemeinschaft stimmt aber.

Andere Faktoren belasten das eigentlich eher positive Bild an den Börsen aber zunehmend. Da wäre zum einen natürlich die finanzielle Rettung Irlands, die einen faden Beigeschmack behält. Eigentlich hätte dies den Euro heute etwas stärken sollen, jedoch bleibt die Charttechnik wohl zunächst einmal im Vordergrund. Demnach müsste der Wechselkurs der europäischen Gemeinschaftswährung zum Dollar wohl unbedingt noch das Kursziel von 1.31 abarbeiten, und somit die untere Begrenzung des langfristigen Aufwärtstrends noch einmal bestätigen. Auch fundamental spricht vieles dafür, dass der Wechselkurs hier dann wieder drehen sollte.

Zudem haben die Amerikaner heute ein nicht ganz ungewichtiges Problem mit der Veröffentlichungen der Geheimdokumente auf Wikileaks. Die Auswirkungen dieser Dokumente auf die politischen Beziehungen zwischen einigen Nationen dürften wohl nicht ohne sein. Bereits heute kann man in den ersten Videos und Artikel dazu sehen und lesen das sich die USA nun wieder in der Opferrolle sehen, was einer gewissen Komik nicht entbehrt.

Und dann waren da noch die Gefechtsübungen vor der Küste Koreas. Eigentlich der einzige Faktor der mir persönlich ernsthafte Sorgen bereitet. Wiedermal stehen die Nord- und die Südkoreaner am Rande eines Krieges. Wiedermal wollen beide Seiten ihre Macht demonstrieren, und riskieren dabei eine internationale Eskalation. Die Amerikaner sind inzwischen mit einem Flugzeugträger vor Ort um ebenfalls Entschlossenheit zu demonstrieren. Die Chinesen haben sich heute verhältnismäßig besonnen dazu geäußert, es bleibt also für uns alle, und insbesondere für die Koreaner zu hoffen, dass dieser Konflikt schnellstmöglich beigelegt werden kann!

Zum Abschluss noch etwas Positives. Wir befinden wir uns nun, nach den Feiertagen um Thanksgiving in einer sehr spannenden Phase. Der sogenannten „Black Friday“ hat gezeigt, dass sowohl in Europa als auch in den USA wieder kräftig konsumiert wird. Somit sollte einem guten Weihnachtsgeschäft des Einzelhandels eigentlich nicht mehr viel im Wege stehen. Hierzulande sprachen einige Vertreter von Einzelhandelsketten gar bislang von extrem guten Umsatzzahlen. In den USA ist das Bild ähnlich, nichts braucht diese Nation so dringend wie einen starken Konsum um die Wirtschaft wieder anzukurbeln, und dieser Wunsch scheint nun, zumindest im Weihnachtsgeschäft, in Erfüllung zu gehen. In dieser Börsenwoche ist also wieder einmal für Spannung gesorgt!

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