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Bitcoins – Handelsplattform MtGox und der Chef verschwunden

Für Bitcoins wird die Luft nun immer dünner. Die Zweifler sollten – zumindest aus heutiger Sicht – wohl Recht behalten. Grund für diese Annahme ist, neben den kürzlich Ausfällen der Handelsplattformen MtGox und Bitcoin.de, das der Kurs dieser neuen Währung zuletzt geradezu dramatisch eingebrochen ist. Sie erinnern sich vielleicht, ich hatte im November über den massiven Anstieg der Alternativwährung berichtet, aber auch davor gewarnt sich hier zu sehr zu engagieren, bzw. lieber mittels Optionen die man jederzeit wieder abstoßen kann, auf die Kursentwicklung zu spekulieren. Wie das genau geht können Sie ggf. unter den hier verlinkten Artikeln noch einmal nachlesen.

Seit dem massiven Höhenflug der Internetwährung in den letzten Monaten des Jahres 2013 ist der Bitcoin nun aber inzwischen wieder deutlich unter Druck gekommen. Der massive Anstieg auf über 1.000,- Euro je Bitcoin fand sein Ende kurz vor Weihnachten. Seitdem bröselt der Umrechnungskurs nun weiter vor sich hin. Heute müssen nur noch 440,- Euro für den Internet-Dollar aufgewendet werden, doch die Zeichen für einen weiteren Verfall der neuartigen Währung stehen nicht schlecht.

Denn, vor kurzem erreichte mich die Meldung dass die Bitcoin-Handelsplattform MtGox plötzlich aus dem Internet verschwunden ist. Ob es sich hierbei um einen technischen Fehler, einen Hacker Angriff oder über einen riesigen Betrugsfall handelt, kann noch nicht eindeutig beurteilt werden. Die Tatsache aber dass auch der  Chef Mark Karpeles angeblich zusammen mit der Internetseite verschwunden sein könnte, lässt aber Schlimmstes erahnen. Ein freundlicher Gruß des Chefs auf der ansonsten nun weißen Homepage und mit der Angabe er sei immer noch in Japan und arbeite hart an den Problemen, hilft da auch nicht wirklich weiter!

Um zu verdeutlichen wie volatil Bitcoins tatsächlich sind, habe ich ihnen Hier einmal der längerfristige Chart beigefügt, um die „Schwankungsbreite“ etwas zu verdeutlichen. Man achte auf die langen roten Kerzen! Wohl dem der seit Anfang an dabei war und die Gewinne realisiert hat.

Bitcoin Chart langfristig

In jedem Falle zeigen die Ereignissse um MtGox aber, dass der Bitcoin keinesfalls so sicher ist wie man uns immer glauben machen will. Weder die Währung ansich kann man bei den Kursschwankungen als stabil bezeichnen, noch schafft die Instabilität der führenden Handelsplattformen das nötige Vertrauen für eine solide Währung. Dass nun mit MtGox eine der führenden Plattformen in dem Verdacht steht die Gelder veruntreut zu haben dürfte der Sache ebenfalls nicht dienlich sein. Das Vertrauen in den Bitcoin wurde durch die MtGox-Geschichte bis auf Weiteres nachhaltig beschädigt.

Wer also seine Gewinne mit Bitcoins noch sichern will, der muss nun eventuell schnell handeln oder darauf hoffen dass sich die Lage wieder beruhigen wird. Eventuell braucht man hier nun aber einen sehr langen Atem, bzw. muss sich vorübergehend von dem Gedanken verabschieden, dass der Bitcoin demnächst wieder beim 1.000,- Euro notieren wird. Mein Fazit bleibt somit das selbe wie schon vor einigen Monaten: Sinnvoller als den Bitcoin selber mühsam über die einschlägigen (und teilweise offenbar nicht sicheren!) Plattformen zu handeln, ist die kurzfristige Spekulation auf Kursveränderungen mit Instrumenten die sie jederzeit per Knopfdruck wieder in reales Geld verwandeln können.




Das Thema alternative Währungen bleibt grundsätzlich sehr spannend. Ich halte die Grundidee, eine Währung zu schaffen, die völlig unabhängig von den Notenbanken ist, auch heute noch für grundsätzlich gut und interessant. Lassen Sie sich jedoch nicht dazu verleiten einen zu großen Anteil ihres Vermögens in eine solche Alternativwährung zu stecken, bevor sich diese wirklich am Markt etabliert hat.

Murphys Law – Alles, was schiefgehen kann, wird auch schiefgehen…

Wenn sich jemand gestern über den vorübergehenden Schwächeanfall der amerikanischen Börsen gewundert haben sollte, wie ich auch im ersten Moment auch, so möchte ich hier gerne kurz die wahre Ursache dafür erläutern. Die Geschichte ist zwar mal wieder nahezu unglaublich, stimmt aber. Leider! In diesen Tagen musste ich schon des öfteren an den guten alten Murphy denken, weil man all dies anders schon lange nicht mehr erklären kann. Murphys Law – Alles, was schiefgehen kann, wird auch schiefgehen…

Die Ratingagentur Standard & Poors hatte gestern versehentlich eine Meldung über die Herabstufung der Kreditwürdigkeit Frankreichs verschickt. Angeblich handelte es sich dabei um eine automatisch generierte Meldung die aufgrund eines technischen Fehlers verschickt wurde. Wie so etwas überhaupt möglich sein konnte erläuterte S&P leider nicht, was mein persönliches Vertrauen in diese Institutionen noch weiter deutlich sinken lässt. Standard & Poors revidierte die Meldung umgehend, und bestätigte dass die Kreditwürdigkeit Frankreichs weiter mit der höchsten Note „AAA“ und stabilem Ausblick bewertet werde. Die französische Finanzmarktaufsicht hat nun eine Ermittlung eingeleitet, und ich hoffe wirklich das dieser Vorfall nun endlich auch mal Konsequenzen haben wird.

Nach der überraschenden Ankündigung eines Referendums von Papandreou und den politischen Wirren in Italien, jetzt also auch noch technische Fehler die immense Auswirkungen gehabt haben können. Ich erinnere noch einmal an meinen gestrigen Artikel. Die Menschen sind müde all dies ertragen zu müssen, und die Gefahr einer breiten Resignation des Marktes nimmt täglich zu. Nicht etwa die drohende Rezession macht es im Moment schier unmöglich sich an den Kapitalmärkten zu bewegen. Es sind die Meldungen und die Fehler von Politikern, automatischen Handeslsystemen (Fat Finger, o.ä.), und nicht nachvollziehbaren Ratings die letztlich das gesamte System zum Einsturz bringen könnten.

Ich habe ein gutes Gefühl, bei soviel geballter Kompetenz ;-), aber vielleicht hat das alles ja doch ganz andere Gründe…

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