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Commerzbank – Es wird eng für die Bullen

Die Commerzbank konnte heute auf den ersten Blick besser als erwartete Zahlen verkünden. Deutschlands zweitgrößte Bank konnte erneut schwarze Zahlen für das abgelaufene Quartal vorweisen. Unterm Strich verblieben rund 200 Millionen Euro Gewinn, nachdem im Vorjahreszeitraum noch ein Verlust in Höhe von 98 Millionen Euro angefallen war. Dennoch ist die Aktie heute kräftig unter Druck und nähert sich damit einem aus charttechnischer Sicht kritischen Bereich. Analysten hatten im Vorfeld der Veröffentlichung mit knapp 231 Millionen Euro Überschuss gerechnet.

Positiv war auch der weitere Abbau der Immobilien-, Schiffs- und Staatskredite auf den ersten Blick. Zum Ende des Quartals schlummerten noch Papiere im Umfang von knapp 102 Milliarden Euro in der Bilanz der Bad Bank, was 14 Milliarden weniger als noch drei Monate zuvor ist. Der Bestand von Krediten und Papieren ist somit innerhalb eines Jahres um 29 Prozent gesunken, was durchaus eine sehr respektable Leistung ist. Allerdings rührt ein Teil der jüngsten Verbesserung auch hier nur daher, dass  das Management einige Wertpapiere und Schuldscheindarlehen wieder in die Kernbank überführte. Bis zum Jahr 2016 will die CoBa hier „nur“ noch 75 Milliarden Euro in den Büchern stehen haben…!

CoBa Chart mit Trends

Die charttechnische Lage bei der Aktie bleibt nach dem heutigen Kursrücksetzer angespannt. Auch wenn die Aussichten auf eine weitere Erholung und Gesundung der Bank durchaus gegeben sind muss man das aktuelle Chartbild mit etwas Vorsicht genießen. Mit dem heutigen Rutsch unter die Unterstützung bei ca. 12,60 Euro gerät nun die massive Unterstützungszone um die 11,86 Euro wieder in den Fokus der Anleger. Hält diese nicht, besteht weiteres deutliches Abwärtspotenzial. Als Orientierungshilfe für dann mögliche Kursziele dient die hier eingezeichnete rote Linie.

Bleibt die Commerzbank Aktie hingegen in den hier eingezeichneten blauen Trendkanal dann stehen die Chancen nicht schlecht, dass wir demnächst einen erneuten Anlauf auf die Oberseite dieses Seitwärtstrends sehen werden. Die kurzfristige Marschrichtung ist somit relativ klar. Interessierte Anleger kaufen unter 12,-Euro (11,85 bis 11,95) mit Kursziel bei knapp 14,- Euro. Engen Stopp unterhalb des letzten Verlaufshochs bei 11,83 Euro unbedingt beachten! Dann u.U. auf die Short-Seite wechseln!?

Commerzbank und Deutsche Bank – Weiterhin Vorsicht!

Tja, was soll man sagen…Mario Draghi hat mal wieder in die verbale Trickkiste gegriffen und die Märkte haben sofort reagiert. Zudem hat unsere Kanzlerin heute noch verkünden lassen, dass Sie „..es nicht sehe, dass irgend ein Land die Eurozone verlassen müsse..!“ Es ist schon immer wieder erstaunlich wie wenig die Politik tatsächlich liefern muss und wie sehr die Anleger dem billigen Geld verfallen sind. Regierungskrise in Portugal, weiterhin massive Probleme in Griechenland und ein eventuell zugedrehter Geldhahn in Zypern… Mehr sage ich dazu heute nicht. Nachdem sich die Nachrichten von gestern nun aber ein wenig gesetzt haben, wird es durchaus interessant sein zu beobachten, wie sich diese im weiteren Verlauf nun in den Kursen niederschlagen. Insbesondere die heutige Börseneröffnung in den USA kann hier vielleicht ein paar neue Erkenntnisse darüber bringen ob sich der Trend nun möglicherweise wieder nach oben verlagern kann.

Grundsätzlich ist erst einmal nicht allzu viel passiert. Der DAX hat gestern mustergültig die obere Begrenzung des Trendkanals getestet und eröffnet heute mit einem Gap darüber. Zurückgelassen wurde einmal mehr ein kräftiges Mario-Draghi-Gap zwischen 7.838 und 7.868 Punkten und ich bin mir ziemlich sicher dass dieses noch geschlossen wird, bevor der Index wieder nachhaltig steigen kann. Generell ist es aus meiner Sicht auch durchaus noch fraglich ob wir den bestehenden Abwärtstrend nun tatsächlich nach oben verlassen werden, auch wenn das charttechnische Bild nun natürlich wieder etwas freundlicher aussieht. Es besteht durchaus die Möglichkeit dass es sich hier um eine klassische Eintagsfliege gehandelt hat..

Kurzfristig geholfen hat die EZB Entscheidung die Zinsen auch längerfristig niedrig zu halten, oder diese sogar noch einmal zu senken, natürlich den Bankaktien. Allerdings muss man auch dazu sagen, dass die Auswirkungen auf den Aktienkurs hier sehr unterschiedlich ausgefallen sind. Die Aktie der Deutschen Bank kann beispielsweise nur in einem geringem Umfang davon profitieren, während sich die Commerzbank Aktie auf einmal wieder nach oben bewegt. Das mag allerdings auch an den Beteuerungen des Finanzvorstandes Stephan Engels gelegen haben, wonach man keine Notverkäufe im Schiffsbereich plane, oder gar noch höhere Abschreibungen hieraus zu erwarten sind. Den Kursrückgang der Aktie hält er persönlich offenbar aus fundamentalen Betrachtungen für nicht gerechtfertigt…

Nun ja, was soll man sagen…Die Frage ob man den Aussagen des CoBa Vorstandes generell noch Glauben schenken kann, muss wohl jeder für sich selbst beantworten. Ich persönlich würde mich hier lieber auf das verlassen was ich tatsächlich auch irgendwann sehen kann. Sprich die getätigten Aussagen müssen erst einmal durch Zahlen belegt werden. Grundsätzlich bleibt die Commerzbank Aktie für mich auch weiterhin eine hochspekulative Aktie. Der Kursverlauf gestern war zwar mal wieder ganz erfreulich, hatte aber nicht ansatzweise das Zeug dazu der Aktie wirkliche Impulse zu verleihen. Fällt der Titel jetzt wieder unter die 6,- Euro Marke zurück dürfte es sich bei dem gestrigen Anstieg ebenfalls nur um eine Eintagsfliege gehandelt haben. Dann bleibt der Bereich zwischen 4,80 und 5,20 Euro weiterhin das Ziel. Erst bei Kursgewinnen bis über 8,50 Euro würde sich die Lage tatsächlich wieder etwas entspannen. Doch davon sind wir offensichtlich noch sehr weit entfernt.

Auch bei der Deutschen Bank Aktie sieht das Bild nach wie vor eher negativ aus. Zudem ist die Nachrichtenlage um Deutschlands größtes Bankhaus nach wie vor eher als katastrophal zu bezeichnen. Die Skandale der Vergangenheit werden zwar nach und nach abgearbeitet, aber es scheint auch immer wieder Neue zu geben. So hat die DB gestern von der Finanzaufsicht in Südkorea einen Rüffel bekommen weil sie unter anderem ohne entsprechende Lizenz Brokergeschäfte durchgeführt hatte. Der Streit mit der Kirch Familie scheint zu eskalieren und die Rating-Agentur Standard & Poor’s hat die langfristige Bewertung für Deutsche Bank gesenkt. Zudem belastet die Regierungskrise in Portugal wohl ebenso wie die zu erwartende Neuregelung der Eigenkapital-Vorschriften für US Banken. Die Liste der Probleme ist lang, und auch aus dem charttechnischem Blickwinkel gibt es hier momentan wenig Hoffnungsvolles. Der mittelfristige Aufwärtstrend konnte – dank Draghi – nun knapp gehalten werden, zuvor war die Aktie bereits durchgefallen.

Bei aller Euphorie über die weiterhin lockere Geldpolitik ist aus meiner persönlichen Sicht somit durchaus Vorsicht angebracht. Die Nachhaltigkeit der gestrigen Kursbewegungen bleibt noch abzuwarten. Hinzu kommt noch das oben erwähnte Draghi-Gap, dass wohl noch geschlossen werden sollte, bevor der DAX dann tatsächlich irgendwann neue Höchststände ausbilden kann. Insbesondere Bankaktien dürften in Zukunft, wie hier geschildert,  eher nicht zu den favorisierten Anlageinstrumenten gehören, auch wenn die Bewertungen teilweise recht attraktiv aussehen.

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