Heute stellte dann auch die Solahybrid AG erwartungsgemäß den Insolvenzantrag, für mich eigentlich nur noch eine Formsache, denn das Ereignis habe ich schon lange erwartet. Spätestens nachdem bekannt wurde wie bei der Solarhybrid AG mit Millionenbeträgen rumgeschmissen wurde hätte man die Aktie verkaufen sollen. Das Handelsblatt berichtete damals unter dem Titel „Die seltsame Millionen Ãœberweisung“ davon dass die Solarhybrid AG der  inzwischen in die Pleite gegangenen Solar Millennium AG noch kurz vorher einen unbesicherten Kredit in Höhe von 7,5 Millionen Euro gewährt hatte. Anlegergelder die also ohne jede Besicherung an ein befreundetes Unternehmen verliehen wurden dass sich bereits seit längerem in Schieflage befand. Nach meiner Auffassung ist dies immer noch eine Handlung die sich die Staatsanwaltschaft etwas näher ansehen sollte. Natürlich wurde diese Summe dann in der Insolvenzmasse der Solar Millennium AG versenkt. Zum Zeitpunkt der Geldvergabe war das Unternehmen Solarhybrid insgesamt nur 38 Millionen Euro an der Börse wert, was die stolze Summe von 7,5 Millionen Euro ins rechte Licht rücken sollte.
Insgesamt finde ich persönlich die Verstrickungen mit den angedachten Ãœbernahmen von Unternehmensteilen der Solar Millennum AG mehr als dubios, auf die ich aber hier nicht näher eingehen möchte. Die vollmundigen Versprechen des Vorstandes Tom Schröder der Solarhybrid AG, vor gar nicht allzu langer Zeit, den Aktienkurs des eigenen Unternehmens auf über 20,-  „hieven“ zu wollen muss man wohl heute aus einem ganz anderen Blickwinkel betrachten. Die Insiderverkäufe von Tom Schröder und seinen Kumpanen in den letzten Wochen sprachen dann ebenfalls eine deutliche Sprache. Wer auch diesen Wink nicht verstanden hat sitzt ab heute wohl auf 100 Prozent Buchverlust mit der Aktie. Das hier noch ein paar Cent pro Aktie aus der Insolvenzmasse an die Anleger zurückfließt darf zumindest bezweifelt werden. Ende Februar oder Anfang März hätte man die Aktie immerhin noch für über 4,- Euro verkaufen können!
Das Unternehmen  selbst machte heute die Politik, genauer gesagt die Gesetzesnovelle für das Erneuerbare Energie Gesetz (EEG) für das Scheitern verantwortlich. Bereits Anfang März warnte die Firma und sah ihr Geschäftsmodell ernsthaft gefährdet. Dann ging alles ganz schnell. Weitere 7,5 Millionen Euro wurden in ein Solarkraftwerk in  Neuhardenberg gesteckt, dass aber erst zum Jahresende fertig werden soll und somit künftig keine Einspeisevergütungen erhalten wird. Wo der Rest des Firmenkapitals verblieben ist konnte noch nicht recherchiert werden. Die Firma aus dem sauerländischen Brilon setzte nach eigenen Angaben in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2011 rund 286 Mio. Euro um. Das Konzernergebnis lag laut ungeprüften Zahlen bei rund 5,9 Mio. Euro, wie aus dem jüngsten Quartalsbericht hervorgeht. Der Vorstand hat heute erklärt, dass aufgrund der gegenwärtigen Entwicklungen die Veröffentlichung des geprüften Konzerngeschäftsberichtes 2011 im März 2012 nicht mehr möglich erscheint…. Auch das darf ich zumindest komisch finden !
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