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Jetzt hat es auch den Börsenliebling SMA Solar erwischt.

Immer wieder geraten die Aktien von Solarunternehmen nach einem kurzen und meist euphorischen Strohfeuer wieder kräftig unter Druck, und nicht selten kann man in den Charts dann wieder neue Tiefststände finden. Ich bekomme immer wieder mal Anfragen zu der ein oder anderen Aktie aus dem Bereich, auch wenn ich mich ja hier schon verschiedentlich zu den einzelnen Unternehmen geäußert habe. Natürlich möchte ich aber gerne dieser Aufforderung nachkommen, da ich festgestellt habe dass der bedarf nach Aufklärung hier entsprechend groß zu sein scheint. Bitte haben Sie aber Verständnis dafür dass ich nicht mehr alle Aktien aus der Branche behandeln werde, da ich zum einen keinen Sinn darin sehe mich ständig zu wiederholen und vielleicht auch andere Leser damit zu langweilen, und zum anderen nur noch über Unternehmen schrieben möchte denen ich persönlich zumindest eine realistische Überlebenschance zutraue.

Heute hat es den ehemaligen Börsenliebling SMA Solar erwischt. Der Solartechnikhersteller rechnet angesichts der geplanten Förderkürzungen in Deutschland mit einem weiteren deutlichen Rückgang von Umsatz und Profitabilität. Bereits im Geschäftsjahr 2011 ist der Umsatz deutlich von 1,9 Milliarden Euro auf 1,7 Milliarden zurückgegangen. Die Erlöse sollten nun in 2012 auf 1,2 bis 1,5 Milliarden Euro zurückgehen. Noch deutlicher äussert sich die Förderkürzung aber in der zu erwartenden operative Marge des Unternehmens. Diese soll nur noch zwischen 5 bis 10 Prozent liegen, 2011 waren es noch gut 14 Prozent. Für den Vorstand ist es derzeit nicht möglich eine genauere Prognose abzugeben, hieß es in der Pressemeldung.

Beim Gewinn hatte der Markt für 2012 ursprünglich ein EBIT von ca. 195 Millionen Euro erwartet. Gemessen an den neuen Umsatz- und Margenaussagen ist nun aber nur noch ein Wert 60 bis 150 Millionen Euro erreichbar, was eine Neubewertung der Aktie erforderlich macht. Die SMA Aktie wurde nach dieser Meldung heute zunächst bis auf 34,18 Euro durch gereicht, konnte sich aber im Tagesverlauf wieder etwas fangen. Dennoch verheißt die Charttechnik nicht viel Gutes für die nahe Zukunft. Aktuell notiert der Titel knapp über der wichtigen Unterstützung bei 35,50 Euro. gelingt es nicht diese Marke zu halten drohen weitere Abschläge in Richtung 31,70, 27,20 oder gar 23,00 Euro. Ich persönlich halte es nun für sehr wahrscheinlich, dass zumindest die runde Marke von 30,- Euro in den kommenden Tagen getestet wird.

Jetzt hat es auch SMA Solar erwischt…

Aus aktuellem Anlass möchten wir unsere Serie über die Solarindustrie mit der Aktie von SMA Solar beginnen. Das Unternehmen galt bislang immer als der Fels in der Brandung, letztlich konnte sich aber auch die SMA Solar Technology AG dem allgemein vorherrschenden Trend in der Solarbranche nun nicht mehr entziehen, und revidierte in der vergangenen Woche die Umsatz- und Gewinnziele deutlich nach unten. Der Hersteller von Wechselrichtern ist Weltmarktführer in dem Bereich, jedoch scheint auch hier zunehmend Konkurrenz , insbesondere aus den USA, den Marktanteil des Unternehmens weiter zu reduzieren. Der Marktanteil von SMA Solar ist in den letzten Jahren von 60 auf nunmehr knapp 40 Prozent gesunken. Die bedien stärksten Konkurrenten in dem Geschäft sind die US Firmen Power One und Satcon.

Analysten, die zuvor nicht selten noch höhere Kursziele für die Aktie ausgerufen hatten reduzieren nun reihenweise Ihre Gewinnprognosen und damit auch die künftigen Kursziele. Diese skeptische Grundhaltung dürfte nun noch eine Weile anhalten, bis das Unternehmen vom Gegenteil überzeugt hat. Das durchschnittliche Kursziel für die SMA Aktie liegt derzeit bei 42,- Euro, die Gewinnschätzungen für das Gesamtjahr 2012 wurden deutlich von knapp 6,60 Euro auf 3,50 bis 3,80 Euro zurückgenommen, was angesichts des aktuellen Aktienkurses von 46,- Euro immer noch ein KGV von 12 bis 13 bedeuten würde. Damit wäre die Aktie angesichts der Unsicherheiten sicherlich kein Schnäppchen.

Aufgrund des rapiden Modulpreisverfalles in der Solarbranche hat SMA Solar inzwischen das Problem, dass der prozentuale Anteil der teuren Wechselrichter bei Solaranlagen bei der Gesamtkalkulation deutlich mehr ins Gewicht fällt als noch vor wenigen Monaten. Dementsprechend erhöhen die Abnehmer für die SMA Produkte auch den Druck auf das Unternehmen und diktieren die Preise weiter nach unten. Es ist nicht davon auszugehen, dass sich dieser Prozess in naher Zukunft zum positiven wenden wird. Zudem besteht wahrscheinlich die Gefahr von Zahlungsausfällen, wenn es in der Solarindustrie zu Insolvenzen schwacher Unternehmen kommen sollte.

Fazit: Wir würden die Aktie weiterhin meiden. Im Vergleich zu anderen Unternehmen aus der Branche, die bereits deutlich korrigiert haben, scheint hier die theoretische Fallhöhe noch sehr deutlich zu sein. Unser charttechnisches Kursziel liegt momentan bei 39,60 Euro. Erst eine Rückkehr über die 50,- Euro Marke würde das charttechnische Bild wieder etwas aufhellen. Sollte sich an unserer Einschätzung zu der Aktie etwas grundlegendes ändern werden wir Sie selbstverständlich über unseren Börsen Newsletter informieren.

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