Unsere letzte Newsletter Ausgabe klang wohl etwas zu optimistisch, wie ich so mancher Email entnehmen konnte. Deswegen möchte ich hier noch einmal ganz kurz darauf eingehen, damit nicht der Eindruck entsteht ich würde die Welt nun durch die rosarote Brille betrachten. Ich bin positiv für das Gesamtjahr, diese Aussage kann ich ohne Bedenken treffen, und ich würde mal behaupten das wir im Börsenjahr 2012 noch höhere Kurse oder Indexstände sehen als heute. Mittelfristig sieht mein persönliches Bild schon etwas weniger rosig aus. Ich rechne noch einmal mit einem deutlichen Rücksetzer, bevor es dann zum Jahresende stabil nach oben gehen kann. Ab dem Frühjahr und bis in den Sommer hinein sollte es wieder deutlich schwieriger werden an der Börse Geld zu verdienen. Ich hatte ja mehrfach darüber berichtet, warum ich dieser Ansicht bin…
Kurzfristig hingegen bleibe ich verhalten optimistisch. Der Trend ist intakt, und der Markt hat immer Recht. Es ist einfach nicht sinnvoll sich dagegen zu stellen, auch wenn man den plötzlichen Sinneswandel der Anleger nicht unbedingt nachvollziehen kann. „Never fight the FED“ bleibt das Motto der kommenden Wochen. Solange massiv Liquidität in den Markt gespült wird stehen die Chancen für weiter steigende Aktienkurse einfach besser als für dramatisch fallende Kurse. Der DAX hat jetzt aus charttechnischer Betrachtung durchaus das Potenzial bis auf 7.000 Punkte anzusteigen. Dies war das Ausgangsniveau des vorangegangenem Absturzes im Sommer 2011. Bei dem Projektionziel von 6.830 Punkten und der Oberkante des aktuellen Trendkanals bei 6.898 Punkte liegen auf diesem Weg noch weiter Hürden, die es zu überwinden gilt.
Auch eine Korrektur, die natürlich jederzeit losgehen kann, sollte eher vernünftig und kontrolliert ablaufen, und nicht erneut Wasserfall-ähnlich. Aber ich möchte Ihnen natürlich noch die möglichen Kursziele im Falle einer nachgebenden Börse nennen, denn man soll ja immer beide Varianten im Auge behalten. Die nächsten Unterstützungen beim DAX liegen bei 6.735 Punkte und 6.682 Punkte, eine weitere Unterstützungszone findet man im Chart zwischen 6.610 und 6.570 Punkte. Bei 6.546 Punkte verläuft der Aufwärtstrend-Kanal, diese Marke sollte tunlichst nicht unterschritten werden. Ab 6.350 Punkten, muss man sich dann wieder ernsthafte Gedanken machen, unter 6.322 Punkten droht eine stärkere Korrektur, denn hier verläuft die 200-Tage-Linie. Eine weiter Unterstützungzone findet man dann erst wieder im Bereich 6.170 bis 6.200 Punkten.
Ich gehe aus heutige Sicht davon aus das wir alle genannten Kursmarken in diesem Jahr noch einmal sehen werden. Die Frage ist eben nur wann, und in welcher Reihenfolge…In diesem Sinne, Happy Trading!