Tag Archives: Short

Gedanken zum Markt nach dem FOMC Meeting – Neues von Praktiker, Südzucker, HP, Lenovo…

11.07.13, 7:54 Uhr…Es gibt so Tage im Leben eines Börsianers…da steht man auf und versteht die Welt nicht mehr ab dem Moment wo man sein Handelssytem hochfährt. Die taxierten Kurse bei Lang & Schwarz spielen förmlich verrückt und zeigen merkwürdige und übertrieben positive Veränderungen bei einzelnen Aktien an. Bereits gestern gab es eine Darstellungs-Panne beim Dax, somit vermute ich einmal mehr einen Computer-Fehler und denke mir weiter nichts dabei. Denn rein rechnerisch können die angezeigten Kurse gar nicht stimmen…Der Dax Future springt aber auf 8200 Punkte und ich gehe sofort short…Denn auch nach kurzer Recherche kann ich keinen „realistischen“ Grund für einen solch kräftigen Anstieg finden. Ausser natürlich der FOMC Rede von Ben Bernanke, aber da wurde ja eigentlich nichts unerwartetes gesagt.

Der US Notenbank-Chef hat gestern fast schon zwangsweise wieder seinen Gedlbeutel geöffnet – die Anleger damit aber offensichtlich auch nicht mehr wirklich glücklich gemacht. Ãœber die Glaubwürdigkeit der Hü- und Hott-Aussagen der FED haben sich einige Anleger wohl auch mal ein paar grundlegende Gedanken gemacht! Der kleine Anstieg im Dow und S&P 500 am späten Abend wurde sofort wieder verkauft und nachbörslich kam nicht mehr allzu viel Freude auf. Umso unverständlicher ist es, dass man jenseits des Atlantiks dieses Ereignis mehr feiern sollte als in den USA. Wir erinnern uns: Mario Draghis Rede konnte zuletzt auch nur noch kurzzeitig für Euphorie sorgen. Man merkt insgesamt dass die Maßnahmen der Notenbanken immer weniger ziehen werden. Ein Gewöhnungseffekt ist eingetreten.

Nicht zu vergessen ist dabei auch der Auslöser solcher kurzzeitig populären Maßnahmen, der darauf hindeutet dass es in den USA weiterhin nicht wirklich rund läuft! In Japan das gleiche Spiel. Die Notenbank dort hält ebenfalls an der lockeren Geldpolitik fest. Die Anleger feiern kurz, aber ebenfalls nicht überschwänglich…Der Euro kann erstaunlicher Weise heute um satte 3 Cent zulegen, Gold steigt auf fast 1.300,- Dollar. Ich gehe auch hier kurzfristig short…Nun werden natürlich ein paar Schlaumeier wieder mit dem schönen Spruch: „Never fight the FED“ um die Ecke kommen 😉

Von Unternehmensseite gibt es auch nicht viel Nennenswertes: Praktiker steht offenbar nun doch vor der Pleite. Die Verhandlungen über weitere Finanzierungen der Sanierung seien gescheitert, hieß es vom Unternehmen. Nicht wirklich überraschend… Südzucker wartet mit schwachen Zahlen auf kann aber dennoch vorbörslich zulegen, was wohl am Gesamtmarkt liegt.  Lenovo löst Hewlett Packard als größten Computerhersteller der Welt ab…Nun ja…Das sind wohl aber keine Meldungen die irgendwelche nachhaltigen Einflüsse auf den Markt haben. Da ist die Nachrichtenlage um Jean Claude Junker, der nun wegen des Abhörskandals zurückgetreten ist, schon interessanter, ebenso wie die Meldung dass der Iran heimlich an einer neuen Atomanlage bastelt. Oder aber das China demnächst ernsthafte (Wachstums-) Probleme haben könnte….

Es lässt sich aber aus meiner Sicht einfach nichts greifbares finden, was diese vorbörslichen Kurse rechtfertigen würde. Ganz im Gegenteil! Die schwachen Reaktionen an der Wall Street (auch nachbörslich!) zeigen deutlich, dass man offenbar keine Anleger mehr mit niedrigen Zinsen und Anleihekäufen hinter dem Ofen hervorlocken kann. Es bringt zwar etwas Stabilität, mehr aber auch nicht, und wehe diese Maßnahmen werden reduziert oder gar eingestellt!

Zwar werden wir heute wohl eine positive Eröffnung an den Börsen sehen, die von verschiedenen Anbietern gelieferten Aktienkurse sollte man aber wohl – zumindest vorbörslich – mit einer gewissen Skepsis betrachten. Ansonsten könnte allzu viel Euphorie heute eventuell teuer werden…Für mich persönlich bleibt noch abzuwarten, ob die Tagesgewinne heute tatsächlich gehalten werden können. Einzelne Aktien haben mit kräftigen Gaps eröffnet, die ja – wie Sie wahrscheinlich wissen – oftmals kurzfristig geschlossen werden.

Ein paar von diesen Kurslücken findet man nun auch in dem äusserst zerrissenen Dax Chart. Witzigerweise wurde das Gap auf der Oberseite nun heute mit einem neuen Gap übersprungen. Für solche Fälle habe ich ehrlich gesagt keine Börsenregel parat. Das dicke Gap auf der Unterseite zwischen 7.966 und 8.011 Punkten bleibt weiterhin offen und sollte somit unbedingt noch demnächst geschlossen werden, wenn wir einen weiteren und wirklich nachhaltigen Anstieg im DAX sehen wollen.

Nun, eigentlich wollte ich aber auch nur mal ein paar unsortierte Gedanken hier posten, die mir so morgentlich durch den Kopf gezogen sind. Mehr nicht…denn es liegt mir natürlich fern an einem solchen Tag den Miesepeter zu spielen und damit die allgemeine Euphorie zu trüben…!

Commerzbank – das war es (wahrscheinlich) noch nicht…!

Eine  weitere Aktie über die es sich heute mal wieder zur berichten lohnt ist die der Commerzbank. Ich hatte Ihnen ja zuletzt ein Update zur aktuellen charttechnischen Lage geschickt. Demnach wahr die Wahrscheinlichkeit für einen erneuten und deutlichen Rücksetzer bei der Aktie sehr hoch. Sehr zum Leidwesen vieler Commerzbank Aktionäre habe ich mit dieser Annahme auch recht behalten. Nach der Veröffentlichung der wirklich extrem schwachen Quartalszahlen ging die Commerzbank Aktie auf Tauchstation. Anleger die noch in der Woche zuvor von Kursen um die 2,- Euro geträumt hatten wurden schnell auf den Boden der Tatsachen zurück geholt. Der Tiefstkurs gestern lag bei 1,452 Euro, und damit bereits sehr deutlich innerhalb des seit September bestehenden Abwärtstrends, wie > hier < schon beschrieben…!

CoBa Chart Check

Die anschließende Gegenbewegung bis auf 1,526 würde ich zunächst einmal als technische Gegenreaktion in einem „normalen“ Umfang bezeichnen. Hier besteht also aus meiner Sicht alleine aufgrund dieser Tatsache kein Anlass zu übertriebenem Optimismus. Viel mehr muss man sich nun eher Sorgen darüber machen, dass sich hier nun eine etwas komisch anmutende SKS Formnation bildet, die die Aktie dann in noch viel tiefere Regionen führen könnte. Aber dazu zu gegebener Zeit mehr…Offenbar werden nun aber auch die großen Akteure bei der CoBa Aktie zunehmend nervös sieht man sich die Xetra Schlussauktionen der letzten Tage etwas genauer an. Gestern wurden noch schnell über 10 Millionen Stücke in den letzten Sekunden gehandelt..!

Fazit: Der Rücksetzer in den „alten“ Trend ist bedenklich! Nachdem auch die operativen Zahlen derzeit wenig Anlass zur Hoffnung auf baldige Besserung bei der Commerzbank bieten, besteht nun die Möglichkeit dass die Aktie endgültig wieder in diesen Trend zurücklaufen, und eventuell sogar die Unterseite dieser Keilformation erneut testen könnte. Diese Linie verläuft aktuell bei ca, 1,33 Euro. Was ausdrücklich nicht heißen soll das diese Marke nun auch zwingend erreicht werden muss, aber es liegt im Bereich des Möglichen! Zunächst rechne ich nun damit, dass die im Chart eingezeichnete Trendlinie noch einmal von oben getestet wird. Das würde bedeuten dass bei ca 1,47 Euro spekulative Trading Positionen eingegangen werden können. Ob Sie sich hier auf die long Seite stellen, oder short gehen wollen bleibt Ihnen überlassen…!

Tagesupdate – Die Definition eines kaputten Marktes

Marktupdate 17:20 Uhr 22.11.11.

Wie definiert man einen kaputten Markt ?

– Wenn der DAX trotz extrem überverkaufter Markttechnik keinerlei Bounce hinbekommt.
– Wenn ein DAX Titel wie die Commerzbank um 17% abraucht.
– Wenn Blut auf den Strassen fliesst und alles tiefrot ist (bis auf Gold)

So ein Tag ist Heute am Tage des Herrn 22 November 2011. Wer jetzt noch aufrecht steht hat eindeutig Nehmer-Qualitäten.

Der Markt ist damit wieder an einem Punkt, wo er eigentlich nur noch zwei Möglichkeiten hat:

(a) Eine brutale Rally aus dem Nichts. Keiner wird wissen woher sie kam und es wird auch keinen sichtbaren Grund dafür geben. Sie passiert weil einfach die Verkäufer ausgehen.

(b) Ein totaler Zusammenbruch der uns bis 5000 und darunter bringt – und das in aller kürzester Zeit !

Wenn Sie mich fragen woran ich glaube ?
Mein Kopf und meine Erfahrung sagt (a)
Mein Bauch und das Preisverhalten des Marktes sagt (b)

Wem trauen Sie mehr, Kopf oder Bauch ? Ich halte in solchen Momenten die Füsse still. Ich bin immer noch 40% Long im Investment-Depot nun mit grossem Teil in Gold und Goldminen und ansonsten hoch kapitalisierten Qualitätsaktien. Und Short im Tradingdepot mit sehr engen Stops.

Und ich versuche diesem Moment mit Ruhe und klarem Kopf zu begegnen. Ich habe keinen Einfluss darauf was der Markt macht, dafür aber um so mehr wie ich damit umgehe.

Ich wünsche allen viel Glück und Erfolg ! Wer diesen Markt ohne allzu schlimme Verluste überlebt, kann schon alleine deshalb auf sich stolz sein. (HS)

PS: Ich habe gerade gemerkt, dass ich bei den Tags durch einen Typo „Commerzbankl“ geschrieben hatte. Im Bayrischen eine Verniedlichungsform, die aber durchaus auf die Marktkapitalisierung der Commerzbank passt. Das nennt man wohl eine freudsche Fehlleistung 🙂

Commerzbank Aktie – weiter abwärts nach kurzer Erholung?

Die Commerzbank Aktie dürfte auch in der kommenden Woche zu den schwächeren Titeln gehören. Am Donnerstag konnte man erneut hoches Verkaufs-Interesse im Orderbuch sehen. Nachdem die Aktie in den letzten drei Handelstagen jeweils zu Beginn des Handels in Deutschland Kurszuwächse verbuchen konnte, wurden aber im Tagesverlauf dann weiter große Pakete abgeladen. Fachleute gehen inzwischen ebefalls verstärkt davon aus, das sich die Aktie bis zum Abschluss der Kapitalerhöhung negativ entwickeln wird. Ebenfalls deutlich negativ zu werten ist das die Aktie von dem starken Kursanstieg der letzten Woche nahezu gar nicht profitieren konnte.

Mit einem aktuellen Aktienkurs von 4,37 Euro ist die Commerzbank Aktie damit nur unweit von dem Tiefsstand des Jahres bei 4,15 Euro entfernt, und deutlich anfällig für weitere Abschläge. Nach dem von uns erwarteten Abschlag in Richtung 4,- Euro könnte der Fall der Aktie somit weiter in Richtung der nächsten Unterstützungen bei 3,84 Euro und 3,51 Euro gehen, wenn die vier Euro Marke unterschritten werden sollte. Die letzten Handelstage sehen wir somit eher als eine nicht überzeugende technische Gegenreaktion auf die vorangegangenen Kursgewinne, als eine nachhaltige Trendwende der Aktie. Ein Einstieg drängt sich derzeit nicht auf, die Unsicherheiten bleiben hoch, das Riskio überwiegt die Chancen.

Top